Organspendeausweis
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willih411 schrieb:
Leute, das hört sich auf dem Papier ja alles sehr schön an.
Aber glaubt ihr allen Ernstes, daß ein AOK-Kassenpatient in "speziellen Fällen" dieselben Chancen hat, wie ein privat versicherter Generaldirektor, der mit dem Chefarzt per DU ist und mit ihm im selben Golfclub verkehrt?
Auf dem Papier ist vieles sozial gerecht geregelt, aber wer glaubt, daß es in der Praxis auch tatsächlich so gerecht abläuft, glaubt wahrscheinlich auch noch an den Osterhasen.
Ich behaupte ja nicht, daß es immer korrupt abläuft. Aber ihr könnt mir nicht erzählen, daß es hier in Deutschland, auch in solchen Bereichen, keine Korruption gibt.
Glaubt das, was ihr wollt. Aber haltet euch aus meinen Organen raus.
Es wäre schön, wenn es 100 prozentig sicher wäre, so wie ihr das hier schildert. Dann hätte ich garantiert auch einen Organspendeausweis. Aber solange diese 100 prozentige Sicherheit nicht gegeben ist, redet mir bitte nicht ins Gewissen.
Sagen wir mal so.
Es ist sicherer als auf die Straße zu gehen.
Wenn du jetzt nicht mehr auf die Straße gehst, dann kann ich deine Ablehnung verstehen.
In den von dir geschilderten Fall werden die Organe vermutlich nicht aus Deutschland kommen.
Das hat mit der Orgarnspende nichts zutun.
Und sollte wirklich ein Arzt es schaffen an die Organe von deutschen Organspendern zu kommen.
Dann ist das extrem selten. Dieses ändert aber nichts an der Tatsache, dass du Hirntod bist.
Denn wie gesagt. Zwei unabhängige Ärtzte müssen den Hirntod feststellen.
Und das sie dich gezielt wegen deinen Organe auswählen und die Gelegenheit dazu haben ist unwarscheinlicher als auf die Straße zu gehen und von Autio überfahren zu werden.
Natürlich könnte dein Fall passieren.
Aber wie warscheinlich ist es. Die Warscheinlichkeit, dass mit Organe gehandelt wird ist zwar größer als die gezielte Tötung wegen deiner Organe. Aber wie gesagt, du bist dann eh Tod.
Nur wegen einen unwarscheinlichen Ereigniss anderen nicht zu helfen ist nicht nett. -
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Nur wegen einen unwarscheinlichen Ereigniss anderen nicht zu helfen ist nicht nett.
Sagen wir mal so:
Das ist DEIN Standpunkt. Handel danach und gut is'.
Aber spiel dich bitte hier nicht als Richter auf. Denn dann kannst du mich mal...
VG Willi
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Ich habe mir einen Organspendeausweis erst zugelegt nach einer schweren Erkrankung. Vorher hatte ich mir leider keine Gedanken darüber gemacht.
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Organspendeausweis ist nur wirklich sinnvoll, wenn ihr wirklich vorhabt irgendjemandem mit ner Nire oder irgendwas anderem zu helfen, auch wenn ihr bereits tot seid, kann man an euch herumschnippeln und noch das entnehmen, was irgendwer anders Braucht. Ob das jemand macht, ist seine Entscheidung.
Ich will nicht vom Thema abschweifen aber eine Patientenverfügung ist in jedem Fall besser für euch, weil ihr dort hinein schreiben könnt, wer euch betreuen soll und was mit euch im Falle einer schweren Krankheit wie Krebs passieren soll und wie euer Sterben ablaufen soll. Ich weiß hier sind viele Junge leute die sich keinen Kopf darüber machen, aber vielleicht ist es besser, wenn ihr euch mal überlegt welches Dokument den größeren Nutzen für euch hat. -
Mit dem Organspendeausweis ist das geregelt. Organe müssen lebend entnommen werden, sonst können sie nicht transplantiert werden.
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meise schrieb:
Mit dem Organspendeausweis ist das geregelt. Organe müssen lebend entnommen werden, sonst können sie nicht transplantiert werden.
