Freiheit statt Kapitalismus?
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Hey,
Heute, also am 11.09.2013 jährt sich zum vierzigsten Mal der Militärputsch gegen Salvador Allende. Ich würde dieses Datum gern zum Anlass nehmen, um die Systemfrage zu stellen. Der Kapitalismus befindet sich seit nunmehr 6 Jahren weltweit in der Krise. Zum einen herrscht in vielen Ländern Massenarbeitslosigkeit, zum anderen werden die Reichen immer reicher¹. Da stellt sich die Frage nach Alternativen zum gegenwärtigen System. Der Sozialismus scheint eine solche zu sein. Eine Gesellschaft ist meines Erachtens nur dann demokratisch, wenn auch die Wirtschaft demokratisch ist. Gegenwärtig ist unsere Gesellschaft jedoch vom Machtverhältnis der Reichen den Ärmeren gegenüber geprägt. Der Sozialismus in Chile ist ein schönes Beispiel für demokratischen Sozialismus. Die größte Hürde auf dem Weg in eine gerechte Gesellschaft scheint ein Außenpolitisches zu sein: Die USA nutzt ihre Stärke als Weltmacht, um sie zu verhindern. Wie steht ihr dem gegenwärtigen System gegenüber?
Beitrag zuletzt geändert: 11.9.2013 1:03:22 von cpp-cplusplus -
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cpp-cplusplus schrieb:
Der Kapitalismus befindet sich seit nunmehr 6 Jahren weltweit in der Krise.
Erst? :D Das wäre mir neu :D Schon Marx erkannte die Nachteile des Kapitalismus und nannte unsere heutigen Probleme schon vor mehr als 100 Jahren! (Tipp: Es ist echt spannend seine Gedanken zum Thema zu lesen und du wirst merken das er in fast allen Punkten schon vor über 100 Jahren richtig lag! Wenn du mal zeit hast, schaff dir seine Bücher an :D)
Ich traue mich jedoch nicht ganz in nur einem kleinen Post dieses große Thema anzusprechen... man könnte ganze Doktorarbeiten mit diesem Thema füllen! Die Frage nach einer Art Kommunismus 2.0 ist auf jeden Fall ein spannendes Thema!
Zu meiner Meinung: Eigentlich bin ich ein Verfechter unserer Westlichen Werte, denn ich glaube nicht an ein Systemwechsel und auch nicht an den Kommunismus/Sozialismus, denn ich finde dafür gab es zu viele schlechte Beispiele in der Geschichte (UdSSR, DDR, China, Nordkorea, Kuba etc.)... die Idee die Marx von einer klassenlosen Gesellschaft hatte finde ich jedoch revolutionär und sehr wichtig in der Geschichte der Menschheit (nicht nur bei der Systemfrage, generell bin ich ein Marx-Fan)! Meiner Meinung nach liegt das Problem der Ausbeutung, gier und Machtfrage im Menschen selbst und ich glaube nicht daran, dass unser System des Kapitalismus schlecht ist, nein der Mensch macht es schlecht, denn jeder Mensch der einmal die Macht oder den Reichtum kostet, kann nicht mehr davon loslassen. Aus diesem Grund ist der Kommunismus auch immer gescheitert, jene die die "Herrschenden" sind, gehören nicht mehr zur klassenlosen Gesellschaft und so entstehen wieder Klassen -> führt zu Diktatur und Willkür sowie Ausbeutung und Machtmissbrauch...
