Warum so viel unnötiger "Genspeicher"?
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Mich wundert es, warum 95% der Erbinformationen ller sind. Warum sind die nicht voll? Dann könnte man doch viel mehr Informationen verbreiten, und es würde sich alles schneller entwickenl... Habt ihr eine logische Erklärung dafür, warum das so ist?
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Bin kein Gentechniker oder Biologe, aber:
http://de.wikipedia.org/wiki/Genom#Sogenannte_Junk-DNA
Ich bezweifel insgesamt die Angabe von "95%" doch sehr stark, zumindest wenn man von "echt" Informationsfreien Basensequenzen ausgeht. wenn dann überhaupt sind halt nur 5% des menschlichen Genoms entschlüsselt o.ä., bei dem Rest weiss man noch nicht, wozu der gut ist.
Aber Glückwunsch, yet another Guldensammlungs-Thread... -
Sagen wir es mal so: Die Junk DNA ist für einen Organismus kein Problem. Der Evolutionäre Druck reicht nicht aus, um die Junk DNA wieder zu beseitigen.
Dem gegenüber stehen z.B. einige wenige Viren, deren Erbgut nahezu 100% Informationsgehalt besitzt, da einige Sequenzen sowohl von dem einem Einzel-Strang, als auch dem gegenüberliegendem Einzel-Strang ein Gen ergeben. Viren sind nunmal darauf angewiesen kompakt zu sein. Und der größte Bestandteil eines Virus ist nunmal die eigene Erbinformation.
Im Laufe der Evolution hat sich immer mehr Junk DNA angehäuft:
http://bladehunter.lima-city.de/DNA.png
Ob diese DNA eine Funktion hat, weiß man nicht. Sehr viele Sequenzen in diesem Bereichen sind auch repetitiv (aaaaaaaaa...).
Meiner Ansicht nacht hat diese Junk DNA jedoch einen entscheidenen Vorteil: Sie schützt statistisch gesehen vor schlechten Mutationen.
In der Regel bedeutet eine Mutation schließlich Probleme für den Organismus. Der Mensch ist in seinem Aufbau kompliziert aber dafür evolutionär stabil und erfolgreich.
Dies würde auch den Verlauf des verlinkten Diagramms erklären: Die Lebewesen wurden immer bedrohter durch Mutationen, aber dafür auch immer durchsetzungsfähiger.
Mich wundert es, warum 95% der Erbinformationen ller sind. Warum sind die nicht voll? Dann könnte man doch viel mehr Informationen verbreiten, und es würde sich alles schneller entwickenl...
Die bestehenden 5% sind schon kompliziert genug und es exitieren sehr viele Verstrebungen zwischen den Genen. Mit anderen Worten: Es ist statistisch sehr unwahrscheinlich, dass eine größere Mutation gut mit den bestehenden 5% zusammenarbeitet. Daher ist es viel effektiver (statistisch) auf kleinere Mutationen zu setzen, die besser in das bereits bestehende System passen.
Das ist zumindest meine Logik dazu. Ob ich damit Recht habe, ist eine andere Frage. -
Ob diese DNA eine Funktion hat, weiß man nicht. Sehr viele Sequenzen in diesem Bereichen sind auch repetitiv (aaaaaaaaa...).
Bis vor einigen Jahren, war man sich sicher, dass diese "Junk"-DNA keinerlei Funktion besitzt. Allerdings ist man mittlerweile zu der Ansicht gelangt, dass sie durchaus wichtig ist, da sie für die Kontrolle anderer DNA-Abschnitte zuständig ist. Sogenanntes epigenetisches Silencing.
Als Beispiel: Schimpanse und Mensch haben nur 2% unterschiedliche Genesequenzen, allerdings ist die Regulation dieser Bereiche anders und da spielt die "Junk"-DNA, die man deswegen lieber Noncoding-DNA nennen sollte, eine wichtige Rolle. Sie ist also keinesfalls sinnlos und hat auch evolutionär ihre Aufgabe.
Die Repetitivität der Sequenzen ist oft auf retrovirale Insertionen zurück zu führen.
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