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Konservatives krankes Amerika

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  1. Autor dieses Themas

    davidmuc

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    Kondome sch?tzen nicht vor Aids, Ber?hrungen l?sen Schwangerschaften aus, Schwei? und Tr?nen ?bertragen HIV: Der christlichen Rechten in den USA ist kein Argument zu peinlich, um Teenagern den Appetit auf Sex zu verderben. Nur die Teenager spielen nicht mit.

    Falsche Informationen im Sexualkunde-Unterricht
    "Kondome versagen in 31 Prozent der F?lle, wenn es darum geht, eine HIV-Infektion zu verhindern." Dieser Satz steht nicht etwa in einem Desinformationsbl?ttchen konservativer Eiferer, sondern in einer Brosch?re f?r den Sexualkunde-Unterricht, herausgegeben von den Centers for Disease Control and Prevention - derselben US-Beh?rde, die in wissenschaftlichen Studien herausgefunden hatte, dass Latexkondome bei der Verh?tung einer HIV-Infektion 98-prozentige Sicherheit bieten k?nnen.

    Verhindern Kondome Geschlechtskrankheiten?
    Ein anderer, ebenfalls f?r die Aufkl?rung amerikanischer Teenager vorgesehener Text erkl?rt den Jugendlichen, dass "die popul?re Behauptung, Kondome verhinderten die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten, nicht durch wissenschaftliche Daten gest?tzt wird."

    Kampagne der extremen christlichen Rechten
    Politisch und weltanschaulich motivierte, frei erfundene Behauptungen sind fester Bestandteil einer konzertierten Kampagne der extremen christlichen Rechten in den USA. Ihr erkl?rtes Ziel: amerikanischen Teenagern den Appetit auf vorehelichen Sex austreiben - und zwar nachhaltig. An vielen Schulen ist es Lehrern untersagt, trotz der Aids-Gefahr das Wort "Kondom" auszusprechen. US-Pr?sident George W. Bush hat schon als Gouverneur von Texas betont, dass Aufkl?rung ?ber Pr?servative zu fr?hem Sex und Promiskuit?t verf?hre.

    2005 will Bush 170 Millionen Dollar
    Die Kampagne, die ausschlie?lich auf der Forderung nach sexueller Enthaltsamkeit basiert - Motto: "Just wait" - wird von der Regierung gro?z?gig finanziell gef?rdert. 135 Millionen Dollar haben Bush und seine Getreuen allein im Jahr 2002/2003 bereitgestellt, 33 Millionen mehr als im Jahr davor. F?r 2005 ist ein Betrag 170 Millionen bereits fest eingeplant.

    Erfolg fraglich
    Ob die Zahl der Teenager-Schwangerschaften und die H?ufigkeit der Geschlechtskrankheiten tats?chlich wie geplant vermindert werden, ist fraglich. Die Effizienz der stramm ideologisch ausgerichteten Informationsprogramme, an denen in den vergangenen Jahren mehrere Millionen junge Amerikaner teilgenommen haben, wurde von der Regierung Bush nie untersucht.

    Wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ber?cksichtigt
    Der Mangel an jeglicher Kontrolle motivierte den demokratischen Abgeordneten Henry Waxman eine Untersuchung der Inhalte der am h?ufigsten verwendeten Programme durchf?hren zu lassen. Die Analyse, die k?rzlich vorgestellt wurde, brachte es schnell an den Tag: Elf der 13 untersuchten Programme enthielten Behauptungen, die zwar den Moralvorstellungen der christlichen Hardliner, nicht aber dem Stand der Wissenschaft entsprachen. So wird M?dchen etwa weisgemacht, dass sie schwanger werden, wenn sie einem Jungen zwischen die Beine greifen - oder dass HIV durch Schwei? und Tr?nen ?bertragen werden kann.

    Der Waxman-Report kam au?erdem zu dem Schluss, dass die Enthaltsamkeitskampagnen bisher keinerlei Erfolge zeitigten - ganz im Gegensatz zu konkurrierenden Programmen, die zum Schutz der Jugendlichen ?ber Verh?tungsmethoden aufkl?ren.

    Unver?ndert viele Teenager-Schwangerschaften
    Die Horrorm?rchen aus dem Reich der Erotik lie?en weder die Zahl der Schwangerschaften unter Teenagern noch die H?ufigkeit von Geschlechtskrankheiten sinken. Nicht einmal die jugendliche Lust auf vorehelichen Sex mochte abflauen. Bei Teenager-Schwangerschaften liegt ausgerechnet Texas, die Wahlheimat von Pr?sident Bush und Hochburg der Konservativen, in der Spitzengruppe der USA.

    88 Prozent haben Sex vor der Ehe
    Statt auf religi?se Eiferer zu h?ren, treiben es junge Amerikaner lieber bunt, wie eine Studie der Columbia University ergab. 88 Prozent der Teenager, die voreheliche Keuschheit gelobt hatten, landeten demnach vor der Ehe mit dem anderen Geschlecht im Bett.

    Brosch?re: Abtreibung erh?ht Selbstmordrisiko
    Das ist umso erstaunlicher, als dass die K?mpfer gegen sexuelle Libertinage alles andere als zimperlich argumentieren. Junge M?dchen erfahren etwa aus der Brosch?re "Me, My World, My Future", dass eine legale Abtreibung unter Frauen das Selbstmordrisiko deutlich erh?he. Wer dennoch weiterlebe, habe eine um zehn Prozent geringere Chance, im sp?teren Leben noch Kinder zu bekommen.

    Lehrb?cher und Experten sagen etwas anderes
    Aktuelle Lehrb?cher der Geburtshilfe kommen zu dem Schluss, dass eine Abtreibung die Fruchtbarkeit einer Frau nicht vermindert. Und eine Expertengruppe der American Psychiatric Association hat festgestellt, dass das Suizidrisiko nach einer Abtreibung keineswegs erh?ht ist.

    "Steuergelder verschwendet"
    "Ich habe keine Probleme damit, sexuelle Enthaltsamkeit als todsichere Methode zu pr?sentieren, um eine ungewollte Schwangerschaft oder eine sexuell ?bertragbare Krankheit zu verhindern", sagte Waxman der "Washington Post". "Aber irgendetwas ist ernsthaft nicht in Ordnung, wenn Steuergelder daf?r verwendet werden, um unsere Kinder im Zusammenhang mit gesundheitlichen Fakten in die Irre zu f?hren."


    quelle:Spiegel
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  3. Einfach nur krank sowas...:puke:
    Wei? jemand, ob das gest?rte Verh?ltnis zur Sexualit?t einen historischen Hintergrund hat?
  4. Autor dieses Themas

    davidmuc

    Co-Admin Kostenloser Webspace von davidmuc

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    lol,des w?r echt mal ne interessante Frage...warum die Amis so krass verklemmt sind...:sex:
  5. Nicht die Amerikaner sind anders, sondern wir, die Europ?er sind anders geworden.
    Die Amerikaner hatten weder den ersten und zweiten WK auf eigenem Boden, noch die enge Ballung der Menschen wie im engbesiedelten Europa, noch das Zusammenr?cken der verschiedene Staaten aufgrund politischer und technischer Ver?nderungen.

    In den USA hat in weiten Teilen jenes B?rgerliche ?berlebt, was man bei uns nur noch aus den Romanen und Novellen von Mann, Fontane und Storm kennt.
    Das trifft auch auf die Doppel-Moral zu.

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