Betriebliche Altersvorsorge vs Rente
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Moin,
ich hab seit einer Weile immer mal so Gedanken über die Absicherung der Zukunft. Nun überlege ich auch wegen der Rente. Und da geht für mich das Konzept von beruflicher Altersvorsorge nicht auf.
Man zahlt monatlich einen Teil seines Bruttogehalts, bis zu bissel über 200€, was damit nur zur bummeligen Hälfte vom Netto runtergeht. Dabei spart man Steuern auf, die man dann halt bei der Auszahlung der Rente abführt.
Grundsätzlich eine gute Idee, aaaber wenn man das mal durchrechnet, ist das ne ganz schön große Summe, auf die man keine Rentenbeiträge zahlt.
Rentenbeiträge werden immer in Abhängigkeit des Bruttogehalts bestimmt, dementsprechend wirkt das Abführen der betrieblichen Altersvorsorge negativ auf die Rentenerträge der Rentenversicherung.
Heißt, anstatt bei A zu sparen, spart man bei B an.
Wenn ich das aus den Angeboten der BA mit der verpassten Rente gegenrechne, bleibt sich das ungefähr gleich von der garantierten Rente, welchen Vorteil hat die BA dann aber? Und da hapere ich, ist das nur eine Möglichkeit den Kunden etwas vorzumachen durch die Versicherungen?
Ich wollte jetzt mal fragen, ob ich da was übersehe, oder ob das tatsächlich so ist? Hat das von euch schonmal jemand gegengerechnet? Die Versicherungsfutzis sagen immer "quatsch, das rechnet sich nicht", können aber nichts vorlegen, sondern wimmeln dann ab...
Liebe Grüße -
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Hallo,
interessante Sichtweise, nachrechnen könnte man das nur, wenn man jetzt schon wüsste wieviel ein Rentenpunkt in Zukunft wert sein wird. Das ist aber mehr oder weniger eine politische Entscheidung, da wage ich keine Prognose.
ggamee schrieb:
Heißt, anstatt bei A zu sparen, spart man bei B an.
In der gesetzlichen Rentenversicherung wird kein Cent für dich angespart, das Geld geht quasi sofort an die jetzigen Rentenempfänger, das solte man immer vor Augen haben.
... der garantierten Rente...
Bei einer privaten Vorsorge hast du die Chance auch mehr als die garantierte Rente zu bekommen. Durch die aktuell niedrigen Zinsen sind auch die garantierten Renten nicht viel über dem, was man hätte, wenn man das Geld unters berühmte Kopfkissen legen würde. Wie du schon erkannt hast, hat man aber grob die doppelte Summe, die man anlegen kann, wenn man es vor Steuern und Abgaben macht. In der Regel sind die Steuersätze im Alter auch geringer, da spart man also auch nochmal.
Einen besonderen Charme hat die beriebliche Vorsorge natürlich, wenn der Arbeitgeber noch was oben drauf legt. Weil auch der sich seinen Teil der Sozialabgaben spart, kostet ihn das noch nicht mal mehr und für dich ist es quasi eine Gehaltserhöhung, von der du aber erst im Rentenalter was siehst.
Im Auge behalten sollte man auch, ob aus der betrieblichen Altersvorsorge auch die Hinterbliebenen profitieren. Gerade wenn man im fortgeschrittenen Alter (nochmal) heiratet, gibt es da gerne mal Klauseln, dass die Ehe eine gewisse Zeit, in der man Beiträge bezahlt hat, bestanden haben muss. Sollte man z.B. aus gesundheitlichen Gründen diese Zeit nicht einhalten können, bekommen die Hinterbliebenen dann oft gar nichts, wenn man stirbt. Das passiert in der gesetzlichen Rentenversicherung nicht so schnell, wenn man nicht gerade auf dem Sterbebett noch heiratet.
Persönlich würde ich eine selbst genutze Immobilie an die erste Stelle setzen, die spart im Alter die Miete und man kann sie vererben.
LG strommanager -
So allgemein kann das keiner sagen. Da mußt Du Dich schon selbst hinsetzen und nachrechnen und das abhängig von Deinen persönlichen Verhältnissen und Erwartungen.
So muß man alles mit in die Berechnungen einfließen lassen, Beiträge, Renten, Zinserträge für Alternativanlage, Steuern und gesparte Steuern, eventuelle Riesterzuschläge, was passiert mit dem Geld im Falle, das das Rentenalter nicht mehr erreicht wird?, kann man flexibel auf veränderte Bedingungen reagieren (plötzlicher Geldbedarf, andere Rahmenbedingungen?, ......
