Katastrophe in Japan 2011 und die Folgen
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Ein meiner Meinung nach sehr gut gemachter Artikel
Atomkraft
Wie gefährlich ist das Restrisiko? von ARD
Beitrag zuletzt geändert: 14.3.2011 23:46:03 von workhappy -
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team-chaos-clan schrieb:
aber hey! Wir können es eh nicht ändern?!
Sicher? Oder ist es nur die eigene Bequemlichkeit, die dich davon abhält, es zumindest zu versuchen.
Wenn mehr als 50% der Wähler gegen Atomkraft sind und dementsprechend ihre Kreuze machen würden, gäbe es keine AKWs in Deutschland.
Jeder kann etwas tun. Selbst wenn es nur etwas ganz ganz kleines ist, wird es in der Menge Wirkung zeigen.
Unabhängig vom politischen Einfluß des Einzelnen frage ich mich immer wieder: Wann wird der deutsche Verbraucher endlich lernen, daß er an der Kasse abstimmt und somit die Macht hat?
Kaufe anders und rede darüber. Ein Produkt, daß bewußt; und für den Händler begründet, liegen bleibt, wird in jedem Laden aus dem Programm fliegen. Das allein, weil der Händler ungern Geld in Ladenhüter bindet.
Ein Hersteller, der Umsatzeinbrüche feststellt und um die Gründe weiß (der Verbraucher muß also Laut geben, warum er Produkt X, was durchaus auch Atomstrom sein kann, nicht kauft) wird seine Strategie und sein Angebot an den Markt anpassen.
An den aktuellen Problemen Japans können wir wirklich nichts ändern. Daran, daß Ähnliches auch bei uns passieren kann, aber sehr wohl!
team-chaos-clan schrieb:
Es ist nunmal passiert.
Und? Möchtest Du, daß so etwas nochmal passiert? Eventuell sogar in deinem näheren Umfeld?
Wenn nicht, mach was dagegen!
team-chaos-clan schrieb:
Das macht das Leben doch so spannend. Veränderung.
Sorry, aber was ist daran spannend. Bist Du einer der Autofahrer, denen es einen Kick gibt, bei Tempo 200 für 20 Sekunden die Augen zu schließen und die Droge Adrenalin genießt, wenn er es überlebt?
Was soll mir das zusammenhanglos hintangestellte Wort "Veränderung" dabei sagen?
team-chaos-clan schrieb:
Ich entschuldige mich für meine abscheuliche Weltansicht.
Abscheulich ist was anderes. Dumm oder gedankenlos würde es eher treffen. Entschuldigen mußt Du dich auch nicht, das nehme ich dir so eh nicht ab. Wenn Du das, was Du schreibst, so meinst, dann stehe gefälligst dazu, ansonsten schreibe was anderes.
Wenn Du deinen Kommentar für lustig hälst, muß ich dich enttäuschen. Der Witz hat nicht funktioniert.
FF
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 1:45:34 von fatfreddy -
Übrigens haben wir den AKWs im Allgemeinen etwas zu verdanken:
Wir haben gesehen, dass es gar keine Terroristen gibt, die uns täglich bedrohen.
Wäre dies nämlich so, dann wären alle Industrienationen unbewohnbar, denn es ist meiner Meinung nach nicht als zu schwer eine Passagiermaschiene zu entführen und sei es über den Weg einfach Pilot zu werden.
Lasst euch nicht von Terroristen verunsichern sondern von unserem Gesetzgeber, der die KKW, die vor fünf Tagen noch super sicher waren nun prüfen möchte, weil ein GAU (der GAU ist der größte annehmbare Unfall und nach 1986 sollte man meiner Meinung dort von einer Kernschmelze in Verbindung mit offenem Containment ausgeben) bevorsteht.
Lasst euch auch von dem neuen super-öko-hippie-atomkraft-gegner-wutbürger-die-entscheidung-zur-abschaltung-ist-alternativlos Mappus beeindrucken oder von Röttgen, der keinen vernünftigen Satz aus dem Mund bekommt und sich gerade in letzter Zeit immer der Meinung anderer anschließt und eigentlich keinen eigenen Standpunkt hat und vertritt.
Nehmt keine Leute ernst, die meinen, dass zehn deutsche Kernphysiker wichtiger sind als ein ganzes Land. Medien, die dies als Topthema vor dem eigentlichen Tsunami und den Erdbeben ansprechen, sind meiner Meinung kein Deut besser als dieser rein populistische Beitrag, der allerhöchstens zum Denken anregen soll.
