Vorratsdatenspeicherung in Österreich kippen
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Für alle Österreicher hier, die es noch nicht mitbekommen haben, hier zur Info: Ab 1. April ist das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung in Österreich in Kraft getreten, d.h. sämtliche Verbindungsdaten von Telefon, SMS oder E-Mail werden ohne begründeten Verdacht 6 Monate lang gespeichert.
Wer diesen Eingriff in die Privatsphäre nicht einfach so hinnehmen will, der kann heute immer noch etwas dagegen tun.
Das erste ist eine Verfassungsklage gegen die Vorratsdatenspeicherung. Dieser wird von Experten auch durchaus Chancen eingeräumt, wenn es gelingt zu verdeutlichen, dass die Aufklärungsrate durch die Vorratsdatenspeicherung nicht wesentlich steigen wird - 2 Studien haben das bereits belegt. Man hat noch bis 18. Mai Zeit das Formular auszufüllen und per Post an die entsprechende Stelle zu senden.
Genaueres unter: https://www.verfassungsklage.at
Die 2. Möglichkeit ist die Bürgerinitiative der AKVorrat für die Abschaffung der "EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung 2006/24/EG und Evaluation sämtlicher Terrorgesetze". Je mehr hier unterzeichnen, desto aussagekräftiger ist sie und desto mehr Gehör wird sie finden.
Link dazu: http://zeichnemit.at/
Nehmt euch die wenige Zeit, die diese Tätigkeit in Anspruch nimmt und macht mit! -
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Freiheit auch für Österreicher *push*
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apprio schrieb:
Unter 16 Jahre hat man wohl auch keine Rechte. Kann nicht unterschreiben!!!
Bei deutschen ePetitionen dürfen sogar Personen, die weder deutsche Staatsbürger sind noch in Deutschland leben unterschreiben. Hm..
Beitrag zuletzt geändert: 7.4.2012 3:53:29 von fleischhoernchen -
fleischhoernchen schrieb:
Bei beiden Petitionen können auch Deutsche oder andere Staatsbürger mitmachen, sofern sie ein Telefon oder einen Internetanschluss in Österreich angemeldet haben.
apprio schrieb:
Unter 16 Jahre hat man wohl auch keine Rechte. Kann nicht unterschreiben!!!
Bei deutschen ePetitionen dürfen sogar Personen, die weder deutsche Staatsbürger sind noch in Deutschland leben unterschreiben. Hm..
Wer unter 16 ist, kann ja versuchen seine Eltern zur Unterschrift zu begeistern - die wenigsten werden darüber beischeid wissen, was da so alles aufgezeichnet wird. Z.B. wird auch gespeichert wo du dich aufgehalten hast, während du telefoniert hast - ohne dass irgend ein berechtigter Grund dafür besteht, dass die Polizei das wissen muss! Vor ein paar Jahren war es noch umstritten solche Daten aufzuzeichnen obwohl ein konkreter Tatverdacht bestand (wegen Verletzung der Privatsphäre) - heute ist jeder Bürger davon betroffen! -
Wird auch der Inhalt von SMS- und E-Mail-Daten gespeichert?
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schnookerippsche schrieb:
In Deutschland ist es so, dass jeder E-Mail-Provider, der mindestens 1.000 E-Mail-Konten verwaltet, sowie jede Firma, die mindestens 10.000 E-Mail-Konten verwaltet, deutschen Geheimdiensten auf eigene Kosten (der Firma oder des Anbieters) eine genau definierte Schnittstelle zur Verfügung stellen müssen, mit denen diese Überwacher jede ein- oder ausgehende E-Mail filtern. Der Filter schlägt extrem oft an und diese E-Mail werden dann von Menschen gelesen. 2010 waren es über 37 Millionen E-Mails in Deutschland. Das muss man sich mal klar machen.
Wird auch der Inhalt von SMS- und E-Mail-Daten gespeichert? -
drafed-map schrieb:
Tja, und genauso leicht lässt sich das auch schon umgehen... solange alle Beteiligten mitmachen.
schnookerippsche schrieb:
In Deutschland ist es so, dass jeder E-Mail-Provider, der mindestens 1.000 E-Mail-Konten verwaltet, sowie jede Firma, die mindestens 10.000 E-Mail-Konten verwaltet, deutschen Geheimdiensten auf eigene Kosten (der Firma oder des Anbieters) eine genau definierte Schnittstelle zur Verfügung stellen müssen, mit denen diese Überwacher jede ein- oder ausgehende E-Mail filtern. Der Filter schlägt extrem oft an und diese E-Mail werden dann von Menschen gelesen. 2010 waren es über 37 Millionen E-Mails in Deutschland. Das muss man sich mal klar machen.
Wird auch der Inhalt von SMS- und E-Mail-Daten gespeichert?
