KG: Gummizelle
lima-city → Forum → Sonstiges → Literatur und Kunst
auge
beitrag
decken
deckenbeleuchtung
dunkelheit
freund
gefhl
geschichte
irgendetwas
kamera
kurzgeschichte
lustigen tabletten
mensch
pille
platzen
schlu
sicherheit
sinnen
spa
sterben
-
¤dit: Ein paar Rechtschreibfehler im Einführungspost ausmerzen...
Jaja..es ist mal wieder soweit.
Ich habe mich durchgerungen, eine Kurzgeschichte zu verfassen und würde gerne eure Meinungen dazu wissen. Zudem wäre es schön, mehr Aktivität in diesem Frorum zu sehen. Literatur und Kunst ist doch wirklich etwas, was jeder Mensch zu tun im Stande ist. Kreativität steckt in jedem von euch. Also bitte ich euch hiermit gleichzeitig: Tut etwas damit und bringt dieses Forum wieder in alten Glanz und Wohlstand zurück!
(Dieser User macht es vor: sendezeit. Eines seiner Werke, dass leider vollkommn ungeachtet blieb, sollte auch nicht in Vergessenheit geraten:
http://www.lima-city.de/boards.php?mode=thread&id=54854
)
Und nun zu meiner Geschichte, die den würdevollen Namen Gummizelle trägt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und nachdenken.
Gummizelle
Er saß alleine in seiner Zelle. Wie immer. Die gelben Wände schienen ihn anzulächeln; sie waren die einzigen Freunde, die er noch hatte. Das weiße Licht umhüllte ihn. Alle 12 Stunden wurde es gedimmt, aber richtig dunkel wurde es nie. Er wusste nicht mehr wie der Mond aussah, was Sterne sind und wieso man nicht in die Sonne schauen sollte. Schaute er in seine in Gummi gefassten Neonröhren, die ihr weißes Licht abstrahlten und durch einen dünnen Plastikschoner zusätzlich gedämmt wurde tränten ihm höchstens die Augen.
Das war sein Zuhause, die Gummigefasste Zelle aus stahlgestärktem Beton mit den Neonröhren an der Decke die alle sechs Monate einmal ausgetauscht wurden während er zum Hausarzt musste. Immer wieder gaben sie ihm dann diese lustigen Tabletten mit den kleinen Gesichtern. Er nahm sie nicht freiwillig. Sie mischten sie ihm unter den Kartoffelbrei, die Suppe, die Bohnen oder versteckten sie sogar in seinem Plastik-Trinkbecher. Er bemerkte sie immer zu spät. Wenn er während einer seiner Mahlzeiten plötzlich einen Müdigkeitsanfall hatte und sein Essen genauer ansah oder Notfalls seinen Trinkbecher ausschüttete, bemerkte er erst die kleinen Tabletten die ihn freundlich anlächelten, ihn einluden mehr von ihnen zu nehmen, ihn in ein Gefühl trügerischer Sicherheit wiegten...
Wenn er wieder aufwachte lag er wieder in seiner molligwarmen Zelle. Seine enge Jacke schmiegte sich fest an seinen Körper und vermittelte ihm das wohltuende Gefühl von Sicherheit um ihn gleichzeitig zu erdrücken. Sie saß zu eng. Von Anfang an hatte ihm das Atmen in dieser Kleidung schwer gefallen. Doch das war egal, solange dieses Gefühl anhielt. Die gelben, freundlichen Wände und seine Jacke waren die einzigen die immer für ihn da waren. Doch irgendetwas fehlte da in seiner heilen Welt, er war nur nicht sicher was es sein könnte...
