Grundeinkommen statt Hartz4
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Auch hier sehe immer wieder, dass viele Mitbürger nicht mit Hartz4 bzw. mit dem derzeitigen Sozialsystem einverstanden sind. Daher mal ganz konkret die Frage an die LIMANER: Was haltet ihr den alternativ zu Hartz4 von einem bedingungslosen Grundeinkommen? Wie ist eure Meinung dazu?
Um dazu etwas mehr zu erfahren, habe ich hier ein Interview von einen Verfechter dieser anderen Möglichkeit, den Staat etwas "sozialer" zu gestalten, eingestellt. Dadurch ergäbe sich auch für Menschen, die nicht in der Lage sind oder einfach ihre Berufung nicht mit der derzeitigen Leistungsgesellschaft vereinbaren können, ein Weg, in unserem Staat menschenwürdig zu leben.
Weitere Infos dazu liefert Wikipedia: Grundeinkommen
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oder einfach ihre Berufung nicht mit der derzeitigen Leistungsgesellschaft vereinbaren können
Ja ich fühle mich auch berufen den ganzen Tag im Bett zu bleiben und Fernsehen zu gucken ;)
Zum Thema:
Von der Grundidee finde ich das Grundeinkommen gerechter als Hartz 4, weil man dann nicht "bestraft" wird, dass man arbeitet. "Leistung muss sich wieder lohnen" könnte ich mir damit schon eher vorstellen.
Aber ohne genau durchgerechnetes Konzept kann man sich noch kein Urteil erlauben. -
hm...
das hat gute und schlechte seiten:
viele leute, die bisher sehr schlecht verdienen, sehen keinen Anreiz zum Arbeiten
irgendjemand muss das bezahlen... wer wird das wohl sein??? richtig, die das Geld bekommen...
dann sind wirklich alle Bankdaten von einem Konto aus angesteuert... wie lange wird es wohl dauern, bis irgendein hacker oder was weiß ich dort durchkommt??? SIcherheit ist dann nciht mehr so gut... vor allem bei so vielen Leuten
Wer darf gehalt beziehen? etwa jeder Bürger? jeder Haushalt? da wird auch wieder differenziert... bisher gibt es etliche Haushalte, wo ein Partner richtig kohle scheffelt und der andere bekommt halt nix... dasheißt, dass auch die reichen noch mehr geld bekommen...
oder willst du das ganze Lohnsystem angleichen??? von heute auf Morgen??? Dann sind wir wieder im Sozialismus...
ach ja, was ich noch vergessen habe:
Wie viele Leute wollen die Leute aus ihrem betgrieb rausschmeißen in massen und würden diese Gelegenheit nutzen???
Beitrag zuletzt geändert: 26.2.2010 20:55:26 von sebulon -
mh!?! Also ich meine in Deutschland muss NIEMAND verhungern oder erfrieren!!
Klar, wer nicht arbeitet, warum auch immer, dem geht es nicht gut. Aber wieviele sogenannte "arme" Mitbürger rauchen? Wer genug Geld hat, es in die Luft zu pusten, der soll bitte nicht klage.
Leider habe ich oben selber einen großen Fehler gemacht: ich habe alle über einen kamm geschert. Aber wie soll man trennen? Es gibt den alleinerziehenden Vater, der nicht arbeiten kann, weil er seine Kinder erzieht und den, der einfach "null bock auf Arbeit" hat und auch nicht arbeitet.
Solange dabei nicht unterschieden wird, wird es keine Gerechtigkeit geben.
Sachleistungen finde ich in dem Zusammenhang nicht schlecht. Es wird damit gesteuert, wer was bekommt. Schulsachen für die Kinder und der Lebensunterhalt für Erwachsene. Weiterbildung wäre auch noch was. Aber eben nichts, was man nicht braucht, wie z.B. die oben erwähnten Zigaretten,
Gruß
Frank
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Ich habe mir das Interview von oben einmal angehört. Der Mann am Telefon redete ja von 800 bis 1000 Euro Monatlich Grundeinkommen für jeden Bundesbürger. Und das kriegt jeder ohne irgendwelche Auflagen und ohne irgendetwas zu tun, so wie ich das verstanden habe. Ein Tiefbauarbeiter zum Beispiel hat für eine 40 Stundenwoche pro Monat ca 1100 bis 1200 Euro Nettlolohn und muß schwer arbeiten. Mit meinen 40 Wochenstunden in der Altenpflege verdiene ich gerade mal 1040 Euro Netto. Ja so ist das. Da muß ich meinen Vorrednern recht geben, warum soll ich schwer arbeiten, wenn ich nur 40 Euro Monatlich einbüse und daheimbleiben kann?
