Vorratsdatenspeicherung in Österreich kippen
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autobert schrieb:
Was ich damit sagen wollte, ist, dass es dazu, dass sie so viele verdächtige E-Mails gefunden haben, ganz schön viele gescannte E-Mail gebraucht hat. Und die eigentliche Logik dahinter: Wenn sie schon so extrem viele E-Mails scannen mussten, wie wahrscheinlich ist es dann, dass sie dabei noch eine andere Vorauswahl vor dem Filter hatten, oder ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass sie alles durch den Filter gejagt haben, was sie bekommen konnten? 37,3 Millionen beschreibt nicht die Anzahl der E-Mails, die gefiltert wurden, sondern die Anzahl der Treffer aus dem ganzen Pool an gefilterten E-Mails.
drafed-map schrieb:Wenn allein 37,3 Millionen E-Mails vom Filter als verdächtig eingestuft wurden, wie viele wird er dann wohl gescannt haben? Wahrscheinlich so ziemliche jede E-Mail, die von oder zu einem großen deutschen Anbieter kam.
Eigentlich ist dies ja dein Hobby, aber unter den Annahmen dass >= 90% des EMailverkehrs durch die BRD über die grossen Anbieter geht und es in der BRD >= 60 Mio Benutzer von Emaildiensten gibt kommt mir deine Aussage "ziemlich jede" als absurd vor.
autobert schrieb:
Da stimme ich dir allerdings voll und ganz zu.
Viel wichtiger ist aber dass von diesen 37,3 Mio "verdächtiger" Emails am Schluss nur 213 übrig blieben bei denen verwertbare Hinweise für die Geheimdienste gesichert wurden. Dieses krasse Missverhältnis ist imho in einem demokratischen Staat nicht ertragbar und reine Geldverschwendung.
Die eingesetzten Geldmittel für die Analyse/Überwachung hätte man sicherlich sinnvoller verwenden können.
Beitrag zuletzt geändert: 7.4.2012 23:19:25 von drafed-map -
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drafed-map schrieb:
schnookerippsche schrieb:
In Deutschland ist es so, dass jeder E-Mail-Provider, der mindestens 1.000 E-Mail-Konten verwaltet, sowie jede Firma, die mindestens 10.000 E-Mail-Konten verwaltet, deutschen Geheimdiensten auf eigene Kosten (der Firma oder des Anbieters) eine genau definierte Schnittstelle zur Verfügung stellen müssen, mit denen diese Überwacher jede ein- oder ausgehende E-Mail filtern. Der Filter schlägt extrem oft an und diese E-Mail werden dann von Menschen gelesen. 2010 waren es über 37 Millionen E-Mails in Deutschland. Das muss man sich mal klar machen.
Wird auch der Inhalt von SMS- und E-Mail-Daten gespeichert?
Also Liegt die Sicherheit(Datenschutz) bei großen Emailambeitern also extrem niedrig? -
Genau. Aber nicht nur, wenn man bei einem ist und seine E-Mails von diesem aus versendet, sondern auch, wenn man bei einem kleineren ist und E-Mails zu einem großen deutschen E-Mail-Anbieter versendet, wovon es ja kaum möglich ist, das nicht zu tun, wenn alle anderen ihre E-Mail-Konten bei den großen Anbietern haben.
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schnookerippsche schrieb:
Ob das in Deutschland anders ist weiß ich nicht, in Österreich soll der Inhalt nicht gespeichert werden.
Wird auch der Inhalt von SMS- und E-Mail-Daten gespeichert?
Weitere Antworten zu Fragen über die Vorratsdatenspeicherung in Österreich übersichtlich aufgelistet unter http://wiki.akvorrat.at. -
Gescannt wurden deutschlandweit im Jahr 2010 übrigens 880.000.000.000 (880 Milliarden) E-Mails. Bei 37.000.000 (37 Millionen) E-Mails sprang der Filter an und sie wurden durchgelesen. 12 E-Mails wurden zum Schluss tatsächlich verwendet oder man hat zumindest damit angefangen. Eine Gesamterfolgsquote also von 0,00000000136%. Somit führt jede Dreiundsiebzigmilliardendreihundertdreiunddreisigmillionendreihundertdreiunddreisig-
tausenddreihundertdreiunddreisigste gescannte E-Mail (73.333.333.333) also zu einem Fall, der weiterverfolgt wird und für jeden dieser müssen 3.083.333 E-Mails gelesen werden. Wer zum Teufel macht das?
Um das zu verdeutlichen: Ein normales dünnes Druckerblatt ist 0,1 Millimeter dick. Legen wir nun für jede E-Mail, die für genau einen aufgenommenen Fall gescannt werden musste, ein Blatt Papier auf einen Stapel, dann ist dieser Stapel 7.333 Kilometer hoch und der Punkt ist hier ein Tausenderpunkt und kein Komma. Es handelt sich hier um einen Stapel, der für einen einzigen angebrochenen Fall 828,8 Mal so hoch ist wie der Mount Everest. -
hemiolos schrieb:
Dieser Hinweis ist zwar technisch sicher richtig aber realpolitisch recht schwierig, man lese dazu die Seiten 16 bis 20 in dieser Ausgabe der Datenschleuder, ich hätte euch das juristische Fazit nach einigen Jahren Betrieb des Tor Servers beim CCC gern verlinkt aber ich finde das Dokument leider nicht mehr.
