Gedichte-Quiz
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Also, ich beginne mal.
Ich stelle ein Gedicht vor und Ihr m?sst erraten, wer es verfasst hat und wie der Titel lautet.
Wenn es denn stimmen sollte, ist der n?chste dran.
Viel Spa?!
Weil du liesest in ihr, was du selber in sie geschrieben,
Weil du in Gruppen f?rs Aug' ihre Erscheinungen reihst,
Deine Schn?re gezogen auf ihrem unendlichen Felde,
W?hnst du, es fasse dein Geist ahnend die gro?e Natur.
So beschreibt mit Figuren der Astronome den Himmel,
Da? in dem ewigen Raum leichter sich finde der Blick,
Kn?pft entlegene Sonnen, durch Siriusfernen geschieden,
Aneinander im Schwan und in den H?rnern des Stiers.
Aber versteht er darum der Sph?ren mystische T?nze,
Weil ihm das Sternengew?lb sein Planiglobium zeigt?
P.S. Wer googelt, ist ein Weichei...
Beitrag ge?ndert am 24.11 21:45 von thornet -
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Also, das Gedicht hei?t Bahnhof.....?hm ah ne das Gedicht hei?t "Menschliches Wissen" von Friedrich Schiller.
ich editier meins gleich hier rein :)
Edit Thornet: Joa, Bahnhof verstehen viele. *lol* Also, es stimmt.
Beitrag ge?ndert am 24.11 21:54 von thornet
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Das Herz ist mir bedr?ckt
Das Herz ist mir bedr?ckt, und sehnlich
Gedenke ich der alten Zeit;
Die Welt war damals noch so w?hnlich,
Und ruhig lebten hin die Leut.
Doch jetzt ist alles wie verschoben,
Das ist ein Dr?ngen! eine Not!
Gestorben ist der Herrgott oben,
und unten ist der Teufel tot.
Und alles schaut so gr?mlich tr?be,
So krausverwirrt und morsch und kalt,
Und w?re nicht das bi?chen Liebe,
So g?b es nirgends einen Halt.
Beitrag ge?ndert am 24.11 22:21 von judge -
Heinrich Heine - Das Herz ist mir bedr?ckt, und sehnlich
Aus tiefen Schatten des schweigenden Tannenhains
Erblick' ich bebend dich, Scheitel der Ewigkeit,
Blendender Gipfel, von dessen H?he
Ahndend mein Geist ins Unendliche schwebet!
Wer senkte den Pfeiler tief in der Erde Schoo?,
Der, seit Jahrtausenden, fest deine Masse st?tzt?
Wer th?rmte hoch in des Aethers W?lbung
M?chtig und k?hn dein umstrahltes Antlitz?
Wer go? euch hoch aus des ewigen Winters Reich,
O Zackenstr?me, mit Donnerget?s' herab?
Und wer gebietet laut mit der Allmacht Stimme:
?Hier sollen ruhen die starrenden Wogen!?
Wer zeichnet dort dem Morgensterne die Bahn,
Wer kr?nzt mit Bl?then des ewigen Frostes Saum?
Wem t?nt in schrecklichen Harmonieen,
Wilder Arveiron, Dein Wogenget?mmel?
Jehovah! Jehovah! kracht's im berstenden Eis;
Lavinendonner rollen's die Kluft hinab;
Jehovah! rauscht's in den hellen Wipfeln,
Fl?stert's an rieselnden Silberb?chen.
Beitrag ge?ndert am 24.11 22:26 von thornet -
Friederike Brun mit Chamonix?
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Ach, was soll der Mensch verlangen?
Ist es besser, ruhig bleiben?
Klammernd fest sich anzuhangen?
Ist es besser, sich zu treiben?
Soll er sich ein H?uschen bauen?
Soll er unter Zelten leben?
Soll er auf die Felsen trauen?
Selbst die festen Felsen beben.
Eines schickt sich nicht f?r alle!
