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  1. Autor dieses Themas

    diewoelfin

    diewoelfin hat kostenlosen Webspace.

    Heyho also da ich grad mal wieder ein bissl langeweile hab (gnarf die ham hier echt nix zu tun f?r kleine praktikanten) w?rd ich tag/ger">gern mal wissen ob ihr nicht ein paar sch?ne Kurzgeschichten kennt die man hier schreiben und lesen k?nnte. meinetwegen k?nnten sie auch l?nger sein, aber ich glaub da machen die anderen user hier nicht mit^^

    ich fang einfach mal an :)

    Der letzte Wolf -Autor unbekannt

    Mehr als zweihundert Jahre ist es her, dass man von der H?he des Schneekopfes zum letzten Mal Wolfsgeheul h?rte. Im Th?ringer Wald, wo in fr?heren Zeiten viele W?lfe gelebt hatten, war Bero der letzte ?berlebende. Nun verabschiedete er sich, ohne so recht zu wissen von wem. Eine gemeinsame Verschw?rung von Bauern, F?rstern, B?rgermeistern, Grafen und F?rsten hatte alle seine Artgenossen zur Strecke gebracht. Nun trachteten die Menschen auch nach Beros Leben.

    Im ganzen Land hatten J?ger und Wildh?ter Fallen aufgestellt. In eine solche Falle war auch Lewa, Beros sch?ne Gef?hrtin geraten. Sie hatte gerufen, geheult, elendig gejammert und gewinselt. Er hatte ihr schmerzverzerrtes Gesicht gesehen. Als er bei ihr anlangte, hatte sich ein kurzer Funken Hoffnung in ihren Augen gezeigt. Doch als er sah, wie sie mit beiden Vorderpfoten von den eisernen Griffen der Falle umklammert wurde, wie ihre Flanken aufgerissen, das Fell zerfetzt waren und sie aus vielen tiefen Wunden blutete, da wusste er, dass er ihr nicht helfen konnte.
    Er, Bero, war der Erfahrenste unter den W?lfen. Vielleicht deshalb hatte er jede Fallenstellerei ?berlebt. Wenn er totes Wild oder Aas roch, ging er immer mit besonderer Vorsicht zu Werke. Die Menschen verhielten sich so niedertr?chtig. Sie t?teten Tiere, nicht um sie zu essen, sondern um W?lfe damit anzulocken und sie einem grausamen Tod auszuliefern. Einmal, als er in der N?he eines Dorfes umherstreunte, hatten sogar Kinder eine selbst gefertigte Wolfsfalle aufgestellt. Als sich dann aus Unachtsamkeit eines von ihnen selbst darin verfing und f?rchterliche Wunden davontrug, gaben dessen Eltern nicht ihrem Kind, sondern den b?sen W?lfen die Schuld.
    Bero und sein Rudel waren daraufhin weit weg gezogen. Sie waren bereit, den Menschen auszuweichen, wenn diese ihnen nur ein wenig Raum f?r eine kleine Existenz lie?en. Doch bald darauf tauchten J?ger in den W?ldern auf und lie?en eine Meute von Hunden los, die ?ber Beros Gefolge herfielen und die meisten W?lfe in St?cke rissen. Bero und Lewa hatten fliehen k?nnen. Gegen?ber den Menschen und ihren H?schern blieb ihnen immer nur die Flucht.
    Warum lie?en sich die Hunde auf solches hinterh?ltiges Tun ein? Waren ihre Vorfahren nicht auch W?lfe, genau wie Lewa und Bero? Was war es, das W?lfe und Hunde so verschiedene Wege hatte gehen lassen? Warum geh?rten er und seine Gef?hrtin nicht auch zu denen, die von den Menschen gestreichelt, gelobt und gef?ttert wurden?
    ?Meine Freiheit ist mir das Wichtigste?, pflegte Lewa zu knurren. Was aber war die Freiheit noch wert, wenn ?berall Fallen herumstanden. Wie oft hatte er sich gew?nscht, ein Hund zu sein. Doch er war ein Wolf, inzwischen der einzige sogar, erfahren zwar, aber auch uralt geworden. Jetzt blieb ihm nur noch die Zeit, seine letzten Dinge zu regeln.

