Beschaffenheit des Universums
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Da hier ya scheinbar viele schlaue Köpfe unterwegs sind, hab ich hier noch ein Thema, das mir schon lange auf den Nägeln brennt: Die Größe des Universums. Es gibt viele Schätzungen, aber niemand weiss etwas genaueres darüber. Wie auch ?
Aber woher kommen all die Schätzungen ?
Welche Daten werden dazu als Anhaltspunkt verwendet ?
Und was werden wir sehen, wenn wir die Grenzen unseres Universums erreicht haben ?
Meine eigene kleine Vorstellung davon ist einfach, dass der Raum, also genauer "Der Platz wo etwas sein kann" rund ist wie eine Seifenblase und sich in einem anderen noch größeren "Raum" befindet, denn irgendwo muss unsere kleine Seifenblase ya nun auch lokalisiert sein. Außerdem denke, dass die Grenzen unseres Universums ebenso "herumwabern", wie man es bei einer fallenden Seifenblase beobachten kann. Es ist ya so, dass die Materie dem Raum vorschreibt, wie er sich zu krümmen hat. Der Fakt aber, dass sich im Universum immernoch riesige Galaxien, Schwarze Löcher und was-weiss-der-geier alles mit teilweise riesigen geschwindigkeiten bewegen, bringt mich zu dem Schluss, dass sich auch der Raum immer wieder dem anpassen muss und dadurch eben noch kein Gleichgewicht eingestellt sein kann, in dem das Universum einer perfekt runden Kugel gleicht. Die Vorraussetzung dafür, wäre imho auch dass ebenso die Materie ihr unveränderliches Gleichgewicht erreicht hat, also alles dort bleibt, wo es ist. Und dieser Zeitpunkt wird vermutlich auch noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.
DIe Grenzen des Universums werden, denke ich, genau so dunkel aussehen, wie der Rest des Universums. Denn schließlich wird davon keine Strahlung emittiert. Wir könnten sie warscheinlich nur an ihrer vollkommenen Leere erkennen, gepaart mit geringer oder keiner Gravitation, um ein Schwarzes Loch auszuschließen. Ich denke außerdem, dass wir nur allzu schnell von dieser (Noch kontrahierenden!) Grenze erschlagen würden, da ihre Bewegung nach innen uns natürlich auch unweigerlich wieder ins innere unseres Universums reissen würde. Und das mit einer Kraft, der wir nichts entgegenzusetzen hätten.
Außerdem frage ich mich, wenn wir nun Licht gegen diese Grenze strahlen, wird es dann reflektiert werden ? Oder was geschieht dann mit den Photonen ?
Was ich außerdem noch interessant fände:
Krümmt Strahlung eigtl ebenso den Raum, wie Materie ?
Denn wenn nicht, könnte es dann sein, dass Licht eigtl garkeinen Raum braucht, um darin zu existieren ?
Denn Photonen haben ya keine Ruhemasse, und das heisst ya dann auch, dass es keine räumliche Ausdehnung hat, oder irre ich mich da ?
Und allem vorran wohl eher: Hab ich vllt zuviel StarTrek geguckt ? ^^
Wie stellt ihr euch das Universum vor ?
Liebe Grüße
- VampireSilence -
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Hi,
"zu viel StarTrek?" geht das?
Also die Größe des Universums und die Bewegung der einzelnen Sterne kann man aus der Rot-Verschiebung ihres Lichtes ermitteln. (Wie das noch genau ging, habe ich zwar mal im Physik LK gelernt, kann ich aber nicht mehr wiedergeben)
Wie Einstein schon sagte: "Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind, das Universum und die menschliche Dummheit, nur beim Universum ist man sich noch nicht ganz sicher." (oder so ähnlich)
Also ich glaube, dass das Universum unendlich ist. Ich glaube, dass ein Wesen aus einer anderen Dimension oder so (Gott) unser Universum geschaffen hat und da es sich in einer anderen Dimension oder Ebene des Seins oder wie auch immer befindet, ist aus seiner Sicht die Größe irrelevant, kann also genauso gut unendlich sein.
