Belgien - Was nun?
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Zur Abwechslung mal ein Thema, das unser Nachbarland betrifft.
In Belgien hat die Parlamentswahl im flämischen Landesteil einen Sieg einer Partei ergeben, die langfristig das Ziel der Unabhängigkeit Flanderns anstrebt (glücklicherweise aber nicht die radikale Partei Vlaams Belang). Artikel in der Zeit.
Man mag dies missbilligen, aber es gibt doch einige Gründe dafür:
1830 - also im Jahr der Unabhängigkeit Belgiens war Französisch die einzige Amtssprache - was vor allem daran lag, dass die Wallonie damals (mit der damals hoch wertschöpfenden) Montanindustrie der politisch tonangebende Landesteil war - und Flämisch galt als "Bauernsprache" (Flandern war damals, so viel ich weiß, noch sehr ländlich).
Heute hat sich das wirtschaftliche Gleichgewicht umgekehrt - Flandern ist heute wirtschaftlich viel stärker als die Wallonie und muss ziemlich viel Finanzausgleich leisten. Außerdem ist der Bevölkerungsaneil der Flamen bei etwa 60%, Wallonen knapp 40%, dazu noch die kleine deutssprachige Gemeinschaft mit ca. 75 000 Einwohnern) Zugleich fühlen sich die Flamen in ihrer Sprache immer noch nicht richtig respektiert. (das offiziell zweisprachige Brüssel ist de facto fast ausschließlich französischspachig - was natürlich auch mit daran liegt, dass viele EU-Institutionen dort ansässig sind)
Kurzum: Die Flamen können nach ihrer Ansicht durch eine Herauslösung aus Belgien nur gewinnen.
Bei den Wallonen liegt es naturgemäß genau anders herum, deshalb wollen sie tendenziell natürlich, dass möglichst alles bleibt, wie es ist.
Beitrag zuletzt geändert: 14.6.2010 14:31:23 von wpl -
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Ich denke mal das es so eine "Rauslösung" nicht mehr geben wird.
Da es nun seit 180 Jahren hält ;).
Man könnte Belgien auch 3 Teilen :D
Nen Teil an Holland nen Teil an Deutschland nen Teil an Frankreich und jeder hätte seine Sprache.
Eine Rauslösung eines Teils und dann noch zu einem Eigenen Land ist wohl nicht weit genug gedacht, so nen neues Land verschlingt auch erst einmal Miliarden, und ist danach wohl Pleite. -
Hi all
Alles Schall und Rauch meine ich. Wenn 35% für eine Abtrennung sind, dann sind doch im Umkehrschluss noch immer 65% dagegen.
Andererseits, würden wir die Eurozone wieder in Stadtstaaten auflösen, würden wir uns gewiss mit der Entschuldung und Staatsinsolvenzen leichter tun.
Ein wenig provozieren: Bremen, Berlin Brandenburg, alle extrem verschuldeten Staatsteile rauswerfen und insolvent gehen lassen. Nicht ernst gemeint.
Zu viele familiäre und wirtschaftliche Verbindungen, unbezahlbar und Nonsens für einen Staat der in der Benelux, der EU und der Eurozone verwurzelt ist.
Das Wahlergebnis war ein klares Signal der Politverdrossenheit der Bürger und ich denke es ist angekommen.
Tschüss Ludwig
Beitrag zuletzt geändert: 15.6.2010 13:12:12 von tutmoses -
Wahlkampf = Das Fordern und Versprechen von völlig unsinnigen Dingen an die kein Mensch ernsthaft glauben kann, sowie das Palabern von Stammtischgerede. Wichtig ist hierbei die völlige Unmöglichkeit bei späterem Regierungsauftrag.
Regieren = Erkennen der Unmöglichkeit der Versprechungen. -
tutmoses schrieb:
Wenn 35% für eine Abtrennung sind, dann sind doch im Umkehrschluss noch immer 65% dagegen.
Gut das Belgien eine Demokratie ist und selbst die Wähler sollten gewusst haben das 35% nicht ausreichen werden :) -
Klingt vielleicht absurd, aber macht natürlich am meisten Sinn:
die Wallonie an Frankreich,
Flandern an die Niederlande
und basta. Belgien als solches macht einfach keinen Sinn, zumindest, wenn irgendwann mal die meisten Belgier von ihrem Staat die Faxen dick haben. So etwas gehört eben (man siehe z. Bsp.: die ehemalige "Tschechoslowakei") auch zum Selbstbestimmungsrecht von Völkern, dass sie irgendwann mal nicht mehr Teil eines Staates sein wollen. Was das dann langfristig anderswo in Europa für Folgen haben könnte, ist natürlich kaum abzusehen. Die Basken hassen Spanien und wollen grosse Teile davon loslösen. Die Bayern sind ja ohnehin keine echten Deutschen und bei den Sachsen darf man auch seine Zweifel haben. Man darf gespannt sein... -
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