Glaubt keinen Regierungen, Interessenverbänden und Unternehmen die meinen, ein Stecker sei an allem Übel schuld. Meiner Meinung nach hätte man bei funktionierenden Kühlanlagen die mobilen Generatoren einfach direkt anklemmen können. Da kann mir niemand erzählen, dass die Pumpen nicht mehr gestartet werden konnten, weil sie auf Grund eines falschen Steckers nicht mit Strom versorgt werden konnten. Tepco war bereits vor Jahren in einen riesigen Vertuschungsskandal verwickelt.... Da würde es mich nicht wundern, dass hier extrem geschönt und gelügt wird. Die Tatsache, dass es Fernsehbilder nur aus großer Entfernung gibt, lässt mich im Übrigen vermuten, dass das Gebiet vom Militär abgeschottet ist. Meiner Meinung nach gibt es genug "Verrückte", die mit einer Kamera, Schutzkleidung und Geigerzähler auf einem Roller das Gebiet betreten und ihre exclusiven Bilder dann für viel Geld verkaufen würden.
Lasst euch auch sonst nicht von Politikern beeindrucken, die für die Zeit in der Wahlen bevorstehen eine befristete Rücksetzung der Gesetzeslage verabschieden und die Frist derer am Anfang der Urlaubszeit endet.
- Oleander
€dit:
alles mögliche, bitte erneut lesen
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 17:00:48 von olearose -
Ehrlich gesagt, habe ich keine Zeit die ganzen Posts dieses Threads genau zu lesen. Daher schreibe ich in diesem Post einfach mal meine Meinung zum Thema.
Mensch und Naturkatastrophen:
In Japan wird uns gerade aufgezeigt, dass die Natur immer der Stärkere ist. Der Mensch glaubt immer, dass er die Natur kontrollieren kann. Dem ist aber sicher nicht so, wie die Naturkatastrophen immer wieder bestätigen. Außerdem steht das dem Menschen auch überhaupt nicht zu, die Natur zu kontrollieren. Vielmehr sollte der Mensch im Einklang mit der Natur leben und mehr Rücksicht auf sie nehmen.
Atomkraft allgemein:
Dennoch begibt sich der Mensch in immense Gefahren und fordert mit einer unausgereiften Technologie, wie es die Gewinnung von Strom aus Atomkraft meiner Meinung nach ist, das unglaubliche Risiko heraus, sich selbst zu vernichten. Durch die ungelöste Problematik der Entsorgung bzw. der Lagerung des atomaren Abfalls und der Unkontrollierbarkeit bei größeren Problemen (siehe Tschernobyl und jetzt Japan) ist diese Technologie für mich einfach nicht sauber (so wird sie doch immer bewertet, oder?) und unausgereift. Solch eine Technologie, die bei Problemen enorm negative Auswirkungen auf die Umwelt und somit den Menschen hat, darf einfach nicht so weit verbreitet sein und in unserem täglichen Leben allgegenwärtig sein. Die Verharmlosung dieser Technologie muss endlich aufhören! Hier noch ein interessantes Video:
Informationspolitik:
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Informationspolitik der zuständigen Personen und Organisationen, wie Politiker, IAEO (vielleicht weil an der Spitze ein Japaner steht?) oder der Betreiber. Zuerst wird alles so lange wie nur möglich zurückgehalten, geleugnet und vertuscht bis es wirklich nicht mehr geht. Dann versucht man immer noch alles zu verharmlosen. Keiner will die Verantwortung übernehmen. Typisch! Leidtragend ist immer die Bevölkerung.
Diskussionen in Europa:
Ein europäischer Atomenergiegipfel mit allen nationalen Atomverantwortlichen als Teilnehmer, der für heute vom EU-Energiekommissar Oettinger einberufen wurde, um herauszufinden, wie sicher die europäischen AKWs sind, ist reine Augenauswischerei. Es wird halt was gemacht, damit die Bevölkerung sieht, es wird was getan. Aber was da gemacht wird bzw. geplant ist zu machen: An die Betreiber wird ein Fragebogen verteilt, wo sie über die Sicherheit befragt werden. Na, was wird da wohl rauskommen? Richtig, ausnahmslos alle AKWs in Europa sind zu 100% sicher. Die Betreiber werden wohl kaum irgendwelche Mängel zugeben.
Weiters wird vom österreichischen Umweltminister Berlakovich ein Stresstest für europäische AKW gefordert. Das kommt mit bekannt vor. Das hatten wir doch schon bei den Banken. Was kam damals raus? Ach ja, nichts. Wieder eine reine Augenauswischerei die zur Beruhigung der Bevölkerung beitragen soll. Die soll glauben, dass sich die Politik eh um alles kümmert. Tut sie aber nicht!
