AKW, ja,oder nein?
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Die anstehenden Wahlen sind mit Sicherheit eine Rolle, aber ich will hier mal durchaus auch unterstellen, dass diese Ereignisse in Japan auch so seine Wirkung auf die Politiker hat. Es bleibt aber dennoch zu befürchten, dass nach Ende der starken Berichtserstattung durch die Medien auch dieses Thema wieder schnell an Relevanz verlieren dürfte.
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fatfreddy schrieb:
"Nach der Katastrophe von Japan zieht die Bundesregierung Konsequenzen: Nach Informationen von FOCUS Online wird Kanzlerin Merkel am Nachmittag bekannt geben, dass die Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke ausgesetzt werden soll." (Quelle: Focus online)
Bewegt sich was, oder fürchtet Schwarz/Gelb nur die kommenden Wahlen?
FF
Ich befürcthe das die ganzen Sachen dann einfach drauf gesetzt werden und das ganze erstmal nen bisschen Pushing is. -
Ich glaube in ein bis zwei Wochen ist der ganze Aufruhr wieder gelegt. Die Regierung kann ja nicht sagen: "Naja, egal. Und?" Also müssen sie was tun, einzig und allein um nicht als "Egoisten" zu gelten.
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Jeder sollte lernen, mit Energie sparsam umzugehen. Solange wir keine Alternativen haben, bleibt uns die Atom-Energie als Ausweg. Nach und nach kann man umrüsten. So z.B. könnte jedes Haus einen Solarkollektor haben.
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uhlenbruck schrieb:
Jeder sollte lernen, mit Energie sparsam umzugehen. Solange wir keine Alternativen haben, bleibt uns die Atom-Energie als Ausweg. Nach und nach kann man umrüsten. So z.B. könnte jedes Haus einen Solarkollektor haben.
Ich stimme dir zu, dass man mit Energie sparsamer umgehen sollte. So könnten zB sparsame LEDs statt Glühbirnen verwendet werden, Fassaden von großen Firmengebäuden könnten zur Stromgewinnung über Photovoltaik verwendet werden, auf Privatgebäuden könnten Solarkollektoren bzw. ebenfalls Photovoltaikanlagen installiert werden. Es gibt auch Überlegungen kleine Windräder zur Stromerzeugung auf Dächern von Privatgebäuden zu platzieren. Es gäbe sicher noch viel mehr Ideen und Möglichkeiten Strom auf alternativem Wege zu erzeugen. Nur müssen diese Ideen auch zugelassen werden, was gewisse Lobbys schlecht zu reden wissen.
Meine allgemeine Haltung zu AKWs findet ihr in diesem Thread. -
Sieben deutsche AKW werden stillgelegt.
(Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-03/akw-neckarwestheim-isar-moratorium)
Meiner Meinung nach der größte Schwachsinn des Jahres!
Dieser Schritt ist nichts weiter als Wahlkampftaktik um die Bürger nach der Japan-Katastrophe möglichst schnell zu beruhigen.
Woher wird die nun fehlende Energie zukünftig bezogen?
Höchstwahrscheinlich aus Frankreich und Tschechien, also aus Ländern, die weit geringere Anforderungen an ihre Kraftwerke stellen.
Das Sicherheitsrisiko für Deutschland wird somit nicht minimiert sondern sogar noch erhöht.
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 21:17:24 von estezed -
estezed schrieb:
Sieben deutsche AKW werden stillgelegt.
(Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-03/akw-neckarwestheim-isar-moratorium)
Meiner Meinung nach der größte Schwachsinn des Jahres!
Dieser Schritt ist nichts weiter als Wahlkampftaktik um die Bürger nach der Japan-Katastrophe möglichst schnell zu beruhigen.
Wahltaktik? Möglich ja, aber vielleicht hat man sich ja mal aufgrund der Ohnmacht erschrocken, welche Hilflosigkeit in so einem Fall, der als minimalstes Risiko galt, zugrunde liegt. Dies war auch damals nach Abwurf der Atombombe der Fall. Die Welt, inklusive der USA haben sich doch selbst erschrocken, welche grausame Dimension diese Waffe hat.
estezed schrieb:
Woher wird die nun fehlende Energie zukünftig bezogen?
