Verpflichtung zur Organspende nach dem Tod?
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Edit: Ich bin der Ansicht, dass eine Verpflichtung dessen für Deutschland keinesfalls angebracht ist. Das Österreichische Prinzip ist das Bessere. Daher bitte ich euch, hier ab zu stimmen. Das nach diesem Absatz unten stehende ist der ursprüngliche Beitrag, welcher nurnoch der Vollständigkeit halber in 100%iger Urfassung zu lesen ist.
Die Anzeige rechts hat mich auf etwas verwiesen, was mir schon lange im Kopf herum geht. Deswegen eröffne ich jetzt dieses Thema und füge gleich eine Abstimmung hinzu.
Es geht darum, ob man jede in Deutschland lebende Person dazu verpflichten sollte, nach ihrem Tod intakte Organe heraus operieren zu lassen. Das kann vielen Menschen helfen, welche dringend lebenswichtige Organe benötigen. In Deutschland gilt, dass zuerst auf das Wohl der Allgemeinheit, dann auf das Wohl des Einzelnen zu achten ist. Es ist im Sinne des Sozialen, dass man nach dem eigenen Tod anderen die Möglichkeit gibt, mit Teilen des eigenen Körpers, weiter zu leben.
Ich würde gerne eure Meinung dazu kennen, stimmt also bitte ab. Weiter können die Gegner von Organspenden hier ihre Meinung vorbringen.
Beitrag zuletzt geändert: 1.7.2010 22:49:09 von drafed-mapAbstimmung (Nur eine Auswahl möglich)
Ich bin für die Verpflichtung zur Organspende nach dem Tod. 20,31 % (13 Stimmen) Ich bin gegen die Verpflichtung zur Organspende nach dem Tod. 79,69 % (51 Stimmen) -
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Was Du beschreibst hat mit "Organspenden" nichts mehr zu tun.
Ich bin dagegen, denn wir sind hier Bürger, nicht Leibeigene des Staates, und was mit mir passiert hat demnach auch meine eigene Entscheidung zu sein, nicht die des Staates.
Wer nach dem Tod sozial handeln möchte, der mag ja den Ausweis dazu nutzen, wer nicht (aus was für Gründen auch immer und - hey - diese Gründe sind persönlicher Natur und gehen niemanden was an), der soll es eben lassen.
Ebenso wäre es ja auch im Sinne des Sozialen, wenn der Staat alle Menschen dazu verdonnert, bis 21 einen festen Partner zu haben und 2 Kinder zu zeugen - auf die gleiche Art und Weise begründbar, und ebenso Unsinnig wie Deine Idee ... -
Die Entscheidung sollte immer freiwillig sein.
Was ich mir für Deutschland vorstellen kann, ist die österreichische Version, wonach jeder grundsätzlich Spender ist, wenn er sich nicht dagegen ausspricht. Das sorgt zumindest dafür, daß man sich mit dem Thema beschäftigt.
Für diejenigenm, die nicht spenden wollen, ist ein Organspendeausweis aber auch nützlich, da sie ihre Entscheidung darin dokumentieren können. Insofern sollte jeder einen Ausweis besitzen.
Übrigens: Die meisten Argumente für und wieder Organspende finden sich bereits in diesem Thread aus dem letzten Jahr: http://www.lima-city.de/thread/5-3-2009-organspendeausweis/
FF -
fatfreddy schrieb:
Das halte ich für durchaus angebracht. Die meisten Menschen haben keinen Organspendeausweis, weil sie sich noch nie mit dem Thema beschäftigt haben. Ich denke, dass sich in Deutschland kaum einer dessen melden würde, dass er kein Organspender sein will. Anders herum meldet sich aber auch kaum jemand. Viele halten sich eben zurück oder wollen mit dem Thema nichts zu tun haben.
Die Entscheidung sollte immer freiwillig sein.
Was ich mir für Deutschland vorstellen kann, ist die österreichische Version, wonach jeder grundsätzlich Spender ist, wenn er sich nicht dagegen ausspricht. Das sorgt zumindest dafür, daß man sich mit dem Thema beschäftigt. -
Organspenden hat für mich etwas sehr anrüchiges seit ich eine ZDF Doku über ein Seminar für Schönheitschirurgen in Kalifornien gesehen habe.
Die Handlung, Seminaristen aus aller Welt reisen nach den USA um dort an abgetrennten Menschenköpfen ihr Handwerk zu lernen und präparieren munter drauf los.
