Infoabend "Killerspiele & Co." an Schulen - gute Idee?!?
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Guten Morgen allerseits,
und zwar habe ich letzens, nach dem Amoklauf in Winneden einen Politiker per Mail angeschrieben, der die Absage der Intel Friday Night Games befürwortet hat. Seinerzeit kam es mir so vor als hätten die nur die Spieleveranstaltung abgesagt und aussderdem hat der Typ das Strategiespiel Warcraft 3 als Killerspiel bezeichnet.
Ich wies ihn auf den Fehler hin, und äusserte meinen Unmut darüber dass nur die Computerspieler wieder Schuld seien. Nach etlichen Mails erfuhr ich dass auch beispielsweise Schützenvereine Veranstaltungen abgesagt haben.
Auch kam in den Mails zur Sprache, dass es begrüßenswert gewesen wäre wenn statt CounterStrike bei der Veranstaltung etwas friedlicheres gespielt, und ein Dialog über Computerspiele allgemein geführt worden wäre.
Soviel zur Geschichte meiner Idee - ich habe mir nämlich überlegt man könnte doch genau dass tun. Schulen anschreiben die Interesse haben und Elternabende veranstalten um den Leuten Computerspiele zu zeigen. Man könnte einzelne Spiele die in den Medien kritisiert (und teilweise schlichtweg falsch dargestellt werden) thematisieren, Jugendliche und deren PC-Gewohnheiten im Allgemeinen, etwas über Altersempfehlungen erzählen und und und... Ideen hab ich da viele.
Die Frage die ich mir nur stelle - macht sowas Sinn? Ist es Eurer Meinung nach eine Idee, die Eltern und Lehrer dazu bringen könnte sich für das Thema zu interessieren? Würde sowas vielleicht Verständnis und Dialog fördern?
Natürlich sollen hier vor allem Fragen beantwortet und Dialoge geführt werden - völlig unabhängig ob ich "Killerspiele" oder Onlinespiele die süchtig machen jetzt toll finde oder nicht.
Und wie ist es eigentlich, wenn ich für so eine Veranstaltung eine "Aufwandsentschädigung" nehmen würde - wobei es mir natürlich egal wäre ob Einer oder hundert Leute da sitzen und mitreden - aber sowas wie Fahrtgeld und Zeitaufwand würde man ja schon ganz gerne zumindest wieder ausgleichen können. Muss dann für so eine Veranstaltung Steuern gezahlt werden?
Nicht dass ich gleich ne Firma gründen will - aber ich hab auf Homepages der Städte um mich herum geschaut und potentiell 146 Schulen rausgefischt - wenn ich da 10 Euro pro veranstaltung nehmen würde käme ja schon einiges zusammen, oder?
Naja - ich hatte heute auf dem Weg zur Arbeit wie gesagt eine spontane Idee - jetzt interessiert mich was Andere darüber denken ^^
Gruß,
Sven -
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Ave,
Das mit den Killerspielen wird glaube ich nie enden. Deswegen frage ich mich, was du mit dieser Veranstaltung erreichen willst? Aufklärung darüber, dass Killerspiele nicht das sind, als was sie in den Medien dargestellt werden?
Ein Amoklauf entsteht nicht durch Killerspiele, sondern erwächst aus sozialen Problemen, da diese zu beheben natürlich schwieriger ist und nunmal viele der Amokläufer wohl auch "Killerspiele" gespielt haben, ist es für die Politiker eine willkommene Möglichkeit, die Schuld abzuwälzen.
Ich will die Killerspiele jetzt nicht verteidigen, ich frage mich nur wie sinnvoll jetzt dein Vortrag wäre. Angenommen Familie A ist nach deinem Elternabend total gegen Killerspiele und verbietet es seinen Kindern, aber Mutter und Vater A sind nur abends zu Hause. Wie sollen Sie das also kontrollieren?
Den Unkostenbeitrag kannst du für meine Begriffe erheben, oder du erbittest am Ende eine Spende für dein Projekt, dann ist das freiwillig und jeder gibt dir soviel, wie er meint dich unterstützen zu müssen.