Wir haben ja im Vergleich zu anderen Ländern doch noch recht wenig AKWs, weshalb es doch diverse Alternativen geben wird, fehlende Energie einzufahren. Ausserdem exportiert Deutschland mehr Strom als es importiert. Würden wir zu große Differenzen haben, so würde, meiner Meinung nach, keiner ein AKW abschalten.
Zudem muss sich neben der "fehlenden" Energie auch parallel die Frage gestellt werden, wo können wir Energie einsparen um diese Differenz, wenn sie denn tatsächlich vorhanden ist, zu vermindern. Ich sag hierbei nur Strassenbeleuchtung als Beispiel.
estezed schrieb:
Höchstwahrscheinlich aus Frankreich und Tschechien, also aus Ländern, die weit geringere Anforderungen an ihre Kraftwerke stellen.
Das Sicherheitsrisiko für Deutschland wird somit nicht minimiert sondern sogar noch erhöht.
Warum sollte der Fall des Imports von Strom aus dem Ausland das Risiko denn erhöhen? Diese "unsicheren" AKWs sind doch so oder so da, ob wir nun importieren oder nicht. Wenn dann bleibt das Risiko schlichtweg gleich. Einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung zeigt doch eher auf, dass das Risiko sinkt. Denn je weniger dieser Kraftwerke bestehen, desto weniger ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Katastrophe solch gravierende Unfälle möglich sind. Veranschaulicht, deine Chance durch ein 10 qm großes Minenfeld zu laufen und zu überleben ist doch auch höher, wenn dort nur 2 Minen sind anstelle von 10.
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 21:26:52 von karpfen -
Das Abschalten der AKWs ist nur temporär, um die Menschen zu beruhigen. Nach der Überprüfung werden zumindest einige wieder ans Netz gehängt, ich sehe da noch keine Spur vom Ausstieg aus der Atomkraft.:)
Welche Sicherheit bringt es genau, wenn Deutschland aussteigt? Man minimiert nur das Risiko. Sind die Kraftwerke außerhalb von Deutschland von Katastrophen ausgeschlossen? Stellt man dann Schilder auf, "Hier Atom-freie Zone, Giftwolken bitte draußen bleiben"? Es gibt einige AKWs an der Grenze zu Deutschland, ich bedauere die Menschen, die in der Nähe wohnen und von unserer Atom-freien Politik profitieren.
Ich bin einverstanden, wenn es darum geht einen Weg gegen den Abfall zu finden. Aber eine Beschleunigung der Vorgänge mit dem Argument "Sicherheit geht vor" ist nicht realistisch. Und die aktuellen Ereignisse für diesen Zweck zu missbrauchen ist einfach geschmacklos. -
pixilab schrieb:
Das Abschalten der AKWs ist nur temporär, um die Menschen zu beruhigen. Nach der Überprüfung werden zumindest einige wieder ans Netz gehängt, ich sehe da noch keine Spur vom Ausstieg aus der Atomkraft.:)
Ja, ich stimme Dir zu, wenn dies eine Beruhigung der Menschen darstellt. Aber AKWs abzuschalten ist doch der Weg aus dem Ausstieg, nicht die AKWs weiter zu betreiben.
pixilab schrieb:
Welche Sicherheit bringt es genau, wenn Deutschland aussteigt? Man minimiert nur das Risiko. Sind die Kraftwerke außerhalb von Deutschland von Katastrophen ausgeschlossen? Stellt man dann Schilder auf, "Hier Atom-freie Zone, Giftwolken bitte draußen bleiben"? Es gibt einige AKWs an der Grenze zu Deutschland, ich bedauere die Menschen, die in der Nähe wohnen und von unserer Atom-freien Politik profitieren.
Nein, die Wolke kennt keine Grenze. Aber sollte so ein Land wie Deutschland, mit seiner Vorreiter-Rolle in Europa aufzeigen, dass es ohne Atomstrom geht sehen das auch Bürger in anderen Ländern und erhöhen evtl. den Druck auf deren Regierungen. Der weltweite Ausstieg ist ein langwieriger Prozess, irgendeiner muss den Anfang machen und mit gutem Beispiel vorran gehen. So war das bislang mit allen Dingen.
pixilab schrieb:
Ich bin einverstanden, wenn es darum geht einen Weg gegen den Abfall zu finden. Aber eine Beschleunigung der Vorgänge mit dem Argument "Sicherheit geht vor" ist nicht realistisch. Und die aktuellen Ereignisse für diesen Zweck zu missbrauchen ist einfach geschmacklos.
