warum einen blog als tagebuchersatz führen
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hallo
hab da mal eine ganz allgemeine frage - also es gibt ja die blogs, die irgendwie als tagebuch benutzt werden, also wo drinnen steht, was heute für wetter war und wie schön das spazierengehen am teich hätte ausfallen können, etc etc etc. also blogs vollen nichtinformationen.
eine tagebuch ist ja nun in der regel etwas sehr privates, was bringt denn die menschen dazu, solche privatsachen ins internet zu stellen, welche erwartungen werden daran geknüpft? oder ist das eher ein stark ausgeprägter mitteilungsdrang? von daher ...
... wer schreibt solche blogs und warum?
... wer liest solche blogs und warum?
(ich meine nur nahezu reine digitalisierte tagebüch-blogs)
hm, ich mach weder das eine noch das andere, drum frag ich nach beidem ... -
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sonok schrieb:
hallo
hab da mal eine ganz allgemeine frage - also es gibt ja die blogs, die irgendwie als tagebuch benutzt werden, also wo drinnen steht, was heute für wetter war und wie schön das spazierengehen am teich hätte ausfallen können, etc etc etc. also blogs vollen nichtinformationen.
eine tagebuch ist ja nun in der regel etwas sehr privates, was bringt denn die menschen dazu, solche privatsachen ins internet zu stellen, welche erwartungen werden daran geknüpft? oder ist das eher ein stark ausgeprägter mitteilungsdrang? von daher ...
... wer schreibt solche blogs und warum?
... wer liest solche blogs und warum?
(ich meine nur nahezu reine digitalisierte tagebüch-blogs)
hm, ich mach weder das eine noch das andere, drum frag ich nach beidem ...
Wer macht sowas? Jemand der das Gefühl hat, dass sich neimand für den eigenen Kram interessiert und der es deswegen ins Internet postet. Wer liest so etwas? Jemand den interessiert, was der andere denkt und fühlt - und zwar jede Kleinigkeit ;)
Also, ich wäre ganz froh, wenn die Blogs meiner Freunde ein wenig Tagebuchartiger wären, denn dann bekomm ich ein wenig aus ihrem Leben mit und lern sie ein wenig besser zu verstehen, anders ist das bei mir schwierig ;) -
Ich versteh das auch nicht. Gerade in der Zeit von Google u. Co würd ich doch niemals auf die Idee kommen so einen Blog zu betreiben. Ganz abgesehen davon: "Wen interessierts!?" Den persönlichen Scheiss kann ich auch in meiner WG lassen und muss es nicht ins Netz stellen. Twitter ist für so einen Müll ja auch leider sehr anfällig. Da steht dann etwa sowas: @horst: jo, ich geh mal grad auf den Pott -> oh man!!
Wenn man etwas schreibt, sollte es auch annähernd sinnvoll sein (meiner Meinung nach) -
Eine Freundin, die etwas weiter weg gezogen ist, hat so einen Blog eröffnet, um Freunden und Bekannten zu schreiben, was sie zur Zeit gerade so macht. Man kann also auf diese Weise ein wenig an ihrem Leben "teilhaben". Somit also eine relativ sinnvolle Einsatzmöglichkeit.
Nachteile: Jeder kann es lesen, und wenn man diesen Blog nicht gerade mit einem Feed verfolgt, vergisst man ihn schnell - erst dieser Tread hat mich wieder an ihren Blog erinnert...
Ein anderer mehr oder weniger "sinnvoller" Einsatz sind die Blogs von Politikern oder anderen bekannten Persönlichkeiten (wie z.B. Barack Obama). Leser sind Leute, die eben ein Interesse an der einen oder anderen prominenten Person haben. Letztendlich dienen solche Blogs aber eher der Eigenwerbung...
