Ist Religion gut, schlecht oder ein zwischending?
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Hallo,
ich persönlich bin Atheist, türkischer Abstammung und denke, dass Religionen im laufe von Jahrhunderten mehr übel als gutes über die Welt gebracht haben. Alleine, wenn man an die Hexenverbrennungen im Mittelalter oder die Inquisition denkt. Ich sehe, dass Religionen manchen Menschen Kraft schenken und sie somit leichter mit der Sterblichkeit anderer und vorallem ihrer selbst klarkommen! Religion ist der Hauptgrund für das nachhinken der muslimischen Welt im Bezug auf Infrastruktur, Bildung, etc.(Ausnahme ist die Türkei, aber die ist ein sekularer Staat, was auch das erkären würde). Ich will niemandem seinen Glauben verbieten und respektiere auch jeden Glauben, aber ich denke, dass wir ohne Religionen und den Glauben an eine höhere Macht besser dran wären!
Was haltet ihr davon?
Und ich entschuldige mich imm vorraus, wenn ich irgendjemandem in seinem Glauben verletzt habe! -
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Religion ist zweifelsohne gefährlich. Sie wird gerne als Rechtfertigung genutzt für Taten, die auf keiner vernünftigen Grundlage stehen. Betrachtet man die Existenz eines Gottes als gegeben, so ist es natürlich ein konsequent, seine Worte (in Form der Bibel, Koran, Tora,...) zu befolgen, da dieser Gott angeblich zu Recht ein Herrscher ist. Die Existenz eines solchen Gottes ist aber in keinster Weise bewiesen und damit fällt die Argumentation in sich zusammen.
Das Problem ist bloß, dass viele Leute mit dem Gottes-Konzept aufwachsen und es dann für sie schwierig ist, zu erkennen, dass ihr Glaube keine Rechtfertigung hat.
Bei diesem Thema ist auch wichtig zu berücksichtigen, dass die meisten religiösen Menschen trotz blödsinniger religiöser Texte zu vernünftigen Denken fähig sind und daher nicht alle religiösen Regeln uneingeschränkt befolgen. Radikale Fanatiker sind bei allen Religionen in der Minderheit, werden aber in den Medien deutlich prominenter im Vordergrund präsentiert, da die normalen Leute keine Nachricht wert sind.
Es bleibt allerdings das Problem des Gruppenzwangs. Und wenn ein Staat eine Religion zur Staatsreligion erklärt, verschärft sich die Lage erheblich. Die Dinge öffentlich zu hinterfragen kann tödlich enden. Und Politiker können sich häufig nicht leisten gottlos zu sein, da viele Leute einen Herscher wollen, der sich einer Gottheit unterordnet.
Religiösen Fanatiker haben einfach ein Rad ab. Wenn ich sage, Mohammed ist ein Volltrottel, fühlen sie sich gleich zutiefst gekränkt. Wenn ihr Mohammed wirklich so toll ist, wie sie glauben, warum sollte es Mohammed oder diese Leute kümmern, was ich darüber sage? Wenn sie der festen Überzeugung sind, dass sie richtig liegen, warum fürchten sie dann Kritik ihrer Religion? Diesen Leuten scheint einfach eine gewisse geistige Entwicklungsstufe zu fehlen.
edit: Video, das relevant ist:
Video Zusammenfassung: Quizshow Parodie zu biblischen Fakten, bei der meistens mehrere sich widersprechendene Antworten richtig sind. Sehr witzig
Beitrag zuletzt geändert: 3.11.2012 10:33:43 von bladehunter -
bladehunter schrieb:
Definiere doch mal den Begriff "Religion". Bedeutet an die Existenz eines Gottes zu glauben auch gleichzeitig Angehöriger einer Religion zu sein? Nein. Und selbst wenn man es so definieren würde, kann man nicht alle Religionen in einen Topf werden und behaupten Religion sei "zweifelsohne gefährlich".
