BER wird 2017 vermutlich nicht fertig.
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Der Berliner Pannenflughafen BER, welcher ja eigentlich schon seit 2013 in Betrieb sein sollte, wird voraussichtlich auch 2017 noch nicht fertig sein. Auch die ursprünglich geplanten 2 Mrd Euro sind schon deutlich überschritten, momentan geht man von 5,4 Mrd Euro aus. Was meint Ihr, werden 5,4 Mrd reichen? Ich glaube eigentlich nicht daran, es werden wohl eher 6,5 Mrd € falls BER überhaupt jemals fertig wird. Heute wird ja in Berlin neu gewählt, vermutlich kommt rot rot grün dabei heraus, ich denke schon das wird am Flughafenprojekt noch ein paar Änderungen bringen...
Hier könnt ihr die Kostenentwicklung verfolgen: https://www.flughafen-berlin-kosten.de/Abstimmung (Nur eine Auswahl möglich)
Fertigstellung 2017 4,17 % (1 Stimme) Fertigstellung 2018 12,5 % (3 Stimmen) Fertigstellung 2019 0 % (0 Stimmen) Fertigstellung 2020 16,67 % (4 Stimmen) der wird nie fertig 66,67 % (16 Stimmen) -
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Das die Kosten immer weiter steigen hat ja auch mehrere Gründe. Zum einen war die ursprünglich geplante Größe auf Grund der viel zu langen Planungszeit bei Baubeginn schon wieder zu klein dimensioniert. Also wurde Erweitert und das kostet natürlich. 2. werden ja auch Sicherheitsaspekte immer wieder den neuen Erfordernissen und Gefahren angepasst so das auch da Mehrkosten entstehen. Zum 3. gab es natürlich auch eklatantes Versagen der Verantwortlichen. Allein was da an Abfindungen für rausgeworfene Manager gezahlt wurden ist doch unglaublich!
Das Schlimme ist vor allem das wir uns vor aller Welt lächerlich machen! Wo ist da die berühmte deutsche Gründlichkeit?
Experten haben ja schon vor geraumer Zeit festgestellt das ein Abriss und Neubau billiger wäre als die Fertigstellung!
Beitrag zuletzt geändert: 18.9.2016 14:35:48 von turmfalken-nikolai -
Na was Großprojekte betrifft ist BER ja nicht das erste was kostenmäßig aus dem Ruder läuft und geplante Fertigstellungstermine um Jahre überzieht. Ich sage nur Elbphilharmonie Hamburg geplante Kosten 77 Mio bisher aufgelaufen rund 780 Mio geplante Eröffnung 2010 nun geplante Eröffnung 1.1.2017, oder Stuttgart 21. die veranschlagten Kosten sind schon deutlich überschritten. Immer wenn die öffentliche Hand im Spiel ist gehen derartige Projekte in Deutschland regelmässig schief.
Beitrag zuletzt geändert: 18.9.2016 16:48:30 von invalidenturm -
Ich sag ja immer wieder: Bei solchen Pleiten und enormen Kostenüberschreitungen müssten die beteiligten Politiker Ihren Strafanteil der Kostenüberschreitung dazu tun.
Steuergelder verschwenden ist leicht - ist ja nicht mein Geld.
Wenn ich aber für Folgekosten aufgrund schlechter Planung an den Mehrkosten beteiligt bin oder auch strafrechtlich (für veruntreuung von öffentlichen Geldern) belangt werden kann überlege ich mir sehr gut was für Projekte ich wie ausführen will.
Ist in jedem Grossbetrieb ähnlich. Der Topmanager erhält eine Gewinnbeteiligung muss dafür aber auch (meist weniger Prozentpunkte) vom Verlust mittragen. -
Sehr amüsant war dazu war übrigens ein Redebeitrag von Frank Henkel nach der Wahl beim RBB. "Wir versuchen den Flughafen so schnell es geht zu eröffnen. Mir liegen bis jetzt keine Papiere vor, dass die Eröffnung nicht im 4. Quartal 2017 zu schaffen sei."... er drückte sich um weitere Fragen der Moderatorin herum.
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Hier mal ein Auszug aus einem Zeitschriftenartikel:
Ein Ende der gerichtlich verfügten Zwangspause ist noch nicht abzusehen. Der Stillstand belastet die Bilanz der Flughafengesellschaft durch Inflation und Regreßansprüche mit geschätzten 150 Millionen jährlich.