Ansonsten läßt sich über die Sinnhaftigkeit selbst der oben genannten Möglichkeiten streiten. Ich jedenfalls würde mein Leben niemals der Öffentlichkeit so preisgeben - schon allein deshalb, weil ich nicht der Meinung bin das alles, was ich tue, so gigantisch interessant ist, dass es alle wissen müssen... -
kaetzle7 schrieb:
Ein anderer mehr oder weniger "sinnvoller" Einsatz sind die Blogs von Politikern oder anderen bekannten Persönlichkeiten (wie z.B. Barack Obama). Leser sind Leute, die eben ein Interesse an der einen oder anderen prominenten Person haben. Letztendlich dienen solche Blogs aber eher der Eigenwerbung...
jaa, wer geht denn davon aus, daß ein politiker / prominenter (solchen formates) seinen block selber schreibt? abgesehen davon, die sind ja wohl gewählt, um die politik des landes voranzutreiben, und wie sie das machen ist eigentlich das einzige, was mich an einem politiker interessiert. nicht an welchem dönerstand die frau 'nen döner holt.
gibt es denn für den kontakt mit freunden nicht diese rundmails? - hat sich bei meinen bekannten zumindest rumgesprochen ... -
sonok schrieb:
jaa, wer geht denn davon aus, daß ein politiker / prominenter (solchen formates) seinen block selber schreibt? abgesehen davon, die sind ja wohl gewählt, um die politik des landes voranzutreiben, und wie sie das machen ist eigentlich das einzige, was mich an einem politiker interessiert. nicht an welchem dönerstand die frau 'nen döner holt.
Eh klar, dass ein Politiker wie Obama seinen Blog nicht selbst schreibt und zum Rest gebe ich dir vollkommen recht:
kaetzle7 schrieb:
Ein anderer mehr oder weniger "sinnvoller" Einsatz...
Nicht umsonst habe ich das sinnvoll in "Anführungszeichen" gesetzt... Anscheinend gibt es aber Menschen, die sich für das Privatleben von Politikern interessieren - ich jedenfalls nicht!
gibt es denn für den kontakt mit freunden nicht diese rundmails? - hat sich bei meinen bekannten zumindest rumgesprochen ...
Naja, wer schreibt denn regelmäßig jede Woche ein Rundmail - bei Blogs ist das was anderes, man kann auch gleich einen Kommentar zu dem geschriebenen abgeben. Aber wie gesagt - ich finde das auch nicht so toll und würde es selbst nicht machen. -
Ich kann es nicht nachempfinden, einen Blog als Tagebuchersatz zu führen.
Zwar habe ich selbst kein Tagebuch, würde dort aber wohl hauptsächlich Dinge aufnehmen, die nicht für andere sondern für mich bestimmt sind. Zumindest momentan.
Ein Blog hingegen ist ja für jedermann ersichtlich und deshalb unterstelle ich vielen Bloggern einen gewissen Voyeurismus.
Was manche Leute da an privaten Dingen reinschreiben ist schon fast nicht mehr lustig.
Wobei es auch Blogger gibt, die nicht wirklich private Sachen schreiben, sondern mehr Allerlei. -
karpfen schrieb:
[...]
Ein Blog hingegen ist ja für jedermann ersichtlich und deshalb unterstelle ich vielen Bloggern einen gewissen Voyeurismus.
Was manche Leute da an privaten Dingen reinschreiben ist schon fast nicht mehr lustig.
Wobei es auch Blogger gibt, die nicht wirklich private Sachen schreiben, sondern mehr Allerlei.
Dito, jedoch würde ich in dem Fall mehr "Digitaler Exhibitionismus" dazu sagen, ein Voyeurist beobachtet doch mehr?
Aber das wäre Wortklauberi.
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Einstellung manche Leute private Informationen preisgeben, sei es auf Blogs oder in sog. Sozialen Plattformen, die im Grunde auch nicht sonderlich anders sind, von ihrer Art. Lediglich einfacher zu bedienen.
Ansonsten gibts zum glück auch einige Blogs, die (in meinen Augen) sinnvoll sind, aber dort wird der Autor nicht schwerpunktmäßig erwähnt, sondern mehr sein Tuen, wenn jemand z.b. auf seinem Blog irgendwas zu Linux oder zu Technik erklärt, dann finde ich das schon interessant. Dort wird der Blog nur als Plattform dur Darstellung von Informationen genutzt, nicht zur reinen Selbstdarstellung...
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Eigentlich wollte ich auch das Wort Exhibitionismus verwenden, war gedanklich aber wohl auch schon einen Schritt weiter. Denn wer sich zur Schau stellt, der zieht den Voyeurismus an
Beides hängt ja irgendwo voneinander ab.
Solange es sich um technische oder informativ wichtige Blogs handelt, halte ich es ebenfalls wie du mit der Darstellung.