Sehe jeder, wie ers treibe,
Sehe jeder, wo er bleibe,
Und wer steht, da? er nicht falle! -
Goethe - Beherzigung
Die dunkle Fr?he tr?gt mich schwer im Scho?,
Sterbend die mich gebar dem blassen Morgen;
Mit Heckenrosen werd ich langsam gro?,
Berg mu? mir seine blauen Schatten borgen,
Wenn Mittag mich in steiler Glut versehrt.
Zum Abend f?hrt, von m?der Last beschwert,
Bach?berwankend scheu das schmale Brett.
Stumm st?rzen nachts die wei?en W?nde ein,
Die schwarzen W?lder schreiten um mein Bett. -
Maria Luise Weissmann , Juni 1919?
Mein Leben, ein Leben ist es kaum,
Ich gehe dahin als wie im Traum.
Wie Schatten huschen die Mensch hin,
Ein Schatten dazwischen ich selber bin.
Und im Herzen tiefe M?digkeit -
Alles sagt mir: Es ist Zeit ...
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Theodor Fontane - Mein Leben
Auf! Lasst uns froehlich singen
Ein Lied von Tod und Grab!
Gar herrlich soll es klingen
Ins letzte Bett hinab:
Des Friedhofs stiller Huegel
Kein Leben deckt er zu,
Der Geist schwingt frohe Fluegel
Und fliegt der Heimat zu.
Er sagt der gruenen Erde
Die letzte gute Nacht,
Denn Arbeit, Not, Gefaehrde
Sie sind mit Gott vollbracht,
Die Freuden und die Mühen
Der armen Sterblichkeit -
Nun sieht er Kraenze blühen
Im Lenz der Ewigkeit.
Nun sieht er hell im Lichte,
Was hier so dunkel war,
Des Herzens Traumgesichte,
Des Lebens Raetsel klar;
Nun kann er ganz verstehen,
Was Gott, was Christus ist:
Wie wohl ist ihm geschehen,
Dass er gestorben ist!
Drum wolln wir froehlich singen
Ein Lied von Tod und Grab,
Ein Himmelslied soll klingen
Ins Erdenbett hinab!
Die Seele hat gewonnen
Das ew'ge Morgenrot
Und schaut aus heitern Wonnen
Hinab auf Grab und Tod.
Beitrag ge?ndert am 24.11 23:41 von thornet -
Ernst Moritz Arndt, Grablied?
Indessen du voll Kummer
in deinem Bette gewacht,
lag ich in sanftem Schlummer
im Grab die erste Nacht.
Um mich, du mein Gef?hrte,
gr?me dich nicht zu sehr;
o glaube mir: die Erde
ist keinem Guten schwer.
Des Tages banger Schw?le,
des Streites L?rm entr?ckt,
ach, wie mich hier die K?hle,
die Stille mich begl?ckt.
Es steigt fortan mein Wollen
in B?umen schlank empor;
in Blumen, d?ftevollen,
bricht mein Gef?hl hervor;
und spro?t vom Grabesboden
ein Lilienstengel auf,
den reich' ich von den Toten
dir, lieber Freund, hinauf. -
David Friedrich Strauß - Aus dem Grabe
Wenn Dir mein Auge mit trunknem Entzücken
Folget, so weit es Dich sehen nur kann.
Wenn Deine Worte mich innig beglücken,
Wo ich sie höre - was geht es Dich an?
Bist Du der Stern mir, der Strahlen versendet
Auf meines Lebens umdüsterte Bahn,
Bist Du die Sonne mir, die mich verblendet,
Wenn ich Dir gut bin, was geht es Dich an?
Bist Du die Gottheit, die still ich verehre,
Zu der ich hohes Vertrauen gewann
Und ihr im Herzen errichtet Altäre -
Wenn ich Dich liebe, was geht es Dich an?
Wenn ich nichts fordre, so musst Du es dulden,
Was ich an Opferrauch für Dich ersann;
Was ich auch leide, ist nicht Dein Verschulden,
Und wenn ich sterbe, so geht's Dich nichts an. -
Kathinka Zitz , Was geht es dich an?