    Er lief noch einmal das Revier ab, in dem er zuletzt gelebt und gejagt hatte. Hier hatte er mit Lewa seine sch?nste Zeit verbracht. Hier gab es f?r sie ein Auskommen, sichere Verstecke, klare und muntere Quellen und B?che, aus denen sie trinken und Felsen, auf denen sie sich bei Sonnenschein w?rmen konnten.
    Instinktiv wollte er sein Revier markieren. Doch er f?hlte, dass dies seinen Zweck verloren hatte. Schon in wenigen Tagen w?rden sich die Ger?che verzogen haben. Niemand w?rde mehr wissen, dass hier einmal Bero und seine sch?ne Lewa eine Heimat gefunden hatten.
    Was w?rde von ihm ?brig bleiben und f?r wen war es ?berhaupt wichtig, dass etwas von Bero erhalten blieb? Er konnte tun, was er wollte: irgendwann w?rde sich jede Erinnerung an ihn verfl?chtigt haben. Also ging es allein darum, die Dinge zu tun, die es jetzt und f?r ihn selbst zu regeln galt.
    Zwei saftige Fleischst?cke hatte er irgendwo in den W?ldern als Vorrat vergraben. F?chse w?rden sie finden, die seine n?chsten Verwandten waren, nachdem die Hunde sich des Erbes als unw?rdig erwiesen hatten. Sie sollten sich die Vorr?te angedeihen lassen.
    Sein genetisches Erbe weiterzugeben war nicht mehr m?glich, seitdem er die anmutige und h?bsche Lewa unter so traurigen Umst?nden verloren hatte. Au?erdem h?tten seine Kinder dieselben traurigen Umst?nde vorgefunden wie er. Warum hatte sich ?berall der Mensch durchgesetzt, warum gab es f?r den Wolf keinen Platz mehr? Eine Antwort auf seine Fragen fand Bero nicht.
    W?lfe waren nicht nichtsw?rdig. Wie kaum ein anderes Lebewesen hatten sie Treue und Loyalit?t auf die Erde gebracht. Das waren Tugenden, ohne die auf Dauer keine Gemeinschaft bestehen kann und ohne die kein Leben Sinn macht. Bero war stolz darauf.
    Dann sch?ttelte er sich bei dem Gedanken, dass es ausgerechnet die Hunde sein sollten, welche Treue und Loyalit?t an die zuk?nftigen Generationen weitergeben w?rden. Von der Sache her fand er es gut, doch es war schwer f?r ihn einzusehen, warum nicht er und seine Rudelkameraden dazu berufen worden waren. Ihm blieb nur noch eins, in W?rde, und das hie? als Wolf Bero und als letzter seines Stammes, in Frieden dahingehen zu k?nnen.
    Er war auf dem Gipfel des Schneekopfes angelangt und genoss noch einmal den Blick ?ber das weite Land. Aus tiefer Brust stimmte er ein letztes Geheul an. Er klagte, dankte zugleich und verabschiedete sich.
    Noch in der Ferne waren seine Laute zu h?ren. Als er sie wiederholen wollte, fehlte ihm dazu die Kraft. Nur ein kurzer, leiser Ton, der wie ein Ausdruck der Erstaunens klang, war noch zu vernehmen. Dann legte er sich nieder und regte sich nicht mehr.
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  3. Ich geb mal eine Fabel zum Besten:
    La Fontaine
    Der Fuchs und der Wolf am Brunnen
    Es war eine klare Vollmondnacht. Ein Fuchs strolchte durchs Dorf und kam zu einem Ziehbrunnen. Als er hinunterblickte, traute er seinen Augen nicht; da lag ein gro?er, runder goldgelber K?se. Er kniff die Augen zu und ?ffnete sie wieder. Nein, es war kein Traum.

    Der Fuchs besann sich nicht lange, sprang in den Eimer, der ?ber dem Brunnenrand schwebte, und abw?rts ging die Fahrt. Ein zweiter Eimer schaukelte aus der Tiefe empor, an ihm vorbei.

    Unten angekommen, wollte der hungrige Fuchs sich sofort auf den fetten K?se st?rzen. Aber was war denn das? Seine Nase stie? in eiskaltes Wasser, der K?se verformte sich und verschwand.

    Verbl?fft starrte der Fuchs ins Dunkel, und langsam kehrte der K?se unversehrt zur?ck. jetzt begriff er seinen Irrtum. Wie konnte er nur so schwachk?pfig handeln! Nun sa? er in der Patsche.

    Er schaute zum Brunnen hinauf. Niemand war da, der ihn aus dem Schlamassel befreien konnte. Nur der Vollmond l?chelte ihm hell und freundlich zu.

