Bildungsforscherin will Hausaufgaben abschaffen
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Heute morgen habe Ich etwas im Radio gehört, was mich sehr schokierte.
Schule ohne Hausaufgaben – für viele Kinder und Jugendliche klingt das nach einem fernen Traum. Besonders Schüler aus sozial schwächer gestellten Familien brechen oft frustriert über ihren Büchern zusammen, weil das Elternhaus aufgrund von Sprachproblemen oder anderen Barrieren nicht die nötige Unterstützung leisten kann.
Deshalb fordert Bildungsexpertin Jutta Allmendinger, die lästige Paukerei zuhause ganz abzuschaffen. Es sei viel besser, den Lernstoff im Unterricht selbst in kleinen Gruppen zusammen mit dem Lehrer noch einmal durchzuarbeiten. Voraussetzung dafür sei die Umwandlung aller Schulen in Ganztagsschulen. „Hausaufgaben alten Stils zementieren soziale Ungleichheit“, sagte die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung.
(Quelle: SWR3)
Seitdem denke ich darüber nach, was die Forscherin damit erreichen möchte. Ich denke, dass Hausaufgaben einen wichtigen Punkt in der Schule einnehmen, auch in seinem üblichen Umfeld lernen zu können. Ich habe z.b. bis zur 6. Klasse sehr gerne Hausaufgaben mit meinem Bruder und meiner Mutter gemacht, denn meinem Bruder konnte ich helfen und meine Mutter mir. Somit tragen (besonders in meinem Fall) doch die Hausaufgaben sehr stark zum Familienleben bei.
Später machte Ich meine Hausaufgaben lieber alleine. Ich denke, dies wäre eine sehr gute Vorbereitung auf die Oberstufe (in meinem Fall wäre es die MSS) gewesen. So denke ich, lernt man selbstständig zu Arbeiten.
Was ich ganz und garnicht verstehe ist, dass die Bildungsforscherin das Abschaffen der Hausaufgaben damit begründet, dass Sozial Schwächere hierdurch erneut hinten anstehen würden. Was haben den Hausaufgaben mit dem sozialen Stand zu tun? Bauen Hausaufgaben nicht auf den Unterricht auf und sollen ihn vor bzw. nachbereiten?
Und wenn ein Kind in der Schule doch schon die Materialien zur Verfügung hat (was nebenbei vom Staat gefördert wird, durch Lehrmittelgutscheine bzw. die Schulbuchausleihe), warum soll es die selben nicht auch zuhause zur Verfügung haben?
Ich denke, man sollte nicht die Hausaufgaben abschaffen, sondern sozial Schwache Familien mit lernwilligen Kindern mehr fördern.
Sicher kann eine Familie, die sich von im schlimmsten Fall Arbeitslosengeld ernährt, weniger einfach den Zugang zu modernen Medien leisten, aber könnte man Familien, denen es so ergeht, jedoch die Kinder ein enormes Interesse am lernen zeigen, nicht fördern?
Können man solchen Familien nicht Medien (wie Computer, Internet) zur Verfügung stellen? Mißbrauch dieser Artikel lässt sich vorbeugen, indem man Geräte auf deren Bestimmungsort aufbaut.
Man beachte, wie viele noch vollkommen funktionsfähige Rechner entsorgt werden, nur weil ihre Hardware nicht mehr aktuell genug ist. Solchen "Elektroschrott" könnte man doch sozial schwächer gestellten Familien zur Verfügung stellen.
Zum surfen, emailen und Arbeiten reicht Hardware von der Jahrtausendwende weit aus.
Ein anderer Ansatz, der bereits im Artikel von SWR3 geschildert wird, wären Ganztagsschulen weiter auszubauen. Dies halte ich persönlich jedoch nicht für gut. So fällt es Eltern doch noch wesentlich leichter, ihre Kinder abzuschieben und ihnen weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Durch Ganztagsschulen bleiben die Eltern doch ausenvor, was ihre Kinder gerade in der Schule lernen (?), und müssen sich weniger um diese kümmern, als wenn die Kinder ihre Hausaufgaben zu Hause mit der Hilfe ihrer Eltern erledigen.