Conclusio:
NEIN ZU ATOMSTROM und somit JA zum stetigen Rückbau der atomaren Stromgewinnung und zur Förderung und Ausbau von alternativen Energiequellen!
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 7:17:38 von wagnerm -
olearose schrieb:
(meiner Meinung nach ist der Super-GAU übrigens unausrottbarer Blödsinn)
Super-Gau ist doch eigentlich auch nur eine Steigerungsform, find ich aber durchaus passend, denn was hier bei einem Unfall passiert sprengt in der Regel jeglichde Dimensionen und alleine die Wortwahl Super-Gau verinnerlicht, welches Ausmaß so ein AKW-Unfall in der letzten Konsequenz bedeutet. Riesige, unbewohnbare Flächen auf unglaublich lange Zeit, was ebenso unglaublich große Mengen an Geld verschlingt, um die Schäden zu "reparieren".
Alleine die jetzige Lage in Japan, wie heftig die auch immer am Ende ausfallen wird, sollte jedem Menschen bewusst machen, dass wir es uns nicht leisten können, aus reiner Profitgier den Ausstieg aus dieser Technologie zu verzögern. Es muss in schnellstmöglichem Tempo gelingen, uns mit anderen Energiequellen zu versorgen. Es ist ja auch den meisten Menschen klar, dass man nicht von heut auf morgen alle AKWs abschalten kann.
olearose schrieb:
Gebt Anti-Atom-Nazis keine Chance!
Ich möchte nur allzugerne wissen, was Du mit Anti-Atom-Nazi meinst. Dein Beitrag ähnelt einem jeden Populisten, der einfach nur, wie die BILD-Zeitung, ohne jegliche Argumente Behauptungen in den Raum wirft. So überzeugt man mit Sicherheit niemandem von seiner Einstellung.
Wir Deutschen sehen uns ja, zumindest unsere Politiker, immer als Vorreiter in Europa, dann sollte man aber auch mal den Vorreiter spielen und als einer der ersten Länder den Schritt gehen uns atomstromfrei zu machen und damit evtl. einen Ball ins Rollen bekommen, denn ohne Vorbild geht auch in Europa kein Wandel von statten, geschweige denn in der gesamten Welt. Und das Thema AKW ist definitiv ein globales Thema.
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 8:51:29 von karpfen -
karpfen schrieb:
[...]
olearose schrieb:
Gebt Anti-Atom-Nazis keine Chance!
Ich möchte nur allzugerne wissen, was Du mit Anti-Atom-Nazi meinst. Dein Beitrag ähnelt einem jeden Populisten, der einfach nur, wie die BILD-Zeitung, ohne jegliche Argumente Behauptungen in den Raum wirft. So überzeugt man mit Sicherheit niemandem von seiner Einstellung.
[...]
Ich meinte das ganze nicht im Sinne wie Gramma-Nazi oder ähnliches sondern tatsächlich im Sinne von Nationalsozialist. Ich hab an vielen Stellen beobachtet, dass sich immer mehr rechte Parteien und Krawallmacher auf dem Antiatom Gebiet breitmachen und eigentlich nichts mit dem Thema zu tun haben. Dies kann aber auch selektive Wahrnehmung sein.
Ich hab übrigens den Beitrag nochmal komplett überarbeitet.
- Oleander
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 17:02:14 von olearose -
Finde ich in dieser Diskussion irgendwie aber total unnötig. Was Krawallmacher und rechte Parteien betrifft, kann man doch auch in anderen Threads diskutieren, denn diese kann man über alle möglichen Sektoren beobachten.
Wer bis dato glaubte, die Japaner hatten hier noch einen Ansatz von Kontrolle über die Reaktoren, was schon seit einiger Zeit zu bezweifeln war, jetzt ist das AKW definitiv sich selbst überlassen, wenn man die Reaktionen der US-Armee, der TV-Teams anschaut und auch den Medienberichten glauben schenken kann.
Ich bin wirklich gespannt, was die dauerhafte Abschaltung von derzeit 4 AKWs angeht. Dies steht ja scheinbar zur Debatte, aber die Regierung dreht sich ja derzeit wie ein Fähnchen im Wind.
Beitrag zuletzt geändert: 15.3.2011 17:12:35 von karpfen -
Ich sehe das in zwei Wochen vermutlich so:
Wenn das ganze Teil halbwegs gehalten hat, dann sexen sich unsere Politiker daran auf, dass obwohl doch alles schief gelaufen ist nichts wirklich schlimmes passiert ist und unsere Reaktoren ja so wie so viel sicherer sind.