    Viele Stunden sa? der Fuchs in dem k?hlen, feuchten Eimer gefangen und schlotterte vor K?lte und Hunger. Da kam ein Wolf an dem Brunnen vorbei. Der Fuchs dachte: "Warum sollte dieser Nimmersatt kl?ger sein als ich?" Und mit fr?hlicher Stimme rief er ihm zu: "Schau, mein Freund, welch herrlichen K?seschmaus ich gefunden habe. Wenn du mein Versteck nicht verr?tst, so darfst du zu mir herunterkommen und dir auch ein gutes St?ck von meinem K?se abbrechen. Den Eimer dort oben habe ich f?r dich bereitgehalten, mit ihm kannst du zu mir herunterfahren."

    Der Wolf, der nie ?ber Mangel an Hunger klagen konnte, leckte sich die Lippen, und seine Augen traten hervor; der K?se, den der Fuchs entdeckt hatte, sah wirklich appetitlich aus. Ohne zu ?berlegen kletterte er in den Eimer, und da er viel schwerer als der Fuchs war, sauste er hinab in die Tiefe und zog den Eimer mit dem Fuchs hinauf.

    Der Fuchs rettete sich sofort auf sicheren Boden und lachte sich eins ins F?ustchen. "Wohl bekomm's!" rief er sp?ttisch und eilte davon.



    Beitrag ge?ndert am 25.04.2006 12:08 von bse
  4. Autor dieses Themas

    diewoelfin

    diewoelfin hat kostenlosen Webspace.

    Die Sage von Romulus und Remus

    Amulius Silvius hatte seinen ?lteren Bruder Numitor Silvius vom Thron gest?rzt. Dessen Tochter Rhea Silvia zwang er, Vestalin (jungfr?uliche Priesterin) zu werden. So wollte Amulius verhindern, dass in der Familie des Bruders Nachfahren entst?nden, die seinen Thron gef?hrden k?nnten. Mars stieg jedoch zu ihrem Tempel hinab, und sie empfing von ihm die Zwillinge Romulus und Remus.

    Nach deren Geburt wurden die Kinder auf Amulius' Befehl in einer Zinkwanne in den Tiber ausgesetzt und Rhea ins Gef?ngnis gebracht. Der Tiber f?hrte jedoch gerade Hochwasser, und als das Wasser zur?ckging, strandete die Wanne im Schlamm. Eine vom Schreien der Kinder angelockte W?lfin (Mama Lupa) brachte sie in ihre H?hle und s?ugte sie. Auch ein Specht brachte ihnen Nahrung.

    Eines Tages wurden die von K?nig Amulius' Hirten Faustulus entdeckt. Faustulus, der Schweinehirt des Hofes, und seine Frau nahmen daraufhin die Kinder auf und zogen sie gro?, ohne zu wissen, wer sie waren.

    Romulus und Remus gerieten eines Tages in Streit mit den Hirten von Numitor. Sie wurden Numitor vorgef?hrt und Faustulus berichtete ihre Geschichte, soweit er sie kannte. Numitor betrachtete das Gesicht der beiden und erkannte, dass sie seine Enkel waren. Als die beiden erfuhren, wie grausam Amulius mit ihrer Mutter und ihnen umgegangen war, beschlossen sie, Rache zu nehmen. Sie st?rmten den Palast von Alba Longa, erschlugen Amulius und setzten ihren Gro?vater Numitor wieder auf den Thron.

    Zum Dank gestattete Numitor Romulus und Remus, an der Stelle, an der sie ausgesetzt worden waren, eine Stadt zu gr?nden.

    Romulus und Remus gerieten jedoch in Streit, als sie mit Hilfe eines Vogelflug-Orakels bestimmen wollten, wer der Bauherr und damit der Namensgeber der Stadt sein w?rde.

    Jeder von beiden schaute von einem anderen H?gel aus auf die V?gel. Am Ende behaupteten beide recht zu haben. Remus sah 6 V?gel und Romulus 12.

    Romulus siegte, da er mehr Anh?nger hatte. Unverz?glich zog er die heilige Furche, die die Gr??e der Stadt bestimmte, und begann mit dem Anlegen von Stadtgraben und Mauer. Der unterlegene Remus verspottete ihn und sprang ?ber die noch niedrige Begrenzung in die Anlage hinein. Das war eine schwere Verletzung von Recht und Gesetz, denn eine Stadtmauer galt als heilig. Aufgebracht erschlug Romulus seinen Bruder mit den Worten ?So m?ge es jedem ergehen, der ?ber meine Mauern springt!?

    Gegr?ndet wurde Rom laut Titus Livius am 21. April 753 v. Chr. Nach der Ermordung seines Bruders herrschte Romulus ?ber die Stadt.

    Raub der Sabinerinnen (Johann Heinrich Sch?nfeld; um 1640)In die neue Stadt kamen viele Verbannte, Heimatlose und Verfolgte. Es mangelte jedoch an Frauen.