Religion ist zweifelsohne gefährlich. Sie wird gerne als Rechtfertigung genutzt für Taten, die auf keiner vernünftigen Grundlage stehen. Betrachtet man die Existenz eines Gottes als gegeben, so ist es natürlich ein konsequent, seine Worte (in Form der Bibel, Koran, Tora,...) zu befolgen, da dieser Gott angeblich zu Recht ein Herrscher ist. Die Existenz eines solchen Gottes ist aber in keinster Weise bewiesen und damit fällt die Argumentation in sich zusammen. -
kaetzle7 schrieb:
Definiere doch mal den Begriff "Religion". Bedeutet an die Existenz eines Gottes zu glauben auch gleichzeitig Angehöriger einer Religion zu sein? Nein. Und selbst wenn man es so definieren würde, kann man nicht alle Religionen in einen Topf werden und behaupten Religion sei "zweifelsohne gefährlich".
Eine Definition ist schwierig zu finden. Wikipedia sagt
Religion [...] bezeichnet man eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen. Es gibt keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition des Begriffs Religion.
Daher werde ich auf der Basis argumentieren, dass ich Religion als etwas bezeichne, das in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächtlich gültig ist: Der Glaube an ein oder mehrere übermenschliches Wesen, das Regeln und Strafen aufstellt, sowie in das Weltgeschehen eingreift, ohne dass es für dessen Existenz einen Beweis gibt.
Die Gefährlichkeit leitet sich daraus ab, dass der Wille Gottes für einige Menschen mehr oder minder verpflichtent ist. Aber woher kommt der Wille Gottes? Es ist naheliegend, dass sich Menschen diese "Fakten" ausgedacht haben.
Nun ist es natürlich nicht zwangsläufig so, dass das Wort Gottes schlechte Regeln enthält. Viele der moralischen Werte, die wir in der heutigen Gesellschaft pflegen, haben ihren Ursprung in der Bibel. Aber das Problem ist eben, dass in den meisten Religionen die Regeln Gottes nicht hinterfragt werden sollen. Selbst eine gut gemeinte Regel kann sich in der Praxis als problematisch herausstellen. Und da Gottes Worte oft als absolut betrachtet werden, sind offizielle Änderungen eine problematische Sache.
Dem gegenüber stehen normale Gesetze, die von Menschen diskutiert werden und die auch revidiert werden können, wenn die Entscheidungsträger einsehen, dass ein Gesetz ein Fehler ist.
Und daher sind Religionen zweifelsohne gefährlich.
Beitrag zuletzt geändert: 3.11.2012 11:11:11 von bladehunter -
classnet schrieb:
nachhinken der muslimischen Welt im Bezug auf Infrastruktur, Bildung, etc.(Ausnahme ist die Türkei
Wieso siehst Du/ist das so? Vielleicht gibt es wirklich einen Grund, aber ich stecke kein bisschen in der Materie, also bitte versuch, mir das zu erklären -
@tobiworlds die muslimischen Länder haben gen null gleichberechtigung der Frau, es gibt sehr viele ungebildete, die Infrastruktur sieht meist nur in den großen städten gut aus(angemessen), man richtet nach der Sharia(gesetzbuch der muslime(Steinigung, etc.)), Demokratie ist ein Fremdwort und viele weitere Gründe! Und ich denke halt, dass die Religion and diesen Versäumnissen Schuld ist. Da Religion nicht gerade der größte Förderer ist von Entwicklung!
Dieses Video spiegelt eine interesante und mir bezüglich bestätigende Statistik wieder(englisch)
-
bladehunter schrieb:
Das stimmte noch bis ins späte 19. Jahrhundert, aber mittlerweile ist diese Ansicht überholt, denn Religion ist in der Mehrheit bereits nicht mehr der Glaube an Transzendetes - siehe auch die Religion des Siegmund Freud. Oftmals ordnet man auch irrtümlich den Atheismus nicht als Religion ein, aber wenn man einmal die grundlegenden Schriften des Atheismus (von Ludwig Feuerbach) gelesen hat, versteht man, dass der Atheismus eine selbsablehnende Religion ist. Es wird dabei an allen Grundfesten gezweifelt - Tatsächlich gibt es im Atheismus keine Transzendenz mehr, aber immer noch das Übermenschliche - das die Nationalsozialisten für ihren Führergedanken verwendeten - da schon Freud erkannt hatte, dass man immer an etwas höheres glauben würde.
Daher werde ich auf der Basis argumentieren, dass ich Religion als etwas bezeichne, das in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächtlich gültig ist: Der Glaube an ein oder mehrere übermenschliches Wesen, das Regeln und Strafen aufstellt, sowie in das Weltgeschehen eingreift, ohne dass es für dessen Existenz einen Beweis gibt.
