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Hallo Community,
ich habe eine frage in sachen Website Programmierung kann man sich ohne weiteres Geld nebenher verdienen, auf was sollte man sich spezialisieren und ist der Markt eigentlich gut ausgelegt mit firmen oder freie entwickler oder kann man "Anschluss finden oder sich etablieren"?
Worauf müsste man noch achten?
mfg grave
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Ich selber bin seit mehr als zwei Jahren Selbständiger Webdesigner und (eigentlich überwiegend) -entwickler. In dieser Zeit habe ich sehr viel Erfahrung gesammelt, wovon leider die meiste negativ ist.
Die Probleme liegen meiner Meinung nach an drei Faktoren:
1.) Die Konkurrenz
Es gibt in dieser Branche sehr viele, die diese Tätigkeit ausüben. Zum Teil sind das Profis, zum größeren Teil leider welche, die innerhalb von ein zwei Tagen ein CMS aufsetzen, ein kostenloses Template verwenden und das dem Kunden dann für hohe Preise verkaufen. Hier entspricht natürlich nicht die Leistung dem Preis, meist können diejenigen sich aber gut verkaufen, machen aber die Branche kaputt und die seriösen Anbieter haben mit den Vorurteilen zu kämpfen.
2.) Die Kunden
Jeder will einfach nur viel, aber kein Geld ausgeben. Bereits in den ersten Gesprächen berät man den Kunden natürlich gut, er geht dann aber zu einem Billiganbieter, mit den vorgeschlagenen Ideen. Für die Beratung Geld zu verlangen (das man dann ggf. mit dem Angebot verrechnet) ist leider nur selten möglich, die meisten kommen dann nicht wieder. Oder der Kunde meint, sobald die Rechnung ankommt: "machen wir den halben Preis, dann empfehl ich Sie auch weiter". Davon kann man aber nicht leben und eine Empfehlung ist natürlich nicht bindend. Das sind nur wenige Beispiele, ich könnte hier tausende erzählen aber das würde den Rahmen sprengen. Fazit: Man muss auf jeden sehr viel kämpfen.
3.) Die Projekte
Der Kunde hat Vorstellungen, die nicht funktionieren, man kann ihn leider nicht immer überzeugen, dass es anders (zum Teil für den gleichen Preis) besser geht. Funtioniert aber später das Projekt nicht wie gewünscht, will der Kunde auf einmal alles anders haben (aber nicht so wie man besprochen hat, sondern so wie ers anders will oder wie mans selber schon vorgeschlagen hat) und dafür nichts mehr zahlen. Dann wird man auch verantwortlich dafür gemacht, dass Projekt nicht läuft. Auch hier kämpft man, muss leider schlechtere Arbeit machen als man möchte aber hinterher doch noch alles ändern.
Also mein Tipp: Nebenher ein nettes Einkommen ist ok, aber Hauptberuflich (so wie ich), ist es sehr sehr schwierig. Man muss viel für wenig Geld arbeiten, damit auch nur die Grundbedürfnisse abgedeckt sind. Natürlich kann man sich spezialisieren, Typo3-Entwickler zB können viel mehr verdienen als jemand der Joomla oder Wordpress anbietet, da Typo3 viel häufiger in professionellen Bereichen eingesetzt wird. Hier hat man aber gegen gute namenhafte große Agenturen anzukämpfen, kommt also sehr schwer rein. Ein Gebiet das auch sehr gut läuft ist SEO, da muss man sich aber super auskennen und nur SEO und sich einen Namen machen, was auch lange dauert. Hier hat man wieder das Problem mit den unseriösen Anbietern.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, ich persönlich rate inzwischen von der Medienbrache ab, egal ob selbständig oder als Angestellter in einer Agentur. Der Stress und die Überstunden lohnen einfach nicht bei dem geringen Verdienst. Ich gehe wieder zurück in die IT/EDV, dort habe ich gerade ein zwei Softwareprojekte für Großunternehmen am laufen. -
Die Ausführungen von Trueweb lassen sich eigentlich uneingeschränkt unterschreiben.