... dabei fragen wir uns mit der Systemfrage doch eigentlich: Wie können wir die Welt besser machen bzw. Missstände beseitigen? Vielleicht liegt die Antwort nicht in der Systemfrage, sondern innerhalb des Systems. Ich finde z.B. den Sozialstaat einen Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn bei uns auch nicht alles glatt läuft, geht es uns ins Deutschland relativ gut und mit sozialen Verbesserungen innerhalb des Systems können zumindest die größten Mängel wie Arbeitslosigkeit = Obdachlosigkeit oder mangelndes Geld = keine Versicherungen behoben werden. Mit einem Blick nach Amerika (= kein Sozialstaat) können wir also eine Verbesserung bei uns feststellen. Solche Veränderung bräuchten nur mehr Zuspruch und müssten noch effektiver umgesetzt werden. Wenn dann noch eine Umverteilung in 3. Welt Länder stattfindet, sind wir vielleicht auf dem richtigen Weg. Es wird nur sehr schwer alles umzusetzen und garantiert ist nichts. Jedoch meiner Meinung nach effektiver als ein Systemwechsel. Denn dort bleibt immer die Frage: Wie soll das gehen? -
artelier schrieb:
cpp-cplusplus schrieb:
Der Kapitalismus befindet sich seit nunmehr 6 Jahren weltweit in der Krise.
Erst? :D Das wäre mir neu :D Schon Marx erkannte die Nachteile des Kapitalismus und nannte unsere heutigen Probleme schon vor mehr als 100 Jahren! (Tipp: Es ist echt spannend seine Gedanken zum Thema zu lesen und du wirst merken das er in fast allen Punkten schon vor über 100 Jahren richtig lag! Wenn du mal zeit hast, schaff dir seine Bücher an :D)
schon lange getan :P
Ich traue mich jedoch nicht ganz in nur einem kleinen Post dieses große Thema anzusprechen... man könnte ganze Doktorarbeiten mit diesem Thema füllen! Die Frage nach einer Art Kommunismus 2.0 ist auf jeden Fall ein spannendes Thema!
Zu meiner Meinung: Eigentlich bin ich ein Verfechter unserer Westlichen Werte, denn ich glaube nicht an ein Systemwechsel und auch nicht an den Kommunismus/Sozialismus, denn ich finde dafür gab es zu viele schlechte Beispiele in der Geschichte (UdSSR, DDR, China, Nordkorea, Kuba etc.)...
Wenn du Marx und Mao gelesen hast, dann weißt du ja wie fundamental sich Marx und Mao widersprechen. Auch Die Nordkoreanische chuch'e-Ideologie widerspricht den Ansichten Marx( Chuch'e -> Autarkie; unabhängigkeit von der kommunistischen Internationalen)
die Idee die Marx von einer klassenlosen Gesellschaft hatte finde ich jedoch revolutionär und sehr wichtig in der Geschichte der Menschheit (nicht nur bei der Systemfrage, generell bin ich ein Marx-Fan)! Meiner Meinung nach liegt das Problem der Ausbeutung, gier und Machtfrage im Menschen selbst und ich glaube nicht daran, dass unser System des Kapitalismus schlecht ist, nein der Mensch macht es schlecht, denn jeder Mensch der einmal die Macht oder den Reichtum kostet, kann nicht mehr davon loslassen. Aus diesem Grund ist der Kommunismus auch immer gescheitert, jene die die "Herrschenden" sind, gehören nicht mehr zur klassenlosen Gesellschaft und so entstehen wieder Klassen -> führt zu Diktatur und Willkür sowie Ausbeutung und Machtmissbrauch...
Deshalb demokratischer Sozialismus, Echte Demokratie birgt eine recht geringe Gefahr in eine Diktatur auszuarten
... dabei fragen wir uns mit der Systemfrage doch eigentlich: Wie können wir die Welt besser machen bzw. Missstände beseitigen? Vielleicht liegt die Antwort nicht in der Systemfrage, sondern innerhalb des Systems. Ich finde z.B. den Sozialstaat einen Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn bei uns auch nicht alles glatt läuft, geht es uns ins Deutschland relativ gut und mit sozialen Verbesserungen innerhalb des Systems können zumindest die größten Mängel wie Arbeitslosigkeit = Obdachlosigkeit oder mangelndes Geld = keine Versicherungen behoben werden.
Diesen Ansatz verfolg(te) die SPD und hat Hartz IV hervorgebracht. Ich halte es für durchaus nicht unmöglich, das System durch Reformen zu verbessern, jedoch birgt Reformismus nunmal auch die Gefahr opportunistisch zu sein(Vgl. SPD).