Edit: Hier ist noch ein recht interessanter Artikel zum Thema Killerspiele und Amoklauf: http://www.3dcenter.org/artikel/und-erneut-das-thema-killerspiele
Beitrag zuletzt geändert: 8.5.2009 9:13:58 von zenks -
Wenn du einen Infoabend machen willst, dann nicht nur auf "Killerspiele" fokussiert sondern auf die nahezu gesamte Bandbreite. Am besten aus jedem gängigen Genre 2-3 Spiele dabei haben, damit die Eltern diese spielen und sich ein Bild davon machen können. Im Idealfall auch per Multiplayer, da dort das Spielerlebnis vom SP abweicht.
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@zenks:
Also bei meinen Eltern hat aktive Aufklärung von meiner Seite aus funktioniert
@evil-devil:
Danke für den Hinweis, ich hab mir auch schon überlegt dass einfach nur Killerspiele sehr einseitig wäre. -
Ich halte das in gewissen Grenzen eine gute Idee. Was ich noch einen wichtigen Punkt finde, ist die Glaubwürdigkeit der Politiker und Journalisten in Frage zu stellen und somit zu verdeutlichen, dass sie eigentlich keine Ahnung haben (vertauschen von Spielen, falsches Bild von den Spielen etc.). Genauso wie zB das Vorhaben, Paintball zu verbieten (aber warum nicht auch Schützenvereine? Wer wirklich regelmäßig Paintball spielt, spielt das im Verein).
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Also bei meinen Eltern damals (kehr wie ich drauf rumreite) war der AUslöser für das zeigen und aufklären ein Bericht in der ARD wo gesagt wurde "Das böse Spiel Counterstrike" und dabei Szenen aus dem indizierten Unreal Tournament gezeigt wurden.
Sowas ist als Aufhänger ideal.
Auch will ich darüber reden dass die Politiker sich "die wählerbringenste" und zugleich "ineffektiveste" Variante gesucht haben.
Ich meine - "Hm... 3 Millionen Menschen spielen Counterstrike... einer davon dreht durch und killt alle... das ist ne Quote die so zwischen dem Lottogewinn und nem Blitzeinschlag steht... wir sollten es verbieten"
Es gibt zigtausend Sachen die naheliegender wären (und banaler) Zum Beispiel werden von 3 Millionen Leuten sicher mehr als einer keine bananen mögen. Somit ist die Quote "Nicht-Bananen-Möger" höher als die von "Killerspiel-Spielern" - zwingt man jetzt allen bananen auf?
Okay das Beispiel war... eigenwillig aber ich bin noch müde xD -
Die Idee ist gut, aber vermeide den Begriff "Killerspiel", der ist stigmatisierend.
Prinzipiell geht es dabei um Medienkompetenz, ist vielleicht ein besserer Bestandteil des Titels ;)
Du brauchst natürlich recht liberale Rektoren, die das zulassen und recht liberale Eltern, die auch Interesse dran haben.
Was die Aufwandsentschädigung angeht: Rechne davon, dass von den 148 Schulen wenns hoch kommt 20 oder so Interesse haben (höchstens). 10 Euro ist im Vergleich ein bisschen wenig. Du solltest das aber nicht daran festmachen, wie viel du ingesamt gerne hättest, sondern wie viel du glaubst, dass dein Vortrag wert wäre. Die Idee mit den Spenden finde ich gut. Ist innovativ und entspricht dem neuen Geist - jeder gibt, was es ihm wert ist. Wenn du nicht kompletten Mist baust, dürfte das dabei deine erste Peilung von 10 Euro auch deutlich übersteigen -
Ums Geld gehts auch garnicht vorrangig - sondern zum Einen um Aufklärung und zum Anderen - was ist besser als Training im Vortragen / Vorstellen? ^^
Rhetorik hilft einem im Job unglaublich weiter! Leute von eienr Sache überzeugen zu können und als "Leitwolf" anerkannt zu werden ^^
Wenn Leute den Eindruck bei einem haben "Hey - der hat Ahnung, dem sollten wir folgen" ist einiges leichter - und dass will ich, so nebenher, trainieren ^^ -
Na dann, fasse das Thema etwas weiter, verwende nicht das "stigmatisierte Wort Killerspiele" und versuch dein Glück. Ich denke die Resonanz wird sehr verschieden sein, wie du sicherlich gemerkt hast bin ich nicht so der Fan von Aufklärungsveranstaltungen, aber wie der Gegensatz zwischen uns zeigt... gibt es sone und solche ;).