Mit ein Grund für die Misere sind genau die Leute, die meinen, "mal eben" Webseiten zu machen. Die Ergebnisse haben in der Herstellung meist wenig Geld gekostet. Was sie aber den Kunden kosten, weil sie nicht vernünftig funktionieren, ist eine andere Sache. Ergebnis sind dann Kunden, die sagen "Davon habe ich mir mehr versprochen", "Eine Interneseite lohnt sich nicht" oder "alles nur Lug und Trug".
Wenn man Glück hat, ist der Kunde vernünftig und vergibt den Reparaturauftrag nicht wieder an einen der Preisdumper, die bei Dienstleistersklavenmärkten wie MyHammer unterwegs sind oder bei Ebay den Top-Service pauschal für 190€ anbieten. Für das Geld läßt sich eine Webseite bei Profis nicht realisieren! Das geht, wenn überhaupt, nur bei einem Anbieter, der nicht rechnen kann, Steuern hinterzieht oder den Job nur als Hobby betreibt. Wenn jemand von solchen Jobs lebt, muß er als Tagessatz mindestens 500€ abrechnen. Eine, auch für den Kunden profitable Webseite ist aber nicht "mal eben" an einem Tag gemacht.
Wer eine Website für weniger anbietet, liefert entweder uniformierte, nicht auf den Kunden abgestimmte Ware von der Stange, individuelle Scheiße, ist ein zur Pleite verurteilter Selbstausbeuter oder Schlimmeres. Mittelfristig schadet er sich und der ganzen Branche.
Niemand käme auf die Idee, bei MyHammer nach einer Produktionsanlage für 10% des normalen Preises zu fragen. Bei Webseiten ist das mittlerweile leider zu häufig der Fall. Oft genug auch, nachdem sich der Kunde ausführlich bei einer vernünftig kalkulierenden Agentur beraten lassen hat. Oft genug bekommt man Emails mit einem gut ausgearbeiteten Angebot im Anhang. Und im Text wird dann dreist gefragt, zu welchem armseligen Dumpingpreis man diesen Job machen würde.
Wer mal bei Lima-City durch die Userprofile klickt, wird aber viele Webseiten finden, die eben genau nach "mal eben" und "hat ein Kollege gemacht, der das Wort Webdesign schon schreiben kann" aussehen. Oder man stößt eben auf verwaiste Domains, die, vieleicht weil der Betreiber nur einen solche Kollegen kannte, mittlerweile aufgegeben wurden
Um auf die ursprüngliche Frage des Threads zu antworten:
"Ohne weiteres, mal eben Geld nebenher verdienen" geht nicht! Zumindest nicht einfach, nachhaltig und legal!
Etablieren kann man sich, aber das wird zunehmend schwieriger. Man muß dazu schon mehr als HTML/CSS-Basics beherrschen. Eine fundierte Ausbildung ist durchaus hilfreich.
FF
Beitrag zuletzt geändert: 4.4.2011 3:48:45 von fatfreddy -
ich hab vor das in 1-2 jahren vlt zu studieren von daher ist noch zeit und immoment lern ich mir wieder einiges selber mir ist klar das ich da noch eine ausbildung in form von studium oder halt ausbildung machen muss
wie würdet ihr an die sache rangehen wenn ihr das wirklich mal macen würdet was würdet ihr anders machen im nachhinein? -
Es kommt natürlich darauf an wo du arbeiten möchtest. Stressig ist es überall, wenig Geld für viel Leistung kriegste überall. Der Unterschied ist, dass du eben als Selbständiger für noch viel mehr verantwortlich bist (Auftragsbeschaffung, Buchhaltung, uvm.) und dort eben noch viel Zeit reinstecken musst, ohne das etwas verdient ist. Bei einer Agentur musst du ständig noch dies oder noch das erledigen, so gehts jedenfalls denen die ich kenne und die bei einer Agentur arbeiten. Besser gehts dann denen, die in einer Inhouse-Grafikabteilung arbeiten, dort hat man immer mit ähnlichen Dingen zu tun (das Corporate bleibt schließlich gleich) und muss sich nicht ständig auf was komplett neues konzentrieren.
Ich würde dennoch nix anders machen, da es mein Ding ist, ich dort viel gelernt hab das mir in meinem weiteren Werdegang behilflich ist.
Mach doch einfach mal ein Praktikum bei einer Agentur, dann wirste schon merken wies zugeht ;) -
ich danke allen herzlichst für ihre eindrücke ich bin jedenfalls etwas nachdenklicher geworden =)
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