Alles nicht so schlimm, man muss sein Handwerk ja lernen, bis der Seminarleiter die Seminaristen aufforderte, diese Köpfe mit gebührlicher Hochachtung zu behandeln, da es sich um Organspender aus "Deutschland" handle, die großzügig ihre Organe zur Verfügung gestellt hätten.
Mir war bis dahin nicht klar, wie weitläufig Organspende gesehen wird. Ich dachte vielmehr es ginge um lebenserhaltende Dinge oder auch Augen für einen Blinden o. ä.
Nach der Sendung habe ich meinen Organspendeausweis zerrissen und weggeschmissen.
cu
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resident-evil schrieb:
Mir war bis dahin nicht klar, wie weitläufig Organspende gesehen wird. Ich dachte vielmehr es ginge um lebenserhaltende Dinge oder auch Augen für einen Blinden o. ä.
So ist es auch und der Text auf dem Spenderausweis sagt auch genau dieses aus
Zitat:
Für den Fall, dass nach meinem Tod eine Spende von Organen/Geweben zur Transplantation in Frage kommt, erkläre ich:...
Ob es jetzt ein Übersetzungsfehler in der Reportage war, oder mangelnde Sorgfalt bei der Wortwahl durch Reporter oder Seminarleiter, vermag ich nicht zu sagen. Die Zustimmung zur "wissenschaftlichen Verwendung" der persönlichen Überreste ist eine Andere und nicht durch den Organspendeausweis gedeckt.
FF
Beitrag zuletzt geändert: 30.6.2010 17:41:55 von fatfreddy -
Ich finds immer schlecht wenn man was vorgeschrieben bekommt. Wenn man keine Lust hat seine Organe zu spenden dann kann das vielerlei Gründe haben und die sind auch zu respektieren! Auch wenn ich es besser fände wenn mehr Leute der Organspende nach ihrem Tod zustimmen würden.
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Eine derartige Verpflichtung lehne ich grundsätzlich ab.
Der deutsche Staat nimmt sich schon das Recht heraus über Leben und Tod eines Menschen zu entscheiden, da geht eine Verpflichtung seinen Körper nach dem Tod zwangsschänden zu lassen viel zu weit.
Da finde auch ich die österreichische Lösung besser.
Wer kommt überhaupt auf eine derart irrsinnige Idee? -
createtheweb schrieb:
Wer kommt überhaupt auf eine derart irrsinnige Idee?
In diesem Falle wurde die Idee vom Themenstarter in die Diskussion gebracht. Warum auch nicht? Denken sollte in alle Richtungen erlaubt sein.
Es gibt aber auch durchaus Vertreter der Ärzteschaft und Patientenverbände, die bereits ein Denken in diese Richtung angeregt haben. Aus der Sicht dieser Gruppen durchaus nachvollziehbar, da dort die Auswirkung fehlender Spendenbereitschaft wohl am besten bekannt sind.
Von Seiten der Politik gab es, meines Wissens, bisher keine nennenswerten Bestrebungen, solch eine Regelung auf den Weg zu bringen.
FF -
fatfreddy schrieb:
Ich als liberaler und Vegetarier habe das Thema in dem selben Sinn eröffnet. Für mich stellt das Leben nämlich das schützenswerteste, das es gibt dar. Versetzt euch mal in die Lage eines Menschen, der dringend ein Spenderorgan benötigt. Jeden Tag sterben direkt in der Region mehrere Menschen, die ein solches gesundes Organ haben, doch von niemandem kann man eines beziehen, da sie keinen Organspenderausweis besitzen.
Es gibt aber auch durchaus Vertreter der Ärzteschaft und Patientenverbände, die bereits ein Denken in diese Richtung angeregt haben. Aus der Sicht dieser Gruppen durchaus nachvollziehbar, da dort die Auswirkung fehlender Spendenbereitschaft wohl am besten bekannt sind.
fatfreddy schrieb:
Es ist auch offensichtlich, warum: Man macht sich damit unglaublich unbeliebt. Deswegen wollte ich auch, dass dieses Thema hier entfernt wird, habe oben mit einer ausführlichen Begründung auf den Spambutton geklickt, doch bis jetzt hat sich nichts getan.
Von Seiten der Politik gab es, meines Wissens, bisher keine nennenswerten Bestrebungen, solch eine Regelung auf den Weg zu bringen.
Ich halte es aber weiterhin für eine unglaubliche Unverschämtheit, etwas zu verbrennen oder im Boden zu vergraben, was anderen Menschen das wichtigste überhaupt retten kann: Das Leben. Stellt euch vor, ihr schlaft heute Abend ein und wacht im Krankenhaus wieder auf. Die Eltern, die Lebensgefährtin, o.Ä. hat euch aufgefunden. Die Ärzte sagen, dass dringend ein Spenderorgan benötigt wird, oder ihr sterbt innerhalb einer gewissen Zeitspanne. Da es aber kaum Spender gibt, seit ihr hilflos.
