Herstellung von Pflaumenwein
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Hallo,
ich habe dieses Jahr die Absicht tag/pflaume">Pflaumenwein selbst herzustellen. Leider finde ich sehr widersprüchliche Rezepturen im Netz. Mal soll man die Pflaumen ungewaschen ohne Zugabe von Weinhefe vergären, andere schreiben etwas von gründlich waschen und die Zuckermengen bei allen Rezepten differieren erheblich. Hat jemand von euch ein schmackhaftes Rezept? Gerne auch für andere Fruchtweine, Hauptsache ihr habt es selbst ausprobiert und für gut befunden. -
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Dieses Rezept kommt dem meines Vaters (hat er dummerweise nie aufgeschrieben) sehr nahe. Er hat allerdings die angesetzte Maische nur mit 1,5 kg Zucker angesetzt und am nächsten Tag beim Apotheker analysieren lassen. Auf Grund der Analyse wurde dann nachgezuckert. Meist waren es dann 2,0-2,2 kg Zucker gesamt.
Diese Ratschläge solltest du auch lesen, ob in dem Hauptwerk auch Rezepte enthalten sind weis ich nicht.
Beitrag zuletzt geändert: 26.8.2016 13:16:57 von autobert -
Danke, vor allem den Tip mit dem Apotheker fand ich sehr hilfreich, hoffentlich klappt das auch in meiner Apotheke.
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Mein Großvater hat früher so ziemlich alles, was an vollreifem Obst im Garten anfiel, zu Wein vergoren, was an vollreifem Obst im Garten anfiel, Äpfel, Johannisbeeren, Plaumen usw.
Da es sich oft um Fallobst handelte, wurde natürlich gewaschen, der Zusatz von Zucker war total verpönt (seine Aussage: macht schweren Kopf). Plaumen und Äpfel wurden übrigens immer geschüttelt, nicht gepflückt, damit ein halbwegs einheitlicher und hoher Reifegrad gesichert war.
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mein-wunschname schrieb: der Zusatz von Zucker war total verpönt (seine Aussage: macht schweren Kopf).
nur wenn man zuviel davon trinkt. Wenn du, da den Wein dein Opas gewöhnt bist, von obigem Rezept die gleiche Menge trinkst kann ich mir zwar durchaus vorstellen das du stärker berauscht bist, Kopfweh allerdings nicht. Kopfweh nach Alkoholgenuß ist ein Anzeichen für Fußelalkohole, diese entstehen bei der Gärung entweder durch vorheriges unsauberes Arbeiten oder durch Verzicht auf Reinzuchthefe (grundsätzlich funktioniert die Gärung auch ohne die Reinzuchthefe, da in [fast] jeder Umgebung natürliche Hefen vorkommen es dauert nur länger bis die Gärung in Schwung kommt).
Wer zu Kopfweh neigt sollte lieber auf die Schwefelung verzichten, man muß dann aber eine kürzere Haltbarkeit in Kauf nehmen.
Bei Steinobstfrüchten (Pflaumen, Zwetschgen, Kirschen etc.) sollte auch grundsätzlich entsteint werden, dies wirkt sich negativ auf das Aroma aus.
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mein-wunschname schrieb:
Spricht etwas dagegen das Fallobst mehrere Tage lang der Maische zuzufügen? Also Gärstart z.B. mit 3kg Früchten + Närsalz+ Hefe und 2 Tage später zufügen von weiteren 3kg+ Auffüllen mit (Zucker)wasser?
Da es sich oft um Fallobst handelte, wurde natürlich gewaschen,
Plaumen und Äpfel wurden übrigens immer geschüttelt, nicht gepflückt, damit ein halbwegs einheitlicher und hoher Reifegrad gesichert war.
Das ist ein guter Tip.
autobert schrieb:
Kann man die längere Haltbarkeit nicht auch durch Zusatz von Alkohol (Primasprit) statt Schwefeln erreicchen?
Wer zu Kopfweh neigt sollte lieber auf die Schwefelung verzichten, man muß dann aber eine kürzere Haltbarkeit in Kauf nehmen. -
invalidenturm schrieb:
autobert schrieb:
Kann man die längere Haltbarkeit nicht auch durch Zusatz von Alkohol (Primasprit) statt Schwefeln erreicchen?
Wer zu Kopfweh neigt sollte lieber auf die Schwefelung verzichten, man muß dann aber eine kürzere Haltbarkeit in Kauf nehmen.