... am besten richtest dir sofort einen tor-server ein.
Fakt ist Eines:
Wer mit dem Gedanken spielt einen Tor Exit Node zu betreiben der sollte eine gute Rechtsschutzversicherung und ein dickes Fell haben und einen talentierten Anwalt für Medienrecht zur Hand haben. Man WIRD ihn brauchen. Das ist auch der Grund warum es viel zu wenig gute Exit Nodes gibt was den Vorteil des Tor Netzwerks minimiert.
Das ist aber doch eigentlich gar nicht erforderlich wenn man nichts zu verbergen hat ist die besagte Mailverschlüsselung samt Signierung ist für die elektronische Post ein guter Weg zur sicheren Kommunikation ev kann man dazu mal eine gute deutschsprachige Anleitung mit Konfigurationsbeispielen für gängige Clients erarbeiten und die Grenzen aufzeigen damit die Leute das mehr benutzen.
Für IM Dienste ist die Nutzung transparenter Protokolle (XMPP) sowie eine Ende zu Ende Verschlüsselung zu empfehlen und die Nutzung vertrauenswürder Server anzustreben (hier kommt der Lima City Server aufgrund selbstsignierter Zertifikate leider nicht in Frage)
Dann kann man zum surfen noch eine Proxy Kaskade nutzen oder einen Lokal Proxy wie bspw. Privoxy, ob man den dann an das Tor Netzwerk anhängt kann man am Schlus noch überlegen, aber Fakt ist das das Tor Netzwerk mehr Exit Nodes und nicht mehr User braucht sonst wird das Konzept ad absurdum geführt.
Damit alle diese Maßnahmen aber zukünftig legal bleiben muss mit aller Entschlossenheit gegen die staatliche Datensammelwut gekämpft werden, und zwar ganz gleich in welchem Land. Sonst stehen wir in 2 Jahren hier und regen uns auf das zukünftig Alle unter Generalverdacht gestellt und angezeigt werden deren Auswertung keine verwertbaren (unverschlüsselten) Daten liefert und dann wird das ganze endgültig zur Hexenjagd.
Also sollten alle die Unterschriftsberechtigt sind die Petition unterschreiben und sich entsprechend organisieren.
Freiheit statt Angst eben.
siehe auch: https://www.lima-city.de/thread/ist-es-rechtlich-sicher-einen-grossen-tor-server-zu-betreiben
Beitrag zuletzt geändert: 9.4.2012 10:43:14 von fatfox -
fatfox schrieb:
kann man sich ruhig bespitzeln lassen, so dass einem richtig klar wird, was demokratie, freiheit &c. bedeuten. ich glaube, die politiker haben die gehirne der bürger schon so vollgelullt, dass die meisten überhaupt nichts mehr für das eigene 'ich' empfinden.
... wenn man nichts zu verbergen hat ...
könnte man -alternativ - nicht doch zu realkommunismus zurückkehren¿¿ (weil es uns heutzutage ohnehin schon zu gut geht! oder irre ich mich da?)
ich schlage als ausweichsländer kuba oder nordkorea vor ;) -
hemiolos schrieb:
fatfox schrieb:
kann man sich ruhig bespitzeln lassen, so dass einem richtig klar wird, was demokratie, freiheit &c. bedeuten. ich glaube, die politiker haben die gehirne der bürger schon so vollgelullt, dass die meisten überhaupt nichts mehr für das eigene 'ich' empfinden.
... wenn man nichts zu verbergen hat ...
könnte man -alternativ - nicht doch zu realkommunismus zurückkehren¿¿ (weil es uns heutzutage ohnehin schon zu gut geht! oder irre ich mich da?)
ich schlage als ausweichsländer kuba oder nordkorea vor ;)
Es wäre erfreulich wenn du bei diesem Thema doch bitte meine Ausführungen vollständig lesen und zitieren würdest, dann hättest du erkannt das sich besagtes darauf bezog das die Einrichtung eines Servers für einen annonymisierungsdienst samt der von mir verlinkten rechtlichen Konsequenzen für die Privatperson nicht lohnt und das sich auch ohne besagten Server ausreichende Mittel zur Wahrung der Privatsphäre bieten mit deren Nutzung man nicht zum Spielball der jeweiligen Autoritäten wird.
Beitrag zuletzt geändert: 9.4.2012 12:52:17 von fatfox -
*push*
Bei der Verfassungsklage kann man noch bis 18.05. mitmachen - es ist also noch nicht zu spät! -
Wieso krieg ich das erst jetzt mit? o.O
Hab zwar mal was in den Nachrichten gehört aber ich dachte das wurde dann abgelehnt !? -
Was ist jetzt eigentlich drauß geworden aus der Klage? Intressiert die überhaupt jemanden?
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Die Verfassungsklage ist noch am Laufen. Weitere Informationen gibt es auf https://www.verfassungsklage.at/ und auch auf http://www.akvorrat.at/, wo man sich auch für einen Newsletter eintragen kann, wenn man sich für den Verlauf der Klage interessiert.
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