Expandiert das Universum doch nicht?
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Der Professor für theoretische Physik Christoph Wetterich (Heidelberg) hat ein neues Denkmodell zur Geschichte des Universums engeführt (siehe Physikprofessor Wetterich erfindet Universum neu, englischsprachig auch in nature: Cosmologist claims Universe may not be expanding).
Sein Denkansatz geht davon aus, dass die beobachtete Rotverschiebung der meisten Lichtemissionen im Weltall nicht notwendig darauf zurückzuführen ist, dass sich die Lichtquellen voneinander entfernen, sondern dass die Massen der Elementarteilchen seit dem Urknall zugenommen haben. Sollte dies der Fall sein, würde sich ebenfalls hieraus eine Rotverschiebung ergeben, auch wenn der Abstand zwischen Lichtquelle und Lichtziel gleich geblieben ist: In der Zeit, als das Lichtteilchen emittiert wurde, war die Masse des Emittierenden geringer als heute und die Energie des Photons geringer.
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Je weiter eine Galaxie von der Erde entfernt ist, desto länger waren ihre Photonen zu uns unterwegs. Folglich sehen wir die Sterneninsel in dem Zustand, den sie innehatte, als sie das Licht aussandte.
Der gleiche Effekt wäre zu beobachten, wenn die Masse aller Objekte im All einst geringer gewesen und seither konstant angestiegen wäre. Dann erschiene uns das Licht ferner Galaxien im Vergleich zu den Frequenzen naher Himmelskörper ins Rote verschoben, und zwar proportional zu ihrer Entfernung. Auf diese Weise würde die Rotverschiebung den Eindruck erwecken, die Galaxien flögen von uns weg – auch wenn sie es nicht tun. Betrachtet man diese alternative Interpretation der Rotverschiebung mathematisch, ergibt sich ein neues Bild der Kosmologie.
Ich finde diesen Denkansatz äußerst interessant. Nach dem Standardmodell müste man davon ausgehen, dass das Universum expandiert, und zwar mit derzeit sogar mit zunehmender Geschwindigkeit. Bislang ist es aber schwer erklärlich, was nun das Universum "immer schneller" auseinandertreiben könnte.
Aus wissenschaftlicher Sicht hat der alternative Denkansatz den Vorteil, dass man zur Zeit des Urknalls keine Singularität annehmen muss (Unendlichkeiten hassen Kosmologen ja wie die Pest )
Allerdings: Im Artikel steht auch, dass die Hypothese auch einen großen Nachteil hat: sie lässt sich nämlich (derzeit?) nicht testen. - Auch ist es wiederum schwer erklärlich, was im Laufe der Zeit die Elementarteilchen schwerer macht.
Ich meine - auch wenn der neue Denkansatz sich im Nachhinein als falsch erweisen sollte - es könnte sich dennoch lohnen, ihn weiter zu verfolgen, zumal er ja mathematisch korrekt sein soll (was ich aber aufgrund meiner geringen mathematischen Kenntnisse nicht beurteilen kann, vieleicht gibt es ja Mitleser, die dies besser können, für diese siehe hier eine Downloadmöglichkeit - siehe oben rechts). -
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