Also Sport frei ;), und Eintritt frei mit nachträglich freiwilliger Spende schreckt niemanden ab :) -
trueweb schrieb:
Seit wann haben die von irgendetwas Ahnung?
Ich halte das in gewissen Grenzen eine gute Idee. Was ich noch einen wichtigen Punkt finde, ist die Glaubwürdigkeit der Politiker und Journalisten in Frage zu stellen und somit zu verdeutlichen, dass sie eigentlich keine Ahnung haben (vertauschen von Spielen, falsches Bild von den Spielen etc.). Genauso wie zB das Vorhaben, Paintball zu verbieten (aber warum nicht auch Schützenvereine? Wer wirklich regelmäßig Paintball spielt, spielt das im Verein).
Die Idee ist gut, aber viele werden trotz Aufklärung starrsinnig bleiben. Die Blödzeitung und die Öffendlich Rechtlichen haben das schon so lange in die Köpfe der Leute geprügelt, dass es schwer ist ihre Überzeugung zu ändern.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, also viel Glück -
Hauptsache du trägst den armen Zuhörern nicht nur vor. Vom zuhören allein ist noch niemanden geholfen wurden. Ok, bei manchen Eltern mag das gehen - ich erinnere mich an meine Mutter die bei Gothik immer fasziniert zugesehen hat, da ihr dieses Mittelalterliche Flair der Umgebung sehr gefallen hat. Vor allem im zweiten Teil mit der Burg der Magier Gilde.
Anders als Kinder/Jugendliche betrachten Erwachsene die Grafik nicht nur als "Pracht/Ansehnlich" sondern suchen vermehrt die Details. Warum sind wohl Simulationsspiele von Autorennen/Flugzeugen/etc eher an Erwachsene gerichtet mit ihrer Komplexität? Weil sie die Muße haben sich in den Details zu verlieren und auch die Geduld aufbringen können sich damit zu beschäftigen.
Erwachsene "können" wesentlich vielschichtiger Dinge beurteilen/betrachten als ein junger Mensch. Ok, setzt vielleicht einen gewissen Grad an Interesse und Intelligenz voraus, aber im großen und ganzen halte ich einen normalen Durchschnittsmenschen für offen und aufnahmefähig, solange es anschaulich präsentiert wird. -
svenwbusch schrieb:
Ist es Eurer Meinung nach eine Idee, die Eltern und Lehrer dazu bringen könnte sich für das Thema zu interessieren? Würde sowas vielleicht Verständnis und Dialog fördern?
Grundsätzlich halte ich das für eine gute Idee, denn eine Unsicherheit bezüglich Online-Themen ist vermutlich sowohl bei Eltern wie auch Lehrern vorhanden.
Allerdings halte ich dein Konzept für nicht sehr ausgereift. Manche Eltern werden nicht zwischen „Killerspielen“ und anderen Spielen unterscheiden und für sie ist das ein eher weitgefächertes Thema. Was würdest du zum Beispiel einem Vater antworten, der sagt: „Ich glaube meine Tochter ist spielsüchtig. Die gesamte Freizeit verbringt sie mit diesen Computerspielen. Ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll.“
Du kannst darauf ja schlecht antworten: „Schau mal Papi, dieses Spiele sind ja so was von harmlos“ und genau so schlecht: „Na ja, das ist aber heute nicht das Thema. Nächste Frage?“
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Ich halte es für durchaus sinnvoll, darauf hinzuweisen, dass es nicht allein die Schuld der Killerspiele sind, wenn jemand Amok läuft. Allerdings würde ich sie nicht ganz aus der Verantwortung raushalten. Man müsste einfach eine sachliche Diskussion führen.
Ich kann nämlich schon verstehen, wenn jemand, der den Krieg real erleben musste, nicht versteht, wieso CS eine Art "Sport" geworden ist. Vor allem glaube ich, kann man diesen Leuten schwer begreiflich machen, wieso bei der Sache auf Menschen geschossen werden muss und nicht auf fiktive Gestalten und wieso dort Blut spritzen muss. -
karpfen schrieb:
Ich kann nämlich schon verstehen, wenn jemand, der den Krieg real erleben musste, nicht versteht, wieso CS eine Art "Sport" geworden ist. Vor allem glaube ich, kann man diesen Leuten schwer begreiflich machen, wieso bei der Sache auf Menschen geschossen werden muss und nicht auf fiktive Gestalten und wieso dort Blut spritzen muss.
