Geschrieben von jannis am 24.12.2004, 16:07

Ich habe zur Zeit das Problem, dass ich ab und zu mal sehr gerne etwas in Linux spiele, diese Spiele aber keine oder sehr schlechte Musik im Hintergrund laufen haben.
Was man bräuchte, wäre eine Lösung, um seine Musik (in diesem Falle per XMMS) und den Sound des Spiels auf einmal zu hören. Diese Lösung gibt es, sie heisst "Soundserver". Das ist ein Programm, dass auf dem Rechner läuft, alle Sounds von Programmen, die ihren Sound zu ihm schicken sammelt, abmischt und durch die Soundkarte abspielt.
Ein sehr bekannter Soundserver ist der sogenannte ARTS-Server, kurz artsd. Er ist bei KDE standardmässig enthalten, läuft aber auch ohne KDE. Man kan ihm im "KDE Kontrollcenter (KDE Control Center) starten und konfigurieren. Man findet ihn unter "Sound & Multimedia" -> "Soundsystem". Wenn der Haken bei "Aktivieren" gesetzt ist, wird er automatisch mit KDE gestartet. Netzwerk-Sound kann man normalerweise deaktiviert lassen. Die Bufferzeit würde ich so gering wie möglich machen, da es sonst zu großen Verzögerungen bei der Wiedergabe kommen kann, was vor allem bei Action-Spielen wie Quake3 sehr störend sein kann. Die Option "Realtime" verhindert Abspielpausen. Die Auto-Suspend-Funktion ist sehr hilfreich, wenn man auch Programme nutzen will, bei denen es nicht möglich ist, den Sound per ARTSd abspielen zu lassen. Die Zeit möglichst weit runter (1 Sek.). Unter Hardware eure Soundkarte einstellen. Bei neueren Systemen geht das per ALSA (Advanced Linux Sound Architecture), bei älteren Kernels per OSS (Open Sound System).
Sobald ihr auf "APPLY" klickt, wird euer Arts-Server gestartet. Dann stellt ihr im XMMS als OutPut-Plugin (Per STRG + P) den Artsd-Support ein, hier auch die Bufferzeit klein halten (200 msec).
Jez kommen die Spiele dran. Die meisten Spiele spielen ihren sound per OSS ab. Das heisst sie schicken ihren Sound im OSS-Format an das Gerät /dev/dsp. Der Arts-Server bietet eine Funktion, um diesen Sound "abzufangen" und statt an /dev/dsp an "sich" zu schicken. Wenn man das Spiel normal mit "/usr/games/bin/SPIEL" starten würde, startet es man mit "artsdsp /usr/games/SPIEL". Damit wird der Sound durch den Arts-Server abgespielt.
Bei machen Spielen (Quake III Arena) ist der Parameter -m erforderlich. Man startet es mit "artsdsp -m /usr/games/bin/quake3". Probiert einfach aus, ob euer Spiel -m braucht oder nicht.
Dann kann es los gehen. XMMS starten, Musik anmachen und Quake per artsdsp starten. Quake3 mit eigener Mucke in Linux! Genial!

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