Zudem bedeutet eine Ganztagsschule eine enorme Belastung für das Kind. Von 8 Uhr morgens bis 16 Uhr Mittags nicht zuhause zu sein ist doch eine Tortur für ein 7 jähriges Kind, oder sehe ich dies falsch?! Kommt in diesem Fall nicht die Freizeit viel zu kurz?
Und ist die "Burnout"-wahrscheinlichkeit von Kindern, die von morgens bis Abends rackern müssen, nicht schon im niedrigen Alter enorm hoch?
Züchtet man hierdurch nicht reine Arbeitstiere, die morgens aus dem Haus gehen zum Arbeiten und Abends nur noch zum schlafen nach Hause kommen?
Ich verstehe diese "Revolution" nicht. Vielleicht hängt es daran, dass ich sehr frei aufgewachsen bin, ich hatte von 8 bis 13 Uhr Schule, danach Freizeit. In dieser Freizeit musste ich meine Hausaufgaben geregelt bekommen, und das hat meißt geklappt, wenn auch anfangs nur durch die Unterstützung meiner Eltern. Ich könnte mir nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, noch länger in der Schule rumzuhängen. Wenn ich heute von der Arbeit nach Hause komme (Ich arbeite von 7 bis 15:30 Uhr, bin aber dank öffentlicher Verkehrsmittel von 5 bis 17 Uhr unterwegs), bin ich teilweise so fertig, dass ich etwas esse und Schlafen gehe. Und das schon in der Grundschule? Nein Danke.
Wie steht ihr zu diesem Thema?
Sollte man Hausaufgaben abschaffen und stattdessen Kinder in Ganztagsschulen stecken, oder sollte man sozial schwächer gestellte Familien mehr fördern?
Beitrag zuletzt geändert: 28.7.2013 12:42:58 von mf-hd -
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Hausaufgaben ganz abzuschaffen finde ich Sinnlos.
Man sollte aber nicht so viel Hausaufgaben aufgeben da Schüler die einen Lehrer haben der Sehr viel Hausaufgaben aufgeben sehr oft in Stress sind.
Lehrer sollten aber auch schauen das die Schüler die Hausaufgabe auch schaffen da wenn eine Hausaufgabe zu schwer lernen die Schüler auch nichts.
Man hat bestimmt nicht mitgedacht das dann die Wiederholung fehlt.
Wenn es soweit kommt das man den Stoff noch mal in der Schule mit einen Lehrer Wiederhohlt dann ist das Wahrscheinlich nicht täglich, da es auch bezahlt werden muss. Jeden Tag für alle Schüler noch einen Lehrer zu organisieren ist sehr teuer.
Es bleibt meiner Meinung am Lehrer hängen ob Hausaufgaben den Schüler schaden oder helfen. -
mf-hd schrieb:
Seitdem denke ich darüber nach, was die Forscherin damit erreichen möchte. Ich denke, dass Hausaufgaben einen wichtigen Punkt in der Schule einnehmen, auch in seinem üblichen Umfeld lernen zu können. Ich habe z.b. bis zur 6. Klasse sehr gerne Hausaufgaben mit meinem Bruder und meiner Mutter gemacht, denn meinem Bruder konnte ich helfen und meine Mutter mir. Somit tragen (besonders in meinem Fall) doch die Hausaufgaben sehr stark zum Familienleben bei.
Exakt dies beschreibt die Dame doch. Es gibt andere Haushalte, wo die Eltern kaum deutsch können bzw. mit den einfachsten Hilfestellungen schon überfordert sind. Daher empfindet die Dame, dass ein Haushalt, wie er bei dir vorgelegen hat, klar bevorteilt ist im Gegensatz zu dem anderen Extrem.
mf-hd schrieb:
Was ich ganz und garnicht verstehe ist, dass die Bildungsforscherin das Abschaffen der Hausaufgaben damit begründet, dass Sozial Schwächere hierdurch erneut hinten anstehen würden. Was haben den Hausaufgaben mit dem sozialen Stand zu tun? Bauen Hausaufgaben nicht auf den Unterricht auf und sollen ihn vor bzw. nachbereiten?