Zu der Frage, ob Strahlung den Raum krümmt, würde ich eher mit einem "Nein" antworten, weil ich nur die Theorie von Raumkrümmung durch Gravitation kenne und Strahlung hat doch durch die fehlende Ruhemasse auch keine Gravitation, oder?
mfg
rubger -
Das mit der Rot-Verschiebung hatte ich auch mal irgendwo aufgeschnappt. Weiss aber nur noch, dass es dabei um die Änderung der Wellenlänge ging - verursacht durch was auch immer.
Was die Erschaffung unseres Universums angeht, das sehe ich etwas anders. Ich würde zwar erwarten, dass es yemand erschaffen hat - irgendwo muss es ya schließlich herkommen - aber ich denke nicht, dass es tatsächlich unendlich ist. Vllt für uns unerreichbar - das glaube ich gerne - aber ein unendlich Raum an sich, wäre eigtl nicht logisch. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass das Universum wie ein Torus gekrümmt wäre, wodurch man früher oder später eine unendliche Rundreise machen könnte, aber selbst das ist unwarscheinlich.
Das mit der Strahlung dachte ich mir genau so - und das würde doch u.U. die Möglichkeit eröffnen, dass Strahlung über diese Grenze hinaus- und natürlich von aussen auch wieder hinein kann. Also vom Subraum, dem Metauniversum - oder wie immer man die Örtlichkeiten nennen mag, die unser Universum umgeben - in unser Universum hinein. Gesetzt den Fall also, dass das stimmt, so könnten die Grenzen dann doch nicht schwarz sein, sondern wir könnten Informationen aus anderen Universen erhalten. Sofern es dort Sterne gibt, könnten wir diese also auch sehen und die Grenzen wären für uns vollkommen unsichtbar.
Liebe Grüße
- VampireSilence -
Es gibt viele Schätzungen
Gibt es?
Welche Daten werden dazu als Anhaltspunkt verwendet ?
Prinzipiell gilt die kosmische Hintergrundstrahlung als Nachhall des Urknalles. Aus solchen Daten versucht man dann zurückzuschließen auf die Gegebenheiten nahe des Urknalls, was wiederum Rückschlüsse erlaubt auf die Beschaffenheit des Universums insgesamt.
Und was werden wir sehen, wenn wir die Grenzen unseres Universums erreicht haben ?
Wer sagt, dass das Universum Grenzen hat?
1. Es könnte unendlich groß sein. Das glaub ich zwar persönlich nicht, aber es ist zumindest eine Möglichkeit.
2. Es könnte endlich groß, aber Grenzenlos sein. z.B. ist die Erdoberfläche auch nur endlich groß, aber grenzenlos.
Die ganzen anderen Vorstellungen, die samt und sonders auf einem begrenzten Universum basieren lasse ich mal aussen vor, weil ich daran schlicht und ergreifend nicht glauben kann.
Was ich außerdem noch interessant fände:
Krümmt Strahlung eigtl ebenso den Raum, wie Materie ?
Das hab ich mich auch schon lange gefragt. Meine Antwort ist generell erstmal "ja". Denn Masse und Energie sind äquivalent udn werden afaik in der aRT exakt gleich behandelt.
Denn Photonen haben ya keine Ruhemasse, und das heisst ya dann auch, dass es keine räumliche Ausdehnung hat, oder irre ich mich da ?
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man so generell einen Zusammenhang zwischen Ruhemasse und räumlicher Ausfehung herstellen kann.
Übrigens sind in der Quantenphysik alle Teilchen afaik Nulldimensionale Objekte, also Punkte ohne Ausdehnung.
Was die Rotverschiebung angeht: [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Dopplereffekt}Dopplereffekt[/quote] -
he vampiresilence, ich weiß nicht wo du wohnst, aber bei uns haben wir ne Zeitung namens "Die Rheinpfalz" da war am Sonntag ein artikel dazu drin (den ich mir leider noch nicht durchgelesen habe), den kann ich dir aber evtl. mal heute oder morgen einscannen wenn dich das thema so interessiert ;)
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Gibt es?