Mit einem Blick nach Amerika (= kein Sozialstaat) können wir also eine Verbesserung bei uns feststellen.
Ich stelle jar gar nicht außer Frage, dass das deutsche System "Sozialstaat" an sich besser ist als das Amerikanische Prinzip freie Marktwirtschaft. Nur ist das deutsche System nunmal auch nicht optimal. -
cpp-cplusplus schrieb:
Deshalb demokratischer Sozialismus, Echte Demokratie birgt eine recht geringe Gefahr in eine Diktatur auszuarten
Wenn du mal historische Quellen liest, redet zum Beispiel Stalin etc. auch immer von Demokratie in der UdSSR, er beschreibt sogar die USA als antidemokratisch... das Problem dabei: Es kann keinen demokratischen Kommunismus (= klassenlose Gesellschaft) geben, da immer jemand an Macht stehen wird, der gewählt wird und Entscheidungen fällt, dieser gehört automatisch nicht mehr zu klassenlosen Gesellschaft und neue Klassen entstehen! Dies ist leider unvermeidbar. Wie würde deiner Meinung nach ein Staatsaufbau aussehen, damit Demokratie und Klassenlosigkeit zusammen kommen? Man kann zwar einzelne Elemente in der Wirtschaft etc. danach richten, doch ganz wird es nicht aufgehen... da bin ich persönlich dann eher für mehr demokratische Mittel (z.B. Direkte Wahlen).
cpp-cplusplus schrieb:
Ich stelle jar gar nicht außer Frage, dass das deutsche System "Sozialstaat" an sich besser ist als das Amerikanische Prinzip freie Marktwirtschaft. Nur ist das deutsche System nunmal auch nicht optimal.
Hast du auch nicht, jedoch ist das ein gutes Beispiel für eine Verbesserung innerhalb des Systems ;) Das unser System auch nicht optimal ist, hatte ich aber auch gesagt.... meiner Meinung nach muss unser System einfach sozialer und menschengerechter werden... dies ist immerhin einfacher als ein Systemsturz.... naja mal sehn was die Zukunft bringt :)
--> Edit by kaetzle7: Zitatechaos entwirrt
Beitrag zuletzt geändert: 11.9.2013 18:24:13 von kaetzle7 -
Ist zwar die gefühlt 100ste Diskussion zum Thema Kommunismus vs. Kapitalismus hier auf lima-city, aber trotzdem immer wieder ein spannendes Thema. Hier stimme ich mit der Meinung von artelier überein: Kommunismus ist in der Theorie etwas ganz Großartiges, funktioniert leider in der Praxis aber nicht, weil der Mensch nun mal so ist wie der ist.
cpp-cplusplus schrieb:
Es gibt 3 große Probleme des Sozialismus: Kosten, Abhängigkeit und Missbrauch.
[...]Da stellt sich die Frage nach Alternativen zum gegenwärtigen System. Der Sozialismus scheint eine solche zu sein. [...] Der Sozialismus in Chile ist ein schönes Beispiel für demokratischen Sozialismus.
Der Sozialismus verursacht dem Staat hohe Kosten und ist im Grunde nur zu finanzieren, wenn der Staat Schulden macht. Es ist eigentlich unnötig zu sagen, dass dies auf Dauer nicht gut gehen kann. Schuldenpolitik betreibt auch Chile. Abgefedert wird das Defizit ein wenig durch den Kupferreichtum - die größten Kupferminen Chiles sind in staatlichem Besitz. Obwohl Chile im Vergleich zu anderen Südamerikanischen Staaten gut dasteht, ist es dennoch ein Land mit äußerst ungleicher Wohlstandsverteilung, also noch weit davon entfernt ein vorbildlicher Sozialstaat zu sein. Vielleicht auf dem Weg dorthin - wenn ihnen vor dem Ziel nicht die finanziellen Mittel ausgehen..