Habe ich oben schon beschrieben, aber du magst soweit Recht haben, dass Hausaufgaben an sich nur einen Wiederholungscharakter besitzen sollen, aber letztendlich kann man nicht immer alles sofort und braucht eben manchmal Hilfe. Diese Hilfe hast du scheinbar bekommen, was aber heutzutage leider nicht mehr alltäglich ist.
mf-hd schrieb:
Und wenn ein Kind in der Schule doch schon die Materialien zur Verfügung hat (was nebenbei vom Staat gefördert wird, durch Lehrmittelgutscheine bzw. die Schulbuchausleihe), warum soll es die selben nicht auch zuhause zur Verfügung haben?
In der Schule schaut jemand, dass du deine Arbeit erledigst - daheim machen dies nicht immer die Eltern, weil sie arbeiten sind, selbst überfordert sind (...).
mf-hd schrieb:
Ich denke, man sollte nicht die Hausaufgaben abschaffen, sondern sozial Schwache Familien mit lernwilligen Kindern mehr fördern.
Sicher kann eine Familie, die sich von im schlimmsten Fall Arbeitslosengeld ernährt, weniger einfach den Zugang zu modernen Medien leisten, aber könnte man Familien, denen es so ergeht, jedoch die Kinder ein enormes Interesse am lernen zeigen, nicht fördern?
Können man solchen Familien nicht Medien (wie Computer, Internet) zur Verfügung stellen? Mißbrauch dieser Artikel lässt sich vorbeugen, indem man Geräte auf deren Bestimmungsort aufbaut.
Und wer soll das bezahlen? Man bezahlt die Lehrer schon ungenügend (soweit diese nicht verbeamtet sind) und dann soll Geld für so etwas da sein? Man fördert auch "solche" Kinder bereits, so gut wie es geht. Letztendlich hat aber alles seine Grenzen.
mf-hd schrieb:
Ein anderer Ansatz, der bereits im Artikel von SWR3 geschildert wird, wären Ganztagsschulen weiter auszubauen. Dies halte ich persönlich jedoch nicht für gut. So fällt es Eltern doch noch wesentlich leichter, ihre Kinder abzuschieben und ihnen weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Durch Ganztagsschulen bleiben die Eltern doch ausenvor, was ihre Kinder gerade in der Schule lernen (?), und müssen sich weniger um diese kümmern, als wenn die Kinder ihre Hausaufgaben zu Hause mit der Hilfe ihrer Eltern erledigen.
Zudem bedeutet eine Ganztagsschule eine enorme Belastung für das Kind. Von 8 Uhr morgens bis 16 Uhr Mittags nicht zuhause zu sein ist doch eine Tortur für ein 7 jähriges Kind, oder sehe ich dies falsch?! Kommt in diesem Fall nicht die Freizeit viel zu kurz?
Und ist die "Burnout"-wahrscheinlichkeit von Kindern, die von morgens bis Abends rackern müssen, nicht schon im niedrigen Alter enorm hoch?
Züchtet man hierdurch nicht reine Arbeitstiere, die morgens aus dem Haus gehen zum Arbeiten und Abends nur noch zum schlafen nach Hause kommen?
Es ist nicht nur für die Eltern und Kinder schlecht, sondern auch für das Lehrpersonal. Man bräuchte zum einen an den meisten Schulen die doppelte Anzahl an Lehrern, was aber nicht möglich ist zu bezahlen. Acht Stunden Kinder hüten wäre eine Qual und selbstverständlich auch für die Kinder das selbe.
Man züchtet reine Arbeitstiere, da hast du vollkommen Recht. So eine Idee kann auch nur von jemand stammen, der selbst nicht Lehrer ist - bzw wenn man sich ihren Werdegang ansieht wohl "übergebildet" ist - also den Bezug zur Realität verloren hat.
mf-hd schrieb:
Wie steht ihr zu diesem Thema?
Sollte man Hausaufgaben abschaffen und stattdessen Kinder in Ganztagsschulen stecken, oder sollte man sozial schwächer gestellte Familien mehr fördern?