Ja, ich hatte mir mal verschiedene Quellen rausgesucht und überall wichen die Zahlen leicht ab. Vllt ist man sich da inzwischen auch einiger, da werd ich dann nochmal nachschauen.
Prinzipiell gilt die kosmische Hintergrundstrahlung als Nachhall des Urknalles. Aus solchen Daten versucht man dann zurückzuschließen auf die Gegebenheiten nahe des Urknalls, was wiederum Rückschlüsse erlaubt auf die Beschaffenheit des Universums insgesamt.
Ok, das klingt logisch. Aber wenn meine Theorie stimmt, dann könnte das vllt sogar ein neuer Ansatz sein, den Urknall zu erklären. Denn sagen wir mal, wir schießen irrwitzige Mengen Materie, mit extrem hohen Energie, gegen die Wände unsere Universums und erreichen damit quasi eine Vesikelbildung - kA, obs in der Physik einen passenderen Ausdruck gibt, aber ich hoffe man versteht, was ich damit meine - in der dann natürlich viel Energie und Materie auf engsten Raum gedrängt ist und versucht sich wieder auszudehnen: Was würde dann passieren, wenn dieses Raumvolumen wieder mit einem großen und leeren Raumvolumen verschmilzt ? Es würde sich natürlich mit ebenso hoher Energie wieder ausbreiten und eben genau das Szenario durchlaufen, wie es beim Urknall der Fall war. Natürlich kann man hier spekulieren, ob das Vesikel wirklich so, oder vllt auch anders entstanden ist, oder ob Gott uns vllt isoliert in seinen kleinen Physikbaukasten gesteckt hat ;) - aber das Prinzip ist hofftl klar.
Die ganzen anderen Vorstellungen, die samt und sonders auf einem begrenzten Universum basieren lasse ich mal aussen vor, weil ich daran schlicht und ergreifend nicht glauben kann.
Gut, aber was passiert deiner Vorstellung nach, wenn sich 2 Körper unendlich weit voneinander entfernen ? Müssten sie sich dann nicht irgendwann wieder treffen, wenn das Universum einmal "umrundet" haben ? Und wieder hochtheorethisch: Was wenn beide je ein Ende eines riesiglangen Seils gehalten hätten und es dann in der Mitte verknoten ? Ich meine ok, dann hat man halt n Lasso - aber was nun, wenn wir es zusammenziehen ? Denn die Form unseres Seils müsste ya nun mehr oder weniger wieder Kreisförmig sein und wenn wir diesen durch zusammenziehen immer weiter verkleinern, würde genau an dem Punkt der Knoten eben ganz geschlossen sein, der quasi den Mittelpunkt unseres Universums ausmachen müsste.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man so generell einen Zusammenhang zwischen Ruhemasse und räumlicher Ausfehung herstellen kann.
Übrigens sind in der Quantenphysik alle Teilchen afaik Nulldimensionale Objekte, also Punkte ohne Ausdehnung.
Schon, aber meine Überlegung war einfach folgende: Nehme ich nun zB Neutronen und staple sie immer weiter, so erhalte ich nach und nach einen Volumenzuwachs. Nehme ich aber einen Lichtstrahl und bündle ihn und bündle ihn immer weiter, so erhalte ich diesen Volumenzuwachs nicht. Der Lichtstrahl wäre höchstens irgendwann so konzentriert, dass mir der Reihe nach die Linsen wegschmelzen würden, aber an sich lässt sich ya dadurch ein großer Haufen Photonen an einem Ort ansammeln, ohne das sich dieser ausdehnt.
Liebe Grüße
- VampireSilence -
Ja, ich hatte mir mal verschiedene Quellen rausgesucht und überall wichen die Zahlen leicht ab. Vllt ist man sich da inzwischen auch einiger, da werd ich dann nochmal nachschauen.
