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BIP sinkt, Schwarzmarkt rein?

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  1. Autor dieses Themas

    g****e

    Moin,
    ich hab gerade Nachrichten gesehen und dachte ich hör nicht richtig. Das deutsche BIP ist gesunken. Das ist auch recht ok, kann ja nicht immer nur hoch gehen. Damit das BIP nicht zu stark sinkt, und in Zukunft die Chance besser ist, dass es wieder steigt, zählt man nun zum BIP auch Zwangsprostitution, Drogenhandel, Schwarzhandel, im groben den ganzen Schwarzmarkt, alles illegale.
    Und da hats mich erschrocken: WTF? Wie kann man sowas reinnehmen? Akzeptieren und für gut beheißen? Geld ist Geld, zahlen keine Steuern, aber natürlich wirds für die Statistik für den internationalen Vergleich mit reingezogen? Ich find das ein bisschen Wage, vor allem, weil die Zahlen nicht wirklich angebbar sind in meinen Augen, oder sehe ich das anders?

    Liebe Grüße
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  3. ich habe ja diese Nachrichten nicht gehört, daher die Frage - war da wirklich die Aufzählung der kriminellen Tätigkeitsbereiche ?

    irgendwie ja auch ein Zeichen der Hilflosigkeit, aber auch des Anerkennens von Realitäten ... Kriminalität wird es immer geben. Und "Umsätze" damit.
    --
    ps - edit / ich erlaube mir aus einem aktuellen Artikel in der Welt zu zitieren, so dass jeder hier gleich lesen kann, was gemeint ist. ... link ist ...
    http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article131245718/Schmuggel-und-Drogenhandel-steigern-das-BIP.html

    also wird man in Zukunft auch vergleichen können, in welchen Staaten die kriminellen Kartelle "effektiver, ertragreicher" sind.
    Find ich persönlich doch etwas erschreckend, auch wenn ich den Kopf nicht in den Sand stecke, normalerweise.
    Aber, was den reisserischen Titel 'Kiffen für die Konjunktur' betrifft - zitiere ich kurz aus anderen Quellen zur Situation der Legalisierung in den USA ...
    ... 5 Monate nach der Legalisierung steigen die Einnahmen in Colorado und die Kriminalitätsraten sinken ...

    ---

    Kiffen für die Konjunktur? Drogen und Waffen zählen zur Wirtschaftsleistung dazu?
    Klingt unglaublich, ist aber zum Teil Realität. Die Europäische Union (EU) will Konjunkturdaten international besser vergleichbar machen und schreibt daher ihren Mitgliedstaaten ab dem 1. September neue Regeln zur Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vor, das alle erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen erfassen soll. Das Statistische Bundesamt wendet die neue Methode bereits an – und hat sie für mehr als 20 Jahre rückwirkend durchgerechnet.

    Prostitution und Schwarzarbeit erhöhen die deutsche Wirtschaftsleistung schon länger. Nun steigern auch Drogenhandel und Tabakschmuggel das BIP. Die Folge: Für manche Jahre seit 1991 fällt die deutsche Bilanz besser aus als zunächst berechnet. In anderen ist das Wachstum aber geringer.

    Die Einbeziehung illegaler Aktivitäten ist nicht unumstritten. Ein Experte des Statistischen Bundesamtes hält den Schritt aber für sinnvoll: "So gibt es Länder, in denen Drogen verboten sind, aber Alkohol erlaubt ist – es gibt aber auch Länder, in denen es umgekehrt ist. In manchen europäischen Ländern sind nur bestimmte Drogen verboten, andere dagegen legal."

    Ohnehin gebe es – von der Steuerhinterziehung abgesehen – wirtschaftlich betrachtet keinen Unterschied zwischen Tabakhandel und Tabakschmuggel: In beiden Fällen werde eine Dienstleistung erbracht. Allerdings gibt es für Statistiker einen spürbaren Unterschied: Die Erhebung der Daten ist ungleich komplizierter.

    /zitat ende

    Beitrag zuletzt geändert: 15.8.2014 12:17:22 von flamm
  4. Viele Entscheidungen der Europäischen Union betrachte ich mit Skepsis, diese aber scheint recht sinnvoll zu sein. Jeder Staat lügt sich doch die Zahlen so zurecht, dass es paßt. Wenn da nun etwas mehr Transparenz hineinkommt, dann ist die Richtung doch o.k.

    Man muß auch bedenken, dass viele Reihengeschäfte oder innerbetriebliche Umsätze nicht korrekt gemeldet werden. Bei großen Unternehmen können da immense Zahlen im Spiel sein. Wenn man die Zahlen verfolgen würde, dann wäre vermutlich der hier hinterfragte Anteil an illegalen und moralisch verwerflichen Umsätzen im Vergleich dazu verschwindend gering.
  5. nö, die Zahlen sind nur erratbar... deswegen heißt es ja Schwarz... für den Staat nciht konkret nachvollziehbar...

    Aber Länder wie Italien haben das auch benutzt, um ihre zahlen zu schöänen, griechenland wollte das machen, wurde aber untersagt...