Kurz gesagt: KEINE Ganztagsschulen, aber auch mehr Förderung ist ein Wunschdenken, was leichter gesagt, als umsetzbar ist. -
Hmmm scheinbar hjabt ihr den ganzen Beitrag nicht ganz gelesen. Die Hausaufgaben sollen abgeschafft werden, dafür soll aber die Ganztagesschule wieder eingeführt werden, so wie es in anderen Staaten (beispielsweise England) gang und gäbe ist. So sind die Kinder, beispielsweise von 8 Uhr bis 18 Uhr (oder irgendwie andere Zeiten) in der schulemund damit währe eine andere Institution, der Schulhort, passè. Das Lernen würde komplett in der Schule erfolgen, Hausaufgaben währen dann vielleicht nicht mehr ganz an der Tagesordnung. Zumindestens könnten Kinder und Jugendliche gleich aus einer Hand lernen, von den Lehrern und gegenseitig. Aber da müsste man das gesamte und eher krankende deutsche Schulsystem grundlegend neu reformieren.
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Hmm, Hausaufgaben abschaffen. Das ist doch schon wieder ein alter Hut. Wenn ich mich nicht irre wird das jedes Jahr wieder von den Politikern vorgeschlagen.
Gehen wir mal so ran: Was sind Hausaufgaben? Hausaufgaben sind Aufgaben für zu Hause, welche vor allem von Eltern erledigt werden. Ich kenne sehr viele Kinder, wo bereits in der Grundschule die Hausaufgaben von den Eltern gemacht werden, teilweise sogar in der Schrift der Eltern. Da war man doch sehr erschrocken^^ Aber das ist normal. Für viele andere Kinder sind Hausaufgaben eine Sache, die man einfach weglässt. Oder halt morgens in der Schule von den 2-3 Leuten dies gemacht haben abschreibt. Der Sinn der Hausaufgaben ist fragwürdig.
Ich selbst habe zu meiner Schulzeit ab der 10. Klasse ca eigentlich nie Hausaufgaben gemacht. Mathe schon vorher nicht, wegen langweilig, und den rest der Fächer eig auch nicht. Mich hat Schule an sich aber auch gelangweilt und ich hab trotzdem ganz gute Noten gehabt^^
Hausaufgaben verfehlen heutzutage eigentlich ihren Sinn in meinen Augen, das Abschaffen wäre durchaus gerechtfertigt.
So, nun, im Austausch sollen die Ganztagsschulen ausgebaut werden, und auch hier mal ein Beispiel aus dem realen Leben. Hier in der gegend haben wir 2 Gymnasien: Das eine, wo ich war, ist mehr ein heruntergekommenes altes Gymnasium, für das kein Geld da ist. Man hat pro Tag vllt 5 Unterrichtsstunden, aber lernen tut man nicht so viel eigentlich. Dann haben wir noch das zweite Gymnasium, hier sehen sich die Schüler fast alle als was besseres. Ich habe von dort keine Freunde, weil sie alle wirklich total rumsnobben, echt assi eig. Hier hat jedoch der 5. Klässler bereits Unterricht bis 15Uhr, regulär. Auf der Schule ist alles ein bisschen anders, und so auch die Noten: Wer da hingeht, macht sein Abi auch mit mindestens ner 1.x, wenn es droht schlechter zu werden, also sich eine 3 im Zeugnis blicken lässt, ab der 5. Klasse, wird geraten das Kind auf die Realschule/Gemeinschaftsschule zu setzen.
Was ich daher denke ist, dass Ganztagsschulen absolut von Vorteil sind. Man mag heulen, dass Kinder doch unter Burnout leiden, aber mal ganz ehrlich: Warum eigentlich? Weil die Kinder seit dem frühen alter nicht gefordert werden. Kaum ein Kind wird richtig gefordert, sondern ist viel Freizeit und Langeweile gewöhnt. Wenn man dann mal was tun muss kommt es schnell zum Burnout, klar. Ich laufe ja auch kein Marathon ohne vorher ne ganze Weile trainiert zu haben Denn Stress ist etwas, was man nur sich selbst macht, was aber ganricht von außen kommt. So kann man Kindern anfangs eher darauf üben besser mit "Stresssituationen" klar zu kommen und diese dann auch erfolgreich zu einer normalen Situation zu verändern.
In meinen Augen würde die Ganztagsschule definitiv die Kinder besser aufs Leben vorbereiten, und sie würden eindeutig mehr lernen.
Übrigens:
Länder, die Ganztagsschule haben: Belgien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Irland, Luxemburg, Niederlande, Finnland, Schweden, Vereinigtes Königreich, Norwegen und Island.
