Medien heutzutage - reine Unterhaltungsorientierung?
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Hallo allerseits!
Ich weiß nicht, ob ich der Einzige mit diesem tag/problem">Problem bin, aber ich habe das Gefühl, dass alle Medien heutzutage mehr und mehr auf Unterhaltung fixiert sind. Berichte und Artikel sind nahezu nie ganz objektiv, die Privatsphäre von Menschen wird immer mehr vernachlässigt, und außerdemgeraten wichtige Ereignisse zur Normalität.
In den Nachrichten zB werden Naturkatastrophen mit vielen Todesopfern und Verletzten nur beiläufig erwähnt, während Auszeichnungen für Prominente o.ä. zu den Top-News gehören, damit der Unterhaltungswert und die Zeitvorgabe eingehalten wird.
Ich hab das Gefühl, dass durch all diese Dinge die Gesellschaft heute so beeinflusst wird, dass der Unterschied von guten und schlechten Nachrichten gar nicht mehr so deutlich wahrgenommen wird, und sich die Wichtigkeit von Ereignissen ebenfalls verändert -
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Die Privatsphäre wird nicht nur durch die Medien vernachlässigt sondern in erster Linie durch den Benutzer. Ich denke man soll sich nicht darüber bescheren, wenn man auf wildfremden Internetseiten Daten oder peinliche Fotos von sich findet, die man irgendwann bei bekannten Sozialen Netzwerken eingestellt hat. Der Konsument macht sich doch zum größten Teil selbst gläsern, in dem er sensible Daten über sich, Kinder und Familie ins Internet reinstellt.
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Abends oder nachts schaue ich manchmal DMAX-Der Tag. Diese Nachrichten dauern immer drei bis fünf Minuten lang. Einige Male habe ich davor die Nachrichten auf anderen Sendern gesehen, DMAX-Der Tag hatte alles politisch wichtige auch dabei. Das zeit fressende Sportprogramm mit den ganzen Fußballergebnissen und wann wo wer wieder gegen wen antritt, die Todesfälle von alten Stars, Auszeichnungen neuer Stars usw. waren natürlich nicht dabei, aber das interessiert mich auch gar nicht. Diese Nachrichten veröffentlichen Informationen sogar wesentlich früher, als sie die anderen Sender ausstrahlen. Diese Paketbomben in den Botschaften haben die anderen Sender z.B. erst einen Tag nachdem sie DMAX ausgestrahlt hatte, gezeigt. Wenn du nicht viel Zeit verschwenden willst, solltest du dir diese Nachrichten ansehen.
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Private Rundfunkanstalten haben ein allgemeines Problem, welches öffentliche rechtliche nicht haben (sollten):
Sie müssen auf Quoten und der Darstellung ihrer Werbekunden achten.
Somit können sie beispielsweise gar keine neutralen Dokumentationen oder Berichterstattungen (vor allem nicht im Medienbereich) machen, selbst wenn die die Mittel dazu hätten, die sie nichtmal haben. Ihr ahnt gar nicht, was deutsche öffentlich rechtliche Sender teilweise für Hintergrundinformationen auf der ganzen Welt erarbeiten. Über die Methodik der Doppelproduktion lässt sich dabei berechtigt streiten.
Worüber man sich allerdings nicht streiten kann bzw. sollte ist, dass das weitaus unabhängige Medien (waren es zumindest mal...) ein Privileg eines Landes sind.
Was mich beispielsweise interessiert ist ein genauer Hergang einer politischen Entscheidung (vorausgesetzt ich interessiere mich für eine entsprechende). Für alles andere gibt es die Ticker der Nachrichtenagenturen.. Das sind aber auch erstmal "nur" Ticker, die ein paar zusammengetragene Informationen zur Sache präsentieren. Eine tiefere journalistische Einarbeitung macht dann beispielsweise die ARD, deren Team und Beauftragte. Jetzt denken sicher einige gleich an die Tagesschau, die ja irgendwo nur diese kurze Berichterstattung macht. Das sind auch einfach Nachrichten über den Tag. Die haben auch die privaten Sender mit ein wenig mehr Haudrauf und Nach(t)bars-Katze-ist-tot.
Was ich toll finde sind diese ganzen Dinger, die sich Magazine schimpfen und meistens von den dritten Programmen ausgestrahlt werden.
Im Medienbereich fällt mir beispielsweise sofort zapp als kritisches Medium vom NDR in den Sinn.
Was man auch nicht verachten darf sind die Onlineangebote der öffentlich rechtlichen. Hierzu ist allen Interessierten auch die Novellierung des RStV ans Herz zu legen, welche ich eine Unverschämtheit finde.