Da stimme ich zu. Als ich meiner Frau das schon etwas ältere Spiel Mafiavorgeführt habe (die zensierte Version in der kein Blut spritzt) war sie schon schockiert. Wenn jemand noch nie mit solchen Spielen zu tun hatte, ist er viel empfindlicher auf die Visualisierung von Menschen, die überfahren, bzw. erschossen werden. Leute, die solche Spiele öfters spielen sind schon mehr "abgestumpft" und empfinden diese Bilder nicht mehr als so schlimm. (Womit ich nicht behaupten möchte, dass sie das dann auch in der Realität nachmachen würden!)
Somit könnte das Vorzeigen solcher Spiele ein "Schuss nach hinten" sein. Was sich kein "Zocker" vorstellen kann: Eltern, die vielleicht noch nie gesehen haben, was ihr Kind spielt, könnten schockiert sein und es könnte ihnen egal sein, ob es noch viel schlimmere Spiele gibt. Deshalb könnte es sein, dass ein solcher Abend nicht zur Beruhigung beiträgt, sondern eher manche Eltern in ihrer Angst bestärkt.
Denn die Frage die sich viele Eltern stellen ist ja: Warum macht es meinem Kind denn solchen Spaß virtuell auf andere Menschen zu ballern? Und eine solche Frage an deinem Infoabend zu beantworten wird dir warscheinlich schwer fallen... -
Also erstmal möchte ich sagen, dass ich es gut finde, dass du soetwas umsetzen willst.
Wie auch viele meiner Vorposter halte ich die Spenden-Variante als Finanzierung für die sinnvollste Lösung.
Eine entscheidene Schwierigkeit bei der ganzen Sache dürften jedoch auch die Rektoren der Schulen sein. Denn denen musst du erstmal klar machen, dass du kein Psycho bist, der Killerspiele verharmlosen will.
Die Rektoren werden Bedenken haben, dass es dem Ruf der Schule schaden könnte, wenn in ihr Killerspiele verteidigt werden.
Ich erinnere mich mal an ein Radiointerview mit einem Rektor, wo es um das Fach Informatik ging und dass die Kinder da programmieren lernen. Und der Rektor hat dann in etwa gesagt: "Nunja, die Kinder lernen programmieren und es wäre auch denkbar, dass sie jetzt zu Hause Killerspiele zu programmieren".
Das ist jetzt natürlich nur ein Rektor von vielen, aber Rektoren sind meistens noch älter, als die Eltern, vor denen du dann sprechen willst. Du solltest dir also auch eine Strategie zurechtlegen, wie du die Rektoren überzeugen willst.
Du könntest zum Beispiel deinen ersten (oder zweiten) Vortrag an einer Schule aufnehmen lassen und den späteren Rektoren dann diese Aufnahme zukommen lassen, damit sie sich selber ein Bild machen können.
Was würdest du zum Beispiel einem Vater antworten, der sagt: „Ich glaube meine Tochter ist spielsüchtig. Die gesamte Freizeit verbringt sie mit diesen Computerspielen. Ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll.“
An deiner Stelle würde ich erstmal klarstellen, dass du kein Psychologe bist.
Aber als Faustregel kann man sagen, dass wenn ansonsten im RL alles einigermaßen gut abläuft (Schule OK, das Kind hat seine Freunde, Familienleben OK), dann kann man eigentlich nichts dagegen sagen.
Falls dies jedoch nicht der Fall ist, sollte man die Lage auf keinen Fall verharmlosen. Du musst den Eltern dann dazu raten, mit ihrem Kind zu sprechen.