Länder die Teils Ganztagsschuel haben (haben beides): Italien, Portugal
Länder ohne Ganztagsschule: Deutschland, Östereich, Griechenland
Wer interesse hat: http://www.bmg.bund.de/fileadmin/redaktion/pdf_broschueren/110111_Kindergesundheit_psychische-Gesundheit_Gantzagsschule.pdf
Liebe Grüße -
Hausaufgaben abschaffen finde ich jetzt nicht den richtigen Weg (besonders wenn es zum Tausch ganztägig Schule geben soll). Ich denke, die Hausaufgaben müssen eher etwas auf die Leistung des Schülers zugeschnitten sein, also bessere Schüler bekommen schwierigere Hausaufgaben oder gar keine und schlechtere Schüler einfachere oder welche, die das Thema nochmal näher bringen. Es ist einfach so, dass gute Schüler die den Stoff können und das Thema verinnerlicht haben, nicht zum Beispiel 15 Kurvendiskussionen in Mathe machen müssen, um das Vorgehen zu lernen, aber schwächere Schüler das schon brauchen können.
Auch müssen Hausaufgaben angemessen sein, sowohl von durchschnittlichen Zeitaufwand, als auch vom Thema. Es ist zum Beispiel nicht O. K., wenn der Lehrer, der wegen schlechter Planung nicht alles im Unterricht unterbekommt, was er sich vorgenommen hat, dies dann als Hausaufgaben aufgibt. Ich finde, Hausaufgaben sollten eine sinnvolle Wiederholung des Unterrichtsinhaltes darstellen oder den Einstieg in ein neues Thema schaffen.
Und noch zu der Idee mit dem Ganztag:
Ich finde solche Konzepte nicht gut. Mich hat lange Schule zu haben bis jetzt nur gestresst und verhindert, dass ich im Unterricht richtig dabei bin. Es ist einfach nicht möglich, in der 9. und 10. Stunde (15:05 Uhr bis 16:40 Uhr), sich noch richtig auf den Unterricht zu konzentrieren. Ganz abgesehen davon, dass einem dadurch viel Freizeit verloren geht, wo man sich mit Kumpels treffen und/oder was unternehmen könnte... -
Der Thementitel "
Bildungsforscherin will Hausaufgaben abschaffen" ist irreführend. Die, in der Begründung genannte Alternative der Ganztagsschule reuduziert nicht die Lernleistung und Arbeitsbelastung der Schüler, sondern verlagert nur die Betreuung inhaltsgleicher Aufgaben von "überforderten Eltern" auf pädagogisch geschultes Personal. Dieser Gedanke ist nicht falsch.
Was mich erschreckt ist der Verweis auf "sozial schwächer gestellte Familien". Ist "sozial schwächer gestellt", gleichbedeutend mit erzieherisch unfähig und ungebildet? Ich wage das zu verneinen. Wenn dem nicht so ist, will man dann eventuell auf eine schlechtere finanzielle Basis dieser Familien hindeuten? Selbst wenn, ist Armut mittlerweile gleichbedeutend mit Dummheit und sozialer Inkompetenz? Was will mir die Definition "sozial schwächer gestellt" sagen. Ist das so eine falsche Umschreibung wie "maximal pigmentiert" für einen Mitbürger mit schwarzer Hautfarbe, oder das dämliche amerikanische "differently abled" für einen Behnderten? Ich persönlich kriege schon den Brechreiz bei Phrasen wie "Migrationshintergrund". "sozial schwächer" ist dem gleichzusetzen. Es ist nicht angreifbar, sagt eigentlich nix aus, macht sich aber in wissenschaftlicher Arbeit und politischer Rede immer gut.
Beitrag zuletzt geändert: 29.7.2013 1:12:08 von fatfreddy -
ggamee schrieb:
So etwas kann nur jemand schreiben, der selbst keine Kinder hat bzw. nicht weiß, wie Kinder ticken. Kinder sind Kinder und sollen auch eine Zeit in ihrem Leben haben in der sie Kinder sein dürfen. Kind sein bedeutet für mich entdecken, spielen, ausprobieren und die Welt kennenlernen. Wer in seiner Kindheit kein Kind sein darf, kann auch nie richtig erwachsen werden.