Der Sozialismus führt auch in die Abhängigkeit vom Staat. Der Staat übernimmt alles, es braucht keine private Initiative mehr. Irgendwann kann sich dann der Staat alles erlauben, ohne dass jemand etwas dagegen sagt, aus Angst davor staatliche Privilegien zu verlieren. Die Abhängigkeit führt auch zu Bequemlichkeit, weil es allen gut geht ohne viel dafür tun zu müssen. Im Alter ist man dann schließlich völlig abhängig von der staatlichen Pension und der Fürsorge im staatlichen Altersheim. Für ich keine verlockende Vorstellung.
Letztlich steht der Sozialismus immer in der Gefahr missbraucht zu werden. Welcher Staat hat schon die Zeit und die Möglichkeit herauszufinden, ob meine Arbeitslosigkeit aus meinem Unvermögen, der angespannten Arbeitsmarktlage, oder ganz einfach nur meiner Bequemlichkeit resultiert? Und mit ein paar Tricks kommt man vielleicht noch zu irgendwelchen staatlichen Fördermitteln - dumm ist nur, wer das nicht ausnutzt...
Der Sozialismus ist eigentlich ein schöner Gedanke von Gerechtigkeit und finanziell sorgenfreiem Leben, geht aber, wie der Kommunismus, an der Realität des menschlichen Wesens vorbei. Selbst wenn ich mir vielleicht noch einbilde eine völlig integere Person zu sein, es gibt immer noch genug andere, die versuchen aus dem System noch mehr herauszuholen als die anderen, oder es für ihre Zwecke zu missbrauchen. -
kaetzle7 schrieb:
Ist zwar die gefühlt 100ste Diskussion zum Thema Kommunismus vs. Kapitalismus hier auf lima-city, aber trotzdem immer wieder ein spannendes Thema. Hier stimme ich mit der Meinung von artelier überein: Kommunismus ist in der Theorie etwas ganz Großartiges, funktioniert leider in der Praxis aber nicht, weil der Mensch nun mal so ist wie der ist.
na wunderbar! damit ist das erste und letzte mal das wort kapitalismus in dem ganzen bericht uns vorstellig, ohne dass du uns verrätst, was für dich drinnen steckt. aber das ist für mich auch ok, weil in dem folgenden teil
cpp-cplusplus schrieb:
Es gibt 3 große Probleme des Sozialismus: Kosten, Abhängigkeit und Missbrauch.
[...]Da stellt sich die Frage nach Alternativen zum gegenwärtigen System. Der Sozialismus scheint eine solche zu sein. [...] Der Sozialismus in Chile ist ein schönes Beispiel für demokratischen Sozialismus.
Der Sozialismus verursacht dem Staat hohe Kosten und ist im Grunde nur zu finanzieren, wenn der Staat Schulden macht. Es ist eigentlich unnötig zu sagen, dass dies auf Dauer nicht gut gehen kann. Schuldenpolitik betreibt auch Chile. Abgefedert wird das Defizit ein wenig durch den Kupferreichtum - die größten Kupferminen Chiles sind in staatlichem Besitz. Obwohl Chile im Vergleich zu anderen Südamerikanischen Staaten gut dasteht, ist es dennoch ein Land mit äußerst ungleicher Wohlstandsverteilung, also noch weit davon entfernt ein vorbildlicher Sozialstaat zu sein. Vielleicht auf dem Weg dorthin - wenn ihnen vor dem Ziel nicht die finanziellen Mittel ausgehen..
Der Sozialismus führt auch in die Abhängigkeit vom Staat. Der Staat übernimmt alles, es braucht keine private Initiative mehr. Irgendwann kann sich dann der Staat alles erlauben, ohne dass jemand etwas dagegen sagt, aus Angst davor staatliche Privilegien zu verlieren. Die Abhängigkeit führt auch zu Bequemlichkeit, weil es allen gut geht ohne viel dafür tun zu müssen. Im Alter ist man dann schließlich völlig abhängig von der staatlichen Pension und der Fürsorge im staatlichen Altersheim. Für ich keine verlockende Vorstellung.