Was ist daran geschmacklos? Ich finde es sogar für viel ehrenvoller, im Sinne der Opfer eine Konsequenz zuehen. Wäre dieser Anlass der Beginn des Ausstiegs, wären evtl. auftretende GAU-Tote wenigstens nicht ganz sinnlos gestorben oder verstrahlte Menschen nicht ganz sinnlos geschädigt worden.
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 21:34:57 von karpfen -
Nein, die Wolke kennt keine Grenze. Aber sollte so ein Land wie Deutschland, mit seiner Vorreiter-Rolle in Europa aufzeigen, dass es ohne Atomstrom geht sehen das auch Bürger in anderen Ländern und erhöhen evtl. den Druck auf deren Regierungen. Der weltweite Ausstieg ist ein langwieriger Prozess, irgendeiner muss den Anfang machen und mit gutem Beispiel vorran gehen. So war das bislang mit allen Dingen.
Da hoffe ich hast du recht. In Japan ist man, wie ich gehört habe eigentlich garnicht so stark auf die AKWs angewiesen. Vielleicht überdenken sie ihre Atompolitik und gehen einen ähnlichen Weg, wie bei uns. Wenn neben Deutschland noch jemand einen Trend setzt, schließen sich eventuell auch mehr an.
Was ist daran geschmacklos? Ich finde es sogar für viel ehrenvoller, im Sinne der Opfer eine Konsequenz zuehen. Wäre dieser Anlass der Beginn des Ausstiegs, wären evtl. auftretende GAU-Tote wenigstens nicht ganz sinnlos gestorben oder verstrahlte Menschen nicht ganz sinnlos geschädigt worden.
Es wäre in Ordnung zumindest damit zu warten, bis die Toten alle geborgen sind. Man verkündet dem Angehörigen eines an Krebs erkrankten auch nicht, dass man mit dem Rauchen aufhören will, während seine Leiche noch warm ist. Ist ein schlechter Vergleich, ich weiß nicht wie ich den Zusammenhang deutlich machen soll. Finde es einfach nicht richtig.
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 22:01:10 von pixilab -
karpfen schrieb:
...
Warum sollte der Fall des Imports von Strom aus dem Ausland das Risiko denn erhöhen? Diese "unsicheren" AKWs sind doch so oder so da, ob wir nun importieren oder nicht. Wenn dann bleibt das Risiko schlichtweg gleich. Einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung zeigt doch eher auf, dass das Risiko sinkt. Denn je weniger dieser Kraftwerke bestehen, desto weniger ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Katastrophe solch gravierende Unfälle möglich sind. Veranschaulicht, deine Chance durch ein 10 qm großes Minenfeld zu laufen und zu überleben ist doch auch höher, wenn dort nur 2 Minen sind anstelle von 10.
Warum sollte das Risiko gleich bleiben?
Im Vergleich mit Nachbarländeren sicherere deutsche AKWs werden abgeschaltet. Die Nachfrage nach Energie ausländischer AKWs mit geringeren Sicherheitsanforderungen wird kurz- bzw. mittelfristig erhöht.
Das Beispiel mit dem Minenfeld ist -im Bezug auf Atomenergie- Quatsch. Ein Minenunfall ist lokal beschränkt ist und für eine flächenmäßige Auswirkung wären mehrere Minenexplosionen notwendig. Im Gegensatz dazu würde eine einzige Atom-Katastrophe ausreichen um großflächig Schaden zu verursachen.
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 22:49:25 von estezed -
estezed schrieb:
Warum sollte das Risiko gleich bleiben?
Im Vergleich mit Nachbarländeren sicherere deutsche AKWs werden abgeschaltet. Die Nachfrage nach Energie ausländischer AKWs mit geringeren Sicherheitsanforderungen wird kurz- bzw. mittelfristig erhöht.
Das Beispiel mit dem Minenfeld ist -im Bezug auf Atomenergie- Quatsch. Ein Minenunfall ist lokal beschränkt ist und für eine flächenmäßige Auswirkung wären mehrere Minenexplosionen notwendig. Im Gegensatz dazu würde eine einzige Atom-Katastrophe ausreichen um großflächig Schaden zu verursachen.