Was ich daher denke ist, dass Ganztagsschulen absolut von Vorteil sind. Man mag heulen, dass Kinder doch unter Burnout leiden, aber mal ganz ehrlich: Warum eigentlich? Weil die Kinder seit dem frühen alter nicht gefordert werden. Kaum ein Kind wird richtig gefordert, sondern ist viel Freizeit und Langeweile gewöhnt. Wenn man dann mal was tun muss kommt es schnell zum Burnout, klar. Ich laufe ja auch kein Marathon ohne vorher ne ganze Weile trainiert zu haben Denn Stress ist etwas, was man nur sich selbst macht, was aber ganricht von außen kommt. So kann man Kindern anfangs eher darauf üben besser mit "Stresssituationen" klar zu kommen und diese dann auch erfolgreich zu einer normalen Situation zu verändern.
Kinder brauchen ihre Eltern. Sie brauchen Fixpersonen, an denen sie sich halten können. Sie sind angewiesen auf Menschen, die sich um sie kümmern, die sie lieben und zu denen sie mit allem kommen können. Da immer weniger Eltern bereit sind, oder einfach nur zu wenig Zeit haben solche Menschen für die Kinder zu sein, soll jetzt der Staat diese Aufgaben übernehmen.
Der Staat soll alle unsere Probleme lösen: er muss Arbeit beschaffen, er muss uns Arbeitslosengeld zahlen wenn wir keine Arbeit haben, er muss uns eine Mindestsicherung zugestehen, er muss uns die Pension zahlen, er muss uns mit Förderungen unter die Arme greifen - und jetzt soll er auch die Kindererziehung übernehmen. Wir sind schon so abhängig vom Staat, dass wir gar nicht merken wie weit es schon gekommen ist. Wollen wir wirklich, dass der Staat unseren Kindern seine Werte und Ideologien von Morgens bis Abends eintrichtert? Wo sind die Verschwörungstheoretiker wenn man sie mal braucht? -
kaetzle7 schrieb:
So etwas kann nur jemand schreiben, der selbst keine Kinder hat bzw. nicht weiß, wie Kinder ticken. Kinder sind Kinder und sollen auch eine Zeit in ihrem Leben haben in der sie Kinder sein dürfen. Kind sein bedeutet für mich entdecken, spielen, ausprobieren und die Welt kennenlernen. Wer in seiner Kindheit kein Kind sein darf, kann auch nie richtig erwachsen werden.
Liegt daran, dass ich ein bisschen zu Jung für Kinder bin. An Kinder kann ich in allerfrühstens 5 Jahren denken, eher 10, vorher gibt es sowas nicht. Und Kind waren wir alle mal. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass die Schule länger gegangen wäre. Bis 15-16 Uhr wäre eigentlich toll gewesen. Was mein Problem mit der Schule ist: Wenn man EINE Schulstunde Mathe hat, wie soll man sich da reinarbeiten? 45min Mathe? Davon sind dann höchstens 35min wirklich Unterricht? Das kannste vergessen... Das war zb ein Grund, warum mich Schule nicht interessiert hat. Man konnte nichts machen. Erst als wir Physik hatten und mit nem Luftgewehr in der Klasse rumgeschossen haben, Elektro-Magnetische Feldkanonen gebaut haben und Löcher in die Decke gefeuert haben wurd es spannend, und das war IMMER doppelstündig. Alles andere hat nicht gelohnt. Das ist wie mit eine Unterrichtsstunde Sport: So, alle umziehen, dafür gehen mindest 5min drauf, dann wieder umziehen, sind über 10min vom Unterricht schon weg. Jetzt noch Geräte auf und Abbau, dann sind von den 35min höchstens noch 20min übrig. Und in der Zeit wird noch erklärt und vorgemacht, wie die Turnübungen zu sein haben. Dann eine Schlange am Reck oder Kasten, dann hat jeder EINMAL diese Übung gemacht. Wow, was für eine Sportstunde... Kommt man ins Schwitzen... Und das ganze 2 mal die Woche, wowowowowow achtung, die Kinder könnten noch Fett abbauen. Dafür muss es in der Mittagspause erstmal extrafette Spagetti geben, wo wirklich das Fett runterläuft (aber des wird ja auch vom Krankenhaus geliefert, gesund sollte man meinen... Ecklig ist die Wahrheit).
