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'Rechts'-staatlicher Kapitalismus

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  1. Autor dieses Themas

    milchreis

    milchreis hat kostenlosen Webspace.

    Mir ist gerade etwas beim Abendbrot durch den Kopf gegangen, von dem ich gern wüsste was ihr davon haltet.

    Da das ganze auch einen philosophischen Ansatz hat, bitte ich dich darum jetzt aufzuhören hier weiter zu lesen.


    ...gut, du betrachtest das ganze philosophisch, sonst hättest du nicht weiter gelesen, die Sache ist wirklich ernst gemeint, auch wenn es vielleicht etwas makaber betrachtet scheint, ist die Sichtweise nur rationell gehalten; also hier das Problem:

    Alles hat einen Wert.
    Der Fiat hat vermutlich einen niedrigeren als der Ferrari.
    Um die Werte besser vergleichen zu können, gibt es das Geld.
    Man kann Dinge beliebig tauschen, wenn deren Werte gleich sind, bzw. die Summe aller Werte der zu tauschenden Dinge gleich der Summe der anderen Seite ist.
    Soweit klar. Dies gilt im gleichem Maße natürlich auch für Handlungen, also Dienstleistungen.

    Wenn ich also den besagten Fiat kaufen möchte tausche ich ihn durch eine gleichwertige Menge an Geld.

    Lediglich ein 'Ding' besitzt offenbar keinen Wert, das Leben.
    Stellvertretend kennen wohl alle:"Die Würde des Menschen ist unantastbar.".

    Nun kann aber der Fall eintreten, das ich mit eben diesem Leben einen 'Tausch' vollführen möchte. Wenn ich nun die Absicht hätte einen Menschen zu töten.

    Ich möchte also die Dienstleistung des Tötens in Anspruch nehmen, bzw. das Leben der anderen Person.

    Nun müsste man, wie oben beschrieben die Werte beider Waagschalen vergleichen und bis zum erreichen des Gleichgewichts ausgleichen.
    Folglich ergibt sich das Problem das das Leben keinen Wert hat, bzw. dieser unendlich ist.
    Man müsste also auch selbst ein Leben, geben um auch einen unendlich großen Wert zu liefern.

    Doch dem ist nicht so. Statt ein Leben einzutauschen, werden dem Leben, eigentlich unantastbaren, Grundrechten entzogen. Woraus sich eigentlich schließt das diese nur einen Bruchteil des Wertes des Lebens darstellen kann sich eigentlich kein gleichwertiger Tausch vollziehen.

    Wenn man also nun einen Mord begeht (und festgenommen wird und es schließlich zum Prozess kommt), muss man den Preis von 15 Jahren ohne das Recht auf Freiheit bezahlen.

    Wenn man sich nicht daran stört einen Menschen zu töten ist dem zu Folge Mord, kapitalistisch betrachtet, ein gutes Geschäft.

    Irgendwie komisch oder?

    Der Wert des Lebens ließe sich durch Alkohol oder Affekt noch 'vermindern'...

    naja...manchmal denke ich einfach zu viel beim Essen...

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  3. Hi milchreis,

    Dass du beim Essen zu viel denkst finde ich nicht, das ist durchaus ein interessantes Thema. Wenn man es so sieht, stimmt es, Mord ist ein gutes Geschäft. Meiner Meinung nach gehört deswegen auf Mord lebenslang, außer es kommen mildernde Umstände hinzu. Todesstrafe hingegen ist irgendwie auch Mord, schließlich beendet man auch das Leben einer anderen Person. Wenn man es wie du betrachtet, müsste man für das töten von Tieren auch ins Gefängnis, schließlich beendet man auch das Leben eines Lebewesens, auch wenn dieses meistens ein einfacheres Leben ist. Ich bin zwar ein wenig vom Thema abgeschweift, aber ich danke dir für dieses Thema, es hat mich richtig zum Nachdenken angeregt.
  4. Interessanter Gedankengang. Aber ich finde, du kannst die Gefängnisstrafe nicht einfach mit einem Geldwert vergleichen. In diesem Sinne ist ein Mord kein Tauschgeschäft, da die Haftstrafe nicht dem Zweck des Auslgeichs dient, sondern der Prävention: einerseits ist es eine Abschreckung, andererseits kann ein Häftling nur schwer ein Verbrechen begehen, dass sich auf die Welt ausserhalb der Anstalt auswirkt. Man tauscht also nicht einen Menschen gegen 15 Jahre Gefängnis, sondern wird bestraft, weil man eine Regel gebrochen hat (und nichts anderes). Wenn du dir das deutsche Rechtssystem ansiehst, wird dem Menschenleben prinzipiell und auf keinen Fall ein (konkreter) Wert gegeben. Beispielsweise wurde das Gesetz, gekidnapte Flugzeuge abschiessen zu dürfen deshalb fallengelassen, weil es dazu geführt hätte, dass man evtl. Menschenleben abwägen, ihnen also einen konkreten Wert zuweisen müsste.
    Fälle in denen man eher von einem tausch Menschenleben gegen Geldwert reden könnte, wären Auftragsmorde vielleicht. Wobei man da eher die Dienstleistung bezahlt, als das Menschenleben.
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