Die Frage, ob unserer AKWs sicherer sind als die der Nachbarländer, vor allem der der so hochtechnisierten Franzosen, ist für mich nicht uneingeschränkt mit Ja zu beantworten. Erst heute morgen habe ich wieder Meinungen von sog. Experten gehört, die nun nicht grad auf der Seite des Ausstiegs stehen, dass die AKWs europaweit doch recht vergleichbar sind, ganz zu schweigen von den Störfällen in unserern AKWs. Die derzeit für abzuschaltenden AKWs sind es ja scheinbar doch nicht. Sonst würde man da gar nicht erst handeln.
Die Nachfrage erhöht sich vielleicht leicht, schau dir doch mal den Anteil der AKWs an, 23%. Das ist nun beileibe nicht ein so hoher Wert wie man vielleicht erwartet hat. Aber Nichtsdestotrotz bleiben die unsicheren AKWs doch so oder so stehen, wenn wir auch nicht aussteigen.
Das Beispiel Minenfeld sollte eines veranschaulichen. Mit den Dimensionen hast Du klar Recht, darum ging es mir auch gar nicht.
Wenn ich ein Erdbeben in Deutschland habe, und es stehen dort 1 AKW oder 10 AKWs, dann ist doch die Wahrscheinlichkeit höher, dass es bei 10 verteilten AKWs eines trifft als wenn ich nur ein AWK habe. Wenn es das eine AKW trifft, ist natürlich unbestritten, dass es eine große Auswirkung hat.
Noch ein Grund diesen Schwachsinn endlich zu beenden. -
Hallo
Da ja soooo viele Leute sagen, wir brauchen keine AKWs, wir können uns schließlich auch schon so mit Strom versorgen (was wir zwar noch nicht ganz können, aber es wäre bestimmt sehr bald möglich, wenn Öko-Energie verstärkt ausgebaut wird) habe ich mir nochmal ein paar Gedanken dazu gemacht. Besonders beleuchten tue ich den Volkswirtschaftlichen Aspekt (was ja auch eigentlich der einzige Aspekt ist.. halt Risiko-Gewinn-Abwägung).
1. Risiko:
Große Atomunglücke: Tschernobyl und Fukushima.
Haben wir Erdbeben? Ja. Haben wir Tsunamis, wie in Japan? Nein. Die Katastrophe in Japan wurde ja eigentlich erst durch den Tsunami ausgelöst.
Vergleich Russland zu Deutschland: Wer hat wohl stärkere Regelungen bezüglich der Sicherheit?
Angenommen wir schalten sofort alle Atomkraftwerke ab. Die Wahrscheinlichkeit, dass eines unserer Kraftwerke hochgeht, sinkt. Wenn man davon ausgeht, dass unseren Kraftwerken aber sowieso nichts passiert (vor allem jetzt nach Fukushima) ist dies kein Argument mehr. Alle Reaktoren, die unsicher sein KÖNNTEN, werden schließlich nun auch heruntergefahren bzw. überprüft.
"Naja passieren kann immer was" mögen da die Öko-Aktivisten sagen. Klar, das kann es auch. Wenn wir unsere Kraftwerke abschalten kann trotzdem Tschernobyl nochmal passieren, oder es passiert ein Unglück in Frankreich, die ja ihr Land mit Atommeilern einbetonieren.
2. Kosten:
- Man muss keine abgebrannten Uranstäbe mehr lagern
- es gehen Arbeitsplätze verloren
Und jetzt der wichtigste Punkt: Wie viel verdienen wir eigentlich mit Atomstrom?
Bei Spiegel-Online ist eine schöne Liste: http://www.spiegel.de/flash/flash-24377.html
Aus dieser Liste kann man die Leistung aller Atomkraftwerke ablesen.
Addiert man die Leistung aller 17 Kraftwerke, die ja die Extremisten unter uns abschalten wollen, gibt das 21.517 Megawatt Leistung.
Das wären dann also 21.517.000 Kilowattstunden Energie, die wir (pro Stunde) verlieren würden.
Aufs Jahr gerechnet, lassen sich damit 1.963.426,25 Haushalte mit Strom versorgen (wenn man von einem Verbrauch von 4000KW/h pro Jahr ausgeht).
