Angst vor der Kommerzialisierung
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Hi zusammen,
ich war mich zuanfang nicht sicher, ob das Thema doch ehr bei Medien oder Internet allgemein einzuorden ist, daher bitte ich um verzeihung, falls ich dann letztendlich das falsche genommen habe. Aber es betrifft ja nicht nur das Internet - es geht, mir zumindest, doch ehr allgemein um "freie" Informationen und damit auch nicht zwangsläufig um Medien.
Der Blog Basic Thinking hat vor kurzem bekannt gegeben, dass im RSS-Feed nur noch der Anfang eines Themas zu lesen sein wird, damit die zusätzlichen Seitenaufrufe die Einnahmen der Onlinewerbung erhöhen.
Dies allein wäre noch nicht Thema für einen Beitrag, interessant war die Reaktion der User. Ein Großteil der Kommentare war gleich: Sie werden Basic Thinking deshalb aus ihrem RSS-Reader streichen, die anderen gaben zu das es ihnen egal sei, da sie einen Werbeblocker installiert haben.
Dies wirft für mich die Frage auf, warum so viele Menschen etwas gegen solche Kleinigkeiten haben. Ich denke die Informationen sind frei und es zwingt einen keiner mit der Waffe am Kopf auf den Banner zu klicken und etwas zu kaufen. Hat die deutsche Bloggergesellschaft (oder ehr die allgemeine Gesellschaft) einfach kein Verständnis für wirtschaftliches denken (bzw. gewinnorientiertes Handeln)? Ist es so verwerflich, dass jemand seine arbeit so gut entlohnt haben möchte wie es möglich ist?
Im Grunde ist es doch in einer neuen Form das alte Lied von den Leuten die nichts bezahlen möchten, aber auch keine Werbung sehen wollen (also mit ihrer Werbewirkung bezahlen möchten). Ob beim Privatfernsehen über die Werbung geschumpfen wird, oder Leute sich daüber aufregen, wenn Firmen historische Gebäude renovieren lassen und während der Baumaßnahmen ein Schildaufhängen auf dem genau dies steht.
Oder sehe ich das zu eng? -
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Ich denke du siehst das prinzipiell schon richtig. Nichts ist kostenlos heutzutage, es sei denn man nimmt die Ausleihe von Büchern aus staatlichen Bibliotheken. Es kommt aber immer auf das Verhältnis zur Lesefreundlichkeit drauf an. Wenn Werbung in irgendwelche Frames gesetzt wird - oder Google's Adsense Programm - stört mich persönlich das kein bischen, weil ich mittlerweile sowieso kaum noch hinschaue. Wenn ich allerdings auf eine Seite gehe, auf der ich Informationen zu lesen bekomme, möchte ich nicht erst 3 penetrant von der Seite einfliegende Werbebanner wegklicken müssen, bei denen grafisch noch getrickst wird und der "Close" Button dich wohin führt, wo du überhaupt nicht hinwolltest. Da ist für mich Schluss mit lustig und die Leute sind genervt davon und fühlen sich "missbraucht" / verarscht und das wird - genauso wie bei einer Landtagswahl - abgestraft mit Misstrauen. Ich denke "normale" Werbeangebote sind absolut nicht das Problem, aber die Leute sind froh, wenn sie die Adresszeile des Browsers finden und ärgern sich dann einfach...
Anmerkung: Die Werbung hier bei Lima ist natürlich anders zu bewerten, das hier ist ein sehr gutes Angebot, von dem alle profitieren, sodass ich gerne auf "Schließen" klicke. Und das Positive dabei ist auch, dass sich das Fenster auch wirklich schließt :)
Grüße
Beitrag zuletzt geändert: 10.5.2010 9:48:27 von bastobuntu -
Prinzipiell gibt es nichts falsches daran, mit seiner Arbeit Geld zu verdienen. Dass so ein Blog, vor allem, wenn man ihn privat nebenher betreibt, sehr Zeitintensiv ist, wird häufig nicht gesehen bzw. ignoriert, da als selbstverständlich hingenommen.
Das Problem bei Basic Thinking liegt meiner Meinung nach aber weniger darin, dass versucht wird damit (gerechtfertigt) Geld zu verdienen, sondern viel eher, dass das Angebot überarbeitet wurde, der Blog also der bereits geprägten und gewöhnten Erwartungshaltung der Besucher nicht mehr gerecht wird. Hier hat also der Betreiber versäumt zu überprüfen, was man den Besuchern zumuten kann bzw. seinen Blog nicht von Anfang an ausgerichtet (zB schon immer nicht die kompletten Artikel über RSS verfügbar gemacht). Auf der anderen Seite kann man natürlich auf Leser, die die den Content zwar lesen aber die Seite nicht besuchen, getrost verzichten, denn diese bringen dem Betreiber keine (gerechtfertigten) Einnahmen, sind in meinen Augen also Schmarozer, die sich dann aber trotz Argumenten dennoch aufregen. -
Hier kommt eventuell noch die Historie des Basic-Thinking-Blogs hinzu.
Begonnen als privates Blog, erfolgreich geworden und vom ehemaligen Besitzer, Robert Basic, an eine Firma verkauft, die den Blog kommerziell auswerten wollte/will.
Anfänglich hieß es es würde sich für die Leser nichts ändern. Das Ergebnis sehen wir jetzt. ;)
Es steht außer Frage, daß Arbeit auch bezahlt werden sollte. Eine Denke, die im Netz nicht sehr verbreitet ist.
Das bekannte Motto "Geiz ist geil" hat die Nehmerqualitäten vieler Verbraucher trainiert.
FF
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fatfreddy schrieb:
Hier kommt eventuell noch die Historie des Basic-Thinking-Blogs hinzu.
Die kompletten Inhalte sind weiterhin kostenlos einsehbar, daher kann ich den Trubel dennoch nicht verstehen. -
Ich finde den Trubel auch übertrieben. Ich mein ob die Firma den Blog kommerziell ausnutzen will oder nicht ist doch eigentlich egal, solange die Leser immernoch die Inhalte bekommen, die sie erwarten. Und wenn man jetzt genau einen Klick mehr machen muss um den ganzen Text zu lesen, dann hilft es der Firma und tut keinem weh. Anders wäre es, wenn man sich erstmal durch hunderte Seiten klicken müsste, aber das ist ja nicht der Fall. Also für mich ist das ähnlich sinnlos wie die Diskussion wegen der Kommerzialisierung von Musik. Da ist es das gleiche Prinzip, mir ist es egal ob die Musik des Geldes wegen oder einfach "nur so" gemacht wird, Hauptsache sie gefällt mir.
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