Ich sehe hier auch eine gewisse Widerspiegelung der gesellschaftlichen Konflikte. Möglichst alles soll über den Haufen geworfen werden, allerdings gibt es nicht immer einen klaren Gegenpol - es gibt insbesondere keine Antireligion:
Wer glaubt zu wissen, dass Religion grundlos ist, der verfolgt eben wieder einen Glauben - und somit eine Religion...
Vielleicht solltet ihr erstmal den Begriff Religion diskutieren, denn ich glaube der ist noch nicht allen ganz klar. -
toolz schrieb:
bladehunter schrieb:
Daher werde ich auf der Basis argumentieren, dass ich Religion als etwas bezeichne, das in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächtlich gültig ist: Der Glaube an ein oder mehrere übermenschliches Wesen, das Regeln und Strafen aufstellt, sowie in das Weltgeschehen eingreift, ohne dass es für dessen Existenz einen Beweis gibt.
[...]
Vielleicht solltet ihr erstmal den Begriff Religion diskutieren, denn ich glaube der ist noch nicht allen ganz klar.
Ich habe doch geschrieben, dass ich die oben genannten Kriterien als Definition
für Religion verwende, um meine Argumentation zu führen. Ich habe außerdem
erwähnt, dass es keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition für
Religion gibt (Wikipedia). Wenn du nun daherkommst und sagst, dass meine
Definition von Religion nicht die richtige ist, magst du möglicherweise Recht
haben, aber das bringt uns kein Stück weiter.
Wenn du so viel von Religion verstehst, wäre es sinnvoll selber eine treffende
Definition zu bringen.
Das stimmte noch bis ins späte 19. Jahrhundert, aber mittlerweile ist
diese Ansicht überholt, denn Religion ist in der Mehrheit bereits nicht mehr
der Glaube an Transzendetes - siehe auch die Religion des Siegmund
Freud.
Ich bin nicht besonders bewandert, was Freud angeht, aber auf Wikipedia steht,
dass er eine ganze Zeit lang Atheist und Religionskritiker war. Er hat sich
danach auf seine jüdischen Wurzeln besinnt und ist wieder religiös geworden.
Von daher weiß ich jetzt nicht, was du da genau meinst.
Und was meinst du mit dem Wort "Transzendenz"? Übernatürlichkeit? Es fällt mir
schwer deiner Argumentation zu folgen.
Oftmals ordnet man auch irrtümlich den Atheismus nicht als Religion ein, aber
wenn man einmal die grundlegenden Schriften des Atheismus (von Ludwig Feuerbach)
Mir ist Niemand bekannt, der Ludwig Feuerbach als Propheten des Atheismus
huldigt. Atheismus ist nicht an eine bestimmte Person (imaginär oder real)
gebunden. Atheismus ist eine Weltanschaung, aber keine Religion.
gelesen hat, versteht man, dass der Atheismus eine selbsablehnende Religion ist.
Natürlich kommt es darauf an, auf welche Definition man sich beruft
Manche verstehen unter Atheismus eine absolut gesicherte Aussage über die
Existenz von Gott. Andere sind realistischer und entspannter und sagen, dass es
einfach sehr unwahrscheinlich ist, dass es einen Gott gibt. Das ist keinesfalls
mit Agnostikern zu verwechseln. Agnostiker haben keine so klare Meinung wie
Atheisten.
Wenn man also sagt, dass Atheisten daran glauben, dass es keinen Gott gibt, ist
das genauso sinnvoll wie zu sagen, dass "keine Briefmarken sammeln" ein Hobby
ist.
Es wird dabei an allen Grundfesten gezweifelt - Tatsächlich gibt es im Atheismus
keine Transzendenz mehr, aber immer noch das Übermenschliche - das die
Nationalsozialisten für ihren Führergedanken verwendeten
Noch ein YouTube-Video:
- da schon Freud erkannt hatte, dass man immer an etwas höheres glauben würde.
Faszinierend. Und wenn ich dir sage, dass ich nicht an etwas höheres glaube?
Ich sehe hier auch eine gewisse Widerspiegelung der gesellschaftlichen Konflikte.