Letztlich steht der Sozialismus immer in der Gefahr missbraucht zu werden. Welcher Staat hat schon die Zeit und die Möglichkeit herauszufinden, ob meine Arbeitslosigkeit aus meinem Unvermögen, der angespannten Arbeitsmarktlage, oder ganz einfach nur meiner Bequemlichkeit resultiert? Und mit ein paar Tricks kommt man vielleicht noch zu irgendwelchen staatlichen Fördermitteln - dumm ist nur, wer das nicht ausnutzt...
Der Sozialismus ist eigentlich ein schöner Gedanke von Gerechtigkeit und finanziell sorgenfreiem Leben, geht aber, wie der Kommunismus, an der Realität des menschlichen Wesens vorbei. Selbst wenn ich mir vielleicht noch einbilde eine völlig integere Person zu sein, es gibt immer noch genug andere, die versuchen aus dem System noch mehr herauszuholen als die anderen, oder es für ihre Zwecke zu missbrauchen.
verprügelst du sozialismus und kommunismus ausreichend genug, so das es absolut unnötig wäre wenn du dich auch über kapitalistische merkmale ergießt. weil ... dann müsstest du dich absolut unnötiger weise nochmals wiederholen. oder willst uns hier allen mitteilen, dass der kapitalismus unser heiland ist? wie hast dus gesagt?
ich sehe das im falle von kapitalismus so:Es gibt 3 große Probleme des Sozialismus: Kosten, Abhängigkeit und Missbrauch.
- die kosten haben uns lengst aufgefressen;
- die abhängigkeit ist sagenhaft (oder fühlst du dich wirklich unabhängig?)
- missbrauch ... ja wegen den skandalen der letzte kapitalistischen jahrzehnte (jahrhundert[e]), brauche ich nur an medienberichte hinzuweisen (nachrecherchieren im internet, in alten zeitungen, in diversen archiven, &c.)
wie hat es ein kluger politiker nach dem fall des eisernen vorhanges gesagt?der kapitalismus hat den kampf der systeme nicht gewonnen, er ist nur übriggeblieben.
*schmunzelllll*
..., weil der Mensch nun mal so ist wie der ist.
und du meinst, dass diese mis(t)geburt der erdgeschichte nicht und nicht zu bändigen ist? oder hast du doch einen vorschlag, wie man diesen drachen an die wand hauen kann, dass er nur so heruntergrieselt? -
czibere schrieb:
Ganz entgegen deiner Vermutung bin ich nicht begeisterter Anhänger des Kapitalismus, sondern ich lege in meinem Beitrag nur dar, dass der Sozialismus m.M.n. nicht funktionieren kann - auch wenn ich es schön fände er würde funktionieren. Nicht mehr und nicht weniger.
na wunderbar! damit ist das erste und letzte mal das wort kapitalismus in dem ganzen bericht uns vorstellig, ohne dass du uns verrätst, was für dich drinnen steckt.
Nun, dass es selbst schwierig ist mit andern Menschen vernünftig zu diskutieren, ohne dass sie den "Gegener" anfeinden nur weil er evtl. eine andere Meinung haben könnte, beweist du ja mit deinem eigenen Beitrag selbst. Wenn nicht einmal eine ruhige und sachliche Konfrontation mit (vermutlich) andersdenkenden möglich ist, wie soll dann ein Sozialismus, der auf gegenseitigen Respekt und Vertrauen aufbaut, funktionieren können? Willst du mit einem Menschen wie mir, den du (an deinen Reaktionen gegenüber meinen Beiträgen gemessen) nicht ausstehen kannst, etwa dein Geld brüderlich teilen? Das müsstest du jedenfalls. Wir dürfen zwar träumen, die Realität steht aber im krassen Gegensatz zu diesen Träumen, um es mal drastisch auszudrücken. Und bevor die Vermutung aufkommt: ich glaube nicht, dass ich selbst ein besserer Mensch bin!..., weil der Mensch nun mal so ist wie der ist.
und du meinst, dass diese mis(t)geburt der erdgeschichte nicht und nicht zu bändigen ist? oder hast du doch einen vorschlag, wie man diesen drachen an die wand hauen kann, dass er nur so heruntergrieselt? -
czibere schrieb:
na wunderbar! damit ist das erste und letzte mal das wort kapitalismus in dem ganzen bericht uns vorstellig, ohne dass du uns verrätst, was für dich drinnen steckt.