Die Deckenbeleuchtung summte leise und wurde unmerklich dunkler. Die gelbe Zelle war in ein merkwürdiges Dämmerlicht getaucht. Richtig dunkel war es hier nie. Sonst konnten die kleinen Knopfkameras in den Zellenecken nichts mehr sehen – ihn nicht mehr beobachten. Er sah die kleinen schwarzen Pupillen, wie sie sich durch den Schaumstoff zwängten und ihn anblinzelten. Versteckt hinter ihren Plexiglas Scheiben. Er hatte sich einmal einen Spaß daraus gemacht die Scheiben mit Kartoffelbrei zu bewerfen. Er mochte diese Kameras nicht, die ihn wie kleine Schweinsaugen Tag ein, Tag aus beobachteten. Doch er konnte nichts dagegen tun. Sie blinzelten nicht einmal und verfolgten jede seiner Bewegungen. Wie die Jäger geierten sie auf ihre Beute...
Doch er hatte sich daran gewöhnt. Seine Freunde trösteten ihn. Er kuschelte sich an seine Wand, wiegte seinen Oberkörper auf und ab, stellte sich vor wie das Licht sich dämmte und er alleine mit seiner Wand da saß und mit ihr redete. Reden? Was war das überhaupt? So ein skurriles Wort. Wer wollte denn reden? Was brachte es ihm wenn ohnehin niemand zuhörte oder ihn verstand? Sie sagten alle irgendetwas, antworteten auf seine Fragen oder stellten Gegenfragen, doch verstanden sie ihn wirklich? Er hatte schon lange aufgehört ernsthaft zu reden. Hin und wieder flüsterte er seiner Wand etwas zu...
Doch immer wieder kam dieses dumpfe Gefühl, dass etwas fehlte. Aber was kümmerte es ihn? Er war hier, in seiner Isolationszelle mit den freundlichen Wänden, der schönen Zimmerbeleuchtung, und seinen leise geflüsterten Beteuerungen, seine Wand wäre das beste was ihm je passiert sei.
Er war hier und hatte alles was er brauchte. Hier war er sicher; Isoliert hinter dicken Gummischichten, stahlversetztem Beton und einer hohen Mauer. Niemand konnte ihm hier etwas tun. Niemand würde ihn belästigen. Er war sicher...
Ein merkwürdiges Summen zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er schaute zur Decke. Mit einem leichten Flackern erlosch die Deckenbeleuchtung. Es war Dunkel, ein ungekanntes Gefühl beschlich ihn, nahm Besitz von ihm und ließ ihn schreien. Kurze zeit später flackerten die Lichter und das Notstromaggregat sprang an. Er lag auf seinem Boden, umringt von seinen Freunden lag er da und starrte die Deckenbeleuchtung an. Seine Augen tränten, doch bald würden sie sich für immer schließen. Die Dunkelheit hatte die alten Wunden seines Herzens wider aufgerissen. Mit einem letzten Seufzer starrte er auf seine Wand und leise krochen Worte über seine Lippen.
>>Ich liebe dich...<<
Viele Grüße, adrians. Ich hoffe euch hat das lesen ebenso viel Spaß gemacht, wi mir das Schreiben Freude beriet. =)
Beitrag geändert: 22.10.2006 23:51:22 von adrians -
Diskutiere mit und stelle Fragen: Jetzt kostenlos anmelden!
lima-city: Gratis werbefreier Webspace für deine eigene Homepage
-
Sehr gute Arbeit kann ich da nur sagen. Habe ich mir sofort durchgelesen.
Aber ich habe das nicht ganz verstanden mit seinen Freunden.
Er saß alleine in seiner Zelle. Wie immer.
Dann stand da aber auch was von Freunden...
Aber das ändert nichts daran, dass die Kurzgeschichte super ist.
Ich selber würde ja auch gerne Kurzgeschichten schreiben ist ja auch nett, wenn du die User dazu motivieren willst, aber dazu gehört mehr als nur Kreativität, zumal man gute Ideen nicht auf Knopfdruck hat.