Lies dir mal dies durch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwefelung#Wirkungsweise
Schwefelung hat also verschiedene Wirkungen. Welche Wirkungen Primasprit hat (außer keimtötend) weiß ich nicht, aber mal angenommen, der Obstwein bringt es auf 9-10%, jetzt Primasprit dazu auf 15%. Ob das was bringt? Außerdem übertönt ganz allgemein zuviel Alkohol das Aroma (in Spanien haben die Trauben manchmal soviel Zucker, dass der Wein ganz natürlich auf 15-17% kommen kann, der wird dann "verdünnt" auf 13-14, beim Export eventuell auch auf 12%).
Noch allgemein zu Thema Haltbarkeit/Schwefelung
Ich kann das zwar nicht mit absoluter Sicherheit sagen, aber ich glaube, dass mein Großvater gar nicht geschwefelt hat. Allerdings wurde der Wein auch nicht alt. Zur nächsten Ernte war das meiste wieder weg. Bei einer gewissen Anzahl Flaschen wurde über den Korken noch ein Austrocknungsschutz rübergezogen. Diese Flaschen wurden zum Schluss verbraucht. -
invalidenturm schrieb:
Davon würde ich abraten, du willst ja keinen Likör sondern einen Wein. Das gepostete Rezept sollte imho 12 - 12,5 vol% Alkohol ergeben (zumindest weist die empfohlene Hefe im Rezept darauf hin, mit genügend Zucker (gäringstechnisch) ~20 % vol darüber sollte die Hefe durch den Alkohol absterben). Das ist für ein Getränk das 1/4 oder 1/8 l weise getrunken wird genug.
Kann man die längere Haltbarkeit nicht auch durch Zusatz von Alkohol (Primasprit) statt Schwefeln erreicchen?
@mein-wunschname: das schwerer spanischer Wein mit Wasser verdünnt wird hat wohl eher etwas mit Steuern und dem Zielpuklikum zu tun.
Beitrag zuletzt geändert: 29.8.2016 23:05:14 von autobert -
Ich denke ich werde das Problem experimentell lösen, einen Teil werde ich schwefeln, einen weiteren Teil unbehandelt lassen und einen kleinen Rest zu Likörwein aufspriten wenn die Gärung vollendet ist. Der unbehandelte Teil wird dann zuerst verbraucht.
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Na dann lad uns zur Verkostung ein! Dann wird bestimmt nix schlecht
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Mit der Verkostung wird es leider nichts, der grösste Teil der Pflaumen ist dieses Jahr von Maden durchbohrt also wird nix mit Pflaumenwein. Ich bin jetzt mangels anständiger Pflaumen auf Apfelwein umgeschwenkt, der Dampfentsafter produziert gerade die ersten Rohstoffe...
Falls jemand das Top-Rezept für Apfelwein beisteuern kann, die nächsten 2 Tage bin ich noch mit Rohstoffproduktion beschäftigt, danach setze ich die Ladung an.
Beitrag zuletzt geändert: 16.9.2016 16:29:07 von invalidenturm -
invalidenturm schrieb:
Ich bedauere dich.
Mit der Verkostung wird es leider nichts, der grösste Teil der Pflaumen ist dieses Jahr von Maden durchbohrt also wird nix mit Pflaumenwein.
invalidenturm schrieb:
und wie soll aus einem fast sterilen Produkt noch Wein entstehen? Lies ab Saftgewinunng in http://www.weine-trump-berndt.de/doc/weinherstellung.pdf Brich die Aktion mit dem Dampfentsafter ab und press den Rest. Bereits produzierten Apfelsaft kannst du evtl. nach Ende der Gärung zum nachträglichen Süßen verwenden. Fertig serilisiert kannst du ihn auch als Apfelsaft in Flaschen aufbewahren.
Ich bin jetzt mangels anständiger Pflaumen auf Apfelwein umgeschwenkt, der Dampfentsafter produziert gerade die ersten Rohstoffe...
Beitrag zuletzt geändert: 16.9.2016 18:03:15 von autobert -
autobert schrieb:
...und wie soll aus einem fast sterilen Produkt noch Wein entstehen?
Durch den Zusatz von Hefe. In dem von dir verlinkten Beitrag steht:
Der Vorzug des Kaltpressens besteht darin, daß der Saft nicht durch Wärmeeinwirkung verändert wird, ein ochgeschmack nicht auftritt und Vitamine erhalten bleiben.