Hält das ganze nicht und es kam zum echten GAU, dann sind auf einmal alle erstmal Contraatom wie nach Tschernobyl. Keine Angst liebe Atomfreunde, das hat sich bis jetzt immer wieder gelegt.
Was mich auch interessiert sind die Einreisevisa in Länder ohne KKW. -
Ein Kollege äusserte sich gestern ebenfalls zu diesem Thema, mit folgendem Sinn:
Ich würde das auch gerne mal hier erleben. Mich nimmt es wunder, wie die Regierung/Leute hier reagieren würden und was geschehen würde. Würden die Häuser standhalten?
Teilt ihr diese Meinung?
Ich find es schon einbisschen krank, eine solche Aussage auszusprechen, wenn man sieht, wie viele Familien, Städte und Firmen davon betroffen sind oder sogar ganz ausgelöscht wurden.
Spannend wäre es schon, mal zu sehen, wie robust hier in Europa gebaut wird. Aber auf so eine Katastrophe verzichte ich lieber! -
Das kommt doch schlichtweg auf die Stärke der Naturgewalt an. Wenn man die Bilder dieser Welle mit dem ganzen Schrott innendrin sieht, dann ist das schon eine beeindruckende Gewalt. Auch in Deutschland gibt es neben den massiveren Altbauten schon jede Menge Leichtbauhäusern, die so einer Gewalt mit großer Sicherheit nicht stand halten würden.
-
Naja so heftig wie in Tschernobyl wirds glaube ich auch nicht werden..
Aber es reicht eigentlich schon, dass so etwas ein zweites mal passieren konnte..
Unglaublich... -
Da Japan ziemlich nahe an der Grenze von 2 Platten liegt wird das auch öfters passieren. Umweltkatastrophen geschehen dauernd.
Übrigends: Ich freue mich schon auf das nächste Erdbeben in San Francisco. Das letzte mal wurden ja etliche Menschen unter einer Brücke begraben. -
jocko schrieb:
Ein Kollege äusserte sich gestern ebenfalls zu diesem Thema, mit folgendem Sinn:
Ich würde das auch gerne mal hier erleben. Mich nimmt es wunder, wie die Regierung/Leute hier reagieren würden und was geschehen würde. Würden die Häuser standhalten?
Teilt ihr diese Meinung?
Ich find es schon einbisschen krank, eine solche Aussage auszusprechen, wenn man sieht, wie viele Familien, Städte und Firmen davon betroffen sind oder sogar ganz ausgelöscht wurden.
Spannend wäre es schon, mal zu sehen, wie robust hier in Europa gebaut wird. Aber auf so eine Katastrophe verzichte ich lieber!
Obwohl sich die Erde in Europa ständig bewegt, ist ein Erdbeben dieser Größenordnung in unserer Gegend nicht zu erwarten. Allerdings gab es schon mehrere relativ starke Erdbeben in Norditalien und das AKW Krsko in Slowenien liegt direkt in dieser Erdbebenzone (vgl. http://derstandard.at/1297820382665/STANDARD-Ueberblick-Oesterreichs-Nachbarn-debattieren-ihre-Atompolitik?_artikelIndex=6). Im Falle eines Super-GAUs (Info zu GAU und Super-GAU) kennen die atomaren Strahlen keine Grenzen und werden die relativ kleine Entfernung zu Deutschland mit Hilfe des Wetters ohne Probleme überwinden. Laut dem slowenischen Atomkraftbeauftragten ist dieses Kraftwerk aber sicher und man wird an den Ausbauplänen festhalten. Aha, das haben wir schon mal gehört. Genau so dürften auch alle anderen Länder wie Tschechien, Slowakei,... denken. Aber abgesehen von Erdbeben gibt es ja genug andere Naturgewalten oder auch Unfälle, die zu Katastrophen führen können.
Interessant sind die unterschiedlichen Reaktionen der europäischen Politiker auf die Frage, ob man aus der Atomkraft aussteigen sollte. Hier ein paar Meinungen:
französischer Präsident Sarkozy: "Ein Ausstieg kommt nicht infrage"
italienischer Minister Romani: "Kernkraftgegner sind Schakale"
deutsche Kanzlerin Merkel dürfte unter starken Stimmungsschwankungen leiden
Diese Debatte über Atomkraft dürfte seit Tschernobyl eigentlich gar nicht mehr geführt werden. Seit damals müsste schon mit Hochdruck am Ausstieg dieser nicht kontrollierbaren Technologie gearbeitet werden. Leider kam es zu einer Renaissance und es besteht unverständlicherweise weiterhin ein Trend PRO Atomkraft.
markas-sro schrieb:
Naja so heftig wie in Tschernobyl wirds glaube ich auch nicht werden..