Meiner Meinung nach muss das Komplette Schulsystem umgebaut werden. Dabei soll nicht die Erziehung aus der Hand gegeben werden, aber wenn du versuchst einen 15 Jährigen noch zu erziehen, ich weiß nich... Alles was nach dem 11 Lebensjahr kommt ist beeinflussbar, aber nicht von den Eltern erziehbar. Oder kommste noch mit Prügel an, damit die Kinder auch jaaa auf dich hören? Dank solchen Medien wie dem Internet ist das ganz schnell so, dass des Jugendamt dann kommt... Dafür gibts viel zu viel Freiheit...
Mein persönliches Schulmodell, wenn ich es mal erklären dürfte, sähe wie folgt aus:
Schulbeginn um 9Uhr. Ab 8Uhr werden aber bereits Aktivitäten angeboten wie Laufen oder Schwimmen, um vor der Schule bereits den Körper munter zu machen, aber nicht auszupowern. Freiwillig natürlich, aber ich glaube das wäre von nichtmal 2% aller Schüler besucht... Unterricht in 1,5h blöcken, mit 2*5min Pausen drin. Nach einem Unterrichtsblock eine 15min Pause. Ein Teil der Schüler hat frühe Mittagspause nach dem 2 Block bereits, ein Teil späte Mittagspause nach dem 3. Block. Nach der Mittagspause folgen noch 1 bzw 2 Blöcke, sodass am Tag 4 Lehrblöcke abgehalten werden. Ende sollte, wenn ich grob übern daum Peil, gen 15:30-16:00 Uhr sein. Hieran anschließend kann man noch Vereinssport anbieten. Fussball, Handball, Basketball, Football, so das übliche. Natürlich freiwillig.
Angedacht ist dies an eine solide 5 Tage Woche (Freitags evtl nur 3 Blöcke, könnt man überlegen). Dabei sind folgende Blöcke wichtig:
Mathe(2), Deutsch(2), Englisch(2), Sport(1), Musik(1), Kunst(1), Erdkunde(1), Geschichte(1), Biologie(1), Physik(1), Chemie(1), 2. Fremdsprache(1-2)
Das wären 15-16 Blöcke wobei die Woche 19-20 bietet. Es kann also Fokus auf sogenannte "Lernblöcke" geben, welche betreuten Hausaufgaben nahe kommen, oder im wöchentlichen Wechsel stattfindene Hauptfächer bilden. In der Grundschule werden nur jeweils 3 Blöcke pro Tag, auch nur jeweils 1h mit einer 5min Pause abgehalten. Dazwischen 15min Pausen. Ab der 5. Klasse dann 3 Blöcke der obigen Art pro Tag, ab der 8. (oder 9) Klasse dann das oben beschriebene Modell. Essen in der Schule ist für Grundschule und 5-8/9 optional, da man dann auch zu Hause essen kann denk ich.
Nachsitzen an sich (für unartige Schüler), wird nicht durch Nachsitzen an sich geahndet, sondern durch sozialarbeiten an der Schule, unterstützend dem Hausmeister. Also Schnee schieben, Unkraut jäten oder ähnliches, eine körperliche Ertüchtigung, je nach härte. Für Kleinigkeiten bleibt es bei Schulordnung abschreiben, die körperliche Arbeit nur, wenn es wirklich was arges ist.