Wenn wer einen Tipp möchte für sichere E-Mails: Thunderbird + Enigmail + GnuPG (da mit RSA verschlüsselt wird: viel Spaß beim knacken )
In österreich sollte allerdings nur der Betreff von E-Mails gefiltert werden...
Ansonsten hab ich im Radio gehört, dass alle Seitenaufrufe ebenfalls gespeichert werden... was auch wieder so leicht umgangen werden kann. Denkt an Systeme wie TOR o.ä., damit kann niemand mehr verfolgen wer wohin und was gemacht hat, was natürlich bei der Suche nach Verbrechern extrem hilfreich ist ;)
Derzeit haben anscheinend leider nur noch Kriminelle eine Privatsphäre im Internet -
drafed-map schrieb:
schnookerippsche schrieb:
In Deutschland ist es so, dass jeder E-Mail-Provider, der mindestens 1.000 E-Mail-Konten verwaltet, sowie jede Firma, die mindestens 10.000 E-Mail-Konten verwaltet, deutschen Geheimdiensten auf eigene Kosten (der Firma oder des Anbieters) eine genau definierte Schnittstelle zur Verfügung stellen müssen, mit denen diese Überwacher jede ein- oder ausgehende E-Mail filtern. Der Filter schlägt extrem oft an und diese E-Mail werden dann von Menschen gelesen. 2010 waren es über 37 Millionen E-Mails in Deutschland. Das muss man sich mal klar machen.
Wird auch der Inhalt von SMS- und E-Mail-Daten gespeichert?
Erstmal und ganz wichtig: Von den Daten werden m.E. nur auf Anordnung autorisierter Stellen (Polizei, Richter, Zoll etc.) hin Kopien angelegt und übermittelt. Eine generelle Speicherung und Auswertung findet m.E.nichterstmal nicht statt.
Diese Zahlen werden nur in einem heise Artikel aus dem Jahre 2006 genannt. Seit 2008 sind diese heraufgesetzt. In § 3 der TKÜV, die den Kreis der Verpflichteten definiert, ist die Sprache von 10.000 Teilnehmer oder sonstigen Nutzungsberechtigte. Nutzungsrecht wäre bei einem Hoster wie lima-city z.B. die Anmeldung oder die Miete eines Angebots. Betreffend des E-Mail-Angebots bei lima-city wären das gemietete Domains von mindestens 10.000 Nutzern.
Interessant ist übrigens Anlage F von Teil A der TR TKÜV.. Da stehen z.B. die erlaubten Authentifizierungsmaßnahmen für SMTP und dort findet sich der Punkt "Der Teilnehmer erhält eine IP-Adresse, welche als Kriterium für die Authentifikation verwendet wird." Cool nicht? Damit fällt das Raster der sendenden bei UMTS auf gerade mal 100 Personen und mehr!!!1einself. Cool ist auch, dass die XML-Tags alle deutsch (Edit: und groß geschrieben...) sind. Outsourcing? Nein Danke.
Eine Adresse in Peru inklusive Ferienhaus ist m.E. übrigens auf mehrere Jahre günstiger als den Scheiß zu implementieren... Man denke hierbei auch an cluster, die sich abstimmen müssen, ob der Käse schon über das VPN raus ist..
€dit: Die Frage ist natürlich, in welchem Rahmen und wie oft die entsprechenden Stellen Überwachungskopien anfordern. Bei dem, was vor wenigen Wochen in den Medien war, wurde ja m.E. auch diese Schnittstelle genutzt. Abgesehen von der Notwendigkeit einer solchen Schnittstelle stellt sich m.E. doch die Frage, ob überhaupt irgendwelche Regelungen tatsächlich existieren, oder man sich an solchen einfach "herum formulieren" kann.
Dies stellt keine Rechtsberatung dar und ist generell nur das, was ich mir aus den eigenen Fingern sauge.
Beitrag zuletzt geändert: 7.4.2012 18:58:48 von fleischhoernchen -
*puuuuuuuuuuuush*
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hackyourlife schrieb:
Tja, und genauso leicht lässt sich das auch schon umgehen... solange alle Beteiligten mitmachen.
Wenn wer einen Tipp möchte für sichere E-Mails: Thunderbird + Enigmail + GnuPG (da mit RSA verschlüsselt wird: viel Spaß beim knacken )
Wie funktioniert das denn? Dann muss man dem Gegenüber ja den Schlüssel irgendwie vorher anders übermitteln? Naja illegales zu verbergen hätte ich jetzt nichts, aber es ist schon ein enormer Eingriff in die Privatsphäre wenn Menschen meine privaten E-Mails mitlesen würden. Ich denke echte Terroristen würden einen eigenen Mailserver betreiben um miteinander zu kommunizieren oder andere Wege benutzen. -
*puuuuuuuuuuuuush*
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schnookerippsche schrieb:
Zum Verschlüsseln wird RSA benutzt.