Ich liebe meines Wesens Dunkelstunden,
in welchen meine Sinne sich vertiefen;
in ihnen hab ich, wie in alten Briefen,
mein t?glich Leben schon gefunden
und wie Legende weit und ?berwunden.
Aus ihnen kommt mir Wissen, dass ich Raum
zu einem zweiten zeitlos breiten Leben habe.
Und manchmal bin ich wie ein Baum,
der, reif und rauschend, ?ber einem Grabe
den Traum erf?llt, den der vergangne Knabe
(um den sich seine warmen Wurzeln dr?ngen)
verlor in Traurigkeiten und Ges?ngen.
D?rfte nicht allzu schwer sein, das ist jetztmal was f?r die die sich hier noch nicht eingebracht haben.
Edit Thornet: ICH WEI? ES, ICH WEI? ES, darf aber nichts sagen...
Beitrag ge?ndert am 25.11 16:10 von thornet
Beitrag ge?ndert am 25.11 16:20 von judge -
-.- hallo?
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ich glaube ihr seid hier die einzigen Spezialisten in sachen gedicht...
macht ruhig weiter... -
Ich liebe meines Wesens Dunkelstunden - Rainer Maria Rilke
So, ich mache es Euch jetzt mal gaaaaanz leicht, damit Ihr auch ne Chance habt. Hinterher aber nicht beschweren, dass ich Euch f?r bl?de halten w?rde:
Von drau?, vom Walde komm ich her;
ich mu? euch sagen, es weihnachtet sehr!
All?berall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen,
und droben aus dem Himmelstor
sah mit gro?en Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alte und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
und morgen flieg' ich hinab zu Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;
ich soll nur noch in diese Stadt,
wo's eitel gute Kinder hat."
"Hast denn das S?cklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das S?cklein, das ist hier;
denn ?pfel, Nu? und Mandelkern
essen fromme Kinder gern."
"Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;
doch f?r die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten."
Christkindlein sprach: "So ist es recht;
so geh mit Gott, mein treuer Knecht!"
Von drau?, vom Walde komm ich her;
ich mu? euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich's hierinnen find'!
Sind's gute Kind, sind's b?se Kind?
Ihr braucht auch nur den Titel zu nennen und nicht den Autor. -
Knecht Ruprecht
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneefl?cklein leis herniedersinken.
Auf Edelt?nnleins gr?nem Wipfel
H?uft sich ein kleiner wei?er Zipfel.
Und dort vom Fenster her durchbricht
Den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
Die F?rsterin im Herrenzimmer.
In dieser wundersch?nen Nacht
Hat sie den F?rster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
Seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich ?berein:
Am Niklasabend mu? es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh',
Das H?slein tat die Augen zu,
Erlegte sie - direkt von vorn
Den Gatten ?ber Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt r?mpft nur der Hase
Zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
Und ruhet weiter s?? im Dunkeln,
Derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen
Da l?uft des F?rsters Blut von hinnen.
Nun mu? die F?rsterin sich eilen,
Den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
Nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
(was der Gemahl bisher vermied) -
Beh?lt ein Teil-Filet zur?ck
Als festt?gliches Bratenst?ck
Und packt zum Schlu?, es geht auf vier,
Die Reste in Geschenkpapier.
Da t?nt's von fern wie Silberschellen,
Im Dorfe h?rt man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
Im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit gold'nem Schlitten
Auf einem Hirsch herangeritten!
"He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
Die armen Menschen Freude machen?"
Des F?rsters Haus ist tief verschneit,
Doch seine Frau steht schon bereit:
"Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im F?rsterhaus die Kerze brennt,
Ein Sternlein blinkt - es ist Advent. -
Loriot - Advent
O dieser Tag der h?chsten Feier,
Der mir das Herz im Busen bricht;
Der h?hnend durch der Zukunft Schleier
Mir zeigt des Schmerzes Angesicht!