In dieser Form Schwachfug, oder zumindest verwirrend dargestellt. Richtig ist, daß das, zu transplantierende Organ noch nicht abgestorben sein darf. Fslsch ist der Eindruck, daß der Spender noch leben muß Je nachdem um welches Organ es sich handelt, kann der Spender schon einige Stunden tot sein.
kalinawalsjakoff schrieb:
Organspendeausweis ist nur wirklich sinnvoll, wenn ihr wirklich vorhabt irgendjemandem mit ner Nire oder irgendwas anderem zu helfen, auch wenn ihr bereits tot seid, kann man an euch herumschnippeln und noch das entnehmen, was irgendwer anders Braucht. Ob das jemand macht, ist seine Entscheidung.
Auch falsch. es ist MEINE Entscheidung als Spender, ob jemand an mir "herumschippeöt.
kalinawalsjakoff schrieb:
Ich will nicht vom Thema abschweifen aber eine Patientenverfügung ist in jedem Fall besser für euch, weil ihr dort hinein schreiben könnt, wer euch betreuen soll und was mit euch im Falle einer schweren Krankheit wie Krebs passieren soll und wie euer Sterben ablaufen soll. Ich weiß hier sind viele Junge leute die sich keinen Kopf darüber machen, aber vielleicht ist es besser, wenn ihr euch mal überlegt welches Dokument den größeren Nutzen für euch hat.
Wo ist da der Zusammenhang?
Eine Patientenverfügung ist solange sinnvoll, als das ich noch, im medizinischen Sinne lebe. Und deshalb sollte auch jeder eine solche haben. Die Wertung, ob eine Patientenverfügung sinnvoller als ein Organspendeausweis ist, halte ich für belanglos. Beide haben zu ihrer Zeit - und nur dann - ihren Sinn. Eine Patientenverfügung ist in diesem Zusammenhang nur in so fern interessant, als das sie dafür sorgen kann, das meine Organe nach meinem Ableben noch nicht mit Massen von Medikamentenrückständen verseucht und deshalb noch verwendbar sind.
Es geht nicht um ein entweder oder, sondern um ein sowohl als auch!. Egal, ob letztendlich meine Patientenverfügung oder mein Organspendeausweis zur Anwendung kommt: Ich werde es nicht mehr merken.
Als Besitzer beider Dokumente habe ich die Hoffnung, im Zweifelsfalle nicht sinnlos, maschinell am vegitieren gehalten zu werden und nach meinem Tode noch helfen zu können.
willih411 schrieb:
Das ist DEIN Standpunkt. Handel danach und gut is'.
Aber spiel dich bitte hier nicht als Richter auf. Denn dann kannst du mich mal...
Richter will hier niemand sein. Aber jeder, der von der innhaftigkeit eines Organspendeausweises überzeugt ist, wird genau deshalb versuchen anderen diese, seine Meinung zu vermitteln.
Meine Meinung: Wer keinen hat ist nicht zu verurteilen, aber zu bedauern. Denn auch er kann mal in die Situation kommen, selbst ein fremdes Organ zu benötigen.
willih411 schrieb:
Aber glaubt ihr allen Ernstes, daß ein AOK-Kassenpatient in "speziellen Fällen" dieselben Chancen hat, wie ein privat versicherter Generaldirektor, der mit dem Chefarzt per DU ist und mit ihm im selben Golfclub verkehrt?
Ja, das glaube ich nicht nur, ich weiß es. Deshalb weil ich einen Kassenpatienten kenne, der eines dieser knappen Organe bekommen hat.
willih411 schrieb:
Auf dem Papier ist vieles sozial gerecht geregelt, aber wer glaubt, daß es in der Praxis auch tatsächlich so gerecht abläuft, glaubt wahrscheinlich auch noch an den Osterhasen.
Soziale Gerechtigkeit ist nicht das Prinzip, nach dem Eurotransplant arbeitet. Hier stehen rein statistische Faktoren wie Verträglichkeit von Spenderorgan und Empfänger im Vordergrund. Die Möglichkeit ein Organ zu kaufen garantiert nicht, ein passendes, welches das eigene Überleben sichert zu finden. Das Organsisationsprinzip, welches Spendermelder, Entnahmeteam, Empfänger und Implantationsteam anonymisiert und säuberlichst trennt, macht in Westeuropa ein Manipulation nicht unmöglich, erschwert einen Missbrauch aber erheblich.
willih411 schrieb:
Es wäre schön, wenn es 100 prozentig sicher wäre, so wie ihr das hier schildert. Dann hätte ich garantiert auch einen Organspendeausweis. Aber solange diese 100 prozentige Sicherheit nicht gegeben ist, redet mir bitte nicht ins Gewissen.