Im allgemeinen würde ich es so formulieren:
gesetzliche Rente = Steuern, das Geld steht der Allgemeinheit zur Verfügung
private Altersvorsorge = Sparen, das Geld steht Dir zur Verfügung
Als Alternativanlagen gibt es Immobilien, Wertpapiere, Kunstgegenstände, Antiquitäten, Edelmetalle, ......
Ich habe mal bei der gesetzlichen Rente nachgefragt, ob es Sinn macht, freiwillig Beiträge zu zahlen. Dabei kam heraus, dass wenn ich jeden Monat den Mindestbeitrag bezahle, ich für jeden gezahlten Beitrag ca. 1 EUR mehr Rente bekommen würde. Da gibt es ja mehr Zinsen, wenn ich das Geld als Tagesgeld für 0,5% anlege! Man muß dann aber eisern sein, und den Zinsbetrag reinvestieren und nicht ausgeben. -
waytogermany schrieb:
So allgemein kann das keiner sagen. Da mußt Du Dich schon selbst hinsetzen und nachrechnen und das abhängig von Deinen persönlichen Verhältnissen und Erwartungen.
Das finde ich auch, aber möglicherweise kann man bei einer Berechnung auf Basis der persönlichen Umstände auf bereits vorhandene Berechnungen zurückgreifen.
So eine Betriebsrente wird ja vom Unternehmen nicht einfach so gezahlt, sondern der Zahlung liegt eine Vereinbarung zwischen Betriebsrat und Management des Unternehmens zu Grunde. Dazu sollte der Betriebsrat vorher auch Modellrechnungen angestellt haben. Außerdem sollte der Betriebsrat auch in bestimmten Abständen prüfen, ob die bei solchen Modellrechnungen unterstellten Annahmen noch zutreffen. Derartige Modellrechnungen sollte man sich zunächst beschaffen.
In den Darlegungen wird auch gar nicht klar, welchen Beitrag das Unternehmen leistet. Zu jedem Euro, der vom Gehalt / Lohn des Mitarbeiters an die gesetzliche Rentenversicherung abgeführt wird legt das Unternehmen einen weiteren hinzu. Was gibt das Unternehmen bei der betrieblichen AV dazu.
Ein anderer Ansatz ist die Tatsache, sich bei der AV nicht auf eine Säule ( Gesetzliche RV) zu verlassen sondern in irgendeiner Form mindestens eine zusätzliche Form zu nutzen -
Es geht nicht um eine Betriebliche Rente, sondern eine Betriebliche Altersvorsorge.
Dafür schließt man eine Versicherung bei beispielsweise der Allianz oder Provinzial ab, und vom Bruttogehalt wird dann ein Teil für die Versicherung angespart. Heißt du zahlst von beispielsweise 2500€ Bruttogehalt 200€ für die BAV, sodass du nur noch 2300€ Bruttogehalt hast, +200€ unversteuerter Ersparnisse. Dadurch hast du weniger Brutto, zahlst weniger Steuern, und merkst nur ~100€ die fehlen. So die Idee.
Ich hab das mal durchgerechnet, bei 2500€ Monatsgehalt, 200€ Sparbetrag, 40 Jahre Laufzeit, würde man mit den letzten Zahlen der Rentenversicherung, die ich auf der Website gefunden hab (1Punkt braucht 30268€ und entspricht 29.21€), würde man 3.17 Punkte, also 92.64€ Rente pro Monat verlieren. Alles was man dann drüber von der Versicherung bekäme, wäre gut.
Ich muss sagen, das ist so ein wages System, so ein spekulatives, dass das echt schwer ist, sich da was sinnvolles auszudenken...
Interessant wird, dass man durch die geringeren Steuern auch weniger Sozialversicherungen zahlt, und damit das System bissel ausgehöhlt werden könnte, dass da Geld fehlt. Bei vielen Menschen die das machen könnt das eventuell passieren, aber wenn es erlaubt ist, was solls. Steuererhöhungen kommen so oder so^^
Liebe Grüße -
Ich glaube nicht, dass man diese Frage hier im Forum klären kann. Das geht schon mit den Begriffen los. Betriebliche Altersvorsorge ist ein Oberbegriff. Die konkrete Form kann unterschiedlich sein. Wichtig ist einzig, dass die Ausgestaltung auf Grund von Vereinbarungen zwischen Unternehmern und Beschäftigten (bzw. deren Vertretern) erfolgt.