Ansonsten kann ich mir auch vorstellen, dass man als Eltern zu einer Suchtberatung gehen kann und dort die Lage schildern kann. Falls du irgendwelche Suchtberatungs-Flyer irgendwoher kriegst, dann solltest du diese zur Veranstaltung mitnehmen und bei Bedarf verteilen.
kaetzle7 schrieb:
Denn die Frage die sich viele Eltern stellen ist ja: Warum macht es meinem Kind denn solchen Spaß virtuell auf andere Menschen zu ballern? Und eine solche Frage an deinem Infoabend zu beantworten wird dir warscheinlich schwer fallen...
Ganz einfach: Weil es nicht ums töten geht. Es geht darum die anderen Spieler zu besiegen, wie in jedem anderen Reallife-Spiel auch. Es es macht eben Spaß seinen Gegner zu überlisten und auszutricksen, Pläne und Strategien zu entwerfen oder einfach mal Blödsinn machen. Es gibt schließlich auch in vielen Spielen Funmaps oder man denkst sich in einem Spiel ein weiteres Spiel aus. Zum Beispiel bei Ego-shootern wie Battlefield hat man meistens Autos zur Verfügung. Diese Autos werden auch gerne mal für kleine Rennspiele "missbraucht", wenn die Map dafür geeignet ist.
Es geht auch deshalb nicht um Töten, da bei Ego-shootern man je nach Spiel nach einiger Zeit wieder respawnt wird.
Das ist genauso wie bei Monopoly die Karte "Gehe ins Gefängnis, gehe nicht über Los und ziehe keine 400€ ein" oder wie bei "Mensch ärgere dich nicht".
Hierbei wäre es auch sinnvoll nicht nur die Pespektive des "Killers" zu zeigen, sondern auch die Pespektive des "getöteten". Denn dann wird man erkennen, dass das ganze gar nicht so grausam ist, wie man denkt.
Es ist einfach wichtig, dass du die Computerspiele in ihrem Historischen Kontext beleuchtet. Früher hat man Cowboy und Indianer gespielt. Oder Räuber und Gendarm. Bei Pfadfindern spielt man Geländespiele. Früher war Schach beliebt (ist es natürlich immer noch), aber WarCraft ist auch nicht so viel anders.
Du musst die Zuschauer von der Welt abholen, in der sie leben und du musst die Gemeinsamkeiten der Spiele verdeutlichen. Denn dann werden sie merken, dass diese "neue, unbekannte Welt der Computerspiele" gar nicht so neu und unbekannt ist, sondern nur eine Übertragung der alten Prinzipien auf elektronische Medien.
Und dabei immer schön Fotos und Screenshots von den alten Spielen mit den neuen Spielen vergleichen!
Und zum Abschluss solltet ihr noch die Amokläufe ansprechen. Wenn ihr euer Publikum richtig in die Thematik eingeführt habt, werden sie verstehen, dass es nicht Killerspiele waren, die den entscheidenen Ausschlag gegeben haben, sondern soziale, psychische und gesellschaftliche Probleme.
Die Eltern werden wahrscheinlich wissen wollen, auf was man bei ihren Kindern achten muss, um solche Gefahren frühzeitig zu erkennen, aber nach meinen Informationen hat sich bis jetzt noch kein eindeutiges Merkmal rauskristallisiert. Man muss zusätzlich bedenken, dass jeder Mensch auf z.B. Mobbing anders reagiert. Einige Jugendliche sind schlau genug, um sich zu sagen "Was kümmert mich das, was diese Idioten zu mir sagen", während andere enorme psychische Probleme bekommen. Und in einigen Fällen führt es eben zu einem Amoklauf.
Es ist also schwierig vorrauszusehen, ob das eigene Kind zum Amokläufer werden wird. Jedoch gibt es auch hier einen ganz klaren Ratschlag an die Eltern: Falls ihr Waffen in eurem Haus habt, sperrt sie weg! -
Auch wenn ich den Beitrag von bladehunter sehr passend finde will ich auch einmal vertieft auf das "auf Menschen schiessen" und das "Blutspritzen" eingehen.
Während bei Monopoly auch das Ziel ist, den anderen zu vernichten oder ausser Gefecht zu setzen, wobei hier die Ähnlichkeit zum "Killerspiel" vorhanden ist, wird dies in keinster Weise so real dargestellt, wie bei einem Ego-Shooter.