Tja und wieviel ist das in Geld?
21.517.000 Kilowattstunden sind bei einem Preis von 20 cent pro Kilowattstunde 4.303.400 € Wert. So viel "Geld" erzeugt unsere Atomindustrie also pro Stunde.Aufs Jahr gerechnet sind das dann 37.697.784.000 €, also 37,7 Milliarden Euro.
Hierbei handelt es sich natürlich nur um den Umsatz, und wenn man davon ausgeht, dass Strom verloren geht (da er ja nicht speicherbar ist) und weil Atomkraftwerke selbst auch Strom brauchen, ziehen wir mal 1,7 Milliarden Euro dafür ab (sind ungefähr 4,5%).
Jetzt weiß ich leider viele Zahlen nicht, also wie viele Arbeitsplätze geschaffen werden und wie viel die Uranbeschaffung kostet, so wie andere Kosten (Sicherheit,..).
Unterm Strich dürften dann aber immer noch viele Milliarden an Überschuss(=Gewinn) bleiben.
"Das Geld kriegen aber nicht wir, sondern die Stromkonzerne" :
Das ist natürlich wahr, aber dennoch kommt uns das Geld auf vielfältigste Weise zugute:
- Steuern an den Staat:
Stromkonzerne bezahlen Steuern
- Schaffung von Arbeitsplätzen:
Dadurch, dass Arbeitsplätze geschaffen werden, muss weniger Geld für Arbeitslosengeld ausgegeben werden. Die Angestellten beziehen regelmäßig Gehalt und müssen darauf Steuern zahlen und wenn sie das Geld ausgeben, müssen sie noch einmal Steuern zahlen. Hinzu kommen Multiplikatoreffekte, d.h. wenn ich mir ein Brötchen beim Bäcker kaufe, kauft sich der Bäcker von meinem Geld auch wieder essen und so geht das immer weiter -> die Witschaft wird angekurbelt.
- Schaffung neuen Investitionspotentials:
"Die Stromkonzerne, was machen die mit dem Geld? Die geben das ja nur ihre Managergehälter aus!"
Selbstverständlich geben die Stromkonzerne das Geld wieder aus, sei es für Gehälter, (was den bei "Schaffung von Arbeitsplätzen" beschriebenen Nutzen hat) oder als Investitionen.
Ständig wird in Forschung investiert oder auch die Infrastruktur unseres Stromnetzes ausgebaut. Durch diese Investitionen gibt es dann erneut die Mutliplikatoreffekte (wenn z.B. eine Firma einen Strommasten baut, bekommt diese Geld dafür, es entstehen noch mehr Arbeitsplätze und noch mehr Investitionspotential).
- eine positive Außenhandelsbilanz:
Gesetzt dem Falle, dass wir unseren Strom verkaufen, trägt dies zu einer positiven Außenhandelsbilanz bei. Diese hat Deutschland traditionell, als (Vize-)Exportweltmeister.
Wir verkaufen also Waren an das Ausland und erhalten dafür Geld. Dies bedeutet wiederum Multiplikatoreffekte und Schaffung von Arbeitsplätzen. Außerdem bedeutet dies eine höhere Inflation, gegen welche die Europäische Zentralbank mit ihrer Zins- und Wertpapierpolitik aber Maßnahmen ergreifen kann und muss, da Preisstabilität ihr höchstes Ziel ist. Im schlimmsten Falle wird der Euro weniger wert, was wiederum bedeutet, dass das Ausland sich mehr Waren leisten kann, was uns im Endeffekt also noch mehr Geld und Arbeitsplätze beschert ,wenn auch dafür eine Inflation zu ertragen ist, die aber wie gesagt durch die Geldpolitik der EZB sowieso eingedämmt wird.
Nun möchte ich noch einmal die Multiplikatoreffekte aufgreifen:
Man bezahlt also andere Leute für Leistungen, diese Leute bezahlen wiederum andere Leute und so geht das ewig weiter. In der Praxis jedoch sparen viele Menschen aber auch Geld. Der Prozentsatz des gesparten Einkommens liegt, soweit ich weiß, immer zwischen 10 und 20%.
D.h. also, der Kraftwerksmitarbeiter bekommt 1000€, davon spart er (im "schlimmsten Falle") 200€, er gibt 800€ aus.