Ich denke du verstehst hier auch etwas falsch:
Bericht = sachlich
Diskussion (und das ist dies hier) = meinungsbezogen
Also kann ich kaetzle7 eigentlich nur verteidigen, denn er teilt in dieser Runde nur seine Meinung mit, kein Grund gleich so aggressiv dagegen zu gehen. Jeder hat eine Meinung und die muss auch respektiert werden. Und nein, dass ich ihn hier verteidige hat nichts damit zu tun, dass ich seiner Meinung bin! (Nur das mir das später keiner ankreiden möchte!)
Zu der Diskussion zurück:
Natürlich hat der Kapitalismus auch riesige Nachteile, doch ist es durch unsere eigene Geschichte bezeugt, dass der Kapitalismus sich als vorteilhafter erwiesen hat, dies sagt indirekt auch dein Zitat. Die Sowjetunion ist schließlich auch daran zusammen gebrochen, weil das System in der Realität eben nicht so gut funktioniert hat (siehe Nachteile die kaetzle7 gut beschrieben hat). Und ich nehme hier ganz bewusst die UdSSR und ebenfalls die Satellitenstaaten als Beispiel, da dein Zitat genau diesen Mächtekonflikt beschreibt! (Übrigens: "der Eiserne Vorhang" -> Eigenname, deshalb groß)
Wie gesagt: Das Ziel ist immer eine Systemverbesserung und somit eine Verbesserung des Lebens für den Menschen, dabei sollte man beachten, ob ein Systemwechsel und VOR ALLEM die Art wie der Systemwechsel zustande kommt (nämlich so gut wie NIE durch friedliche Prozesse) nicht schädlicher ist als der Erhalt und die interne Verbesserung eines anderen Systems!
Beitrag zuletzt geändert: 12.9.2013 19:09:28 von artelier -
kaetzle7 schrieb:
Ist zwar die gefühlt 100ste Diskussion zum Thema Kommunismus vs. Kapitalismus hier auf lima-city, aber trotzdem immer wieder ein spannendes Thema. Hier stimme ich mit der Meinung von artelier überein: Kommunismus ist in der Theorie etwas ganz Großartiges, funktioniert leider in der Praxis aber nicht, weil der Mensch nun mal so ist wie der ist.
cpp-cplusplus schrieb:
Es gibt 3 große Probleme des Sozialismus: Kosten, Abhängigkeit und Missbrauch.
[...]Da stellt sich die Frage nach Alternativen zum gegenwärtigen System. Der Sozialismus scheint eine solche zu sein. [...] Der Sozialismus in Chile ist ein schönes Beispiel für demokratischen Sozialismus.
Der Sozialismus verursacht dem Staat hohe Kosten und ist im Grunde nur zu finanzieren, wenn der Staat Schulden macht. Es ist eigentlich unnötig zu sagen, dass dies auf Dauer nicht gut gehen kann.
Als ob kapitalistische Länder keine Schulden machen würden. ¹. Darüber Hinaus ist deine Aussage nicht richtig. Sozialismus ließe sich auch über die Wirtschaftskraft finanzieren. Und die Wirtschaftskraft ist enorm, nur Momentan macht sie halt nur die Kapitalisten reicher bringt für die Proletarier jedoch kaum Vorteile.
Schuldenpolitik betreibt auch Chile. Abgefedert wird das Defizit ein wenig durch den Kupferreichtum - die größten Kupferminen Chiles sind in staatlichem Besitz. Obwohl Chile im Vergleich zu anderen Südamerikanischen Staaten gut dasteht, ist es dennoch ein Land mit äußerst ungleicher Wohlstandsverteilung, also noch weit davon entfernt ein vorbildlicher Sozialstaat zu sein. Vielleicht auf dem Weg dorthin - wenn ihnen vor dem Ziel nicht die finanziellen Mittel ausgehen..