Auch verstehe ich sehr wohl, dass man den Unwissenden erklären muss, dass es sich in der Regel beim Spielen von Ego-Shootern um eine sportliche Betätigung handeln sollte. In einer Diskussionsrunde aber wurde so etwas schon mal zwischen 3 Personen ausdiskutiert. Einer war irgendwie Beteiligter in einer E-Sports-League, ein anderer Vater eines Amoklauf-Opfers und die dritte Person hat den Krieg real erlebt. Man muss sich bei so einer Diskussion sehr wohl bewußt sein, was so Bilder von Killerspielen, die unumstritten schon sehr real wirken inzwischen, bei Menschen mit Trauma auslösen. Das wird ein schwieriger Spagat, da die passenden Worte zu wählen und CS nicht mit der Sportart Tennis oder Fussball zu vergleichen, wo man auch gewinnen will, dies aber nicht unter Mithilfe von Waffen tut.
Ich hoffe ich kann meinen Standpunkt genug veranschaulichen. Ich bin sehr wohl dafür, dass man mal aufzeigt, dass Ego-Shooter für die Mehrheit aller Spieler nichts mit Töten, sondern etwas mit Wettkampf zu tun hat. Aber man sollte auch auf Menschen Rücksicht nehmen, die da vielleicht kritisch gegenüberstehen, aufgrund der Vergangenheit. Und wenn man so eine Veranstaltung macht, kann es durchaus sein, dass solche Menschen anwesend sein werden.
Es geht eher auch darum, wenn man dort Fingerspitzengefühl zeigt, kann man durchaus mit seinen Worten etwas bewirken. Ist man dort aber unvorsichtig, wird der Mensch von vornherein evtl. deine Argumentation abblocken.
Beitrag zuletzt geändert: 9.5.2009 10:08:42 von karpfen -
Ich danke für all die Hinweise, Ideen und Vorschläge. Ich arbeite dann mal was aus und halte euch natürlich ebenfalls mit auf dem Laufenden =)
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Wenn jemand an der Schule so einen Abend abhalten möchte, muss er gut argumentieren können und glaubwürdig klingen. Wenn man im Kreuzfeuer der Fragen untergeht, hat man versagt. Und es werden viele Fragen kommen, vor allem negative, die man alle außer Kraft setzen muss.
Also entweder jemanden holen, der gut argumentieren kann oder einen Experten :) -
Ich habe nur den Eröffnungsbeitrag dieses Threads gelesen und möchte nocheinmal kurz rückfragen ob ich den richtig verstanden habe. Also du willst die Eltern deiner Klassenkameraden in den Informatikraum deiner Schule einladen und denen Spiele wie Counterstrike zeigen? Anschließend möchtest du darüber debattieren ob man solche Spiele als Killerspiele anprangern soll oder nicht? Außerdem möchtest du noch andere Spiele mit einigem Suchtpotenzial vorstellen, wenn ich das richtig verstanden habe. Bitte korrigiere mich wenn ich irgendwie falsch liege mit meinen Fragen.
Nach meiner Meinung wird dieser Infoabend doch eine Pleite werden für dich. Die Gründe werde ich gleich dafür mal kurz darstellen, aber noch ein kurzes Wort dazu: Das ist für mich die wahrscheinlichste Prognose über den Infoabend. Die Idee die dahinter steckt ist sicherlich nicht falsch, denn so können die Eltern mal sehen, was denn ihre Sprösslinge am PC so tun (bitte korrigiere mich hier auch wenn ich daneben liegen sollte)
Der Grund warum dieser Abend wohl in die Hose gehen wird ist eigentlich ganz simpel. Die Eltern die du dazu einladen möchtest, haben bereits ihre vorgefasste Meinung zu dem Thema "Killerspiel". Sie stellen sich das bereits so vor, daß dort bis unter die Zähne bewaffnete Leute herumlaufen und versuchen den anderen auf irgendeine Art und weise zu erschießen und damit das Spiel zu gewinnen. Leider sind die Spiele wie Counterstrike von der Grafik doch schon ziemlich realistisch dargestellt. Die anderen Spielefiguren werden schon als Menschen dargestellt, mit ein paar fixes oder mit der zensierten Version sieht man doch etwas mehr als tot umfallende Körper, die man vorher mit irgendeiner Schußwaffe verstümmelt. Und das genau ist auch der Aufhänger. Wenn die eltern deiner Klassenkameraden jetzt so ein Spiel sehen, würden sie sich in ihrer bereits vorgefassten Meinung tatsächlich bestärkt fühlen warum die Politik auf solcher Art von Computerspielen herumhackt.
