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Wissen vertraglich gebunden, wie damit umgehen?

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  1. Autor dieses Themas

    g****e

    Guten Tag.

    Ich hab mal eine Frage, unzwar geht es darum, dass ich in meinem Praxissemester bei einer Firma im moment als Softwareentwickler tätig bin. Hier entwickel ich an Proof of Concepts mit und entwickel besonders an neueren Technologien mit. Dabei lerne ich viel über Architektur, Strukturen, und auch Techniken, die ich ohne dieses Praxissemester nie erlernt hätte. (Auch das Problem mit dem Frameworkansatz hab ich gelöst übrigens, wer den Thread gelesen hat. Hier danke an Bladehunter, du hast mir sehr geholfen! Ich habe einmal alles aufgeschrieben was ich zu diesen Themen wusste, und habe drauf los gecoded, mit dem Ziel eine schmale und funktionale Basis zu erlangen, und genau das ist geglückt. Meine Kollegen waren begeistert, auch wenn ihnen noch Kleinigkeiten fehlten)
    Doch genau das erlernen ist das Problem. Laut Vertrag ist mein Wissen welches ich dort erlange auch an diese Firma gebunden. Ich darf also nicht mir aneignen, wie sie beispielswiese diese eine Maschinensteuerung schreiben, gehen und genau die gleiche Maschinensteuerung selbst umsetzen und verkaufen, das ist logisch. Doch besonders mit Architekturen und neuen Technologien stehe ich jetzt im Streit: Was darf ich davon Privat umsetzen? Einige der Architekturen (auf die kommt es mir recht genau an) kannte ich so nicht, für das Framework habe ich selbst eine umgesetzt, welche nun zum Firmenframework gehört. darf ich eine ähnliche Struktur dann überhaupt ein einem eigenen Framework mit beispielsweise GPL stellen? Unabhängig davon ob ich es entwickelt habe, so gehört diese Entwicklung der Firma, doch in wieweit darf ich dann gelerntes auch weiter benutzen?

    Da diese Klausel in eigentlich jedem technischem Praktikums und Arbeitsvertrages steht, und noch besonderer in der Informatik, wollte ich mal diejenigen Fragen, die damit sich vllt schon mehr auseinander gesetzt haben. Mich würde es freuen, ein wenig Aufklärung zu erhalten.
    Ich werde unabhängig davon auch noch mal mit meinem Teamleiter reden, wie sie das Firmenintern handhaben, jedoch möchte ich das nicht nur Firmenintern wissen, sondern auch wissen, wie es anderswo gehandhabt wird, für den zukünftigen Weg.

    Liebe Grüße
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  3. ggamee schrieb:
    Laut Vertrag ist mein Wissen welches ich dort erlange auch an diese Firma gebunden.
    Dies kan sich imho nur auf Firmenspezifishes Wissen beziehen, nicht auf Wissen das sich jeder mit Büchern/Inet aneignen kann.
    ggamee schrieb:
    Ich darf also nicht mir aneignen, wie sie beispielswiese diese eine Maschinensteuerung schreiben, gehen und genau die gleiche Maschinensteuerung selbst umsetzen und verkaufen, das ist logisch.
    Stimmt da firmenspezifisch.
    ggamee schrieb:
    Doch besonders mit Architekturen und neuen Technologien stehe ich jetzt im Streit: Was darf ich davon Privat umsetzen? Einige der Architekturen (auf die kommt es mir recht genau an) kannte ich so nicht, für das Framework habe ich selbst eine umgesetzt, welche nun zum Firmenframework gehört. darf ich eine ähnliche Struktur dann überhaupt ein einem eigenen Framework mit beispielsweise GPL stellen? Unabhängig davon ob ich es entwickelt habe, so gehört diese Entwicklung der Firma, doch in wieweit darf ich dann gelerntes auch weiter benutzen?
    Wer in der Firma will dein Gehirn resetten? Deine privaten Aufzeichungen musst du natürlich mit Beendigung deiner Anstellung vernichten. Auch solltest du nicht unmittelbar danach an der Entwicklung eines Konkurenzproduktes (auch icht unter GPL) beteiligt sein.

    Lass dich über deinen Praktikumsvertrag von einem Anwalt für Arbeitsrecht beraten, falls du dir nicht sicher bist wo die Grenzen firmenspezifisch bzw,. allgemein zugänglichem Wissen sind.

