Filmkritik Avatar
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So, dann will ich mal wieder !!
Nachdem ich es am Mittwoch nicht mehr geschafft hatte, stand gestern Abend endlich Avatar - Aufbruch nach Pandora auf dem Kalender. Natürlich in 3D.
Selten hat mich ein Film derart tief mitgerissen in seine Welt, selten hat mich ein Film alles um mich herum vergessen lassen und selten war ich am Ende so enttäuscht das der Zauber schon vorbei sein soll. Dies wird sicher einer der wenigen Filme, die ich wohl mehrfach im Kino genießen werde. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Pandora, das ist James Cameron pur. Endlich wieder. Immerhin hat es seit Titanic 12 Jahre gedauert bis mal wieder ein Cameron im Kino läuft und er kann es immer noch. Cameron, der mit Filmen wie Titanic, Terminator, Abyss oder Aliens Filmgeschichte schrieb, öffnet mit Avatar in selbigem nun ein neues Kapitel. Das klingt ziemlich nach Heldenverehrung, ist es aber nicht. Es stimmt einfach Wort für Wort.
Avatar, ein Film mit einer mehr als 10jährigen Entstehungsgeschichte. Nun endlich fertig auf großer Leinwand. Ein Film, in dem es um den klassischen Konflikt gut gegen böse geht. Ein Film, in dem es wie einst bei David gegen Goliath um den gnadenlosen Eroberer vs. harmloses Naturvolk geht. Hier geht es um Technikglaube, Industriealisierung und Wissenschaft gegen Glaube, Naturverbundenheit und Zufriedenheit. Ein klassisches Thema, dass zu allen Zeiten funktioniert und die Massen zu begeistern weiß.
Avatar, so sehr die Geschichte den Allmachtsgedanken einer technokratischen Gesellschaft, die rücksichtslos Resourcen ausbeutet abstempelt, so sehr demonstriert der Film das technisch machbare auf zur Zeit höchstmöglichem Stand. Mehr als 60% des Films ist reine CGI und er ist komplett in 3D gefilmt. Eine halbe Milliarde Dollar flossen in seine Produktion. Rekord. Und der ist jeden verdammten Penny wert.
Zur technischen Seite kann man nicht viel sagen außer... perfekt. Mehr muss man gar nicht sagen. Pandora, eine wundersame, bunte Dschungelwelt, so anders, so faszinierend, so tödlich. In prächtigen Bildern wird uns diese Welt gezeigt und schnell merkt man, dass diese Welt viel mehr zu bieten hat als Rohstoffe in Form von Erz (liebevoll Unoptanium genannt), eben "more than meets the eye"... Und in der Tat habe ich es nicht geschafft den unglaublichen Detailreichtum, den James Cameron uns hier serviert, voll zu erfassen. Zu oft konnte man sich gar nicht entscheiden wo man zuerst hingucken soll weil alles so... wunderschön ist.
Avatar erzählt die Geschichte von Jake Sully, gespielt von Sam The Terminator Worthington, der als rollstuhlfahrender Marine nach Pandora versetzt wird um seinen dort getöteten Zwillingsbruder zu ersetzen. Er wird gebraucht um einen speziellen Avatar zu steuern. Ein künstlich geschaffenes Wesen vom Volke der Na'vi. Er soll das primitive Eingeborenenvolk infiltrieren. Das tut er auch. An seiner Seite die Häuptlingstochter Neytiri "gespielt" von Zoë Saldaña (Uhura aus Star Trek) und das liebenswerteste CGI Wesen nach ET... Natürlich kann sich jetzt jeder denken das aus dem Saulus ein Paulus wird, je mehr Jake über das Volk der Na'vi erfährt, und nachdem durch einen Militärschlag die Welt der Na'vi am Boden liegt, wendet sich das Blatt. Unter Führung von Jake schlagen die Jedi, Verzeihung die Na'vi zurück, mit Pfeil und Bogen gegen das hochgerüstete Militär... Über die Situation der Menschheit wird nicht viel erzählt, die Erde scheint sämlicher Rohstoffe beraubt und die Wirtschaftslage wenig rosig zu sein.
Doch Avatar wäre nicht Avatar ohne die 3D-Brille. Natürlich wird der Film auch als 2D-35mm-Version gezeigt, doch richtig gesehen hat man ihn erst in 3D-Digitalprojektion. 3D, ja, alle die sich noch an Tutti-Frutti und der weiße Hai in 3D erinnern können, können ruhig durchatmen. Den ganzen Film über drängt sich der 3D Effekt nie in den Vordergrund. Nie hat man das Gefühl das dieser oder jener Effekt-Shot lediglich die tolle Technik darstellen soll. Man hat sich sehr schnell an den räumlichen Eindruck gewöhnt da er immer dezent im Hintergrund bleibt. 3D wird hier ausschließlich genutzt um dem Bild eine phantastische Tiefenwirkung zu geben. Eine ganz tolle Sache. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen. Es ist tatsächlich eine neue Art Filme zu drehen, Filme zu erleben auf der Leinwand.
Der Film bleibt bei allem Machbaren doch stets auf dem Teppich; obwohl losgelöst von jeder Realität, von Naturgesetzen, wäre noch viel mehr und ganz anderes möglich gewesen. Doch mehr hätte mal wieder in übertriebener Effekthascherei geendet. So erzählt der Film in wunderschönen Bildern, die so tatsächlich noch nie jemand gesehen hat, eine tolle Geschichte voller Aktion, Dramatik, Romantik, voller Verzweiflung und Hoffnung. Voller Schönheit.
Eine ehrliche, schonungslose und zutreffende Gesellschaftskritik wie selten gesehen, vor allem aus den USA. Hut ab.
Schauspielerich gibt es nichts zu bemängeln. Wenige stereotypische Charaktere die einem aber helfen schnell in die neue Welt hineinzufinden. Dank 2 1/2 Stunden Laufzeit nimmt sich der Film auch alle Zeit, die er braucht, um sich zu präsentieren. Am Ende bleiben keine Fragen offen. So muss es sein. Nur dieses hätte ich etwas anders gestaltet, obwohl es so auch nicht schlecht ist. Zwar erwartet aber trotzdem ein wenig abrupt. ...und erst am Ende ist mir aufgefallen das am Anfang was fehlte.
Musikalisch gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln. Zwar ist der Soundtrack wenig hitverdächtig und bleibt auch nicht im Ohr, doch gibt er jeder Szene erst den richtigen Schliff. Bravo.
Noch ein Wort zur Tecknik. Es gibt ja mehrere 3D-Systeme. Das Kino gestern hatte Dolby 3D (Infitec) und Kinoton DCP 30 Digitalprojektor.
13,50€ hat die Karte gekostet... egal!
Von mir bekommt Avatar 3D eine absolut verdiente 9.5/10.
Gruß
Redouan
Beitrag zuletzt geändert: 9.1.2010 1:04:33 von redouan -
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Nun einen Thread über den Film gibt es schon
http://www.lima-city.de/thread/avatar-aufbruch-nach-pandora
Erst die Suche bitte benutzen -
Der sechste Thread von oben -> http://www.lima-city.de/thread/avatar-aufbruch-nach-pandora
Geschlossen bis der zuständige Mod da war -> hier bitte nicht mehr schreiben
edit - kalina war vielleicht schneller, dafür hab ich das letzte Wort
Beitrag zuletzt geändert: 9.1.2010 1:07:34 von sonok -
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