Möglichst alles soll über den Haufen geworfen werden,
Verstehe ich nicht
allerdings gibt es nicht immer einen klaren Gegenpol - es gibt
insbesondere keine Antireligion: Wer glaubt zu wissen, dass Religion
grundlos ist, der verfolgt eben wieder einen Glauben - und somit eine
Religion...
Ich glaube ich habe heute morgen 3 statt 2 Brote gegessen. Bin ich jetzt
religiös? Das Wort "glauben" muss nicht zwangsläufig eine religiöse Bedeutung
haben. Es ist einfach so, dass die Menschen nicht allwissend sind und die
menschliche Sprache nicht immer eindeutig ist. Allerdings ist "glauben zu wissen" in der Tat ein Oxymoron.
-
classnet schrieb:
@tobiworlds die muslimischen Länder haben gen null gleichberechtigung der Frau, es gibt sehr viele ungebildete, die Infrastruktur sieht meist nur in den großen städten gut aus(angemessen), man richtet nach der Sharia(gesetzbuch der muslime(Steinigung, etc.)), Demokratie ist ein Fremdwort und viele weitere Gründe! Und ich denke halt, dass die Religion and diesen Versäumnissen Schuld ist. Da Religion nicht gerade der größte Förderer ist von Entwicklung!
Tut mir leid, aber eine Frage bezieht sich auf die gemachte Ausnahme. Wieso trifft dies nicht auf die Türkei zu? -
Ich halte bladehunters Definition für viel zu eng. Religion bewegt Menschen, die psychologisch gesund sind, aufgrund von Annahmen, die nicht auf Wahrnehmungen der eigenen pysischen Sinne sind und die sie als Wissen ansehen (Glaube), bestimmten Handlungsweisen zu folgen, die Menschen, die diese Annahmen nicht teilen nicht verstehen können.
Für mich ist auch ein entsprechender Fußballfan religiös. Er glaubt daran, dass seine Mannschaft besonders ist (besonders erfolgreich (das lässt sich noch belegen) besonders talentiert (da sind wir schon bei haltlosen Behauptungen), besonders freundlich (allgemeine Phrase die jeder raushaut), ...). Der Übergang von Hobby zu Religion ist oftmals fließend. Ich denke auch, dass jeder Mensch religiös ist und irgendetwas mehr verehrt als alles andere. Man opfert sein Leben immer irgendeiner Aufgabe, ohne die das Leben für einen keinen Sinn macht. Für mich zum Beispiel ist das streben nach Geld keine Lebensinhalt und ich kann das Verhalten mancher Menschen, die stehts nach Geld streben nicht verstehen, da ich denke, dass sie ihre Zeit besser verwenden können. Damit ist Religion eigentlich eine Grundlage von Konflikten, als auch der Individualität. (jetzt dürft ihr mich hauen)
Der Atheismus ist genauso. Man hat keine Wahrnehmungen gemacht, dass es ihn nicht gibt. Das ist ohne die Weltformel auch schlichtweg nicht möglich. Man kann nicht die absolute Nichtexistenz wahrnehmen. Man kann es nur auf einem bestimmten Bereich beziehen. Ich kann zum Beispiel sagen, dass innerhalb meines Raumes kein Festnetztelefon ist, da ich jeden Gegenstand innerhalb des Zimmers kenne. Ich kann aber nicht sagen, dass in bladehunters Zimmer keine Bibel steht, ich kann es lediglich glauben, da seine Aussagen das nahelegen, aber zu sagen, nur, weil er noch nie sowas gesagt hat und ich noch nie in seinem Zimmer war hat er definitiv keine ist einfach nicht möglich. Aber ich runde das hier damit ab und werde wahrscheinlich nicht wieder schreiben, weil das die allgemeinen Argumentationen sind, die schon tausend mal ausdiskutiert wurden und es nie zu einem Konsens kam, da jeder seinen eigenen Glauben hat und damit Konflikte unvermeidbar sind. -
tobiworlds schrieb:
classnet schrieb:
@tobiworlds die muslimischen Länder haben gen null gleichberechtigung der Frau, es gibt sehr viele ungebildete, die Infrastruktur sieht meist nur in den großen städten gut aus(angemessen), man richtet nach der Sharia(gesetzbuch der muslime(Steinigung, etc.)), Demokratie ist ein Fremdwort und viele weitere Gründe! Und ich denke halt, dass die Religion and diesen Versäumnissen Schuld ist. Da Religion nicht gerade der größte Förderer ist von Entwicklung!