Jetzt kommt mir eine Frage auf, die bestimmt schon ein dutzend mal gestellt wurde: Wie willst du den Eltern plausibel machen, daß solche Spiele nicht schaden? Sicher sind solche Spiele nicht der einzige Auslöser für solche Taten wie in Winneden oder Erfurt. Aber ich denke das wurde schon in anderen Threads ausführlichst breitgetreten.
Ich sehe, wurde von Wyal "Experten" auf diesem Gebiet angesprochen, die gut argumentieren können. Sicherlich gibt es solche Experten. Da mußt du nun entscheiden: Willst du einen Politiker der sich als Experte mit der Reglementierung auskennt und solche Spiele herunterzieht? Oder nimmst du einen Spieleprogrammierer aus irgendeiner Spielefirma? Der wird natürlich solche Spiele verteidigen, denn sein LOhn und Brot hängt ja an solcher Software. Oder nimmst du irgendeinen Schüler aus deiner Klasse, der selbst viel solche Spiele spielt und nicht mehr davon los kommt und alle Levels von Counterstrike kennt. Oder es kann ein ausgebildeter Psychologe sein, der sich mit Computersucht und Spielesucht auskennt und vielleicht seinen eigenen Standpunkt zu soetwas vertritt, zwar nicht verbieten aber nicht nur counterstrike zu spielen. -
Ich bin gerade über folgenden Text gestolpert, den ich mit euch teilen will und der sicherlich gutes Material für solche Infoabende ist.
http://www.maniac.de/content/leserpost-mein-verhinderter-amoklauf
kalinawalsjakoff schrieb:Der Grund warum dieser Abend wohl in die Hose gehen wird ist eigentlich ganz simpel. Die Eltern die du dazu einladen möchtest, haben bereits ihre vorgefasste Meinung zu dem Thema "Killerspiel". Sie stellen sich das bereits so vor, daß dort bis unter die Zähne bewaffnete Leute herumlaufen und versuchen den anderen auf irgendeine Art und weise zu erschießen und damit das Spiel zu gewinnen. Leider sind die Spiele wie Counterstrike von der Grafik doch schon ziemlich realistisch dargestellt. Die anderen Spielefiguren werden schon als Menschen dargestellt, mit ein paar fixes oder mit der zensierten Version sieht man doch etwas mehr als tot umfallende Körper, die man vorher mit irgendeiner Schußwaffe verstümmelt. Und das genau ist auch der Aufhänger. Wenn die eltern deiner Klassenkameraden jetzt so ein Spiel sehen, würden sie sich in ihrer bereits vorgefassten Meinung tatsächlich bestärkt fühlen warum die Politik auf solcher Art von Computerspielen herumhackt.
Ich bin da wesentlich optimistischer. Es geht ja nicht nur um das vorführen von Killerspielen, sondern auch das Analysieren und das Vergleichen mit anderen Medien.
Dabei ist es durchaus legitim zu sagen, dass solche Computerspiele die Gewalt verharmlosen. Aber auf der anderen Seite muss man den Leuten dann auch vor Augen führen, dass diese Spiele nicht wegen ihrem Gewaltgehalt gespielt werden, sondern wegen dem Spaß, den man dabei hat.
Jetzt kommt mir eine Frage auf, die bestimmt schon ein dutzend mal gestellt wurde: Wie willst du den Eltern plausibel machen, daß solche Spiele nicht schaden? Sicher sind solche Spiele nicht der einzige Auslöser für solche Taten wie in Winneden oder Erfurt. Aber ich denke das wurde schon in anderen Threads ausführlichst breitgetreten.
Ich würde die Relationen anführen. Praktisch jeder Jugendliche spielt diese Spiele und nur weil jetzt mal ein paar ausgetickt sind, kann man kaum von einer Korrellation sprechen. Es gibt hierzu auch wissenschaftliche Analysen, die ich derzeit jedoch nicht zur Hand habe.
Beitrag zuletzt geändert: 28.5.2009 16:09:18 von bladehunter -
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