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Berücksichtigung "Barreierefreiheit" bei neuen Sites

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  1. Autor dieses Themas

    p***x

    Hallo zusammen,

    ich habe vor kurzem eine sehr angeregte Diskussion mit einem Kumpel über dieses Thema geführt. Er war der Meinung, dass dieses Thema momentan nur etwas "hochkocht" und man sich beim Design und der Erstellung von neuen Angeboten im Netz eigentlich garnicht um dieses Thema kümmern bräuchte, da dieses Thema außerdem die grafische und entwicklerische Freiheit massiv einschränken würde.

    Ich bin da etwas anderer Meinung. :) Schließlich klammere ich ja sonst unter Umständen einen gewaltigen Teil von potentiellen Usern aus. Den Studien belegen ja, dass vor allen Dingen blinde Menschen sehr intensiv das Web als Kommunikations- und Interaktionsplattform nutzen. Das man in irgendeiner Weise dadurch kreativ eingeschränkt würde, kann ich nicht bestätigen. Man muss eben mit dem Thema schon kreativ umgehen. :)

    Meine Frage: Achtet Ihr beim Design und der Entwicklung von neuen Angeboten auf die Barrierefreiheit? Und wenn ja, denkt ihr, dass eine barrierefreie Site immer auch sofort "unattraktiver" sein muss?
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  3. Die meisten Contentmanagementsysteme haben die Barrierefreiheitunterstützung schon an Bord. Ich denke da beispielsweise an Contao.
    Barrierefreiheit bedeutet meistens ja auch SEO optimiert, was bspw. logische Struktur und Maschinenlesbarkeit bedeutet.
    Demnach würde ich verneinen, dass Barrierefreiheit = unattraktiver bedeutet.

    Es kommt sicherlich drauf an, in welcher Form man barrierefrei arbeitet, sprich wer ist die Zielgruppe des Angebots?: blinde User? Leute mit gestörter Farbwahrnehmung (z.B. rot/grün Sehschwäche)? Ältere Menschen? gehörlose Menschen? usw..
  4. Autor dieses Themas

    p***x

    Es kommt sicherlich drauf an, in welcher Form man barrierefrei arbeitet, sprich wer ist die Zielgruppe des Angebots?


    Genau das ist ja mein Punkt. Eigentlich...also mal ganz oberflächlich betrachtet...weiß man ja garnicht, wer die Zielgruppe ist. Klar kann ich vorher sagen: "Hey, ich mache eine Seite mit Kinderwitzen drauf! Da muss ich auf Barrierefreiheit nicht achten!" Und wenn sich dann doch mal ein "Erwachsener" auf die Seite verirrt, kann er sie trotzdem lesen. Aber was ist, wenn sich jetzt ein Blinder bzw. stark sehbehinderter Mensch dorthin verirrt? Den Klammer ich dann aus! Und verliere somit einen potentiellen User!

    Das bringt mich auch noch zu der Frage, wer mir letztlich eigentlich bestätigen kann, dass meine Seite wirklich barrierefrei ist. Klar, es gibt ja hierzu diverse "Accessibility Checker" im Netz. Aber letztlich werfen die mir ein Ergebnis aus, was ich so akzeptieren muss. Vielleicht hab ich hier gerade eine Marktlücke entdeckt und man sollte einen Service eröffnen, bei dem Blinde Menschen die Seite besuchen und direkt die Fehler melden. Oder gibt's sowas schon? :)
  5. projx schrieb:
    Es kommt sicherlich drauf an, in welcher Form man barrierefrei arbeitet, sprich wer ist die Zielgruppe des Angebots?


    Genau das ist ja mein Punkt. Eigentlich...also mal ganz oberflächlich betrachtet...weiß man ja gar nicht, wer die Zielgruppe ist.