Mehr Basiswissen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebliche_Altersversorgung
Ich habe Mitte der 1990er Jahre meine Einwilligung zu einer bAV gegeben. Vor Abschluss erhielt ich eine Info-Broschüre von ca. 20 Seiten Umfang, u.a. zu den laufenden Belastungen und den zu erwartenden Einnahmen im Eintrittsfall. Kernpunkt war dabei, dass das Unternehmen einen Zuschuss gewährte. Dieser Zuschuss wurde aber laufend versteuert, d.h. ich habe Steuern bezahlt für etwas, was ich erst später bekomme, höhere laufende Steuern. Dafür ist aber die Ausschüttung (als Einmalzahlung) steuerfrei. Zudem sind bei mir auch Todesfall und Erwerbsunfähigkeit versichert. Nach einer bestimmten Wartezeit konnte ich die erworbenen Anwartschaften auch beim Unternehmenswechsel mitnehmen. Ich kann auch weitere Beitragszahlungen aussetzen (was ich jetzt tue), ohne die Ansprüche zu verlieren.
Bei deinem Fall fällt mir auf:
- ein Zuschuss seitens des Betriebes scheint nicht zu existieren
- wenn auf den abgeführten Beitrag keine Anteile für AV, RV und KV abgeführt werden, dann musst du auch damit rechnen, dass du daraus auch keine Zahlungen erhältst, also z.B. bei Arbeitslosigkeit ALG auf Basis 2300 und nicht 2500.
Lies dir zur gedanklichen Auflockerung mal den Fall von Ida May Fuller durch; sie hatte $22,45 in die staatliche RV in den USA eingezahlt und bekam $22.888,92 ausgezahlt
https://www.ssa.gov/history/idapayroll.html
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Zu beachten ist aber auch, dass durch die höhere Rente im Alter höhere KV Beiträge anfallen und eventuell Steuern auf die Rente zu entrichten sind. Ein weiteres Problem ist auch, dass viele Menschen, die mehr Geld am Ende des Monats haben, es auch ausgeben und nicht in die Altersvorsorge investieren.
Wer einen Kredit laufen hat, ist besser beraten, das Geld in die Tilgung des Kredites zu stecken. Die damit erwirtschaftete Rendite ist nicht zu toppen!
Es bleibt dabei. Mache Deinen Annahmen, analysiere Deine persönlichen Verhältnisse und rechne selber durch. -
Also bei meiner betrieblichen Vorsorge rechnet sich das trotzdem:
"Verringert sich durch die Entgeltumwandlung der Anspruch auf die gesetzliche Rente?
Die Sozialversicherungsfreiheit für Ihre Beiträge führt zu einer geringfügigen Reduzierung Ihrer gesetzlichen Rentenversicherung (bei einem Entgeltumwandlungsbetrag in Höhe von 1.200 € im Jahr 2016 verringert sich die gesetzliche Monatsrente um 0,97 €). Im Vergleich erhalten Sie durch die Entgeltumwandlung eine deutlich höhere Zusatzrente. " -
Zum Thema betriebliche Altersvorsorge, und für wen sie sich lohnt, findest du hier etwas. http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-09/betriebliche-altersvorsorge-anspruch. Dass die gesetzliche Rennte im Laufe der nächsten Jahrzehnte immer weiter heruntergefahren wird, ist aufgrund immer ungünstiger werdenden Verhältnisses zwischen Einzahlern in die Rentenkasse : zu versorgenden Rentnern, zu erwarten. Also muss man möglichst früh etwas unternehmen. Eine vermietbare Eigentumswohnung oder Wohnimmobilie (b.z.w. ein Bausparvertrag um diese später zu ermöglichen) macht Sinn, auch dividendenstarke Aktien wie z.B. Shell ~8% Dividende pro Jahr und das seit Jahrzehnten, sollte man in diesem Zinsloch mit in Betracht ziehen. Auch die Riester-Rente https://de.wikipedia.org/wiki/Riester-Rente ist nicht so schlecht wie ihr Ruf, man muss halt Angebote vergleichen.
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Ich hab das bereits vor geraumer Zeit abgeschlossen. Nachdem ´was ich ausgerechnet hab lohnt sich das am Meisten.
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