Ich rede ja nicht vom heutigem Chile, sondern vom Chile von vor 40 Jahren.
Mit einem Wort: Demokratie
Der Sozialismus führt auch in die Abhängigkeit vom Staat. Der Staat übernimmt alles, es braucht keine private Initiative mehr. Irgendwann kann sich dann der Staat alles erlauben, ohne dass jemand etwas dagegen sagt, aus Angst davor staatliche Privilegien zu verlieren.Die Abhängigkeit führt auch zu Bequemlichkeit, weil es allen gut geht ohne viel dafür tun zu müssen. Im Alter ist man dann schließlich völlig abhängig von der staatlichen Pension und der Fürsorge im staatlichen Altersheim. Für [m]ich keine verlockende Vorstellung.
Mit diesen Argumenten wird regelmäßig gegen Linke Ideen gehetzt, wenn du diese Argumente zu ende spinnst müsstest du gegen jeden Sozialstaat und für eine komplett freie Marktwirtschaft mit minimalstaat sein. Sozialleistungen bieten u.u. die Gefahr ausgenutzt zu werden. Lässt sich nicht ändern.
Letztlich steht der Sozialismus immer in der Gefahr missbraucht zu werden. Welcher Staat hat schon die Zeit und die Möglichkeit herauszufinden, ob meine Arbeitslosigkeit aus meinem Unvermögen, der angespannten Arbeitsmarktlage, oder ganz einfach nur meiner Bequemlichkeit resultiert? Und mit ein paar Tricks kommt man vielleicht noch zu irgendwelchen staatlichen Fördermitteln - dumm ist nur, wer das nicht ausnutzt...
Ich bin fest davon Überzeugt, das das eine Frage der Erziehung und Bildung ist. Wer ethisch ausreichend gebildet ist, wird das System nicht ausbeuten. Insofern wäre Ethik als Pflichtfach für alle ein guter erster Schritt in Richtung mehr Mensch, weniger Egoismus.
Der Sozialismus ist eigentlich ein schöner Gedanke von Gerechtigkeit und finanziell sorgenfreiem Leben, geht aber, wie der Kommunismus, an der Realität des menschlichen Wesens vorbei. Selbst wenn ich mir vielleicht noch einbilde eine völlig integere Person zu sein, es gibt immer noch genug andere, die versuchen aus dem System noch mehr herauszuholen als die anderen, oder es für ihre Zwecke zu missbrauchen.
artelier schrieb:
Natürlich hat der Kapitalismus auch riesige Nachteile, doch ist es durch unsere eigene Geschichte bezeugt, dass der Kapitalismus sich als vorteilhafter erwiesen hat, dies sagt indirekt auch dein Zitat. Die Sowjetunion ist schließlich auch daran zusammen gebrochen, weil das System in der Realität eben nicht so gut funktioniert hat (siehe Nachteile die kaetzle7 gut beschrieben hat). Und ich nehme hier ganz bewusst die UdSSR und ebenfalls die Satellitenstaaten als Beispiel, da dein Zitat genau diesen Mächtekonflikt beschreibt! (Übrigens: "der Eiserne Vorhang" -> Eigenname, deshalb groß)
Es ist wohl ziemlich offensichtlich, dass der Kapitalismus momentan genauso scheitert, wie der Staatssozialismus gescheitert ist.
Wie gesagt: Das Ziel ist immer eine Systemverbesserung und somit eine Verbesserung des Lebens für den Menschen, dabei sollte man beachten, ob ein Systemwechsel und VOR ALLEM die Art wie der Systemwechsel zustande kommt (nämlich so gut wie NIE durch friedliche Prozesse) nicht schädlicher ist als der Erhalt und die interne Verbesserung eines anderen Systems!