EDIT: Mist jetzt habe ich noch vergessen dich zu fragen, wie lange du dafür gebraucht hast, das frage ich dich dann hiermit ^^.
mfg Jan
Beitrag geändert: 22.10.2006 23:59:48 von ******* -
Danke ersteinmal=)
Du kannst doch denken. Nimm einen der Gednaken, der dich bewegt. Ordne ihn einem Thema zu und schreibe zu diesem Thema eine Geshccihte. Das ist des Rätsels Lösung.
Wie lange ich für die Geschcihte gebraucht habe? Kann ich nicht genau sagen.
Da ich sehr schlecht im schätzen von Zeiten bin habe ich einen sehr guten Freund gefragt, der mir sagte ich habe etwa 5 bis 10 Minuetn gebraucht. Wobei ich da noch ein paar Minuten drauf zählen würde. 20 werdens gewesen sein, wnen nciht noch länger. wie gesagt, bin schelcht im scätzen von soetwas. ;D
Danke nochmal für dein lob =) -
Mir gefällt sie ganz gut.
Mit Freunden sind die Wände gemeint, richtig?
Nur den Schluss verstehe ich nicht so gabz, haben sie ihn jetzt umgebracht oder was? -
Danke, danke!
Aber ich möchte nicht hören, dass sie schön ist. Ich möchte hören, was ich besser machen kann und wa sich gut gemacht habe.
Kritik macht den Schrfitsteller groß. =)
Schreibt ruhig, auch wenn der adi sich jetzt schlafen legt. nacht =) -
Nur den Schluss verstehe ich nicht so gabz, haben sie ihn jetzt umgebracht oder was?
Ich würde das anders interpretieren...ich denke, dass die Dunkelheit ihn wieder an das Leben außerhalb seiner Gummizelle, das er ja einmal hatte, erinnert. Diese Erinnerung lässt ihn dann vor Kummer sterben, weil er die Gummizelle auf einmal nicht mehr erträgt. Die Dunkelheit erweckt ihn sozusagen aus seiner Abgestumpftheit.
Ich finde gut, dass in der Geschichte noch Platz zur Interpretation ist. Ich mag es nicht, wenn alles vorgeschrieben wird. -
Was mir zum Beispiel gar nicht gefällt ist der Ausdruck der "lustigen Tabletten"... Das passt mMn gar nicht da rein. Ansonsten lässt sie schön viel Interpretationsfreiraum. Das kann gut aber auch schlecht sein.
-
Döner hat den Grundgedanken, den ich beim Ende der Geschichte hatte ganz gut erfasst.
Wieso die Geschichten soviel Freiraum bieten? Ich hasse es, den lesern alles vorgeschireben hinzusetzen. Bücher sollen Spaß machen und nicht nur abgestumpft Fakten verpacken. Man soltel anchdnekne müssen, sich Teile des Inhalts selbst erdenken, Zusammenhänge eigenstänig erkennen und was nicht noch alles. Dadurch macht das Lesen in meinen Augen erst richtig Spaß.
Und wieder Danke ich euch für das "Gut". =)
Grüße, adrians.
PS: Nur weil ich jetzt mod bin.. wo bleiben die Schei*e-Sager die sonst imemr bei meinen geschichten anwesend waren? Haltet euch nichtzurück =) -
PS: Nur weil ich jetzt mod bin.. wo bleiben die Schei*e-Sager die sonst imemr bei meinen geschichten anwesend waren? Haltet euch nichtzurück =)
HIER! HIER!
Nein,die pPllen und die Kameras gefallen mir Interpretationstechnisch schön...aber die Wände passen irgendwie nicht... -
Was hast du, Spacke, denn gegen die Pillen, mit denen ich dem mann einen neuen Charakterzug verpassen wollte, und du David, gegen die Wände, mit denen ih der Geschcihte eine gewisse Richtung geben wollte?
Erklärt euch bitte.