Nach diesem Plan hast du eine Staffellung, dass die Kinder in ihrer jungen Kindheit, dem Grundschulalter, nur einen halben Tag Schule haben, aber entsprechend genug Blöcke für Unterricht um effektiv zu lernen. Die Nachmittage stehen Frei und die Eltern können sich auch auf die Erziehung der Kinder konzentrieren. Im Übergang, also der 5-8/9 Klasse hätte man einen erweiterten Stundenplan, jedoch bereitet dieses auf die folgenden längeren Tage vor. Die Kinder haben durchaus noch Freizeit, können ihre Zeit selbst gestallten und können lernen mit den Lernphasen umzugehen. Die Eltern werden noch ausreichend Zeit haben um einfluss auf die Kinder zu nehmen. In den folgenden Klassen kann sich auf das Lernen konzentriert werden. Die dann Jugendlichen haben einen geregelten Tag und feste Abläufe, welche sich nicht ständig von Tag zu Tag ändern, und können so, in meinen Augen, ihre Freizeit besser beplanen und verplanen. Das späte Beginnen der Schule dieses Modelles ist ein Kritikpunkt den ich im Auge habe, allerdings noch nicht erklären kann. In meinen Augen ist es sinnvoll, am Morgen bereits etwas getan zu haben, wie Laufen oder Schwimmen. Wenn die Kinder dies vom frühen Kindesbein an bereits tun wird es ihnen leichter fallen Fit zu bleiben, sie sind in der Schule wach (bei uns waren die ersten 2 Unterrichtsstunden IMMER Schlafstunden, seit der 5. soweit ich mich erinnere. Und bei meinen Geschwistern ist es jetzt noch so, dass die frühen Stunden von den Mitschülern verschlafen werden). In meinen Augen sinnvoll.
Dies Modell ist ein fiktives, welches ich mir gerade ausgedacht habe. Es steckt nicht viel Überlegung drinne, aber ich glaube, dass in diesem Fall durchaus einiges abgedeckt wäre, und die Kinder fit bleiben können, dank sportlicher Betätigungen, und gute Lernphasen haben. Ich weiß, dass es eig heißt, die Schule solle früh beginnen, morgens ist man am Aufnahmefähigsten, aber ich kenne eig kein Kind in meiner Umgebung, des morgens in der Schule nicht fast einpennt. Und was mich damals als Schüler immer gestört hat ist diese verkaqqte Trennung zwischen Schule und Mannschaftssport. Ich hab über 8 Jahre Fussball gespielt in verschiedenen Vereinen, und musste im ersten Verein aufhören, weil es mit der Schule kollidierte, und im zweiten Verein aufhören, weil es mit der Schule kollidierte. Diese Bereiche zu vereinen wäre sicherlich ein großer Vorteil... Und dann diese nervige Zeit zwischen Schule und Training... Da war der ganze Tag versaut eig... Hät es nicht so Spaß gemacht, wär ich vermutlich früher schon davon abgekommen.
Ich habe keine Kinder, und ich kann nicht viel über Erziehung sagen, ist leider so, und tut mir Leid, wenn ich darum ja eigentlich keine Meingung haben darf. Aber ich war ein Kind vor nicht all zu langer Zeit, und ich habe Geschwister, und bekannte mit Kindern, wo sich allesamt das gleiche Abbildet: "Hausaufgaben? Mach ich nicht!", Eltern wegen Arbeiten oder Arbeitsamt im Arbeitslosenfall keine gelegenheit überhaupt auf die Kinder tagsüber zu schauen. Und unsere Nachbarn... sag ich mal nichts zu.
Und ja, Kinder brauchen eine Fixperson, aber die Ganztagsschule ist nichts, was ab der 1. Klasse geführt wird, sondern mit der 5. langsam eingeführt wird, ähnlich dem Modell, welches ich oben vorgestellt habe. Die Fixperson bleiben also die Eltern, im normalfall.
Kinder müssen eindeutig einen besseren Weg finden zum lernen. Aber das momentane Schulsystem allgemein sehe ich als katastrophal an. Da hilft nur Hausaufgaben abschaffen nicht.
Achja und: Wenn die Ganztagsschule die Kinder doch total abrichtet und zu Menschen ohne Individuen machen, wie ich es mal aus deinen Post entnehme, wieso ist deutschland dann eines der "doofsten" Länder im vergleich, und wieso haben fast alle europäischen (ich weiß, fehlen ein Paar, hab nicht alle gefunden) Länder (genaue Länder siehe oben) das Ganztagsschulsystem, und bei denen passt es?
Der Staat kann garnichts lösen, der Staat ist eine Institution welche sich gebildet hat, weil man dachte es hilft. Würden wir ihn abschaffen wäre es immernoch ähnlich. Der Staat löst nie Probleme.
Ich könnte nu eine Menge noch von mir geben, aber das spar ich mir auf. Verschwörungstherorien kann ich dir auch liefern, ist mir aber bei diesem Thema nicht zu mute nach, sondern eher nach meiner Meinung.
Liebe Grüße -
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