Zur Sache mit der "Privatsphäre" im RTL und Prosieben Sat.1 Gruppe Nachmittagsprogramm (entschuldige mich, wenn du etwas anderes gemeint hast):
1) nicht gucken
2) das sind Leute die meistens unterhalb der Armutsgrenze leben und etwa 100€ pro Drehtag bekommen. Ich hab mich beispielweise mal mit einer Person aus dem Ort unterhalten, die bei so was mit gemacht hat und seit dem nur noch mehr belächelt wird. Es gibt da ganze Karteien, auf die die Produktionsfirmen solcher Formate (beispielsweise die filmpool, norddeich usw.) Zugriff haben.
Praktisch "übergewichtig" - "asozial" - "aüßerst hässlich" - "mit dem leben am ende" usw.
Sobald auf dich mehr als zwei Sachen zutreffen, wirst du von Angeboten überhäuft. Diese Kartei entsteht natürlich auf freiwilliger Basis. Bist du aber einmal drin, weil du aus irgend einem Grund da mit gemacht hast (beispielsweise schnelles Geld) kommst du da kaum noch raus.
3) Sind bis auf die Personen an sich die Handlungen völlig frei erfunden und Nachtszenen am Kühlschrank beispielsweise werden mit verdunkelten Scheiben tagsüber gedreht. Aber dass das zu 100% gespielt ist, sollte jedem klar sein...
soweit.
lg
Oleander
Beitrag zuletzt geändert: 26.12.2010 12:13:59 von olearose -
Hi, also ich sehe das auch so ähnlich, aber die Privatsphäre kann ja jeder selbst schützen oder eben nicht. Manche geben eben unglaublich viele Daten über sich Preis und veröffentlichen diese. Das ist dann aber eigene Schuld. Außerdem finde ich aber das die Nachrichten immer ähnlicher werden, das stimmt!!!
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Bei der Privatsphäre meinte ich nicht, dass sie nur von den Medien vernachlässigt wird, sondern dass die Bereitschaft der heutigen Gesellschaft, Dinge über sich selbst preiszugeben immer größer wird - und das Ganze aufgrund der Entwicklung und Beeinflussung der Medien auf die Individuen.
@olearose: Keine Sorge, das Nachmittagprogramm von diesen Sendern gucke ich nicht an :) Ich selbst benutze den Fernseher kaum noch, die Nachrichten stelle ich mir lieber selbst im Internet zusammen, dann kann ich auch selbst entscheiden wovon ich mehr lesen möchte. -
vaoh schrieb:
Somit machst du dich aber selbst zum selektiv-subjektiven Konsument der Nachrichten die du kennen und wissen möchtest. Da du nicht neutral bist, erfährst du auch so nicht echte Objektivität, sondern entscheidest über deinen Informationsgrad und dessen -gehalt selbst. Du wählst selbst die Wahrheit, die dir am besten und plausibelsten erscheint und es passiert nur das, was dich interessiert.
[...] die Nachrichten stelle ich mir lieber selbst im Internet zusammen, dann kann ich auch selbst entscheiden wovon ich mehr lesen möchte.
Im Prinzip handelst du selbst Unterhaltungsorientiert, nur dass du dich nicht nur berieseln lässt, sondern an deiner Unterhaltung aktiv beteiligst. Denn wenn du mal ehrlich bist: Wie viele der Nachrichten, die du dir selbst zusammenstellst, haben eine direkte Relevanz für dein eigenes Leben - alle anderen dienen nur zu deiner Unterhaltung.
Wobei ich noch anmerken mag, dass es die reine, echte Objektivität sowieso nicht gibt. Jede Nachricht ist beeinflusst von der Meinung dessen, der sie produziert. Das fängt mit dem Kommentar an und hört mit der Entscheidung auf, welche Bilder gezeigt werden und welche nicht... Und da gibt es keinen Unterschied zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Privaten, nur das letztere durch ihre reißerische Art offensichtlicher Subjektiv sind. -
kaetzle7 schrieb:
vaoh schrieb:
Somit machst du dich aber selbst zum selektiv-subjektiven Konsument der Nachrichten die du kennen und wissen möchtest. Da du nicht neutral bist, erfährst du auch so nicht echte Objektivität, sondern entscheidest über deinen Informationsgrad und dessen -gehalt selbst. Du wählst selbst die Wahrheit, die dir am besten und plausibelsten erscheint und es passiert nur das, was dich interessiert.
[...] die Nachrichten stelle ich mir lieber selbst im Internet zusammen, dann kann ich auch selbst entscheiden wovon ich mehr lesen möchte.
Im Prinzip handelst du selbst Unterhaltungsorientiert, nur dass du dich nicht nur berieseln lässt, sondern an deiner Unterhaltung aktiv beteiligst. Denn wenn du mal ehrlich bist: Wie viele der Nachrichten, die du dir selbst zusammenstellst, haben eine direkte Relevanz für dein eigenes Leben - alle anderen dienen nur zu deiner Unterhaltung.