Ohne Erlärungen weiß ich nicht wie es gemeint ist... in Geschichten ist Interpretationsfreiraum gewünscht, in kritik ist er fehl am platz. =) -
ok..mir ist ziemlich klar wer die kameras und wer die pillen sein sollen.
Aber die Wände spielen ja eine entscheidende Rolle weil sie dauernd erwähnt werden. Der Protagonist fühlt sich durch die Wände geborgen und beschützt und spricht mit ihnen...alles klare Zeichen für gute Freunde.Die ja jetzt im Gegensatz zu den hinterlistigen Pillen und den beobachtenden Kameras stehen.
ABER die Wände beschränken die Hauptfigur doch nur und sie sprechen nie mit ihm...er flüstert ihnen nur hin und wieder was zu...das passt nicht zu Freundschaft... -
¤dit: Wiedereinmal Rechtschreibfehler.
Mhh...
Ja.. David ist da auf 'ne Interessante Sache gsetoßen. Zu schade, dass du den Zusammenhang nicht verstehst...
Nun denn, dann helfe ich dem Elch mal, bevor er sich frustriert vor einen Laster wirft. =)
Die Wände beschränken ihn, wie du sehr gut erkannt hast. Gleichzeitig geben sie ihm das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Zumindest im übertragenen Sinne. Am Ende muss er erkennen, wie schlecht die Wände für ihn waren.
Wie soll man das "übersetzen"?
Nun, gute Frage, die ich als Autor eigentlich am besten sollte beantworten können. Sollte. Das muss, sogesehen, jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt solche Menschen, und solche. Solche, die mit Isolation zurechtkommen oder sogar glücklich sind, und solche, die Isolation gar nicht abkönnen.
Aber leider gibt es auch eine dritte Gruppe. Und auf eben diese bezieht sich die Geschichte. Welche Gruppe meine ich? Nun... es gibt leider immer wieder Menschen, die sich ihrer Umwelt verschließen um Enttäuschungen und ähnlichem zu entgehen. Sie verstecken sich hinter Wänden aus Trauer, Angst und Verdrängung.
Vielleicht hilft dir dieser kleine Absatz, die Geschichte näher zu verstehen. Alles will ich dir ja auch nicht vorkauen. =)
Grüße, adrians.
Beitrag geändert: 23.10.2006 23:42:15 von adrians -
Ich finde die Geschichte auch ziemlich gut, aber sind die Wände in allen Gummizellen gelb?
Das Ding ist was mir zu der Geschichte einfällt, dass es passieren kann, wenn man als Person isoliert wird, schnell an sich selbst eingehen kann.
Nicht wirklich wegen sich selbst, sondern nur wegen den Gedanken die einen Plagen.
Irgendwann merkt man, wie wenig Sinn das alles hat.
Und was mir noch einfiel wenn man die ganze Zeit mit 'Pillen' vollgedröhnt wird...
Auch hier in Deutschland bist du als 'alter' Mensch aufgeschmissen.
Wenn du dann in nem Pflegeheim für ältere Menschen kommst und rumnölst wirst du auch mit Beruhigungsmitteln versetzt und so.
Und wenn irgendwann der alte Mann oder die alte Frau stirbt heißt es Herzstillstand und ne Obduktion wird natürlich nicht gemacht.
Ansonsten würde man sehen, dass die mit hoher Wahrscheinlichkeit an dem Dauer Rausch gestorben sind.
Oh^^ ich komm vom Thema ab.
Was ich noch sagen wollte, die Smilie-Tabletten find ich nicht so toll als idee.
ich weiß nicht vllt. ist es ja in echt so aber ich finds ein wenig plemplem.
wer macht denn smilies auf pillen o.Ô
¤dit: Raver natürlich^^
Beitrag geändert: 4.11.2006 18:37:41 von davidmuc -
Diskutiere mit und stelle Fragen: Jetzt kostenlos anmelden!
lima-city: Gratis werbefreier Webspace für deine eigene Homepage