Tut mir leid, aber eine Frage bezieht sich auf die gemachte Ausnahme. Wieso trifft dies nicht auf die Türkei zu?
Ich habe gehört dieser Mann könnte damit was zu tun haben. -
reimann schrieb:
Ich halte bladehunters Definition für viel zu eng. Religion bewegt Menschen, die psychologisch gesund sind, aufgrund von Annahmen, die nicht auf Wahrnehmungen der eigenen pysischen Sinne sind und die sie als Wissen ansehen (Glaube), bestimmten Handlungsweisen zu folgen, die Menschen, die diese Annahmen nicht teilen nicht verstehen können.
Hm. Das klingt schonmal recht passend. Aber eventuell ist das auch etwas zu weit gefasst. Nehmen wir mal einen Lottospieler: Dieser sieht es als möglich an, dass er im Lotto gewinnt und glaubt auch, dass er genügend Glück haben wird, denn sonst würde er nicht spielen. Tatsächtlich ist es allerdings so, dass die Wahrscheinlichkeit für alle Teilnehmer gleich ist und die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen, gering ist. Ein Lottospieler wäre nach deiner Definition einer Religion zugehörig, wenn ich das richtig schlussfolgere.
Das Unverständnis anderer Leute ist so auch nicht richtig beschrieben. Du erwähnst das Beispiel eines Fußballfans. Andere Leute können durchas verstehen, warum jemand sich so verhält, ohne dass sie das gleiche Verhalten ausüben müssen.
Für mich ist auch ein entsprechender Fußballfan religiös. Er glaubt daran, dass seine Mannschaft besonders ist (besonders erfolgreich (das lässt sich noch belegen) besonders talentiert (da sind wir schon bei haltlosen Behauptungen), besonders freundlich (allgemeine Phrase die jeder raushaut), ...). Der Übergang von Hobby zu Religion ist oftmals fließend. Ich denke auch, dass jeder Mensch religiös ist und irgendetwas mehr verehrt als alles andere. Man opfert sein Leben immer irgendeiner Aufgabe, ohne die das Leben für einen keinen Sinn macht. Für mich zum Beispiel ist das streben nach Geld keine Lebensinhalt und ich kann das Verhalten mancher Menschen, die stehts nach Geld streben nicht verstehen, da ich denke, dass sie ihre Zeit besser verwenden können. Damit ist Religion eigentlich eine Grundlage von Konflikten, als auch der Individualität. (jetzt dürft ihr mich hauen)
Ich glaube dem Threadstarter geht es primär um Religionen im klassischen Sinne. Aber du hast Recht damit, dass menschliches Verhalten auch in anderen Zusammenhängen religiöse Züge annehmen kann. Wenn dann Irrationalität im Spiel ist, kann das auch schlimme Folgen haben. Schlägereien nach Fußballlspielen sind leider keine Seltenheit. Es gibt natürlich auch positive Gegenbeispiele von Leuten, die sich für ihre Ideale einsetzen und etwas gutes in der Welt bewegen.
Der Atheismus ist genauso. Man hat keine Wahrnehmungen gemacht, dass es ihn nicht gibt. Das ist ohne die Weltformel auch schlichtweg nicht möglich.[...]
Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es 2 verschiedene Varianten (die mir bekannt sind) von Atheismus:
- Der sichere Glaube, dass Gott nichtexistent ist
- Die Lebenseinstellung, dass die Existenz von Gott so unwahrscheinlich ist, dass man ihn ignorieren kann
Die erste Variante hat durchaus Potential als religiös zu gelten. Die zweite Variante hingegen geht in die Richtung "lasst mich mit dem Kram doch in Ruhe".
Beitrag zuletzt geändert: 3.11.2012 19:13:01 von bladehunter -
bladehunter schrieb:
Hm. Das klingt schonmal recht passend. Aber eventuell ist das auch etwas zu weit gefasst. Nehmen wir mal einen Lottospieler: Dieser sieht es als möglich an, dass er im Lotto gewinnt und glaubt auch, dass er genügend Glück haben wird, denn sonst würde er nicht spielen. Tatsächtlich ist es allerdings so, dass die Wahrscheinlichkeit für alle Teilnehmer gleich ist und die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen, gering ist. Ein Lottospieler wäre nach deiner Definition einer Religion zugehörig, wenn ich das richtig schlussfolgere.