Das ist alles vollkommen wahr,w as du dort schreibst, ich hab ja auch nie gesagt, dass ich selbst der Inbegriff von Objektivität bin. An mir selbst ist mir erst das Problem mit den Medien aufgefallen, und die Hoffnung, dass ich objektive Nachrichten in meiner subjektiven Auswahl finde habe ich bereits nahezu aufgegeben.
Durch meine Selektion versuche ich nur die für mich (subjektiv!) wichtigen Ereignisse, die in den Standart-Nachrichten zu kurz kommen, nochmals aufzugreifen.
Ich will ebenfalls nicht erreichen, dass die gesamte Gesellschaft Nachrichten bzgl. WIchtigkeit und Unwichtigkeit nach einem Schema eintelt - für jeden Menschen ist natürlich nicht alles gleich wichtig.
Aber das was durch die Medien heutzutage rüberkommt beeinflusst meiner Meinung nach die "Konvention über WIchtigkeit und Unwichtigkeit", indem Nachrichten nach Unterhaltungsorientierung verbreitet werden.
Wenn irgendwo ein kurzer Beitrag über einen Anschlag erscheint, und direkt danach eine ausführliche Präsentation über die Wahl der Ausführungsorte der nächsten Fußball-Weltmeisterschaften folgt, finde ich, dass auf Dauer in falscher EIndruck über "wichtige und weniger wichtige" Dinge überliefert wird. -
Ich verstehe dein Anliegen nun grundsätzlich besser. Aber was ich in meinem Beitrag zusätzlich darstellen wollte:
vaoh schrieb:
Mal etwas vereinfacht ausgedrückt: In welcher Relevanz zu deinem eigenen persönlichen Leben und Werdegang steht ein Anschlag in Bagdad, welches 1000nde km von dir entfernt liegt? Oder: wie "wichtig" ist diese Nachricht wirklich? Versteh mich nicht falsch, ich interessiere mich für das Weltgeschehen und auch ich empfinde Fußballergebnisse als vollkommen unwichtig (auch wenn ich mir ab und zu ein Spiel ansehe), dennoch sind solche Nachrichten über Anschläge eben höchstens informativ, aber nicht unbedingt wirklich wichtig. Wichtig ist, was in deinem Umfeld passiert und im direkten Zusammenhang mit deinem persönlichen Leben steht.
Wenn irgendwo ein kurzer Beitrag über einen Anschlag erscheint, und direkt danach eine ausführliche Präsentation über die Wahl der Ausführungsorte der nächsten Fußball-Weltmeisterschaften folgt, finde ich, dass auf Dauer in falscher EIndruck über "wichtige und weniger wichtige" Dinge überliefert wird.
Die Nachrichten aus aller Welt sind wie gesagt nicht uninteressant aber lenken doch von eigenen, lokalen und relevanten Problemen eher ab. Letztendlich beschäftigen wir uns viel zu oft mit Angelegenheiten, die mehrere Nummern zu groß für uns sind, meilenweit entfernt von uns liegen und zu deren Lösung wir niemals etwas selbst beitragen können, anstatt im lokalen Bereich Hand an zu legen und aktiv zu werden. -
Was die verschiedenen Themen in den Fernsehnachrichten angeht, so finde ich, daß die doch eher ein grober Abriss über die am Tag geschehenen Ereignisse sind. Auf 10 Minuten oder 15 Minuten pro Nachrichtensendung kann man wirklich nicht alles in gleichem Umfang unterbringen und deshalb wirkt es manchmal so, als währen ein paar Themen aus ihrem Kontext gerissen.
Was Politik, Weltgeschehen und Sport angeht, so interessiert jeden etwas anderes. Einige Leute haben über der Woche kaum Zeit sich beispielsweise das Fußballspiel Schniebsdorfer FC gegen den VfB Hintertupfing anzugucken und sind dann auf eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse in den Nachrichten angewiesen.
Jetzt kommen sicherlich wieder solche Kommentare wie "Das kann man ja im Internet nachlesen". Aber das kann man natürlich auch über jedes andere belibige Thema und da kann man sich sogar noch die einzelnen Themen von verschiedenen Berichterstattern anzeigen lassen und sich selbst so eine eigene Meinung dazu bilden und das geht natürlich besser, als wenn man sich nur aufs Fernsehn oder das Radio bezieht.
Was die Unterhaltungsorientierung angeht, so werden im Fernsehn beispielsweise nur Minutenweise Nachrichten ausgestrahlt und über Stunden irgendwelche Gerichteshows und Fernsehfilme, unterbrochen von Werbung. Auch im Internet werden immer mehr Shopping und Unterhaltungsangebote geliefert und hier kann der User besser entscheiden, was er denn konsumiert. Beim Fernsehn ist er zusätzlich noch an Sendezeiten gebunden.
Beitrag zuletzt geändert: 29.12.2010 14:48:48 von kalinawalsjakoff -
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