Da sagt man sich als Leser:Aaah, wusste ich's doch. BER ist ein Loch ohne Boden. Ich habe den Auszug aber leicht entstellt. Vollständig lautet er:
Ein Ende der gerichtlich verfügten Zwangspause ist noch nicht abzusehen. Der Stillstand belastet die Bilanz der Flughafengesellschaft (Bayern: 51 Prozent, Bund: 26, Stadt München: 23) durch Inflation und Regreßansprüche mit geschätzten 150 Millionen Mark jährlich.
Der Artikel, aus dem ich zitiert habe ist 35 Jahre alt:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14330408.html
Auch sonst ist die Geschichte des Flughafens FJS in München höchst aufschlussreich.
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airfield-manager schrieb: Steuergelder verschwenden ist leicht - ist ja nicht mein Geld. Wenn ich aber für Folgekosten aufgrund schlechter Planung an den Mehrkosten beteiligt bin oder auch strafrechtlich (für veruntreuung von öffentlichen Geldern) belangt werden kann überlege ich mir sehr gut was für Projekte ich wie ausführen will.
Ja das wäre wirklich toll.Ist in jedem Grossbetrieb ähnlich. Der Topmanager erhält eine Gewinnbeteiligung muss dafür aber auch (meist weniger Prozentpunkte) vom Verlust mittragen.
Na das hat man ja beim Abgasskandal und auch bei der Bankenkrise gesehen wie die meisten Topmanager ein klein wenig gehaftet haben. Die armen Jungs bei VW mussten sogar auf einen kleinen Teil ihrer Boni für 2015 verzichten. Ich habe allerdings nicht gehört, dass jemand von den Vorjahren geredet hätte.Der Abgasbetrug wurde ja nicht nur in 2015 begangen.
boogiewoogiebicycle schrieb:Mir liegen bis jetzt keine Papiere vor, dass die Eröffnung nicht im 4. Quartal 2017 zu schaffen sei."... ...
Naja so ähnlich hatten Platzeck und Wowereit mit dem Termin 2013 auch argumentiert.
Was mich nur immer wieder erstaunt ist, dass solche Großaufträge eigentlich Europaweit ausgeschrieben werden, irgend ein Generalauftragnehmer gibt dann ein Gebot ab und sollte doch in der Lage sein, die Leistung auch mit einer Überschreitung von max.20% zu erbringen. Wird die Leistung oder Teilleistung nicht erbracht fliesst in der Regel in der Privatwirtschaft kein Geld. Komisch ist nur, dass bei öffentlichen Aufträgen meist mitten im Auftrag nachverhandelt wird und sich dann die Summe drastisch erhöht. (Elbphilharmonie z.B. v.77Mio auf 540Mio, ein paar Jahre später kommt dann noch ein Kostenschritt auf ca.780 Mio), keiner der verantwortlichen Politiker hat soviel Charakterstärke dann wenigstens seinen Rücktritt zu erklären. Und von Forderungen an Auftragnehmer oder Planungsbüro habe ich auch nichts gehört...
Schön, dass es, wie mein-wunschname schrieb, schon immer so bei deutschen Flugplatzbauten gelaufen ist. Da wahren wir wenigstens Traditionen.
Beitrag zuletzt geändert: 19.9.2016 11:55:28 von invalidenturm -
invalidenturm schrieb:
Was mich nur immer wieder erstaunt ist, dass solche Großaufträge eigentlich Europaweit ausgeschrieben werden, irgend ein Generalauftragnehmer gibt dann ein Gebot ab und sollte doch in der Lage sein, die Leistung auch mit einer Überschreitung von max.20% zu erbringen.
Das ist beim BER geschehen, sogar 2 x. Naturgemäß ist die Anzahl der Firmen, die sich so etwas zutrauen nicht sehr groß. So gaben bei der 1.Ausschreibung 4 Unternehmen ein Angebot ab. Da allerdings 3 Angebote aus formalen Gründen abgelehnt werden mussten, ergab sich mit einem gültigen Angebot keine sinnvolle Wettbewerbssituation. Also wurde noch einmal ausgeschrieben. Wieder vier Bieter. Alle formal gültig, aber erstaunlicherweise lagen die preislich (gemeint ist der Preis für die Generalunternehmerleistung) so dicht zusammen, dass Verdacht der Preisabsprache bestand. Außerdem lagen sie auch noch deutlich über dem geschätzten Niveau für diese Leistung. Da man nicht 10 Jahre mit Ausschreibungen verbringen wollte, war letztendlich Eigenregie angesagt.
Gaaaaaaanz ausführlich (> 1000 Seiten) zu den Gründen der Verzögerung und des Kostenanstiegs:
http://www.parlament-berlin.de/ados/17/IIIPlen/vorgang/d17-3000.pdf
Viel Spaß bei der Lektüre
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Ich glaube die 1000 Seiten erspare ich mir lieber. Es werden ja sicherlich noch weitere 1000 hinzukommen ehe BER fertiggestellt oder abgerissen ist.