    Ich finde es auch nicht richtig, weil das keine Konkrete Zahlen sind, mit denen ein Staat rechnen kann...

    aber da für BWLer und Juristen Statistiken das non-plus-ultra der Wahrsagekunst Wirtschaftsplanung ist und es Statistiken schon vor dem ersten Menschen und erster Wirtschaftlicher Tätigkeit gab, deswegen ist es nunmal primäres Ziel unserer Führungselite, diese Statistiken schön aussehen zu lassen...

    zusätzlich war das BIP für die Kreditwürdigkeit eines Staates erforderlich, ich denke, trotz schuldenabbau, dass wenn dieser Schritt gegangen wird, dass da vielleicht was größeres in der Planung auf uns zufliegt, was uns richtig böse auf die Füße fallen wird... ich denke da sollte man etwas wachsamer sein, was unsere gewählten Hampelmänner in Berlin die nächsten Monate beschließen...
  6. mein-wunschname

    mein-wunschname hat kostenlosen Webspace.

    sebulon schrieb:
    Ich finde es auch nicht richtig, weil das keine Konkrete Zahlen sind, mit denen ein Staat rechnen kann...



    Zu "konkret":
    Sehr viele Angaben in der amtlichen Statistik beruhen auf Schätzgrößen. Das fängt schon bei so scheinbar einfachen Werten wie der Bevölkerungszahl an. Das hat man ja vor einigen Monaten gesehen, als die Ergebnisse des Zensus 2011 veröffentlicht wurden und die Bevölkerungszahl insgesamt und insbesondere in den Großstädten viel niedriger war.

    Ansonsten ist das mal wieder so eine typische Sommerlochmeldung die teilweise durch Verkürzung, Vereinfachung usw. in der Mediendarstellung nicht gerade dazu beiträgt, das Verständnis für solche Dinge zu erhöhen, z.B. der Aufmacher auf der Website einer Tageszeitung:
    Die deutsche Wirtschaft verliert an Schwung: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im zweiten Quartal 2014 um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück.

    Ab September dürften die BIP-Zahlen absolut allerdings wieder steigen. Denn: Was normalerweise eine Skandalgeschichte ausmacht, wird künftig Teil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sein.


  7. mein-wunschname schrieb:


    Zu "konkret":
    Sehr viele Angaben in der amtlichen Statistik beruhen auf Schätzgrößen. Das fängt schon bei so scheinbar einfachen Werten wie der Bevölkerungszahl an. Das hat man ja vor einigen Monaten gesehen, als die Ergebnisse des Zensus 2011 veröffentlicht wurden und die Bevölkerungszahl insgesamt und insbesondere in den Großstädten viel niedriger war.




    Ja und nein. Bevölkerungszahlen sind jetzt ein Beispiel von Schätzgrößen... Finanzgeschichten sind in der Regel korrekte Angaben, die belegt sind, wie der Haushalt, Arbeitslosenzahlen(auch wenn statistisch sauviel rausgerechnet wird oder wenn Daten verspätet geliefert werden und zum Stichtag nciht verfügbar, dann wird auch mal eine Prognose daher genommen und in die restlichen Werte eingerechnet), aber darum gehts ja nciht. Das sind ja die Zahlen, die dem Volk präsentiert werden... für die Interne Wertung liegen teilweise ganz andere Statistiken vor... und das ist ja das wichtige, dass mit den richtigen Zahlen gearbeitet wird, während der Rechenschaftsbericht fürs Volk etwas geschönt wird... WEnn jetzt aber die Schattenwirtschaft mit rein kommt, dann kannst du wirklich alles vergessen was da an Statistik rauskommt...
  8. Da sprechen wir ja über den großen Graubereich, wo die Abteilungen Kreative Buchhaltung mit Elastische Budgeterstellung und Kreative Statistikerstellung (um nur einige zu nennen) zur Musik des Kriminaltangos ein Tänzchen auf's Parkett legen, mit immer wieder frisch aktualisierten Notenblättern dieses schönen Musikstückes, wobei die ausführenden Musiker die Notenblätter nonchalant ignorieren, weil sie das Stück ohnehin im Schlaf beherrschen und Falschspielen auch kein Malheur ist.
    ('tschuldigung, das war jetzt etwas kreative Formulierung)

    ad Sommerloch ... ich glaube da geht es, abgesehen von Sommerlochtauglichkeit, um eine aktuelle Meldung
    (EU) .. schreibt daher ihren Mitgliedstaaten ab dem 1. September neue Regeln zur Berechnung des (BIP) vor


    Beitrag zuletzt geändert: 16.8.2014 0:31:12 von flamm
  9. Autor dieses Themas

    g****e

    Hier mal ein Artikel dazu, den ich gefunden habe:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bruttoinlandsprodukt-bip-kuenftig-mit-drogenhandel-und-tabakschmuggel-a-960620.html

    Mich hat das irre "schockiert". Ich meine, warum? Nur weil man Angst vor einer Rezession hat?