Edit: Außerdem haben halb so viele User, wie gegen eine Verpflichtung zur Organspende waren, auch dafür gestimmt. Eine Idee, die zu 1/3 bevorzugt wird kann wohl garnicht so abwegig sein.
Beitrag zuletzt geändert: 1.7.2010 17:28:25 von drafed-map -
Hallo,
Ich kan mir nicht Erkleher wie Leute zur 2 Option Stimmen. Jeden Meschen soll es Freistehen ob er Seine Orgene Freigeben will. Sowas ist das Ende der Bürgerrechte und der Freiheit!!!!
Lg -
Ich finde die Idee gar nicht abwegig!
Das problem ist doch einfach, dass die Leute zu bequem sind, sich so nen Ausweis anzuschaffen..gibt ja schließlich keinen materiellen Anreiz dazu...
Ich wäre einfach dafür, dass jeder automatisch Organspender is, es sei denn er hat so eine Art Anti-Organspendeausweis im Geldbeutel.
Dann würde die Sache doch gleich mal ganz anders aussehen!
Beitrag zuletzt geändert: 1.7.2010 20:47:06 von davidmuc -
Ich halte es aber weiterhin für eine unglaubliche Unverschämtheit, etwas zu verbrennen oder im Boden zu vergraben, was anderen Menschen das wichtigste überhaupt retten kann: Das Leben.
Unverschämtheit?
Unverschämt ist es anderen Menschen vorzuschreiben, wie sie sich zu entscheiden haben. Nicht einmal ihrer selbst Willen, sondern weil es anderen zu Gute kommt. Man muss nunmal respektieren, dass es Gründe gibt, die gegen eine Organspende sprechen. Zum Beispiel gibt es Menschen, denen aus religiösen Überzeugungen ein unversehrter Körper nach dem Tod sehr wichtig ist. Sich über eine solche individuelle Entscheidung hinwegzusetzen, das finde ich unverschämt.
Außerdem habe ich Probleme bei dem Gedanken, dass sich zum Beispiel jemand die Lunge kaputtraucht und dann meine nach meinem Tod bekäme. Ich möchte den Selbstzerstörungswillen nicht belohnen. Wer Dinge ausübt, von denen er weiß, dass er daran sterben wird, soll er daran elendig verrecken.
Ich geh doch auch nicht andere bestehlen, werd ertappt und fordere dann eine Entschädigung. -
createtheweb schrieb:
Ich habe, nachdem vorgetragen wurde, wie Österreich das macht, sofort eingelenkt, dass dies die bessere Methode ist. Von Vorschrift ist daher nicht mehr zu Reden, sondern eher von "keine Antwort ist auch eine Antwort, du bist Organspender, wenn du nichts dagegen sagst".
Unverschämt ist es anderen Menschen vorzuschreiben, wie sie sich zu entscheiden haben.
createtheweb schrieb:
Dies entspricht nicht gerade dem sozialen Grundsatz. In Deutschland gilt, wie in vielen anderen Nationen auch, dass das Wohl der Allgemeinheit vor dem Wohl des Einzelnen gilt.
Nicht einmal ihrer selbst Willen, sondern weil es anderen zu Gute kommt.
createtheweb schrieb:
Nunja, diese Menschen könnten sich dann nach dem Prinzip in Österreich einfach melden und hätten das "Problem" beseitigt. Wo ist dann noch eins?
Man muss nunmal respektieren, dass es Gründe gibt, die gegen eine Organspende sprechen. Zum Beispiel gibt es Menschen, denen aus religiösen Überzeugungen ein unversehrter Körper nach dem Tod sehr wichtig ist. Sich über eine solche individuelle Entscheidung hinwegzusetzen, das finde ich unverschämt.
createtheweb schrieb:
Dann schreibe bei "Ja, ich gestatte dies, mit Ausnahme folgender Organe" einfach "Lunge" hin. Wenn du gegen Alkoholmissbrauch "vorgehen" willst, schreibst du halt noch die Leber dazu und basta.
Außerdem habe ich Probleme bei dem Gedanken, dass sich zum Beispiel jemand die Lunge kaputtraucht und dann meine nach meinem Tod bekäme. Ich möchte den Selbstzerstörungswillen nicht belohnen. Wer Dinge ausübt, von denen er weiß, dass er daran sterben wird, soll er daran elendig verrecken.
createtheweb schrieb:
Trotzdem lässt man jeden Dieb nochmal frei und gibt ihm eine zweite Chance.