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Ich glaube das größte Problem war, dass das Planungsbüro mit samt allen Architekten rausgeworfen wurde und sich neue Leute in die Akten einlesen mussten. Und natürlich klar die vielen Planänderungen vom Senat. Es muss alles aufgeklärt werden finde ich.... so viel Steuergeld
Stuttgart 21 und die Elbphilharmonie werden ähnlich ... naja
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boogiewoogiebicycle schrieb:
Ich glaube das größte Problem war, dass das Planungsbüro mit samt allen Architekten rausgeworfen wurde und sich neue Leute in die Akten einlesen mussten. Und natürlich klar die vielen Planänderungen vom Senat. Es muss alles aufgeklärt werden finde ich.... so viel Steuergeld
Stuttgart 21 und die Elbphilharmonie werden ähnlich ... naja
Naja eine alte Weisheit sagt schon: Viele Köche verderben den Brei! Aber das man dann zu allem Überfluss noch Herrn Mehdorn für abartige Summen engagieren musste schlägt doch wohl dem Fass den Boden aus! -
Zu Stuttgard 21 gab es heute die Meldung, dass der Bundesrechnungshof zweifelt ob die veranschlagte Bausumme ausreicht und wie ich der Abstimmung bisher entnehme glauben hier die wenigsten daran das BER jemals in Betrieb gehen wird. Auch Bild teilt diese Meinung und titelte gestern BER Der Abriss hat begonnen. http://www.bild.de/regional/berlin/flughafen-berlin-brandenburg-international/info-tower-schon-mal-weg-47918038.bild.html
Beitrag zuletzt geändert: 22.9.2016 0:55:16 von invalidenturm -
invalidenturm schrieb:
Zu Stuttgard 21 gab es heute die Meldung, dass der Bundesrechnungshof zweifelt ob die veranschlagte Bausumme ausreicht und wie ich der Abstimmung bisher entnehme glauben hier die wenigsten daran das BER jemals in Betrieb gehen wird.
Das sind die Fans von Tegel und die die Tempelhof nachtrauern -
Die Sache (Abriss) ist zudem auch alt, darüber wurde schon vor knapp 3 Monaten berichtet:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/aus-fuer-infotower-und-webcam-am-ber-wird-bald-was-abgerissen/13669284.html
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mein-wunschname schrieb:
Der sprachliche Unterschied zwischen wrd bald abgerissen und wird jetzt abgerissen ist Dir hoffentlich bewusst. Was ist da also alt?
Die Sache (Abriss) ist zudem auch alt...
Beitrag zuletzt geändert: 22.9.2016 10:15:10 von invalidenturm -
Naja vielleicht bleibt es ja nicht nur bei dem Abriss des Infotowers. Nach Meinung von Experten soll ja ein Komplettabriss und Neubau des BER billiger sein als die Fertigstellung!
Bin mal gespannt wie lang diese Posse noch gehn soll bzw. wieviele Steuermilliarden da noch verbrannt werden.
Beitrag zuletzt geändert: 22.9.2016 10:25:53 von turmfalken-nikolai -
Naja "Komplettabriss und Neubau des BER billiger" war vor ziemlich genau einem Jahr ein Thema, da sind inzwischen doch viele Millionen zur Mängelbeseitigung weiter in den Bau geflossen. Ob man heute sagen könnte dass Abreissen und Neubauen billiger wird als weiterbauen, das würde ich bezweifeln. Ausserdem wäre der Neubau ja wieder ein Großprojekt mit Beteiligung der öffentlichen Hand...
Beitrag zuletzt geändert: 22.9.2016 10:45:24 von invalidenturm -
Tja, allein was an Abfindungen an rausgeworfene Manager gezahlt wurde / wird ist schon grotesk! Dafür hätte man schon einiges in Griff kriegen können.
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invalidenturm schrieb:
Naja "Komplettabriss und Neubau des BER billiger" war vor ziemlich genau einem Jahr ein Thema, da sind inzwischen doch viele Millionen zur Mängelbeseitigung weiter in den Bau geflossen. Ob man heute sagen könnte dass Abreissen und Neubauen billiger wird als weiterbauen, das würde ich bezweifeln. Ausserdem wäre der Neubau ja wieder ein Großprojekt mit Beteiligung der öffentlichen Hand...
Und es ist fragwürdig, ob ein solches Projekt nochmal genehmigt würde. Ich glaube aktuell eher nicht. -
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