Hm, da kann ich auch nicht so recht einschätzen, aber ich denke schon, dass der Lottospieler ein gutes Argument ist, dassdie Definition nicht vollständig ist. Aber das erklärt sich ja auch damit, dass niemand bisher eine allgemein anerkannte Definition finden konnte.
bladehunter schrieb:
Das Unverständnis anderer Leute ist so auch nicht richtig beschrieben. Du erwähnst das Beispiel eines Fußballfans. Andere Leute können durchas verstehen, warum jemand sich so verhält, ohne dass sie das gleiche Verhalten ausüben müssen.
Naja ich sehe da keinen Unterschied.
"Warum rollt er seinen Teppich aus und betet?" "Weil er ein Muslim ist."
"Warum trägt er einen Schal von Schalke" "Weil er ein Fan ist"
Wo ist da der Unterschied? Bei beidem führt man das Handeln darauf zurück, auch wenn man selbst anderer Meinung ist und nicht gleich handeln würde.
Noch schärfer wird es mit diesen beiden Erwiderung (sozusagen vom Fragesteller):
"Aber Deutschland ist doch ein christliches Land."
"Aber wir sind doch in Dortmund."
Aber das ist ein anderes Thema.
bladehunter schrieb:
Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es 2 verschiedene Varianten (die mir bekannt sind) von Atheismus:
- Der sichere Glaube, dass Gott nichtexistent ist
- Die Lebenseinstellung, dass die Existenz von Gott so unwahrscheinlich ist, dass man ihn ignorieren kann
Die erste Variante hat durchaus Potential als religiös zu gelten. Die zweite Variante hingegen geht in die Richtung "lasst mich mit dem Kram doch in Ruhe".
Ok hab ich überlesen und seh ich ein. Allerdings denken viele, die eher zweiterem angehören, dass es nur ersteres gibt und dadurch werden sie unglaubwürdig. (Wortwitz ahoi) -
Früher als ich noch ein kleiner Junge war. Bin ich mit meine Eltern jeden Sonntag in die Kirlche gegangen. Was mich dort interessiert hat, waren nur schöne Mädchen.
Ich habe Tage wie dieser geliebt. Für mich hatte jeden Sonntag was eiliges. Ich fand die Menschen freundlicher und glücklicher.
Das ist das was Religionen aus meine Sicht aus uns machen. Freundlicher Menschen mit Manieren und Respekt zu einander.
Solange Menschen freundlich und glücklich sind hab ich nichts gegen Religionen. Also ich bin nicht religiös, und glaub an Gott auf ein andere Art und Weise.
- Glaube macht Stark!
Beitrag zuletzt geändert: 3.11.2012 20:16:41 von esquadrao -
bladehunter schrieb:
Ist man Theist, meint man eben, dass die Regeln von Gott kommen und da dieser üblicherweise als allwissend angenommen wird, hält man diese Gebote halt auch für richtig.
Daher werde ich auf der Basis argumentieren, dass ich Religion als etwas bezeichne, das in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächtlich gültig ist: Der Glaube an ein oder mehrere übermenschliches Wesen, das Regeln und Strafen aufstellt, sowie in das Weltgeschehen eingreift, ohne dass es für dessen Existenz einen Beweis gibt.
Die Gefährlichkeit leitet sich daraus ab, dass der Wille Gottes für einige Menschen mehr oder minder verpflichtent ist. Aber woher kommt der Wille Gottes? Es ist naheliegend, dass sich Menschen diese "Fakten" ausgedacht haben.
Meint man dagegen, dass der Glauben an Gott irrational ist, so sind logischerweise Religiöse für einen Menschen, die an etwas Irrationales glauben. Warum ist dann speziell Religion das Problem und nicht die Tatsache, dass es anscheinend in der Biologie des Menschen liegt, irrational zu sein?Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es 2 verschiedene Varianten (die mir bekannt sind) von Atheismus:
Ich sehe zwei Probleme mit dem Atheismus 2. Variante:
- Der sichere Glaube, dass Gott nichtexistent ist
- Die Lebenseinstellung, dass die Existenz von Gott so unwahrscheinlich ist, dass man ihn ignorieren kann
Die erste Variante hat durchaus Potential als religiös zu gelten. Die zweite Variante hingegen geht in die Richtung "lasst mich mit dem Kram doch in Ruhe".