Meine Meinung dafür ist, daß an dieses Grundeinkommen Bedingungen geknüpft werden, wie zum Beispiel eine vergütete Arbeit, bzw das Grundeinkommen dazu genutzt wird um schlecht bezahlte Arbeiten ein bisschen aufzubessern. Irgendwoher muß das ja finanziert werden und von den paar Reichen in Deutschland denke ich nicht, daß die 600 bis 900 Milliarden Euro fianzieren können durch irgendwelche Steuererhöhungen. Denn der Anreiz für die Durchschnittsbevölkerung daheimzubleiben wird ja durch die 800 bis 1000 Euro pro Monat ja erst recht gegeben. -
fcr schrieb:
oder einfach ihre Berufung nicht mit der derzeitigen Leistungsgesellschaft vereinbaren können
Ja ich fühle mich auch berufen den ganzen Tag im Bett zu bleiben und Fernsehen zu gucken ;)
Wenn das so ist, warum denn nicht? Diejenigen müssen trotzdem essen und werden Kleidung oder sonstiges kaufen und damit dann über eine Mehrwertsteuer auch zu Steuereinnahmen beitragen.
Die Frage ist doch, ob die Mehrheit der Bevölkerung weiterhin in einer Gesellschaft leben will, in der jeder fast ausschließlich danach beurteilt wird, was er leisten kann, oder ob es auch noch andere Kriterien gibt die jemanden zu einem "guten" Menschen machen.
Sollte tatsächlich auch in Zukunft nur das Leistungsprinzip gelten, kann man Studiengänge wie beispielsweise Schauspieler - oder Kunst allgemein - eigentlich abschaffen. Die Quote derer, die davon wirklich leben können ist wohl ziemlich gering. Aber ist Kunst nicht auch ein Ausdruck einer fortschrittlichen Kultur?
kalinawalsjakoff schrieb:
Mit meinen 40 Wochenstunden in der Altenpflege verdiene ich gerade mal 1040 Euro Netto. Ja so ist das. Da muß ich meinen Vorrednern recht geben, warum soll ich schwer arbeiten, wenn ich nur 40 Euro Monatlich einbüse und daheimbleiben kann?
Weil du dann eben ein Grundeinkommen hättest, plus das, was du noch durch Arbeit dazuverdienen willst.
Gerade im Bereich der Alten und Kranken gibt es doch heute schon genug Ehrenamtliche, ohne die das gar nicht funktionieren würde. Daran sieht man doch, wie kaputt das derzeitige System ist. Jemand der in der Rüstungsindustrie arbeitet oder umweltschädliche Autos baut, kann besser leben, als jemand, der sich um Menschen kümmert, die nicht (mehr) in der Lage sind zu "leisten". Ist doch idiotisch, oder etwa nicht?
Beitrag zuletzt geändert: 27.2.2010 8:00:00 von michabraun -
Ich denke die "Alternative" ist keine. Hartz 4 ist vielmehr, das, was sich Deutschland gerade als "Grundsicherung" leisten kann. Dazu gehört auch, dass Deutschland als Staat es sich nicht leisten kann, jedem die Entscheidung zu überlassen, ob er Lust hat zu arbeiten oder nicht.
Sowenig ich Westerwelles Stammtischparolen in irgendeiner Hinsicht hilfreich für die Debatte darüber halte, wie wir unser Sozialsystem und die Wahrung der Chancengleichheit vom Staat aus organisieren können, sowenig halte ich den Staat für den Weihnachtsmann, der seine Süßen ganzjährig aus dem Geschenkebeutel versorgen kann.
Übrigens gilt auch für die weniger Bemittelten der Grundsatz das Eigentum verpflichtet. Mit welchem Grund sollte irgendwer hohe Steuern von den oberen Einkommensgruppen fordern wollen, wenn er selbst zu keinerlei Beitrag für das Gemeinwesen bereit ist?
Die Ideen von der Rundumfinanzierung der Untätigkeit schaden am meisten der Mehrzahl derjeniger die gegen ihren Willen in Hartz 4 geraten sind und alle Hilfe verdienen wieder in Lohn und Brot - will sagen Teilhabe an der Gesellschaft - zu kommen.
gruß
sf-media -
Bei der SPD tut sich etwas in Richtung Grundeinkommen
Eine Projektgruppe der Rhein-Erft-SPD hat einen Antrag zum "Solidarischen Grundeinkommen" ausgearbeitet. Dieser wird nun im Juni innerhalb der Partei diskutiert und konkrete Lösungen zur Finanzierung und die stufenweise Einführung vorgestellt.
Was mit dem Grundeinkommen bezweckt wird - auch in Bezug auf eine neue Kultur, bzw. ein Leben ohne Leistungszwang - und wie es funktionieren kann, steht übersichtlich in diesem pdf: Übersicht "Solidarisches Grundeinkommen" Auch den ausführlichen Antrag kann man als pdf herunterladen: Antrag "Solidarisches Grundeinkommen"
Eure Meinung dazu interessiert mich. Gerade, weil es im Moment auch bei den Piraten ein paar Leute gibt, die ihre Meinung zu dem Thema geändert haben. Und hier gibts doch ein paar Leute mit Augenklappe, oder
Ich persönlich bin sehr gespannt, was daraus wird. Auf jeden Fall ist es nun nicht mehr nur ein Hirngespinst von ein paar "Idioten". Gerade wenn man das Platzen der Luftblasen unseres derzeitigen System betrachtet, wird es meiner Meinung nach einfach Zeit, sich über Alternativen zu den heutigen Lebensbedingungen unserer Gesellschaft Gedanken zu machen.
Beitrag zuletzt geändert: 20.5.2010 21:43:24 von michabraun -
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