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Ich bin mir bewusst dass man eigentlich die Äpfel in eine Kelterei schaffen sollte, aber mit haushaltsüblichen Mitteln bleibt nur der Dampfentsafter. Um das dann sterile Rohmaterial zur Gärung zu bringen hatte ich an den Zusatz von Weinhefe Typ Burgunder (die war für Pflaumenwein geplant und ist die einzige die ich da habe) gedacht. In eine Fruchtmühle+Presse wollte ich eigentlich momentan nicht investieren, die Weinproduktion ist ja momentan eher ein Experiment. Heute hat mein Dampfentsafter ca. 5 Liter produziert morgen geht es weiter. Natürlich habe ich auch ein Abfallprodukt welches man als Apfelmus bezeichnen könnte. Möglicherweise verwerte ich dieses in einem Apfelkuchen.
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@ invalidenturm
Also den Apfelmus würde ich dir auch abnehmen. :-)
Apfelwein haben meine Eltern früher mal mit einem großen Glasgefäß und einem speziellen Verschluss gemacht durch dem nur Gas nach Außen gelangen kann.
Später haben sie die mehrere hundert Kilo Äpfel einfach zur Mosterei gebracht und haben dann einen Rabat beim Einkauf der Flaschen bekommen.
Sie haben es aber auch nur gemacht um günstiger an Apfelwein zu kommen,
Wenn du es machst um selbst ein Produkt vollständig selbst erzeugt zu haben, dann lass es dir nicht nehmen.
Die Früchte wurden alle gewaschen da auch Vogel-AA dran hängen konnte oder eben irgend ein anderer Dreck.
Es gibt auch Parasiten die durch Vogel-AA in die Körper von anderen Tieren kommen und da Schaden anrichten, daher immer gründlich waschen.
Wenn du Hefen in die Flüssigkeit bringen willst, dann lasse den Sud einfach eine Weile (3 Tage) offen oder mit einem Tuch abgedeckt stehen. (manche meinen dass die Hefen sich im Tuch verfangen würden und es wie ein Luft-Filter wirkt)
Ich mache das ja auch so wenn ich Brot herstelle.
Man hat nur Roggenmehl und Wasser um den Sauerteig anzusetzen. Ab und zu rührt man es um und durchmischt den Teig, damit sich die Hefen gut verteilen können. Wenn man es zu lange stehen lässt entsteht Alkohol, aber das will man ja beim Brot nicht. -
micropower schrieb: Es gibt auch Parasiten die durch Vogel-AA in die Körper von anderen Tieren kommen und da Schaden anrichten, daher immer gründlich waschen. Wenn du Hefen in die Flüssigkeit bringen willst, dann lasse den Sud einfach eine Weile (3 Tage) offen oder mit einem Tuch abgedeckt stehen. (manche meinen dass die Hefen sich im Tuch verfangen würden und es wie ein Luft-Filter wirkt),,,
Beim Dampfentsaften werden alle Organismen abgetötet. Ausgangsmaterial waren ca. 35 kg gewaschenes Fallobst welches ich nach und nach durch den Dampfentsafter geschickt habe. Anfangs habe ich die Kerngehäuse entfernt und das Obst zerkleinert, dann bin ich dahintergekommen dass das auch im ganzen geht. Ein paar mitgekochte Maden werden hoffentlich den Geschmack nicht wesentlich verändern. In der Kelterei werden sie ja auch mitgepresst.Ich mache das ja auch so wenn ich Brot herstelle. Man hat nur Roggenmehl und Wasser um den Sauerteig anzusetzen....
Ich dachte immer dazu braucht man auch noch etwas vom alten Sauerteig um die Kultur zu übertragen, Roggenmehl+Wasser mit einem Tuch abdecken und 3 Tage stehen lassen klingt gut, vielleicht versuche ich das auch einmal.
Edit:autobert schrieb: Ich bedauere dich......und wie soll aus einem fast sterilen Produkt noch Wein entstehen?...
Ich habe nun meinen Gärbottich voll (25 Liter) und habe Reinzuchthefe Typ Burgund hinzugefügt als das Rohprodukt auf ca. 40 Grad abgekühlt war. Morgen werde ich noch 4 kg Zucker und 10 g Hefenährsalz zufügen und dann abwarten was daraus wird. ;) Die Gärung ist seit 2:00 Uhr schon heftig im Gang.
..
Beitrag zuletzt geändert: 19.9.2016 5:21:01 von invalidenturm -
@ invalidenturm
"Ich dachte immer dazu braucht man auch noch etwas vom alten Sauerteig um die Kultur zu übertragen,"
Man macht das ja im Idealfall nur ein mal, nach einer Woche hat man aus Roggenmehl, Wasser und Luft seinen Sauerteig gefertigt. Den Sauerteig legt man dann in den Kühlschrank bis man ihn wieder braucht.