Da wäre ich mir nicht so sicher...
Es muss ein Umdenken passieren, sonst rottet sich der Mensch noch selbst aus und reißt alles mit sich! Aber nicht nur bei der Atomkraft muss ein Umdenken erfolgen, auch in anderen Bereich wo sorglos mit der Umwelt und Ressourcen umgegangen wird!
Beitrag zuletzt geändert: 16.3.2011 7:22:54 von wagnerm -
olearose schrieb:
Österreich ist die "Insel der Seligen" was die Atomkraft betrifft - es gibt hierzulande kein Einziges. Eine Karte der Atomkraftwerke zeigt aber auch schon was uns das effektiv bringt - nämlich nichts angesichts der Atomgewalt der Nachbarländer...
Was mich auch interessiert sind die Einreisevisa in Länder ohne KKW.
Österreich ist aufgrund seiner vielen Berge imstande viel Energie aus der Wasserkraft zu beziehen. Dennoch ist Österreich nicht unabhängig vom Atomstrom - es kauft sich diesen eben von anderen Ländern zu. Die einzig wirklich gute Lösung des Energieproblems ist das hier schon vielzitierte Energiesparen! -
kaetzle7 schrieb:
Österreich ist aufgrund seiner vielen Berge imstande viel Energie aus der Wasserkraft zu beziehen. Dennoch ist Österreich nicht unabhängig vom Atomstrom - es kauft sich diesen eben von anderen Ländern zu. Die einzig wirklich gute Lösung des Energieproblems ist das hier schon vielzitierte Energiesparen!
Du hast ja nun auch schon ein paar Jährchen auf deinem krummen Buckel. Ich weiss zwar nicht, wie das bei Euch in AT war, aber ich erinnere mich noch mehr als gut an die vielen dezentralen Energieversorger. Neben dem Energiesparen könnte man mitunter auch wieder versuchen, die Energieversorgung weniger zentral zu haben. Damals sagte man uns, durch die Privatisierung wird der Strom billiger, ich glaub nicht, dass dies auch nur in irgendeiner Form der Fall war. Der Strom wurde immer und immer wieder kontinuierlich teurer. Kleiner positiver Nebeneffekt von dezentralen Energieversorger ist wahrscheinlich auch die Schaffung von weiteren Arbeitsplätzen, welche in so großen Anlagen durch Rationalisierung ganz schnell schwinden können.
Auch wenn ich kein allzugroßer Freund von Verstaatlichung war, die Energieversorgung ist eines der wenigen Resorts, die für mich nicht in die Hände einer AG gehören, welche auf Gewinnoptimierung ausgelegt ist, sondern in die Hand des Staates, denn wie erpressbar man sich da gemacht hat, hat man bei der Diskussion mit der Energiewirtschaft um den Ausstieg gesehen.
Ich sage es hier nochmal, wenn man sich im TV mal Berichte ansieht, wie Gemeinden sich vom großen Stromkreislauf "abgekoppelt" haben und dann deren Ergebnisse anschaut, dann fahren hier doch scheinbar einige Gemeinden mit ihrem eigenen CO2-neutralen Kraftwerken finanziell doch recht passabel. Dem entgegen ständen zwar die hohen Investitionskosten, aber für so etwas könnte man die unsäglich hohen Milliarden für Sanierungen unserer AKWs, insofern dies überhaupt saniert werden kann, auch stecken.
Dann würde ich als Gegner der AKW auch anerkennen, dass man sich bemüht, sich von diesen Kraftwerken loszueisen. Wir haben uns über Jahrzehnte von diesen Dingern abhängig gemacht, dass der Rückzug auf sofort nicht möglich ist, ohne gegebenenfalls AKW-Strom vom Nachbarn zu kaufen ist auch mir bewusst. Aber ich sage es gerne immer wieder, einer muss vorran gehen. Und zwar einer, der in Europa auch als Vorbild angesehen wird. Das ist aber derzeit weder das so skandalfreie aber atomfreie Italien, noch zähle ich da nun aufgrund seiner Größe Österreich dazu.
Beitrag zuletzt geändert: 16.3.2011 7:58:52 von karpfen -
karpfen schrieb:
Ich weiß ja jetzt nicht, wie du das genau gemeint hast, aber "dezentral" und "Verstaatlichung" passen irgendwie nicht wirklich zusammen...