    Ich denke doch. Denn schon allein wie die Seite aufgebaut ist (Flash vs. html), der Sprachstil, die Aufmachung und letztendlich der Inhalt/das Thema orientiert sich am potentiellen Besucher. So wird eine Website von einer öffentlichen Institution seinen Nutzer vermutlich immer Siezen, es wird mit gedeckten Farben und meist wenig multimedialen Inhalten gearbeitet (mit Ausnahme Fotos wobei Verhältnis Text > Bilder sein wird) und solche Seiten sind fast immer auf Maschienlesbarkeit optimiert und sind eher statisch.
    Eine Werbeseite für Ein Bier dagegen besteht aus mehr Bild aus Text, sind dynamisch und häufig auch interaktiv und teilweise nicht mal auf alle Browser oder Endgeräte optimiert.

    Um bei deinen Beispiel zu bleiben, deine Kinderwitzseite würde vermutlich eher bunt sein mit mehr Bildern als Text. Wenn der Text aber als Text vorliegt und nicht etwas als Grafiken oder Flashanimationen ist die Seite dennoch maschinenlesbar und somit z.B. auch für Blinde Nutzer zugänglich. Wenn die Bilder dann auch noch korrekt als Bildelement mit "alt" Description ausgezeichnet sind, kann sich ein Blinder User die nur Textinhalte ausgeben lassen.

    Vermutlich ist es wahrscheinlicher, das dir ein potentieller User flöten geht, weil die Seite nicht den Inhalt hatte, den er erwartet hat, zu umständlich zu benutzen ist oder ihm das Design nicht gefällt.
  6. projx schrieb:
    Aber was ist, wenn sich jetzt ein Blinder bzw. stark sehbehinderter Mensch dorthin verirrt? Den Klammer ich dann aus! Und verliere somit einen potentiellen User!

    Es ist fast unmöglich eine Webseite für alle Nutzer zu optimieren.

    Da muss man nicht gleich einen Blinden als Beispiel nehmen, sondern einen User mit einem uralten Computer auf dem noch eine der ersten Internet Explorer Versionen läuft. (Und es gibt mehr Menschen mit altem Internet Explorer Versionen als Blinde): Wer achtet den heutzutage noch darauf, wie die Webseite bei einem Computer mit einer der ersten Internet Explorer Versionen und einer Auflösung von 800 x 600 Pixeln aussieht? > Fast keiner!
    Dennoch manchen solche User einen relativ großen Teil aus, wenn man sie mit den anderen "Randgruppen" vergleicht.

    Beitrag zuletzt geändert: 28.8.2013 15:26:10 von webfreclan
  7. Autor dieses Themas

    p***x

    Ich arbeite gerade an einem Projekt das Intranet für eine große öffentliche Verwaltung neu aufzusetzen. Der Behörde ist es relativ wichtig, dass der neue Auftritt auch von den blinden/sehbehinderten Mitarbeitern (von denen es auch wirklich einige gibt) besucht werden kann. Zudem man durch die BITV (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung) ohnehin als Behörde gezwungen ist, Seiten unter diesem Aspekt zu gestalten.

    Und ich hatte dazu heute einen sehr interessanten und aufschlussreichen Termin mit einem Blinden-User. Ich bin mit ihm gemeinsam in der Testumgebung über die bisher aufgebauten Seiten "geschlendert".

    Erstmal eine kurze Randnotiz: Surfen mit dem Screenreader ist eine echte Geduldsprobe! :) Der Kollege hatte JAWS (wie so ziemlich alle Betroffenen) im Einsatz und je mehr Links auf der Seite sind (und wenn man heutigen Standards für das Intranet entsprechen will, sind das eine ganze Menge) umso länger dauert das navigieren an die gewünschte Stelle.

    Ich hätte mir gewünscht, dass mehrere meiner Kollegen dabei gewesen wären. Denn der blinde Kollege konnte sich wirklich gut, auch durch längere Texte, navigieren, da wir darauf geachtet haben, dass die Überschriften auch sauber mit Klassen (H1 - H4) ausgezeichnet sind.