Mich wunderte da weniger die Verschiedenheit, als vielmerh die Existenz von Schätzungen. Da sich die Kosmologen nicht einmal über die Topologie einig sind (Sphärisch, Torisch, Unendlich...), bin ich ein wenig überrascht, dass es Volumenabschätzungen geben soll...
Gut, aber was passiert deiner Vorstellung nach, wenn sich 2 Körper unendlich weit voneinander entfernen ? Müssten sie sich dann nicht irgendwann wieder treffen, wenn das Universum einmal "umrundet" haben ?
Das ist die Theorie. Allerdings muss man bedenken, dass das agnze Vierdeimensional abläuft (also das Universum ist in Vier Dimensionen z.B. Torusförmig) und es gewissen Einschränkungen gibt (wie z.B. man kann sich nicht schneller als c bewegen) und es dadurch dazu kommen kann, dass man nicht im Kreis reisen kann. Aber es ist auch vorstellbar, dass sie sich wieder treffen, ja.
Und wieder hochtheorethisch: Was wenn beide je ein Ende eines riesiglangen Seils gehalten hätten und es dann in der Mitte verknoten ? Ich meine ok, dann hat man halt n Lasso - aber was nun, wenn wir es zusammenziehen ? Denn die Form unseres Seils müsste ya nun mehr oder weniger wieder Kreisförmig sein und wenn wir diesen durch zusammenziehen immer weiter verkleinern, würde genau an dem Punkt der Knoten eben ganz geschlossen sein, der quasi den Mittelpunkt unseres Universums ausmachen müsste.
Nein. überhaupt nicht. Ich glaube nicht an einen "Mittelpunkt des Universum" und die wenigsten Kosmologen dürften das tun. Das widerspricht auch der Relativitätstheorie, nach der jeder Punkt gleichwertig ist. Ich mein, du würdest vielleicht den Mittelpunkt des Seilkreises erhalten. Aber den würdest du auch erhalten, wenn du das Seil um einige kilometer Parallelverschiebst zur Ebene, in der der Kreis läge und den dann zusammensziehst. Allerdings wäre dass dann ein anderer Punkt.
Um bildlich zu sprechen, denke an die Erdoberfläche. Das ist quasi eine zweidimensionale Abstraktion eines Sphärischen Universums (ja, zweidimensional, denn wir nehmen nur die Oberfläche). Angenommen du würdest ein Seil um den Äquator legen. Würdest du dass dann langsam zusammenziehen (unter Beachtung, dass das Seil die Erde nicht durchdringen kann), würde es langsam die Breitenkreise hoch (oder runter) wandern um schließlich zum Nord (oder Süd) -pol zu werden. Dass heisst aber nicht, dass diese Punkte irgendwie besonders sind, denn würdest du das Seil z.B. um den Nullmeridian legen (durch Greenwich, England) und das gleiche machen, würdest du irgendwo im Pazifik landen.
Schon, aber meine Überlegung war einfach folgende: Nehme ich nun zB Neutronen und staple sie immer weiter, so erhalte ich nach und nach einen Volumenzuwachs. Nehme ich aber einen Lichtstrahl und bündle ihn und bündle ihn immer weiter, so erhalte ich diesen Volumenzuwachs nicht. Der Lichtstrahl wäre höchstens irgendwann so konzentriert, dass mir der Reihe nach die Linsen wegschmelzen würden, aber an sich lässt sich ya dadurch ein großer Haufen Photonen an einem Ort ansammeln, ohne das sich dieser ausdehnt.
Und? Die Moral von der Geschichte? Ich mein, du hast immer noch nicht erklärt, wo der zusammenhang herkommt. Elektronen z.B. sind allerhöchstwahrscheinlich genauso wenig ausgedehnt, wie Photonen, haben aber eine Ruhemasse, wenn auch eine sehr kleine.
[edit] Übrigens: Neutronen und Photonen sind total unterschiedlich. Zunächst einmal dadurch, dass du Photonen stapeln kannst, während zwei Neutronen niemals den gleichen Raum einnehmen können (Pauli-Prinzip).
Beitrag zuletzt geändert: 18.2.2009 10:52:31 von merovius -
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