Ich weiss zwar nicht, wie das bei Euch in AT war, aber ich erinnere mich noch mehr als gut an die vielen dezentralen Energieversorger. Neben dem Energiesparen könnte man mitunter auch wieder versuchen, die Energieversorgung weniger zentral zu haben.
[...]
Auch wenn ich kein allzugroßer Freund von Verstaatlichung war, die Energieversorgung ist eines der wenigen Resorts, die für mich nicht in die Hände einer AG gehören, welche auf Gewinnoptimierung ausgelegt ist, sondern in die Hand des Staates, denn wie erpressbar man sich da gemacht hat, hat man bei der Diskussion mit der Energiewirtschaft um den Ausstieg gesehen.
In dem Bundesland Österreichs, in dem ich wohne, ist die Stromversorgung hauptsächlich in der Hand des Landes. Doch eine Monopolstellung trägt nie zu Verbilligung bei - Konkurrenz belebt das Geschäft. (Andererseits ist es natürlich fraglich, ob billige Energie wirklich das Energiesparpotential steigert, wohl eher nicht.) Damit Verstaatlichung, oder das legen der Energie in die Hand von Gemeinden, die Früchte der alternativen Energie trägt, muss es auch immer jemanden in jeder dieser Einrichtungen geben, der dieses Anliegen umsetzen will. Bei uns (im Bundesland Vorarlberg) läuft das so, dass wir die aus Wasserkraft gewonnene Energie nach Deutschland exportieren und dafür Atomstrom aus Deutschland importieren. Damit werden Stromschwankungen, die es bei der Wasserkraft gibt, ausgeglichen (in der Nacht muss das zur Stromerzeugung verwendete Wasser ja schließlich mit Strom wieder hinauf in den Speichersee gepumpt werden).
Alternative Energiegewinnung hat auch immer seine Nachteile, das wurde an anderer Stelle ja zur Genüge druchdiskutiert. Das bedeutet nicht, dass AKWs deshalb gut sind, aber noch gibt es zu wenig gute Alternativen, die unseren gesamten Strombedarf decken können. Einzelne, kleine Gemeinden können sich ihren Strom vielleicht auf diese Art besorgen, die Industrie indessen ganz sicher nicht. Deshalb ist Stromsparen meiner Meinung nach, die oberste Prämisse und das beste Mittel um von AKWs und anderen, zur Stromgewinnung verwendeten, Umweltsünden wegzukommen. -
kaetzle7 schrieb:
Ich weiß ja jetzt nicht, wie du das genau gemeint hast, aber "dezentral" und "Verstaatlichung" passen irgendwie nicht wirklich zusammen...
Ich meinte damit eher, dass die Energieversorgern in den Händen der Kommunen, Städten oder Gemeinden sind und nicht von Aktiengesellschaften betrieben werden. Zum einen ist die Gewinnerwartung eines solchen "Unternehmens" anders als bei einer Aktiengesellschaft und zudem bleiben die Gelder aus der Region auch in der Region.
kaetzle7 schrieb:
In dem Bundesland Österreichs, in dem ich wohne, ist die Stromversorgung hauptsächlich in der Hand des Landes. Doch eine Monopolstellung trägt nie zu Verbilligung bei - Konkurrenz belebt das Geschäft. (Andererseits ist es natürlich fraglich, ob billige Energie wirklich das Energiesparpotential steigert, wohl eher nicht.) Damit Verstaatlichung, oder das legen der Energie in die Hand von Gemeinden, die Früchte der alternativen Energie trägt, muss es auch immer jemanden in jeder dieser Einrichtungen geben, der dieses Anliegen umsetzen will. Bei uns (im Bundesland Vorarlberg) läuft das so, dass wir die aus Wasserkraft gewonnene Energie nach Deutschland exportieren und dafür Atomstrom aus Deutschland importieren. Damit werden Stromschwankungen, die es bei der Wasserkraft gibt, ausgeglichen (in der Nacht muss das zur Stromerzeugung verwendete Wasser ja schließlich mit Strom wieder hinauf in den Speichersee gepumpt werden).