    Gesehen hab ich das übrigens heut morgen auf N24.

    Liebe Grüße
  10. mein-wunschname

    mein-wunschname hat kostenlosen Webspace.

    sebulon schrieb:
    mein-wunschname schrieb:


    Zu "konkret":
    Sehr viele Angaben in der amtlichen Statistik beruhen auf Schätzgrößen. Das fängt schon bei so scheinbar einfachen Werten wie der Bevölkerungszahl an. Das hat man ja vor einigen Monaten gesehen, als die Ergebnisse des Zensus 2011 veröffentlicht wurden und die Bevölkerungszahl insgesamt und insbesondere in den Großstädten viel niedriger war.




    Ja und nein. Bevölkerungszahlen sind jetzt ein Beispiel von Schätzgrößen... Finanzgeschichten sind in der Regel korrekte Angaben, die belegt sind, wie der Haushalt, Arbeitslosenzahlen(auch wenn statistisch sauviel rausgerechnet wird oder wenn Daten verspätet geliefert werden und zum Stichtag nciht verfügbar, dann wird auch mal eine Prognose daher genommen und in die restlichen Werte eingerechnet), aber darum gehts ja nciht. Das sind ja die Zahlen, die dem Volk präsentiert werden... für die Interne Wertung liegen teilweise ganz andere Statistiken vor... und das ist ja das wichtige, dass mit den richtigen Zahlen gearbeitet wird, während der Rechenschaftsbericht fürs Volk etwas geschönt wird... WEnn jetzt aber die Schattenwirtschaft mit rein kommt, dann kannst du wirklich alles vergessen was da an Statistik rauskommt...


    Hast du für
    Das sind ja die Zahlen, die dem Volk präsentiert werden... für die Interne Wertung liegen teilweise ganz andere Statistiken vor... und das ist ja das wichtige, dass mit den richtigen Zahlen gearbeitet wird, während der Rechenschaftsbericht fürs Volk etwas geschönt wird.

    irgendwelche Belege?

    Mir ist bisher nur bekannt, dass das Statistische Bundesamt zu einem sachlich und zeitlich definierten Sachverhalt genau einen Wert ermittelt.

  11. Autodiebe , Auftragsmörder tragen so gesehen doch auch zum BIP bei.
    Oder wird diese "Wirtschaftsleistung" im jeweiligen Herkunftsland des Gewerbetreibenden in die Statistik eingerechnet ?

    Soll das letztendlich auf ein AugenZudrücken vor Schwarzgeld, Schattenwirtschaft, Offshore-Konten und den teils dreisten Methoden anderer Länder in Sachen Budgetkosmetik hinauslaufen ?

    :. Die normative Kraft des Faktischen .:
    .am Werk.
    . & der ewige kampf gut gegen böse.


  12. mein-wunschname schrieb:


    Mir ist bisher nur bekannt, dass das Statistische Bundesamt zu einem sachlich und zeitlich definierten Sachverhalt genau einen Wert ermittelt.



    Ja und nein.

    Wenn zu einem Stichtag nicht alle Daten vorlagen, dann wird das durch Prognosen ergänzt. Wenn die Daten dann alle vorliegen, dann wird nachkorrigiert... und wenn ich alleine mal schaue, was ich damals intern für Zahlen an ALG II beziehern gesehen habe (+Aufstocker), dann sehe, was veröffentlicht wird, ganz ehrlich, wenn du sagst 1 Empfänger entspricht 1m Seil und du legst das aneinander, dann kannst du dieses Seil nehmen und einmal München-Hamburg und zurück ablaufen und das Seil verlegen und hast nach der 1. Runde immer noch einiges an Seil über...

    und ich sehe es so, dass Leute, die neben einem Fulltime Job immer noch so wenig Geld kriegen, dass sie Aufstocken müssen, weils sonst nciht reicht, nicht ordentlich bezahlt werden und es damit auch nicht als ganzer Arbeitsplatz gewertet werden kann... und diese Leute werden intern auch noch als Arbeitssuchend gewertet, d.h. kriegst du ein Stellenangebot, was besser bezahlt ist und wo der Staat dir weniger Zuschüsse zahlt, musst du deine alte Stelle kündigen und die neue antreten, und sei es wegen 50€... sonst werden dir die Zuschüsse gesperrt...
  13. Hallo :wave:

    ggamee schrieb:
    Hier mal ein Artikel dazu, den ich gefunden habe:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bruttoinlandsprodukt-bip-kuenftig-mit-drogenhandel-und-tabakschmuggel-a-960620.html

    Mich hat das irre "schockiert". Ich meine, warum? Nur weil man Angst vor einer Rezession hat?


    Ich verstehe nicht, wo dein Problem ist. Auch Drogenhandel und Tabakschmuggel tragen zum BIP bei. Pauschal würde ich mal vermuten, dass das schon bei vielen Ländern mit eingerechnet wird. Da kann ich natürlich falsch liegen.

    mfg :wave:
  14. Diskutiere mit und stelle Fragen: Jetzt kostenlos anmelden!

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