    Um dieses Problem zu l?sen verwendete Romulus eine List und lud die Bewohner der benachbarten St?dte zu einem gro?en Kampfspiel ein. Mitten im Spiel st?rzten sich die r?mischen Krieger auf die kaum bewaffneten G?ste und sprengten sie auseinander. Dabei ergriffen sie alle M?dchen, derer sie habhaft werden konnten. Die Br?der und V?ter schworen Rache. Die M?dchen, von denen die meisten Sabinerinnen waren, lie?en sich jedoch eine nach der anderen zur Heirat bewegen.

    Als die Sabiner sp?ter mit einem starken Heer kamen und sich mit den R?mern eine Schlacht lieferten, dr?ngten sich die Frauen auf das Schlachtfeld und baten darum, den um sie gef?hrten Kampf zu beenden, da auf der einen Seite ihre Br?der und V?ter, auf der anderen ihre M?nner und Kinder sterben w?rden.

    Ihre Bitten hatten schlie?lich Erfolg, Romulus und Titus Tatius, Herrscher der Sabiner, reichten einander die Hand. Die K?mpfer verbr?derten sich und R?mer und Sabiner verschmolzen ihren Staat unter der Doppelherrschaft von Romulus und Titus Tatius.

    Romulus regierte 38 Jahre. W?hrend einer Heerschau auf dem Marsfeld vor der Stadt kam es zu einer Sonnenfinsternis. Ein gewaltiger Orkan entstand und Romulus verschwand vor den Augen der anderen in den schwarzen Wolken: Mars war gekommen, um seinen Sohn in den Kreis der Himmlischen zu entf?hren. Romulus wurde zum Gott Quirinus.
  5. Keine Diskussionsgrundlage
    Sammelthread

    Jeder kopiert eh nur von wo anders hier rein daher:


    *verschieb* bon Literatur nach Spam


    mfg
    markus
  6. Autor dieses Themas

    diewoelfin

    diewoelfin hat kostenlosen Webspace.

    wieso, vielleicht schreibt ja jemand selber? :(
  7. o***i

    diewoelfin schrieb:
    wieso, vielleicht schreibt ja jemand selber? :(

    Trotzdem ist es ein Sammelthread...
  8. Autor dieses Themas

    diewoelfin

    diewoelfin hat kostenlosen Webspace.

    Fenris-Wolf
    In Asgard, dem Wohnsitz der G?tter zog Gott Odin einen Wolfswelpen namens Fenris auf. Als er gr??er wurde, bekamen die anderen G?tter Angst vor ihm.

    Egal, was f?r ein freundliches Wesen Fenris war, nur ein Gott streichelte sein graues Fell: Tyr, Odins j?ngerer Sohn, liebte Fenris, blieb sein Freund und f?tterte ihn mit Fleisch, und je mehr Fenris fra?, desto gr??er wurde er, bis er schlie?lich den G?ttern bis zur Taille reichte.

    Fenris hatte nie jemanden verletzt oder angegriffen, aber die G?tter bekamen immer mehr Furcht vor ihm. Schlie?lich trafen sie sich und beschlossen, Fenris an die Kette zu legen. Fenris heulte auf, zog und zerrte an der Kette, rannte im Kreis, und zuletzt, all seine Kraft einsetzend, sprengte er die Fesseln.

    Die G?tter waren entsetzt und beschlossen, eine neue Kette zu schmieden, doppelt so stark wie die vorherige, denn nun reichte Fenris den G?ttern schon bis zu den Schultern. Aber immer noch war Fenris niemandem feindlich gesinnt, und als die G?tter ihn erneut riefen, lief er zu ihnen in der Hoffnung, da? sie endlich seine Freundschaft annahmen.

    Die G?tter waren entsetzt und beschlossen, eine neue Kette zu schmieden, doppelt so stark wie die vorherige, denn nun reichte Fenris den G?ttern schon bis zu den Schultern. Aber immer noch war Fenris niemandem feindlich gesinnt, und als die G?tter ihn erneut riefen, lief er zu ihnen in der Hoffnung, da? sie endlich seine Freundschaft annahmen.

    Doch die G?tter warfen ihm die neue Kette um den Hals, und wieder war der arme Wolf gefangen und seine Augen leuchteten und blitzten vor Wut rot auf, bedrohlich knurrend stemmte er seine gigantischen Pfoten in die Erde und mit einem gewaltigen Ruck sprengte er auch diese Fessel.