    Zur Description sagte er mir nur, dass es zwar nett ist, wenn man sich die Mühe macht, er aber im Zweifel eh nichts davon hat. Er würde dann zwar sehen, dass sich der Entwickler bemüht habe, aber gerade bei Seiten die mit derart vielen Links ausgestaltet sind, ist das eher noch verwirrender als zuträglich.

    Ihr merkt, dass Thema hält mich im Moment echt auf Trapp! :)

  8. Hallo,

    das finde ich sehr wichtig auch wenn es leider viel zu wenig beachtet wird. Man kann hier durch ein paar doch recht kleine Änderungen vielen Menschen das Leben um einiges leichter machen, die es sowieso schon schwer genug haben. Viel Erfolg mit deinem Projekt!
  9. projx schrieb:
    Ich arbeite gerade an einem Projekt das Intranet für eine große öffentliche Verwaltung neu aufzusetzen. Der Behörde ist es relativ wichtig, dass der neue Auftritt auch von den blinden/sehbehinderten Mitarbeitern (von denen es auch wirklich einige gibt) besucht werden kann. Zudem man durch die BITV (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung) ohnehin als Behörde gezwungen ist, Seiten unter diesem Aspekt zu gestalten.

    Und ich hatte dazu heute einen sehr interessanten und aufschlussreichen Termin mit einem Blinden-User. Ich bin mit ihm gemeinsam in der Testumgebung über die bisher aufgebauten Seiten "geschlendert".

    (...)



    Warum dann so geheimnisvoll? Hättest ja gleich sagen können, dass du konkret für eine öffentliche Institution mit seh-behinderten Nutzern ist...(Demnach weißt du auch deine Zielgruppe doch sehr genau, siehe meine Posts oben?).

    Mit dem Textbrowser Lynxkann man Websiten wohl sehr gut auf die Lesbarkeit für Screenreader und mit Braillezeile prüfen.

    Beitrag zuletzt geändert: 29.8.2013 11:08:05 von cayce
  10. Bewusst ein Projekt ändern um es "Barrierefrei" zu gestalten würde für mich nicht in Frage kommen.
    Sehbehinderte können ohnehin die Schrift im Browser vergrößern oder die Bildschirmlupe unter Windows nutzen.

  11. Autor dieses Themas

    p***x

    cayce schrieb:
    Warum dann so geheimnisvoll? Hättest ja gleich sagen können, dass du konkret für eine öffentliche Institution mit seh-behinderten Nutzern ist...(Demnach weißt du auch deine Zielgruppe doch sehr genau, siehe meine Posts oben?).


    Hatte das eingangs vergessen zu erwähnen mit meinem aktuellen Projekt. Hatte die Diskussion über den Sinn oder "Nicht-Sinn" der Barrierefreiheit aber eben mit einem Kollegen im Projekt. :wink: :)

    Es ging bei der Diskussion dann letztendlich wieder ums Geld. Denn Barrierefreiheit im Sinne der gesetzlichen Vorschriften (und die müssten - wenn man ganz genau ist - auch bis ins Detail eingehalten werden) stellt schon einen erheblichen finanziellen Mehraufwand dar. Es ist ja nicht nur die Kompatibilität mit Screenreadern oder die Vorlesen-Funktion, sonder da kommen dann auch Dinge wie die Zugänglichkeit von PDF-Dateien oder aber "leichte Sprache" auf den Tisch...und diese Themen können richtig teuer werden.

    Wollte mit dem Thread hier eigentlich auch nur ein paar Argumentationen FÜR:approve: die Barrierefreiheit von Euch abschöpfen bzw. die Argumentationen GEGEN:disapprove: die Barrierefreiheit besser verstehen lernen! :wink:

    Und vielen Dank auch für den Hinweis auf "lynx". Das kannte ich noch garnicht! Schau ich mir gleich mal an!

    Beitrag zuletzt geändert: 30.8.2013 7:34:57 von projx
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