1. Kein Mensch kommt ohne unbewiesenen Glauben aus. Warum genau ist dann aber der Glaube an Gott so problematisch?
2. Nach deiner Definition könnte selbst der verrückteste Esoteriker ein Atheist sein, d. h. z. B. er glaubt daran, dass sein Kater eine Wiedergeburt von Elvis ist, aber er hält die Existenz Gottes für unwahrscheinlich => Atheist.
Meinst du nicht eher so etwas wie Brights?
Beitrag zuletzt geändert: 3.11.2012 20:43:36 von yara -
religion ist das schlechteste was der welt passieren konnte. ob christen, moslime oder sonstige religionen!!! jede religion hat mehrere millionen tote gebracht !!! hexenjagd von den christen...... steinigungen bein den moslimen!!!! meiner meinung nach ist eine religion eine abwandlung des national sozialismuses ;) machtgeile idioten, die sich als papst ausgeben und millionen verdienen.
-
krisi12345 schrieb:
tobiworlds schrieb:
classnet schrieb:
@tobiworlds die muslimischen Länder haben gen null gleichberechtigung der Frau, es gibt sehr viele ungebildete, die Infrastruktur sieht meist nur in den großen städten gut aus(angemessen), man richtet nach der Sharia(gesetzbuch der muslime(Steinigung, etc.)), Demokratie ist ein Fremdwort und viele weitere Gründe! Und ich denke halt, dass die Religion and diesen Versäumnissen Schuld ist. Da Religion nicht gerade der größte Förderer ist von Entwicklung!
Tut mir leid, aber eine Frage bezieht sich auf die gemachte Ausnahme. Wieso trifft dies nicht auf die Türkei zu?
Ich habe gehört dieser Mann könnte damit was zu tun haben.
Dankeschön, ich denke auch :D -
reimann schrieb:
bladehunter schrieb:
Das Unverständnis anderer Leute ist so auch nicht richtig beschrieben. Du erwähnst das Beispiel eines Fußballfans. Andere Leute können durchas verstehen, warum jemand sich so verhält, ohne dass sie das gleiche Verhalten ausüben müssen.
Naja ich sehe da keinen Unterschied.
"Warum rollt er seinen Teppich aus und betet?" "Weil er ein Muslim ist."
"Warum trägt er einen Schal von Schalke" "Weil er ein Fan ist"[...]
Okay. Dann habe ich dich falsch verstanden. Es ging mir primär um das Wort "Unverständnis" (diese Ironie ). Ich stimme den restlichen Punkten deines Beitrags prinzipiell zu.
yara schrieb:
bladehunter schrieb:
Ist man Theist, meint man eben, dass die Regeln von Gott kommen und da dieser üblicherweise als allwissend angenommen wird, hält man diese Gebote halt auch für richtig.
[...] Die Gefährlichkeit leitet sich daraus ab, dass der Wille Gottes für einige Menschen mehr oder minder verpflichtent ist. Aber woher kommt der Wille Gottes? Es ist naheliegend, dass sich Menschen diese "Fakten" ausgedacht haben.
Richtig (wie weiter oben bereits geschrieben)
Meint man dagegen, dass der Glauben an Gott irrational ist, so sind logischerweise Religiöse für einen Menschen, die an etwas Irrationales glauben. Warum ist dann speziell Religion das Problem und nicht die Tatsache, dass es anscheinend in der Biologie des Menschen liegt, irrational zu sein?
Religion begünstigt diese Irrationalität. Es ist deutlich schwieriger den Menschen zu vermitteln, dass sie sich irren, wenn es um Religion geht, als wenn es um weltliche Aspekte geht. Wahrscheinlich wird es nie einen Beweis geben, dass Gott nicht existiert. Daher kann eine religiöse Person immer argumentieren, dass Gott existieren könnte und man daher seine Regeln befolgen sollte. Siehe auch Russels Teekanne.
Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es 2 verschiedene Varianten (die mir bekannt sind) von Atheismus:
- Der sichere Glaube, dass Gott nichtexistent ist
- Die Lebenseinstellung, dass die Existenz von Gott so unwahrscheinlich ist, dass man ihn ignorieren kann
Die erste Variante hat durchaus Potential als religiös zu gelten. Die zweite Variante hingegen geht in die Richtung "lasst mich mit dem Kram doch in Ruhe".
Ich sehe zwei Probleme mit dem Atheismus 2. Variante:
1. Kein Mensch kommt ohne unbewiesenen Glauben aus. Warum genau ist dann aber der Glaube an Gott so problematisch?
Warum "unbewiesener" Glaube und nicht einfach nur "Glaube"? Ich bin mir nicht ganz sicher, was du damit meinst. Natürlich muss man als Mensch viele Annahmen über seine Umwelt machen, weil man selber nicht alles überprüfen kann.
Der Glaube an Gott is problematisch, da die eigenen Handlungen nicht auf Vernunft basieren und daher den Menschen dazu verleiten können destruktive Taten zu begehen, während er selber glaubt, etwas gutes zu tun.
Es gibt natürlich auch konstruktive Taten, die religiös motiviert sind. Um solche Taten auszuüben, muss man allerdings nicht zwangsläufig religiös sein. Daher ist Religion nicht zwingend notwendig.
2. Nach deiner Definition könnte selbst der verrückteste Esoteriker ein Atheist sein, d. h. z. B. er glaubt daran, dass sein Kater eine Wiedergeburt von Elvis ist, aber er hält die Existenz Gottes für unwahrscheinlich => Atheist.
Meinst du nicht eher so etwas wie Brights?
Guter Einwand. "Gott" sollte in den Definitionen besser mit "Übernatürlichen" ersetzt werden. Und das Kozept der Brights war mir bis jetzt nicht bekannt. Mein erster Eindruck ist aber, dass diese Brights es für sinnvoll halten, ihre eigene Weltanschauung dem Rest der Welt mitzuteilen. Das muss bei Atheisten nicht zwangsläufig der Fall sein. Daher vermute ich, dass die Brights eine Untermenge der Atheisten sind.
Beitrag zuletzt geändert: 4.11.2012 9:49:25 von bladehunter -
bladehunter schrieb:
Welche Lebenseinstellungen und deren darausfolgende Handlungen basieren denn schon wirklich auf Vernunft? Ist es vernünftig zu glauben das Leben hat im Prinzip keinen Sinn und die Welt ist einfach nur zufällig entstanden? Ganz abgesehen davon, dass der Mensch gerne eine Antwort auf die Entstehung und Sinnhaftigkeit dieser Welt hat, ganz gleich wie scheinbar simpel sie ausfällt, weil er einfach neugierig ist, kann die Reduktion dieser Frage auf das ausschließlich irdisch sichtbare gravierende Konsequenzen haben. Dieses Denken kann zur Folge haben, dass das Leben an sich keinen Wert hat, dass Moral völlig irrelevant ist, dass ich, wenn es mir gefällt, destruktiv sein kann wie ich will, da ich nichts und niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen muss. An absolut nichts zu glauben ist demzufolge zweifelsohne gefährlich...
Der Glaube an Gott is problematisch, da die eigenen Handlungen nicht auf Vernunft basieren und daher den Menschen dazu verleiten können destruktive Taten zu begehen, während er selber glaubt, etwas gutes zu tun.
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Hallo
kaetzle7 schrieb:
Dieses Denken kann zur Folge haben, dass das Leben an sich keinen Wert hat, dass Moral völlig irrelevant ist, dass ich, wenn es mir gefällt, destruktiv sein kann wie ich will, da ich nichts und niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen muss. An absolut nichts zu glauben ist demzufolge zweifelsohne gefährlich...
Es gibt genügend Menschen, die an nichts glauben (z.B. der TE) und sich trotzdem angemessen verhalten, sei es um nicht die Verachtung der Gesellschaft auf sich zu ziehen, wegen Empathie, Erziehung oder um das eigene Ehrgefühl zu wahren.
Deswegen gibt es doch Gesetze, damit niemand macht was ihm gerade so einfällt.
mfg -
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