Wie gesagt, ich halte es grundsätzlich nicht für unmöglich Gerechtigkeit auf dem Weg des Reformismus herzustellen. -
Ich kann diese System nicht ausstehen, es dreht sich alles nur um Macht, Gier und Ausbeutung. Viel von uns haben fast nichts oder gar nichts zum leben und weniger von uns haben mehr als genug.
Also ich denke Geld bringt uns auf den falschen Weg, ein gutes Beispiel dafür ist das Internet. So viel schöne junge Mädchen in die pornografie Branche, das ist ja traurig. Dieses System ist Uralt und was wir brauchen ist einer kompletten umgestaltung unserer kultur damit Kriege, Armut, Hunger, Schulden und unnötiges Menschliches leid als völlig inakzeptabel angesehen werden, wir brauchen kein Politiker oder Führer.
Sharing is the Key
Eine Schande für unsere Gesellschaft ist meine Meinung nach der Boxkampf von Floyd Mayweather vs Canelo Alvarez (Samstag September 2013 in Las Vegas). Die Börse von Mayweather war 41,5 Millionen Dollar ob Sieg, Unentschieden oder Niederlage.
Das ist so wie wir leben, dreht sich alles um Geld. Ein Witz und ich kann darüber nicht lachen.
Beitrag zuletzt geändert: 16.9.2013 13:34:45 von esquadrao -
@ cpp-cplusplus + esquadrao:
Ihr habt beide Recht: Dieses System ist unfair, zerstörerisch und ist zum Scheitern verurteilt, doch die Frage hat mir immer noch keiner beantwortet: Wie machen wir es besser?
Nur zu sagen "der Sozialismus" wäre mir etwas zu einfach und ist einfach falsch! Beides Systeme machen sich die Menschen Untertan und lässt immer einen Teil von Ihnen leiden. Schon seit es Menschen gibt will man weg von Krieg, Armut, Hunger etc. Doch alle System die es bis jetzt gab sind daran gescheitert... die Frage bleibt: Ist es überhaupt mit einem der beiden Systeme möglich? Und da sage ich schlicht: NEIN! Alle von euch Fragen sich welches System besser ist: Kommunismus vs. Kapitalismus... (so fängt ja schon der Threadtitel an: "Freiheit statt Kapitalismus?") und jeder von euch legt sich auch ein System fest. Dies führt meiner Meinung nach zu eingeschränkten Sichtweisen, wenn man schon mit einem Favoriten ins Rennen geht. Um mal ganz wie Marx zu denken: Wieso sucht man nicht nach einer Synthese (Kapitalismus = These/Kommunismus = Antithese) und versucht dabei den Menschen in den Vordergrund zustellen. So kann man das Leid der Menschen zumindest MINIMIEREN. Auslöschen wird man es zumindest nicht können, da es genauso zum Menschen gehört wie Freiheit, Macht oder Triumph.
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Ich beziehe mich auf den ersten Post. Der Kapitalismus ist immer in der Krise. Das ist der Sinn. Dann kannst Du die Armen besser unter Druck setzen und die Reichen werden reicher.
Nehmen wir die erste Ölkrise. Es gab viele Arbeitslose und die Firmen können die Gehälter drücken.
Wo beginnt für Dich der Kapitalismus?
Im alten Rom?
Athen?
Karl der Grosse?
Weimarer Republik oder wer waren die ersten Kapitalisten? -
Kommunismus,Sozialismus, Linkspolitk XY
Alles Illusionen einer Welt, die einem Waldorfkindergarten nachempfunden ist.
Es gibt kein positives Beispiel für eine linksorientierte Gesellschaft. Wirklich 0%
Diese ganzen "Die USA beherrscht uns"-Geschichten sind an sich ja schon albern aber um das mal zu verdeutlichen:
Stell dir folgende Frage: "Wie oft am Tag werde ich von der USA beherrscht bzw. benachteiligt und/oder unterdrückt?"
Danke :) -
Bist Du für Anarchie, oder habe ich falsch verstanden?
Unterstützt Du die Länder, die sich gegen die USA wenden? -
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