Von den 800€ werden wieder 20% gespart und der Rest wird ausgegeben und so lässt sich das in die Unendlichkeit fortführen (zumindest theoretisch, da ja immer ein Rest bleibt).
Aus den 37,7 Milliarden Euro, die die Stromkonzerne einsacken, wird also immer mehr, egal für was das Geld ausgegeben wird, solange es keine Investitionen im Ausland sind (wobei Euro-interne Investitionen uns evtl. auch nutzen).
Puh, das war jetzt aber lang. Es ist eine kleine Liste von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen, an denen man sehen kann, dass wir ziemlich von Atomenergie profitieren.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre es also sinnvoll, die Atommeiler noch eine Weile am Netz zu lassen, bis sie wirklich ausgedient haben, und dann Neuinvestitionen in Öko-Energie zu tätigen.
Die Risiken einer Laufzeitverlängerung müssen eben abgeschätzt werden, deswegen sollen ja jetzt 7 bzw. 8 Kraftwerke abgeschaltet werden (was auch Investitionen in Forschung und Entwicklung fördert, der wichtigste Produktionsfaktor in Deutschland). Passieren wird in Deutschland auch mit den verbleibenden 10 bzw. 9 Atomkraftwerken sicherlich nichts, vor allem nach der Katastrohpe.
Die ganze Hysterhie haben wir m.M.n. hauptsächlich den Medien *hustBildzeitunghust* zu verdanken. Wir sind, soweit ich weiß, auch der einzige Staat, der Konsequenzen daraus zieht, andere Staaten ändern überhaupt nichts oder wollen noch mehr Atomkraftwerke bauen (China, Frankreich,..).
schönen Tag -
Hallo voloya,
ich finde es ja schon mal schön, dass dein Beitrag nicht nur Aspekte pro und Aspekte contra AKW bietet. Auf einige werde ich jetzt mal eingehen.
Arbeitsplätze:
Klar gehen Arbeitsplätze in den abgeschalteten Kernkraftwerken verloren aber da diese Abschaltung ja kompensiert werden muss werden diese Arbeitsplätze woanders wieder neu entstehen, nämlich dort, wo die alternativen Energieerzeuger ausgebaut werden. Ich nehme zudem an, dass bei vielen kleineren Kraftwerken, die dann notwendig werden um das AKW zu kompensieren sogar mehr Arbeitsplätze entstehen als in einem Großkraftwerk. Das ist also auch positiv für die Wirtschaft.
Verdienen am Atomstrom
Der Staat, somit auch wir, profitieren natürlich vom Verkauf des Atomstroms aber ist es uns das wert? Viele Leute scheinen hier nein zu sagen. Wie gesagt, durch viele kleinere Kraftwerke und die damit verbundenen Arbeitsplätze gibt es eine Verlagerung und Einsparungen im Sozialhaushalt, weil ich davon ausgehe, dass es wieder weniger Arbeitslose geben wird, weil mehr Arbeitsplätze entstehen. Wir spielen nachweislich mit einer Menge Menschenleben, nicht einem oder zwei, nicht zehn oder gar hundert, wenn uns mal ein Windrad umfällt oder ein Kohlekraftwerk in die Luft fliegt, wir spielen hier nachweislich mit der Gesundheit von hunderttausend oder gar millionen Menschen (siehe Japan). Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit hier so gering wie möglich gehalten wird, wenn etwas passiert, dann ist das Ausmaß gigantisch. Auch werden hier große Landstriche auf sehr lange Zeit unbewohnbar gemacht und das, wo wir sowieso schon so Probleme bekommen werden mit Überbevölkerung. Und alles nur für Profit? Mir ist es das nicht wert. Wir könnten dann ja auch noch verstärkt die Menschen in armen Ländern ausbeuten, wir verdienen ja dann dran...
Zudem wäre für Deutschland die Weiterentwicklung und Verwendung von Alternativen Kraftwerken ebenso ein wirtschaftlicher Pluspunkt, diese Techniken können dann weiterverkauft werden in andere Länder. Somit würde man auch an den alternativen Energien verdienen.
Deine ganzen wirtschaftlichen Multiplikatoreffekte
...lassen sich aber auch auf jegliche Investitionen ausserhalb der Atomkraft übertragen. Von daher sehe ich nach wie vor keinen Vorteil.