Wie funktioniert das denn? Dann muss man dem Gegenüber ja den Schlüssel irgendwie vorher anders übermitteln?
RSA ist ein asymetrisches Verschlüsselungsverfahren, das heißt: 1 Schlüssel zum verschlüsseln, ein 2. Schlüssel zum entschlüsseln.
Du musst dabei vom Gesprächspartner zuerst seinen öffentlichen Schlüssel (den zum Verschlüsseln) bekommen. Irgendwie musst du dir dann sicher sein, dass der Schlüssel auch tatsächlich von der Person kommt.
Danach schreibst du deine Nachricht und verschlüsselst sie mit dem Schlüssel. Die verschlüsselte Nachricht schickst du dann zum Gesprächspartner.
Da mit dem öffentlichen Schlüssel nur verschlüsselt werden kann ist es unmöglich zu lesen, was du geschrieben hast. Erst der Gesprächspartner kann mit seinem privaten Schlüssel (zum entschlüsseln) die Nachricht wieder verschlüsseln.
Gleichzeitig sollte man eine Nachricht noch signieren: man berechnet z.B. eine SHA-512 Checksum der Nachricht. Danach verschlüsselt man den mit dem eigenen privaten Schlüssel (diesmal ist der zum verschlüsseln). Jeder der deinen öffentlichen Schlüssel hat kann mit ihm den verschlüsselten SHA entschlüsseln und mit dem selbstberechneten vergleichen. Wenn beide Checksums ident sind, wurde die Nachricht nicht verändert, wenn nicht ist etwas während der Übertragung verändert worden. Hier wird öffentlicher und privater Schlüssel genau umgekehrt genutzt wie beim verschlüsseln der Nachricht selbst.
GnuPG nutzt das OpenPGP-Format; ein kompatibles Programm für Android gibt es auch: apg
Der Nachteil der Verschlüsselung: jeder Gesprächspartner muss einen OpenPGP-fähigen Mailclient haben (Webmail fällt somit schon mal raus).
schnookerippsche schrieb:
Deshalb schadet verschlüsseln auch nicht (solange jeder der Gesprächspartner das auch lesen kann).
Naja illegales zu verbergen hätte ich jetzt nichts, aber es ist schon ein enormer Eingriff in die Privatsphäre wenn Menschen meine privaten E-Mails mitlesen würden.
schnookerippsche schrieb:
"echte Terroristen" haben so viele Möglichkeiten, da macht die Voratsdatenspeicherung keinen Unterschied für die. Die können z.B.:
Ich denke echte Terroristen würden einen eigenen Mailserver betreiben um miteinander zu kommunizieren oder andere Wege benutzen.
- Mails mit RSA verschlüsseln (unknackbar)
- über z.B. TOR o.ä. anonymisieren
- einen Server in einem für das Gesetz unerreichbaren Land betreiben
- usw
Die Voratsdatenspeicherung ist dabei von Anfängern ein Versuch Experten auf einem Gebiet (die Kriminellen) irgendwie zu stoppen...
gatterer schrieb:
push ned so fü!
*puuuuuuuuuuuuush* -
@Fleischhoernchen: Nein, ich beziehe mich wirklich auf Daten aus dem Jahr 2010:
Die Geheimdienste haben 2010 so viele E-Mails nach Schlagwörtern durchsucht wie nie zuvor. 37,3 Millionen Mal wurden verdächtige Begriffe in E-Mails gefunden.
Wenn allein 37,3 Millionen E-Mails vom Filter als verdächtig eingestuft wurden, wie viele wird er dann wohl gescannt haben? Wahrscheinlich so ziemliche jede E-Mail, die von oder zu einem großen deutschen Anbieter kam.
Quelle: http://www.golem.de/news/ueberwachung-deutsche-geheimdienste-durchsuchen-37-3-millionen-e-mails-1202-90027.html -
drafed-map schrieb:Wenn allein 37,3 Millionen E-Mails vom Filter als verdächtig eingestuft wurden, wie viele wird er dann wohl gescannt haben? Wahrscheinlich so ziemliche jede E-Mail, die von oder zu einem großen deutschen Anbieter kam.
Eigentlich ist dies ja dein Hobby, aber unter den Annahmen dass >= 90% des EMailverkehrs durch die BRD über die grossen Anbieter geht und es in der BRD >= 60 Mio Benutzer von Emaildiensten gibt kommt mir deine Aussage "ziemlich jede" als absurd vor.
Viel wichtiger ist aber dass von diesen 37,3 Mio "verdächtiger" Emails am Schluss nur 213 übrig blieben bei denen verwertbare Hinweise für die Geheimdienste gesichert wurden. Dieses krasse Missverhältnis ist imho in einem demokratischen Staat nicht ertragbar und reine Geldverschwendung.
Die eingesetzten Geldmittel für die Analyse/Überwachung hätte man sicherlich sinnvoller verwenden können. -
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