Ein Schmerz, der nicht in leichtem Beben,
In fl?chtigem Vor?berschweben,
Die schwarze Trauerfahne tr?gt; -
Nein, der ein ganzes, reiches Leben
Mit schonungsloser Hand zerschl?gt!
Nicht ahnt's der Kranz in meinen Locken,
Da? ich dem Tode angetraut;
Nicht ahnen es die Kirchenglocken,
Zu l?uten einer Grabesbraut! -
Umsonst mit euern milden T?nen
Wollt ihr dem Leben mich vers?hnen;
Mich lockt kein festlich heit'rer Klang!
Nur meinen Schmerz kann er verh?hnen;
Nur feiern meinen Untergang!
Verkauft ein ganzes reiches Leben,
Das seines Werths sich kaum bewu?t,
Mit Tr?umen, die das Herz durchbeben,
In wilder ahnungsvoller Lust!
Ein gl?hend Schwelgen, s??es Bangen,
Ein fiebrisch zitterndes Verlangen,
Das um das Gl?ck gebiet'risch fleht,
Bis von dem kalten Tod umfangen
Das Leben und der Traum verweht!
Du Herr der Welt, du Lebensw?rger,
O falsches, glei?endes Metall!
Verlockst du selbst des Himmels B?rger,
Den stolzen Geist, zum S?ndenfall?
Die sich nach ew'gen Himmeln sehnen,
Die k?hn sich unverg?nglich w?hnen,
Verkaufen dir ein ew'ges Sein.
Der Priester segnet Schmerz und Thr?nen,
Er segnet selbst den Meineid ein!
Erl?scht, ihr Kerzen am Altare!
Erl?scht, wie meiner Seele Licht!
Das Brautbett wird zur Todtenbahre,
Um die man Grabeskr?nze flicht.
Es tritt auf allen meinen Wegen
Verzweiflung spottend mir entgegen,
Mit irrem Blick, mit wildem Haar;
Verzweiflung sprach den Hochzeitsegen,
Sprach ihren Fluch am Traualtar!
Fluch diesem Tage h?chster Feier,
Der mir das Herz im Busen bricht!
Der h?hnend durch der Zukunft Schleier
Mir zeigt des Schmerzes Angesicht!
Ein Schmerz, der nicht in leichtem Beben,
In fl?chtigem Vor?berschweben
Die schwarze Trauerfahne tr?gt; -
Nein, der ein ganzes, reiches Leben
Mit schonungsloser Hand zerschl?gt! -
Loriot musste sein. Nicht schwer, weil's eh jeder kennt, aber es ist mein Lieblingsgedicht. Loriot ist der Beste!
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Louise Aston, Ein heil'ges Fest
Er war ein Schuft. Warum es nicht bekennen?
Wir haben so wenig ihm zu verzeihn
wie jenen zu erh?hn, den Held wir nennen
Ein jeder war nur, der er mu?te sein.
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Morgenstern Christian - Der Philosoph einem Schurken
Was ist die Welt, und ihr ber?hmtes gl?ntzen?
Was ist die Welt und ihre gantze Pracht?
Ein schn?der Schein in kurtzgefasten Grentzen,
Ein schneller Blitz, bey schwarzgew?lckter Nacht;
Ein bundtes Feld, da Kummerdisteln gr?nen;
Ein sch?n Spital, so voller Kranckheit steckt.
Ein Sclavenhau?, da alle Menschen dienen,
Ein faules Grab, so Alabaster deckt.
Das ist der Grund, darauff wir Menschen bauen,
Und was das Fleisch f?r einen Abgott h?lt.
Komm Seele, komm, und lerne weiter schauen,
Als sich erstreckt der Zirckel dieser Welt.
Streich ab von dir derselben kurtzes Prangen,
Halt ihre Lust f?r eine schwere Last.
So wirst du leicht in diesen Port gelangen,
Da Ewigkeit und Sch?nheit sich umbfast. -
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