Little Brother - Geniale Aktion
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Hi Leute,
ich habe gerade von einer genialen Aktion gelesen:
http://www.ohrenblicke.de/aktionen/hoerbuch-zu-verschenken
Der Artikel erklärt alles ziehmlich gut. Es ist meiner Meinung nach eine geniale Aktion! Ich habe schon gespendet!
Ich finde derartige Projekte genial. Da sieht man das der Autor hinter seinen Ideen steht.
Es gibt im Gegensatz dazu aber auch vollständig kommerzielle Übersetzungen der Geschichte... Eine davon habe ich gerade gelesen, ohne noch von all dem zu wissen.
Wie steht ihr zu diesem Projekt. Findet ihr es ok, wenn Verlage das dann kommerziell verwenden?
Beitrag zuletzt geändert: 15.5.2010 1:12:09 von aklasse -
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Ich sehe da eigentlich für den Leser nichts besonders Vorteilhaftes:
Wenn du dieses Hörbuch hören willst, dann bekommst du es später und spende bitte hier.
Wenn du dieses Hörbuch hören willst, dann kaufe es und zahle bitte hier.
Das ist für den Leser im Ergebnis dasselbe, er muß sich allerdings jetzt bereits festlegen und bekommt erst später etwas. Der einzige Unterschied ist, daß der Verlag die Vorfinanzierung und das Risiko spart, was aus Verlegersicht sicher positiv ist. Der Leser hat davon wenig Nutzen und dementsprechend bleibt auch (anscheinend) der Erfolg aus. -
Der Unterschied ist die freie Lizenz, und das ist ein Schritt in die Richtige Richtung!
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Im Prinzip bin ich ja auch für Freeware, aber was hab ich als Hörbuch-"Leser" davon? Ich kann ja doch nur ein Exemplar gebrauchen.
Es sei denn ich wollte es verschenken - aber wer verschenkt etwas, das
a) keine buntbedruckte Hülle hat und
b) frei im Internet runtergeladen werden kann? -
ilu schrieb:
Im Prinzip bin ich ja auch für Freeware, aber was hab ich als Hörbuch-"Leser" davon?
Freeware ist wieder etwas anderes! -
Das Gesetz sieht eine Schutzpflicht von 50 Jahren für künstlerische Werke vor. 50 Jaher, das ist schon ne verdammt lange Zeit. Nehmen wir mal an, ein künstlerisches Werk hat für eine wesentliche kulturelle Beeinflussung gesorgt, wäre es dann nicht sinnvoll dieses Werk allen Menschen zugänglich zu machen, damit sie diesen Einfluss besser verstehen können?
Es geht hier im höhere Dinge. Ich will nicht behaupten dass Little Brother ein Werk ist, dass es mit Klassikern wie denen von Goethe aufnehmen könne (zumal ich es nicht kenne), aber würde Goethe heute zum gehobenem Allgemeinwissen zählen, wenn man dafür immer noch Urheberrechtsabgaben bezahlen müsste? Der freie Zugang zu diesen Werken ist ein elementarer Erfolgsgrund.
Die Tatsache, dass das Werk dann wirklich frei ist, ermöglicht es auch, dass es weiterverarbeitet werden kann von anderen Leuten. Zum Beispiel, weil jemand ein anderes Ende für viel netter halten würde. In erster Linie profitieren also die Leute, die ihre Kreativität auf Grundlage bestehender Werke ausleben wollen von dieser Freistellung.
Außerdem muss man für diese Aktion nicht den Normalpreis bezahlen. Man kann sich auch mit einem Euro beteiligen, wenn man will.
Beitrag zuletzt geändert: 16.5.2010 22:30:52 von bladehunter -
Aber es geht doch um ein Hörbuch ... wer benötigt schon Hörbücher für eine künstlerische Weiterverarbeitung?
Deine Argumentation wäre zutreffend, wenn es um den Text an sich ginge (und wenn ich es richtig verstanden habe, ist der ohnehin schon frei zugänglich).
Einen Text kann man auch leicht im Internet veröffentlichen - kostenlos z.B. auf Lima-City^^ - da braucht es keine Produktionskosten und also auch keine Spenden. Ein Hörbuch ist schon deutlich kostenintensiver, aber für die Auseinandersetzung mit einem literarischen Werk doch eigentlich nicht notwendig. -
1 mal 9000€, dann ist es für Millionen Menschen gratis. Das ist eine geniale Idee.
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ilu schrieb:
Aber es geht doch um ein Hörbuch ... wer benötigt schon Hörbücher für eine künstlerische Weiterverarbeitung?
Das ist jetzt nur eine Behauptung meinerseits, aber wäre es nicht denkbar, dass solche Weiterverarbeitungen noch nicht stattgefunden haben, weil eben immer das Urheberrecht das ganze blockiert hat?
Betrachte das ganze einfach als Experiment. Mit der Entstehung und der Verbreitung des Internets haben sich sehr viele Dinge geändert und entsprechend ist es sinnvoll sich nach alternativen Verbreitungs- und Vergütungsmethoden umzusehen. Dabei mag es viele gute und schlechte Ideen geben, aber letzendlich kriegt man nur durch ausprobieren heraus, was funktioniert.
Und dabei kann es durchaus sein, dass für Texte andere Modelle sinnvoll sind als für Multimedia.
Einen Text kann man auch leicht im Internet veröffentlichen - kostenlos z.B. auf Lima-City^^ - da braucht es keine Produktionskosten und also auch keine Spenden. Ein Hörbuch ist schon deutlich kostenintensiver, aber für die Auseinandersetzung mit einem literarischen Werk doch eigentlich nicht notwendig.
Das ist durchaus richtig. Vielleicht liegt es auch daran, dass Cory Doctorow ohnehin immer alles als Creative Commons freigibt und deswegen keine andere Wahl hat, als es jetzt als "komerzielles" Hörbuch herauszugeben, weil es andernfalls (in seinem persönlichem Fall) inkonsequent wäre. -
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