    Beitrag zuletzt geändert: 14.10.2012 2:35:45 von harrybotter
  4. hallo ggamee,

    dem was harrybotter schrieb hätte nur eins hinzuzufügen, was du auch schon vorhast.

    Mit deinem Teamleiter sprechen, weil, selbst wenn du es darfst, schützt es dich ggf. nicht vor dem ungerechten Aktionen deiner Firma. Wenn du es eigentlich nicht darfst, kann es sein, dass sie es dir trotzdem erlauben., oder du es günstig bekommst.

    Wäre noch an eine win-win-situation zu denken, du könntest ihnen ja auch so vielleicht später nutzen.

    Ich selbst würde gegen eine Firma kaum mein Recht durchsetzen wollen, da kann viel kommen. Und ggf. schriftlich festhalten. Ich bin da mal nur knapp rausgekommen.
  5. ganz ehrlich, als Praktikant würde ich es mir reiflichst überlegen, auch wenn es spaß macht, innovative Lösungen auszuarbiten, die dem unternehmen, dem ich mich kostenlos über monate versklave, einfach so zu überlassen.


    klar tut es dem eigenen ego gut, wenn alle die eigene Brillianz bewundern, insgeheim denken sich jedoch allesowieso: "Mein gott, ist der blöd... geniale Ideen raushauen und sich nen Kopf machne für nichts..."


    früher oder später wird man sowieso in den arsch getreten, das habe ich 2 mal hinter mir binnen weniger Jahre (ja, hoffnung macht dumm, selbst wenn man weiß, dass man ausgenutzt wird, aber irgenwo war die Hoffnung den Zweifeln überlegen)


    jetzt mache ich es so:

    wenn ich was ausarbeite, mache ich es für mich. sehe ich, dass es dem unternehmen dienlich sein kann, shcätze ich es ab, ob es wert ist, diese arbeit einfach so zu verschenken. dabei weiß ich dann, was ich investiert habe, und kann vielleicht auch sehen, was ich rausbekomme. Wir sind im kapitalismus, das geld geht sowieso zu denen, die shcon genug haben, dann müssen wir denen nicht noch unser wissen und unsere Innovationen schenken.


    und ansonsten gilt nur: interesse zeigen und machen, was von einem verlangt wird, aber nur im Rahmen der eigenen Lohntüte.

    kleine Lohntüte -> kleine Innovationen in großen abständen
    zunehmend wachsende Lohntüte -> größere und zunehmendere Innovationen (was der eigene Geist eben hergibt)


    betrachtet eure Kompetenzen wirtschaftlich. wir Informatiker haben unsere Dumping-Löhne selbst verschuldet, da wir leisten, was wir leisten können, aber nicht sehen, wie viel reibach der Cheffe daraus macht. Ein Bäckermeister bekommt mehr Geld als der großteil der Informatiker und das sollte uns zu denken geben...


    ansonsten wie schon gesagt, den kopf kann dir keiner abhacken, Codesequenzen darfst du so auch nicht mitnehmen(außer sie sind banal) ansonsten gilt für alles: schauen, was patentiert wurde. was nicht patentiert wurde, sei es wegen banalität oder unachtsamkeit, wird keinen Interessieren, wenn du in der art ähnliche Lösungsalgorithmen entwickelst(weil einfach die mathematischen/Logischen ansätze zur lösung dieses Problems diese Herangehensweise erfordern, wobei wir wieder bei banalität wären oder Prior Art.


    Wenns danach ginge, würden die Cheffes wollen, dass die leute, die an ihrem Code gearbeitet haben, ganz zum schweigen bringen, dass sie nie wieder irgendwo arbeiten oder keiner igendwelche Informationen bekommt...


    dass sie dich mit allgemeinen Stillschweigensvereinbarungne handlungsunfähig machen können für die weitere ausübung des berufs, stört sie nicht. zumal dann bewiesen werden muss: hast du in dem unternehmen die sachen gelernt, oder hast du aus dem Studium das wissen ins unternehmen gebracht?


    und wenn das unternehmen mit dem Hintergrund anfängt vor gericht stress zu machen, bekommen die nie wieder einen studenten rein... somit fehlt weitere Kompetenz und die gehen einfach unter...