Ein weiteres Medium eben, um Informationen an den Mann zu bringen. Im Gegensatz zu einem Portal oder Forum wohl auch eher geeignet für den Ein-Mann-Einsatz. -
Bloggen ist halt gerade in Mode. Und was bitte soll der arme Kerl in seinen Blog reinschreiben, wenn er nicht Obama heisst und kein Hobby wie Antilopenschlittenspringen hat? Vielleicht gibt der Beruf (im Akkord ne Schraube auf n Teil bröseln) auch nicht viel her und die wahren Freizeitbeschäftigungen (Glotze ohne Bier, Glotze mit Bier und Glotze mit ganz viel Bier) bringen es irgendwie auch nicht.
Will man dem armen Kerl seinen Blog verbieten? Nee, sicher nicht. Also steht dann da (und intern gesehen ist das auch ein Ereignis): „Heute war ich beim Aldi einkaufen“.
Interessiert keine Sau? Na ja, es interessiert zumindest mehr, als wenn er nicht bloggen würde. Oft sind doch solche Null-Sinn-Blogs im Team entstanden: Drei Kumpels haben beschlossen zu bloggen. Und die schauen sich nun gegenseitig die Einträge an und geben ab und wann einen Kommentar ab. Der arme Kerl erfährt auf diese Weise mehr Beachtung (für seinen Einkauf) als er sonst je erhalten würde. Ist doch in Ordnung.
Zwei weitere positive Dinge von solcherlei Blogs: Mr. Schäuble wird gierig die Record-Taste drücken und alles fein säuberlich aufzeichnen ... bis die gesamte Rechneranlage aufgrund der Trilliarden Terabytes Unsinns-Daten im- und explodiert. Fein, fein.
Und zu guter Letzt: Historisch gesehen haben diese Blogs ihre Funktion. Wird man in 1000 Jahren das Jahr 2009 rekonstruieren wollen, sind genau diese Blogs vermutlich recht hilfreich, um ein ganz normales Leben zu eines ganz normalen Menschen zu analysieren.
Mist, ich geh jetzt einkaufen und habe keinen Blog. Irgendwie komme ich mir so schrecklich unbeobachtet vor. Gut dass ich es zumindest hier erwähnt habe. *g*
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@jacquesjanda
Naja, wen kann so ein Blog interessieren?
Den Personalchef, der deine Bewerbung auf dem Tisch liegen hat und spasseshalber mal deinen Namen im Internet eingegeben hat. Nun sieht er dich volltrunken in deinem Blog, indem du noch geschrieben hast, die Flasche Wodka Freitag abends ist deine Lieblingsbeschäftigung.
Es gibt solche Blogs. Heutzutage greifen viele auf private Seiten zu, um sich ein Bild zu machen. Könnte auch für Krankenkassen interessant sein, wenn du starker Raucher und Alkoholiker bist.
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Heutzutage greifen viele auf private Seiten zu, um sich ein Bild zu machen. Könnte auch für Krankenkassen interessant sein, wenn du starker Raucher und Alkoholiker bist.
Ja, das ist schon richtig. Man sollte sich natürlich vorher überlegen, ob und wie viel man von seinem Privatleben preisgeben will. Aber auch danach ist es nicht zu spät. Um im Beispiel zu bleiben: Der arme Kerl verliert seinen Schrauber-Job und bewirbt sich bei einer neuen Firma. Der Personalchef bietet ihm beim Vorstellungsgespräch eine Flasche Bier an und meint augenzwinkernd: „Ist doch Ihre Lieblingsmarke“. Und so geht es weiter bis zum bitteren Ende.
Der arme Kerl ist vielleicht nicht der hellste, aber blöd auch nicht. Er löscht alle Blog-Einträge mit Stichwort „Bier“ und bewirbt sich woanders.
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jacquesjanda schrieb:
Der arme Kerl ist vielleicht nicht der hellste, aber blöd auch nicht. Er löscht alle Blog-Einträge mit Stichwort „Bier“ und bewirbt sich woanders.
Nun hockt der Personalchef des anderen Betriebs vor seinem PC und schaut die Bewerbung an. Glücklicherweise hat der Personalchef eine CD/DVD gekauft, die eine Datenbank enthält...
Soso, der gute Mann trinkt also ab und an mal einen über den Durst.