    Beunruhigt beschlossen die G?tter nun, sich an die Zwerge zu wenden. Als diese von den Sorgen der G?tter erfuhren, webten das Seil "Gleipnir". Es war dehnbar wie Seide, aber stark genug, das niemand es zerrei?en konnte, nicht einmal der gro?e Wolf Fenris.

    Fenris liebte es, ?ber die Felder zu laufen und zu springen, doch er f?hlte sich immer trauriger und einsamer. Und trotzdem hoffte er immer noch, das die G?tter eines Tages mit ihm spielen w?rden. Er wollte ihnen beweisen, da? er ihr Freund sein wollte, und so lief er den G?ttern zur Begr??ung abermals entgegen, als sie auf ihn zukamen.

    "Komm, Fenris, wir wollen mit dir spielen." sagten die G?tter und Fenris heulte vor Freude auf. "Was wollen wir denn spielen?" fragte Fenris und w?nschte sich nichts sehnlicher, als den G?ttern zu gefallen. Sie zeigten ihm das Band, das die Zwerge gewoben hatten: "Nimm dieses Ende des Bandes und wir nehmen das andere. Wir spielen Seilziehen. Mal sehen, ob du wirklich so stark bist wie wir alle zusammen."

    Begeistert nahm Fenris das Band zwischen seine scharfen Z?hne und rannte an das andere Ende des Feldes. Aber wie gewaltig sie auch an beiden Enden zogen, das goldene Zwergenband hielt stand. Als die G?tter sahen, das Fenris weit weg war, verankerten sie heimlich ihr Ende des Bandes im Urgestein der Insel und riefen Fenris ?ber das Feld zu: "Wickle das Band um deinen Hals, Fenris! Wenn irgendein Wesen dieses Band zerrei?en kann, dann du!"

    "Ich kann jede Fessel sprengen." dachte Fenris und er wand sich das goldene Band um seinen Hals und sah voller Tatendrang zu den G?ttern hin?ber. "Ich bin soweit!", rief er, aber als er Tyr mit bedr?cktem, niedergeschlagenem Gesichtsausdruck auf den Boden blicken sah, ahnte er bereits, da? die G?tter einen gemeinen Trick mit ihm versuchten.

    Ein weltersch?tterndes Knurren fuhr aus seiner Kehle und er rief nach seinem einzigen Freund: "Tyr, mein Freund," heulte er "helfe deinem alten Gef?hrten Fenris. Gib mir deine Hand als ein Zeichen guten Willens!"

    Tyr konnte den qualvollen Ausdruck in Fenris Augen nun nicht mehr l?nger ertragen und er hielt seinem Freund die Hand hin. Fenris kam heran und legte sanft seine gro?en Kiefer um Tyr?s Handgelenk. Und wieder zog und zerrte Fenris, und wiederum hielt das goldene Band seiner Kraft stand. Ein drittes mal sammelte er all seine Kr?fte und versuchte, seine Fessel zu sprengen. Das Band der Zwerge hielt, und er war immer noch an die Felsen der Insel gekettet.

    Und immer noch hielt Fenris Tyr?s Hand in seinem Maul und seine Augen f?llten sich mit Tr?nen, als er in die Augen des einen Gottes blickte, der immer sein einziger Freund gewesen war. Er wusste, da? er f?r immer hilflos gefangen war. Und Tyr blickte ebenfalls in Fenris Augen und ihn erf?llte eine tiefe Traurigkeit f?r seinen Freund. Ihr Schicksal nun akzeptierend, schlossen Tyr und Fenris ihre Augen im selben Moment, und als sie das taten, verschlang Fenris Tyr?s Hand.

    Aber Tyr starb nicht, er war ja ein Gott, und die anderen G?tter zogen ihn zur?ck und verbanden seine schreckliche Wunde. Und denn nahm Odin sein Schwert und schleuderte es wutentbrannt in Fenris Rachen.

    Der arme graue Wolf hustete und r?chelte, doch auch er starb nicht, da er eine Sch?pfung der G?tter war. Erneut heulte er in Qual und Agonie auf, doch die G?tter wandten sich von ihm ab und lie?en ihn alleine zur?ck.

    F?r viele Jahre nun h?rten die G?tter und Menschen das einsame und klagende Heulen Fenris und schlie?lich, eines Nachts, konnte er sich endlich befreien und sprang hoch in den Himmel! Schwerer Regen prasselte auf Asgard nieder und in dieser Nacht, bekannt als G?tterd?mmerung, wurde die alte Welt zerst?rt und aus dieser Zerst?rung wuchs eine neue, friedvollere Welt und Odins S?hne kehrten zur?ck um ?ber sie zu herrschen


    @occhi: ja aber ein sammelthreat f?r literatur :)
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