Wenn man dann ein neues Brot herstellen möchte, dann nimmt man etwas von dem Sauerteig weg, mischt bei dem Rest noch etwas Mehl+Wasser unter und stellt ihn etwas später wieder in den Kühlschrank damit er etwas arbeiten konnte.
Jetzt nimmt man dieses abgeteilte Stück Sauerteig und impft quasi damit den neuen Teig.
Man muss also nicht eine Woche warten bis sich die Hefen gebildet haben.
Das lässt man an einem warmen Ort gehen und knetet immer mal wieder um, damit verteilen sich die Hefen im Teig und es kommt etwas Luft ran.
"Ein paar mitgekochte Maden werden hoffentlich den Geschmack nicht wesentlich verändern."
Diese normalen Maden sind sowas von unschädlich.
Man könnte die auch sammeln und mit etwas Öl in eine Pfanne hauen, aber so etwas ist in Europa noch nicht so durchgedrungen. Damals haben unsere Vorfahren das wahrscheinlich gemacht, so als Snack zwischendurch.
Inzwischen greift man die Idee wieder auf da die Eiweiße doch sehr hochwertig und gut verdaulich sind.
Wir haben hier immer Maden in den Süßkirschen, aber das hält uns nicht ab sie zu essen ... einfach nicht rein schauen, es schadet nicht.
Beim einkochen muss man die Maden dann aber abschöpfen weil die dann raus kommen und an der Oberfläche schwimmen.
Man muss sich aber auch immer vor Augen halten dass es unklug wäre Kirschen zu essen in denen sich die Maden nicht rein trauen. (Gift ... es wirkt leider eben nicht immer nur gezielt auf das Nervensystem der Insekten)
Da esse ich doch mit Vergnügen lieber mal eine Made mit.
Ich werde aber wahrscheinlich nächstes Jahr eine Folie unter den Kirschbaum legen, dann können die Fliegen nicht aus der Erde aufsteigen und in die Kirschen gelangen. -
Ich denke das Thema Brotrezepte und Brotbacken (mit und ohne Sauerteig) wäre doch vielleicht einen eigenen Thread wert...
Mein Apfelwein gluckert noch fröhlich vor sich hin, der "Bremser" schmeckt schon ganz gut. Also, um den Thread mal vernünftig zum Abschluss zu bringen hier mein verwendetes "Rezept"
Man benötigt dafür:
1. einen Dampfentsafter für ca. 30 €
2. einen 30l Gärbottich für ca. 20 €
3. eine Tüte Weinhefe Typ Burgund
4. 4 kg Zucker
5. 10g Hefenährsalz
6. ca. 40 kg Fallobst mit unterschiedlichem Reifegrad (da war von jungen Äpfeln bis vollreif alles dabei)
Gärbottich mit Ablasshahn und Gärrörchen, Hefenährsalz und Hefe gibt´s z.B. bei gastro-brauen.de
1. Äpfel waschen und Dampfentsafter heizen
2. Gewaschene Äpfel im Ganzen in den Entsafter schütten
3. Zurücklehnen und einen Whisky trinken...
4. nach ca. 1,5 Stunden mal nachsehen und Most in den Gärbottich ablassen
5. Wasser nachfüllen und Äpfel nachlegen bis der Topf wieder voll ist
6. die Punkte 3-5 ca. 3x wiederholen
7. Most ablassen und Fruchtreste auskippen
8. ab 2. weitermachen bis das gesamte Fallobst verbraucht ist, bei mir war das nach 3 Tagen der Fall.
9. wenn der Most auf ca. 40 Grad abgekühlt ist 4 kg Zucker + 10g Hefenährsalz und die Hefe zugeben und natürlich umrühren. Deckel mit Gärröhrchen drauf - Fertig
Ich habe aus ca.40kg Fallobst 27 Liter Most bekommen, weil durch das Dampfentsaften ja auch noch Wasser mit hineingelangt. Eine separate Wasserzugabe ist daher nicht erforderlich. Ich würde es jederzeit wieder so machen, es macht kaum Arbeit.
Das ganze blubbert jetzt den 5. Tag vor sich hin. Der Bremser schmeckt schon und ich denke der Wein wird auch gut. Vielen dank für eure Beiträge zum Gelingen.
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Zeit genug gereift zu sein hatte der Saft ja schon.
Nun wie hat der Apfelwein geschmeckt? -
Er ist ziemlich stark geworden, etwas über 16%, aber schmackhaft ist er schon. Das nächste Mal werde ich wahrscheinlich keine Burgunder Hefe verwenden und die Zuckermenge etwas reduzieren. (1 kg weniger)
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