Ich geh doch auch nicht andere bestehlen, werd ertappt und fordere dann eine Entschädigung. -
Also ich denke das es ein wesentlicher Fortschritt wäre, wenn man im Personalausweis einen Wiederspruch vermerken würde (muß ja nicht sichtbar erkennbar sein), wenn man keine Organe spenden will, ansonsten wäre man automatisch Organspender.
Fast jeder würde ein Organ annehmen, würde ihm das das Leben retten. Das kann man doch allgemein regeln. Beim Beantragen eines Personalausweises, könnte eine Wiederspruchsmöglichkeit im Vordruck enthalten sein.
Mann hätte plötzlich viel mehr Organe zur Verfügung. -
Genau so sehe ich das jetzt auch. Deswegen starte ich hiermit eine überarbeitete Umfrage: http://www.lima-city.de/thread/abstimmung-ueber-neuerungen-im-organspendenthema. Diesen Link werde ich auch in den Eröffnungsbeitrag hinein editieren, damit ihn gleich jeder sieht.
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Würde eine solche Regelung nicht gegen das Grundgesetz verstoßen?
[Die chinesische Organspenderegelung ist die beste, sie würde auch helfen, das Gesundheitssystem zu refinanzieren ;)] -
milchreis schrieb:
Und gegen was genau? Bitte werde etwa präziser, so lässt sich nämlich keine sachliche Diskussion führen.
Würde eine solche Regelung nicht gegen das Grundgesetz verstoßen? -
Die Beste Idee währe vielleicht noch, jeden Bürger Deutschlands ärztlich abchecken zu lassen, auf die medizinischen Indikatoren, nach denen man so oder so bei der Organspende geht. Beispielsweise Blutgruppe, Blutbild, Gerinnungswerte, Thrombozytenreaktionen und dergleichen, also alle Werte, die eh bei einer Organspende erfasst werden. Und diese Werte sollten dann beispielsweise in einem bestimmten Zeitraum wieder erfasst werden (beispielsweise jedes jahr oder alle 10 Jahre) und die dann in einer Zentralen Datenbank gespeichert werden, oder auch auf der SV Karte der Krankenkasse. Pflicht währe eben die regelmäßige Untersuchung. Und fals beispielsweise irgendwann zu Lebzeiten ein Organ, beispielsweise den Teil der Leber oder eine Niere, oder sonst irgendwas benötigt wird für einen Kranken Menschen mit den selben weiter oben aufgezeigten Werten, daß dann von ärztlicher Seite ein Schreiben kommt "Ihr Organ würde einen Menschen gesund werden lassen" oder so, das währe eine praktikable Idee. Ich denke dann kann man immer noch zustimmen oder ablehnen, zumindestens was die Organspende während der Lebzeiten eines Menschen angeht.
Aber eine "Zangsspende" nach dem Tod, denke ich, ist eine ethisch-moralische Frage. Ich würde die Sache auch begrüßen, wenn im testament, oder in einer Patientenverfügung nichts Gegenteiliges festgemacht wird. -
Tolle Idee, Kalina! Du möchtest also, neben der Datenmenge die eh schon über jeden gespeichert wird, noch ein komplettes med. Profil anlegen. Nein Danke!
Auf freiwilliger Basis, gibt es ja sogar schon Spenderdatenbanken, zumindest für Blut- u. Knochenmarkspenden. Dort bin ich auch registriert, aber eine generelle Kartierungspflicht lehne ich ab!
Lebendspenden außerhalbb des Familienkreises sind aus gutem Grund verboten, um Missbrauch (Handel, etc.) zu verhindern.
Und dann dieses Anschreiben. <ironie>"Wir brauchen etwas von Ihnen. Ist doch nicht schlimm, sie haben laut unserer Datenbank noch 2 gesunde Augen. Eins sollte doch reichen."</ironie>
Stell dir vor, dieses Schreiben, evenutell in etwas seriöserer Form , erreicht jemanden, der gerade von einer schweren Erkrankung erfahren hat. Wie kommt das rüber? Richtig, als "ich bin schon abgeschrieben, da brauche ich auf vernünftige Behandlung nicht mehr zu hoffen."
Das geht ja nun gar nicht!
Das Risiko einer Lebendspende ist dir bekannt? Ich persönlich würde z.B. keine Niere für jemanden hergeben, den ich nicht kenne, und damit mein Risiko, Organempfänger zu werden, deutlich zu steigern.
FF
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