Das hat man uns damals bei der Privatisierung auch gesagt, aber in der Realität ist die Sache mit dem Wettbewerb schon etwas anders. Aber auch da muss man fairerweise sagen, dass der Konsument dort auch nicht entsprechend reagiert und so die großen Energiekonzerne machen können was sie wollen.
kaetzle7 schrieb:
Alternative Energiegewinnung hat auch immer seine Nachteile, das wurde an anderer Stelle ja zur Genüge druchdiskutiert. Das bedeutet nicht, dass AKWs deshalb gut sind, aber noch gibt es zu wenig gute Alternativen, die unseren gesamten Strombedarf decken können. Einzelne, kleine Gemeinden können sich ihren Strom vielleicht auf diese Art besorgen, die Industrie indessen ganz sicher nicht. Deshalb ist Stromsparen meiner Meinung nach, die oberste Prämisse und das beste Mittel um von AKWs und anderen, zur Stromgewinnung verwendeten, Umweltsünden wegzukommen.
Wie schon des Öfteren gesagt, jemand der nach dem Abschalten der gesamten AKWs schreit ist in meinen Augen realitätsfremd unterwegs. Nachteile gibt es bei den regenerativen Energien auch, das ist vollkommen richtig. Bei Solaranlagen haben wir genauso ein Abfallproblem. Wie auch gesagt, Einsparungen sind das eine, aber genauso muss man auch die regenerativen weiterentwickeln. Baut man so eine Brücke von beiden Seiten, so dauert die Erstellung der Brücke weniger lang, als wenn man sie nur von einer Seite baut. Was ich jedoch von der Politik fordere ist, die Intensität und Geschwindigkeit des Ausstiegs zu erhöhen.
Interessant find ich im Bezug auf das Stilllegen deines AKWs auch mal diesen Artikel:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/brandenburg/wo-die-ddr-bis-heute-strahlt/3954156.html
Beitrag zuletzt geändert: 16.3.2011 13:36:56 von karpfen -
was ich mich frage: WARUM baut japan alle seine Atomkraftwerke an die Ostküste...? Klar ist näher an Tokio und den großen städten, aber Stromtransport ist heutzutage nur noch ne frage wenn er aus afrika kommen soll! Ich meine im Westen gibt es keine Erdbeben, keine Tsunamis usw usw usw klar würde man ein erdbeben auch dort zu spüren bekommen aber die auswirkungen wären längst nicht so katastrophal.
Aber ich will jetzt nicht über die Japaner schimpfen, die haben immoment vor allem unser mitleid und unsere Hilfe verdient, Kritik kann kommen wenn die ganze sache geregelt ist... -
jocko schrieb:
Ein Kollege äusserte sich gestern ebenfalls zu diesem Thema, mit folgendem Sinn:
Ich würde das auch gerne mal hier erleben. Mich nimmt es wunder, wie die Regierung/Leute hier reagieren würden und was geschehen würde. Würden die Häuser standhalten?
Teilt ihr diese Meinung?
Ich find es schon einbisschen krank, eine solche Aussage auszusprechen, wenn man sieht, wie viele Familien, Städte und Firmen davon betroffen sind oder sogar ganz ausgelöscht wurden.
Spannend wäre es schon, mal zu sehen, wie robust hier in Europa gebaut wird. Aber auf so eine Katastrophe verzichte ich lieber!
Das habe ich mal in einer Ethik-Präsentation diskutiert. Kollektives Unglück interessiert einfach keine Sau. Auch in Filmen wird der Fokus immer auf einzelne gelenkt. Da gab es doch mal sonen Film, wo ne Eiszeit oder so kommt und einer von der Ostküste in Amerika an die Westküste zu seiner Familie fliehen will .. irgendwie sowas.. erinnere mich nicht genau.
In Japan stehen keineswegs alle Reaktoren an der Ostküste..? Auch hier stehen die Atomkraftwerke nicht auf einem Haufen. Sowas nennt man wohl Risikostreuung
Außerdem sollte es ja Schutzmechanismen gegeben haben. Laut Süddeutscher Zeitung hat die Betreiberfirma aber über Jahre hinweg Berichte über Inspektionen gefälscht. Wenn diese Kühlungssysteme oder was auch immer genau nicht ausgefallen wären., wäre ja auch noch alles in Ordnung. Dem Erdbeben hat das Atomkraftwerk ja auch prima standgehalten.
Außerdem sind da Erdbeben an der Tagesordnung. Wer ein bisschen auf Youtube stöbert findet Videos, bei denen die Leute im freien Sitzen und lachen und das ganz lustig finden, oder Leute, die einfach ihren Tagesablauf fortsetzen weil Erdbeben da anscheinend sehr häufig vorkommen und für die das quasi normal ist. Problem war halt jetzt der Tsunami. Diese haben wir hier natürlich nicht zu erwarten und einem möglichen Erdbeben sollten unsere Reaktoren auch problemlos standhalten.