Doh, tue ich! Wo bitteschön triffst Du in deinem Leben sonst eine Entscheidung mit 100%-iger Sicherheit.??
Wenn Du nicht spendenwillst, ist das bedauerlich aber ok. Aber komm bitte nicht mit solch fadenscheiniger Argumentation. -
subdomain schrieb:
willih411 schrieb:
Es wäre schön, wenn es 100 prozentig sicher wäre, so wie ihr das hier schildert. Dann hätte ich garantiert auch einen Organspendeausweis. Aber solange diese 100 prozentige Sicherheit nicht gegeben ist, redet mir bitte nicht ins Gewissen.
Doh, tue ich! Wo bitteschön triffst Du in deinem Leben sonst eine Entscheidung mit 100%-iger Sicherheit.??
Wenn Du nicht spendenwillst, ist das bedauerlich aber ok. Aber komm bitte nicht mit solch fadenscheiniger Argumentation.
Jungchen, entscheide bitte nicht darüber, ob meine Argumente fadenscheinig sind. Für mich sind sie real.
Ich finde es erschreckend, wie arrogant sich hier dir Befürworter von Organspendeausweisen aufspielen. Die Frage in diesem Thread lautete, welche Argumente dafür und welche dagegen sprechen. Den Fragesteller hatte es vor allem interessiert, welche Gegenargumente gebracht werden.
Leider werden alle die, die sich dagegen aussprechen, plattgemacht. Weshalb wollte ihr hier Gegenargumente hören? Um euch dann daran aufzugeilen, was für "Gutmenschen" ihr seid?
Das hier ist keine Diskussion, das hier ist Kindergartengebrabbel.
Macht mal unter euch weiter.
VG Willi
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Übrigens dürfen auch Diabetiker Organe spenden. Dies bertifft mich. Selbst der Papst soll seit 1978 oder 1980 einen Organspendeausweis besitzen.
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Also ich habe bisher keinen Organspendeausweis.
Ich bin mir nämlich nicht ganz schlüssig darüber ob ich das wirklich will.
Ich bin sicherlich auch in einem Gewissen maß arrogant.
Überlegungen zum Thema sind für mich: Wenn ich Spende - für wen?
Es gibt Menschen die ich für so wertvoll halte, das ich auch spenden würde
aber es gibt auch Menschen für die das nicht zutrifft
krass ausgedrückt: für Muter Theresa würde ich spenden- für Dieter Bohlen nicht. In der Praxis kann ich aber nicht entscheiden wer das bekommt.
Im Prinzip entscheide ich damit ja wessen Leben ich für wertvoll halte und wessen nicht. Das ist in der Tat schon sehr arrogant - aber ich denke auch nachvollziehbar. Es kommt immer drauf an um wen es geht.
Sollte ich einmal in die Lage kommen selber ein Organ zu brauchen kann ich nur hoffen das es Menschen gibt die mein Leben wertvoll genug finden um mir zu helfen. Das bedeutet aber auch das ich so leben sollte das andere Menschen Grund dazu haben das zu denken.
Moralisch ist das ein höchst zweifelhafter Ansatz- aber menschlich - und menschlich heißt nicht nur gut sondern auch fehlerhaft- ist es vielen vielleicht nicht ganz so fremd
Zu anderen das Thema Organhandel:
Ich bin fest davon überzeugt das es eine Organhandelmafia gibt und habe keinerlei Vertrauen darin,
das mein Leben im Zweifelsfall erhalten bliebe wenn ein Zahlungskräftiger Empfänger zur Verfügung stünde. Es gibt zwar einige Regeln die das Verhindern sollen- diese sind aber nur dann gut wenn sich alle daran halten. Das ist für mich so wahrscheinlich wie die Steuerehrlichkeit von Leuten die eh schon im Geld schwimmen.
Bleibt die Frage würde ich einem Menschen helfen der in Not ist bzw erste Hilfe leisten? Jederzeit wenn ich kann. Auch bei Menschen die ich auf den Tod nicht ausstehen kann. Aber diese Hilfeleistung findet da ihre Grenzen wo meine Eigenes Leben in Gefahr ist, oder wenn es um das ausschlachten von Ersatzteilen an mir geht.
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