    Folgende Handlungsweise wird es dir vereinfachen, nicht in den verdaacht zu geraten, Code zu stehlen:

    -keine arbeit mit nach hause nehmen ( keinen Laptop von zu hause zur arbeit mitbringen, keine tragbaren Datenträger nutzen. der arbeitsrechner ist deine einzige schnittstelle zum unternehmen

    - keine nutzung privater email vom unternehmen/während der arbeitszeit.

    -keine notizen, die du dir auf arbeit machst, mit nach hause nehmen, immer vernichten. sachen, die du dir für immer merken willst, schreibst du dir erst zuhause auf und arbeitest das zuhause aus, unabhängig von dem was du auf arbeit machst.

    -nutze nicht die programmierrichtlilnien dieses unternehmens, also wenn ein style-Guide vorhanden ist, so darfst du privat auf keinen fall programmieren, sonst wird es automatisch als firmeneigentum proklamiert.


    -beschäftige dich über jahre nicht mit den speziellen themen, mit denen sich dieses Unternehmen beschäftigt hat, höchstens als projektleiter



    wenn du dich an diese Punkte hälst, sollte es kein Problem sein, mit dem wissen was du in diesem unternehmen erlangt hast (edit) keine (/edit) probleme zu bekommen.

    aber trotzdem anwalt fragen, hier auf lima gibts keine 100%ige rechtsauskunft, da individualfälle meist auch individuell bewertet werden müssen.

    Beitrag zuletzt geändert: 22.10.2012 21:46:02 von sebulon
  6. Autor dieses Themas

    g****e

    Gehalt bekomm ich schon dafür, sogar mehr als normale Praktikanten. Wenn ich mehr Geld bräuchte würd ich das auch kriegen, ich müsste nur einmal Fragen, nur bin ich nicht Geldgeil, ich hab jetzt schon mehr als ich verbraten kann. Das ist recht ok. Vom Teamleiter habe ich mitgeteilt bekommen, an sich darf ich alles an Wissen mitnehmen, Voraussetzung ist, ich entwickel nicht 1zu1 das gleiche draußen. Vom Prinzip ok, aber der Code darf nicht 1zu1 benutzt sein. Mein Frameworkansatz wird im Moment auch total verunstaltet. Die Funktionalität steht hinten an, nur das Konzept muss im Moment stimmen. Ich bin mal gespannt, ob da überhaupt was "nützlich" dran sein wird im hinterher, denn das Konzept wie es im Moment raus kommt ist schwer benutzbar und stark einengend.
    Imo halt ich mich da alles umzusetzen, schneller und besser als was gefragt, aber nichtmehr so viel selbst Entwickeln. Wenn ein Modell bzw eine Demo umgesetzt werden soll und ich 3Tage Zeit hab ists nach 6h fertig, das mach ich. Aber es hat auch was gutes, imo hab ich Aussicht auf eine Bachelorthesis, Übernahme, und/oder evtl ein Stipendium für ein Master + Thesis. Bachelorthesis ist zu 99% sicher, Übernahme und Masterstipendium sind in aussicht, Übernahme wenn ich will auch recht sicher, und das Stipendium war nur eine Bemerkung vom Teamleiter, was möglich wäre. Muss man schauen, ich glaube nicht unbedingt dran, aber mal sehen.

    Danke für die Hilfe, ich werd des in Zukunft wohl auch selbst so machen, dass ich wirklich gute Arbeit mache, aber die Konzepte die ich komplett selbst entwickel mehr privat einsetze, und konzeptionell mehr Vorsichtig bin. Da ich die letzten Entwicklungen teilweise schon Bereue, sie allerdings ja doch benutzen darf privat, wirds doch sehr Vorsichtig.

    Achja, ein Bäckermeister bekommt nicht mehr Geld als ein Informatiker. Bäckermeister werden fast nicht eingestellt, und wenn nur für 50Cent mehr als ein Geselle, denn Bäckermeister sind nach Tarif zu teuer. Diese müssen sich selbstständig machen, um das volle Gehalt erhalten zu können. Das ist leider traurige Wahrheit. Und Tariflich sollte des Gehalt zwar bei bummeligen 2000€ Brutto liegen, aber da kommst du nur hin, wenn du bisschen mehr als Bäcker machst, und auch in die Luxusgüterproduktion gehst, für schöne Hotels oder ähnliches.

    Danke für die Antworten :)

    Liebe Grüße
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