Die ganze Hysterhie haben wir m.M.n. hauptsächlich den Medien *hustBildzeitunghust* zu verdanken. Wir sind, soweit ich weiß, auch der einzige Staat, der Konsequenzen daraus zieht, andere Staaten ändern überhaupt nichts oder wollen noch mehr Atomkraftwerke bauen (China, Frankreich,..).
schönen Tag
Die Hysterie ist natürlich auch durch die Medien geschürrt, keine Frage. Aber selbst ohne die mediale Aufmerksamkeit ergaben Umfragewerte immer eine Mehrheit für den Atomausstieg.
Schau mal nach Österreich, die haben keine AKWs, sind sie deshalb irgendwie isoliert? Ich denke wohl eher nicht. Nur weil andere Länder daraus keine Konsequenzen ziehen wollen muss dies nicht richtig sein. Wie ich immer wieder sage, ich bin für einen realisierbaren Ausstieg, und solange ich Investitionen und den sichtbaren Ausstieg und Umstieg sehe, dann kann ich die Laufzeit einiger AKW als "Brücke" akzeptieren, aber dieses Umschwenken der Bundesregierung hat mir nur verdeutlicht, dass hier gar nicht an einen Ausstieg auf die Schnelle gedacht wurde, sondern einfach eine Forderung einer Lobby nachgegeben wurde, die man nun, rechtlich sehr zweifelhaft, wieder umdrehen will, weil man Angst vorm Wähler hat.
Beitrag zuletzt geändert: 31.3.2011 7:45:38 von karpfen -
Die Forschung ist wie man in Japan sieht immer einen Schritt zu langsam.Es sollte nicht ständig darüber geredet werden ob die AKWs abgeschaltet werden sollen den wir sind von diesen noch zu abhängig.Man solle lieber mit Hochdruck in die Forschung setzen wie man möglichst nur aus Strom aus der Natur leben kann, wenn das erreicht ist kann man immernoch über die Abschaltung reden.Damit will ich nicht sagen das ich die AKWs für sicher halte im gegenteill.
Pumpt mehrere Millarden mehr in die Forschung und schon bald wird es möglich sein,das liegt an der Regierung. -
Also ich würde die zwar auch alle abschalten, aber damit löst man meiner Meinung nach nicht das eigentliche Problem.
Wenn alle abgeschaltet sind haben wir immer noch das Problem der sicheren Entsorgung des Atommülls.
Ob Strahlung austritt wenn ich das Kraftwerk laufen lasse oder ob es in einem Atommülllager austritt macht meiner Meinung nach keinen großen Unterschied. -
raptimes schrieb:
Die Forschung ist wie man in Japan sieht immer einen Schritt zu langsam.Es sollte nicht ständig darüber geredet werden ob die AKWs abgeschaltet werden sollen den wir sind von diesen noch zu abhängig.Man solle lieber mit Hochdruck in die Forschung setzen wie man möglichst nur aus Strom aus der Natur leben kann, wenn das erreicht ist kann man immernoch über die Abschaltung reden.Damit will ich nicht sagen das ich die AKWs für sicher halte im gegenteill.
Pumpt mehrere Millarden mehr in die Forschung und schon bald wird es möglich sein,das liegt an der Regierung.
Es gibt Studien, die mögliche Ausstiegsszenarien abbilden. Abhängig sind doch eigentlich nur unsere Politiker von der Lobby der Atomkonzerne. Die Ösis haben es uns doch vorgemacht und fahren (mit Ausnahme von lächerlichen 6% Importstrom) doch AKW-frei. Man muss nur eben anfangen hier die Netze endlich auszubauen, um alternative Kraftwerke besser zu vernetzen.
Da muss man aber auch fairerweise sagen, sind durchaus auch Bürgerbewegungen nicht unschuldig, die jedes Windrad, jede Großleitung nicht vor ihrer Haustür haben wollen. Für ein Szenario muss man sich aber letztendlich entscheiden und für mich zumindest, gehören Windräder inzwischen sowieso zum normalen Bild. Das Argument der Landschaftsverschandelung kann ich nur bedingt nachvollziehen, da müsste man konsequenterweise auch Hochhäuser und andere Blöcke unterlassen. Gedanken muss man sich aber durchaus über die Lärm- und Schattenwurfbelästigung dieser Dinger machen. -
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