Wir spielen hier sicherlich mit Extremen, aber wären diese Fälle so unwahrscheinlich, dann hätte man nicht in den Medien schon so viel darüber gelesen oder gesehen.
Blöd auch, wenn der erste Betrieb vielleicht viel bessere finanzielle und berufliche Möglichkeiten geboten hätte.
Es kommt halt immer auf den Blog an
Beitrag zuletzt geändert: 9.3.2009 16:16:29 von karpfen -
Glücklicherweise hat der Personalchef eine CD/DVD gekauft, die eine Datenbank enthält...
Also dieser clevere und misstrauische Personalchef würde den armen Kerl auch ohne CD/DVD durchschauen.
Blöd auch, wenn der erste Betrieb vielleicht viel bessere finanzielle und berufliche Möglichkeiten geboten hätte.
Ja, das wäre natürlich ärgerlich. Aber immerhin gäbe es ein paar schöne Einträge für den eigenen Blog. *g*
Es kommt halt immer auf den Blog an
Das stimmt natürlich. Aber ob ein Blog tatsächlich im positiven Fall auch als Eigenwerbung gesehen werden kann, wage ich zu bezweifeln. Im besten Fall wird der Personalchef denken: Der verbringt ja sein halbes Leben vor dem PC!
Vermutlich ist es so, dass bestimmte Berufsgruppen und vor allem höhere Positionen eher vorsichtig sind mit privaten Daten im Netz. Aber in der Regel kann man den Blog vermutlich rechtzeitig löschen, wenn die Situation dies erfordert und es wird doch eher selten vorkommen, dass irgend ein Personalchef oder Krankenkasse diese privaten Daten archiviert hat. -
Folgender Bericht bezieht sich zwar nicht auf einen Blog, sondern um Einträge in Facebook:
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,588308,00.html
Entlassung wegen zuviel Exhibitionismus im Internet ist also schon Realität...
Beitrag zuletzt geändert: 9.3.2009 16:21:25 von kaetzle7 -
daß ist natürlich ein extremfall. wer aber auch betriebsinternes verbreitet, muß sich dann nicht wundern. die haben aber auch weniger aus dem privatleben geschrieben, sondern mehr berufliches reingepackt.
Beitrag zuletzt geändert: 9.3.2009 16:25:07 von sonok -
Entlassung wegen zuviel Exhibitionismus ist also schon Realität...
Ja, natürlich. Aber wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, kritisierten die Entlassenen die Firma auf derer eigenen Seite oder Blog oder Facebook (kenne mich da nicht so aus). Das ist schon ziemlich dreist, findest du nicht? Wenn ich meinen Arbeitgeber öffentlich zur Schnecke mache (und das noch auf seiner Seite), ist das nicht besonders klug. Als Arbeitgeber würde ich auch kein Vertrauen mehr in diese Mitarbeiter haben.
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Den Chef dieses Betriebes kann ich ja auch verstehen - das was diese Leute getan haben ist ja extrem rufschädigend!
Wen ich nicht verstehen kann sind diese Mitarbeiter - meinen die denn, dass alles was sie im Internet preisgeben nur von ihnen allein gelesen wird? Das Ganze grenzt schon an Dummheit! -
kaetzle7 schrieb:
Den Chef dieses Betriebes kann ich ja auch verstehen - das was diese Leute getan haben ist ja extrem rufschädigend!
Wen ich nicht verstehen kann sind diese Mitarbeiter - meinen die denn, dass alles was sie im Internet preisgeben nur von ihnen allein gelesen wird? Das Ganze grenzt schon an Dummheit!
zumal in der gruppe 7000 leute sind / waren. was treibt denn solche leute an? war ja nicht nur einer, das hätte man tatsächlich unter dummheit verstehen können, aber 13? -
sonok schrieb:
zumal in der gruppe 7000 leute sind / waren. was treibt denn solche leute an? war ja nicht nur einer, das hätte man tatsächlich unter dummheit verstehen können, aber 13?
Die dachten wohl, sie seien witzig und haben sich gegenseitig zu immer noch stärkeren Aussagen angestachelt - Gruppendynamik. Dabei haben sie wohl ganz vergessen, dass es noch Andere geben könnte, die sich für ihr Geschwätz interessieren - und die das gar nicht witzig finden... -
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