Leider findet man überall auch teils zwiespältige Informationen bezüglich der Sicherheit, wobei Gegner natürlich gerne etwas schlechtes behaupten.
Für mich ist Atomstrom überhaupt kein Problem. Immerhin ermöglicht er auch unseren hohen Lebensstandard. Trotzdem frage ich mich, wie die Politiker sich das vorgestellt haben, die abgrebrannten Brennelemente mal eben ne Million Jahre zu lagern.
Gut, dass bei uns jetzt Kraftwerke abgeschaltet werden :) irgendwann werden wir eh nur noch von erneuerbaren Energien leben.
mfg -
kieselwiesel schrieb:
was ich mich frage: WARUM baut japan alle seine Atomkraftwerke an die Ostküste...?
Was ich mich Frage: Was veranlaßt dich zu dieser Annahme?
Dem ist nämlich nicht so! Von den japanischen AKWs steht sogar nr die kleinere Zahl an der Ostküste.
Guckst Du hier: Karte der AKWs in Japan
Um gleich der Frage zuvorzukommen, warum alle AKWs an der Küste stehen.
Das ist zum einen der Topographie des Landes geschuldet (siehe: Topokarte Japan)
Außerdem ist es im Küstenbereich einfacher, an die benötigte Menge Kühlwasser zu gelangen.
kieselwiesel schrieb:
... aber Stromtransport ist heutzutage nur noch ne frage wenn er aus afrika kommen soll!
Auch das ist in der Form nicht ganz richtig. Der Transport von Strom ist immer verlustbehaftet. Pro 100km Leitungslänge gehen, bei klassischer Leitungstechnik, ca. 5% des eingespeisten Stromes verloren.
voloya schrieb:
Für mich ist Atomstrom überhaupt kein Problem. Immerhin ermöglicht er auch unseren hohen Lebensstandard. Trotzdem frage ich mich, wie die Politiker sich das vorgestellt haben, die abgrebrannten Brennelemente mal eben ne Million Jahre zu lagern.
Unseren Lebensstandard können wir auch ohne Atomstrom halten. Verzicht auf Energieverschwenden bedeutet keine Reduzierung des Lebensstandards.
Selbst wenn wir jetzt alle AKWs sofort abschalten, kann der Ausfall verkraftet werden.
Die Spitzenlast in D liegt bei einem Verbrauch von ca. 80GW. Alle deutschen Kraftwerke zusammengerechnet können eine Lastspitze bis zu fast 140GW abgedecken. Selbst wenn man alle AKWs und die, eventuell nicht immer verfügbaren regenerativen Energieträger rausrechnet, liegt die Produktion annähernd auf Höhe der Spitzenlast.
Dazu eine schöne Zusammenstellung: *click*
Die dort genannten Quellen scheinen mir durchaus seriös. Ähnliche Angaben finden sich, wenn auch weniger übersichtlich, auch an anderen Stellen wieder.
Das ist natürlich nur eine sehr vereinfachte Rechnung.
Sie berücksichtigt nicht die Kapazität einzelner Leitungstrassen im Hochspannungsnetz. Bei Abschaltung mehrerer Kraftwerke wird sich die Lastverteilung im Netz deutlich verändern, was durchaus problematisch sein kann.
Außerdem paßt die Rechnung nur, solange man Ausfälle weiterer, konventioneller Kraftwerke wegen Wartung oder Störung nicht betrachtet. Aber es ist kaum anzunehmen, daß 100% der regenerativen Energie auf einmal ausfallen, so daß für Lastspitzen noch immer Reserven zur Verfügung stehen.
Die Probleme der Lastverteilung sind im Übrigen ein Argument für die, von Karpfen angesprochene, Dezentralisierung.
Kleinkraftwerke erreichen zwar rein rechnerisch nicht die Effizienz von Großanlagen, aber sie haben andere Vorteile:
1. schnellere Reaktionszeit. Ein Großkraftwerk ist nicht mal eben hochgefahren, wenn man es braucht.
2. Kürzere Versorgungswege -> weniger Verluste durch Transport
3. Bessere Möglichkeiten zur Nutzung der Abwärme. Ein Blockkraftwerk im Siedlungsbereich kann mit seiner Abwärme gleichzeitig für die Versorgung mit Heizenergie und warmem Brauchwasser dienen (Stichwort Fernwärme).
Das großflächige Verbundnetz müßte dann nur noch einen deutlich geringeren Stromanteil transportieren können um eventuelle, lokale Ausfälle zu ersetzen.
FF
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